Beziehungsproblem
29. Juni 2001 21:47

Hallo Gina,

hm klingt als hättest Du Janosch ein bißchen zu sehr auf Dich fixiert. Und wenn Du ihn jetzt aus dem Schlafzimmer rausschmeißt, wird das sein Verhältnis zu Deinem Freund natürlich nicht grade fördern.
Das Du und Janosch Euch gut versteht ist ja schön, aber ich meinte eigentlich eher, ob er gut erzogen ist oder ob er auch sonst macht was er will ?
Falls das zweite der Fall ist, mach nicht den Fehler ihn jetzt nur dann zu maßregeln wenn Dein Freund dabei ist, sondern zeig ihm auch sonst die Grenzen auf.
Du schreibst Dein Freund sei es leid angeknurrt und gepinkelt zu werden. Nun, dann gib Janosch einfach nicht die Chance das zu tun. Aber geht weiter gemeinsam spazieren und spielen.
Und wenn Janosch nur läuft und frißt wenn Du dabei bist, okay. Aber mach möglichst beide nur noch dann wenn auch Dein Freund dabei ist. Die Geduld sollte er bzw. ihr beide schon haben.
Und klare Regeln für Janosch, aber keine Ausgrenzung.
z. B. fester Platz im Schlafzimmer und nix mit aufs Bett springen. Notfalls könnt Ihr ihn ja nach **** reinholen *grins*.
Wie alt ist Janosch eigentlich ?
Viele Grüße
Wilma u. Arno


29. Juni 2001 22:55

Hallo Gina,
sei mir nicht böse, aber ich glaube schon, daß es ein grundsätzliches Problem gibt. Vermutlich ist es so, daß ihr zu zweit ein eingespieltes Team seid, das ist ja auch normal. Aber ist es nicht vielleicht so, daß Janosch doch ziemlich "das Zepter in der Pfote" hat? Manchmal merkt man das selbst gar nicht so genau, weil es ja eigentlich keine Probleme gibt. Aber wie viel läßt sich denn Janosch von Dir sagen, wenn Du alleine bist? Oder geht ihr Situationen, in denen er nicht so gut gehorcht einfach aus dem Weg?
Daß eine gewisse Eifersucht vorhanden ist, halte ich durchaus für normal. Selbst Knurren ist nicht so ungewöhnlich, schließlich ist ja Jemand Fremdes in seinem Revier. Aber Janosch müßte sich schon von Dir sagen lassen, daß jetzt Schluß ist und Dein Freund zumindest geduldet werden muß... Jetzt ist nur die Frage: Wie kriegst Du das so auf die Schnelle hin? ;o)
Ich würde Janosch insgesamt in nächster Zeit "kürzer" halten. Will sagen: Schlafen nur auf dem Bett, wenn Du es ausdrücklich gestattest, spielen nur auf Deine Aufforderung hin, kleine Aufgaben, bevor er sein Futter bekommt, etc. Und (und das halte ich für ziemlich wichtig): Ich würde Verbote sogar eher "lockern", wenn Dein Freund kommt, damit Janosch es mit etwas positivem verbindet. Daß heißt jetzt nicht, daß Ihr die Tür nicht weiterhin zumachen könnt ;o) Aber sonst sollte die Situation für Deinen kleinen Terroristen eher positiver sein, als sonst.
Es wird ein Bißchen dauern, bis sich etwas an Janoschs Verhalten ändert, fürchte ich. Vielleicht ist es hilfreich, ein anderes Tabu einzuführen, was Du konsequent durchsetzt. Kann etwas ganz Banales sein (irgendeinen Raum nicht betreten, längere Zeit Platz machen, einen Knochen/ was Leckeres hinlegen und darauf bestehen, daß es liegen bleibt. Das ganze natürlich dann, wenn Dein Freund NICHT da ist, so daß er (der Hund, nicht Dein Freund! *g*) merkt, daß Du ihm insgesamt nicht mehr alles durchgehen läßt. Je schneller Janosch merkt, daß es bestimmte Tabus gibt, desto eher wird er sich wohl auch von Dir verbieten lassen, Deinen Freund anzupieseln yawning smiley)

Als letztes halte auch ich (wie die anderen) es nicht für besonders günstig, wenn sich ein Hund so extrem auf eine Person fixiert. Ich sehe es bei meinem eigenen Hund: Rio ist als Familienhund aufgewachsen und ihr hat es nie etwas ausgemacht, wenn ich mal weg mußte, schließlcih war meine Mutter auch noch da. Dann bin ich ausgezogen und sie kam mit. Heute ist es ein echter Kampf, Rio mit meiner Mutter spazieren zu schicken, wenn ich zu Hause bin. Ein Bißchen geschmeichelt fühlt man sich ja ;o) aber sowohl für mich als auch (und das finde ich entscheidend) für den Hund ist es einfach nicht positiv. Ich habe grundsätzlich ein schlechtes Gewissen, wenn ich Rio auch nur mal für einige Stunden bei meinen Eltern lassen muß geschweige denn längere Zeit. Und Rio leidet eben auch darunter... Deshalb bemühe ich mich auch wieder verstärkt darum, daß Rio mit anderen Leuten spielt, daß sie mal bei einer guten Bekannten bleibt und natürlich mit meiner Mutter spazieren geht.

Ich würde versuchen, daß ganze ein Bißchen zu lockern und es somit auch Janosch zu erleichtern, daß Frauchen mal- naja, nicht NUR für ihn da ist ;o)
Liebe Grüße von uns zwei beiden,
Eva & Rio


29. Juni 2001 22:55

Hallo Wilma,
auch wenn es sich manchmal anhört, als wäre ich noch in der Zeit stecken geblieben, aber bei meinem dulde ich es nicht, dass er andere anpinkelt oder ankurrt. Er ist halt ein recht großer, massiger Hund.

Natürlich gut zu fragen, wie der Hund sonst erzogen ist - ich gehe immer von meinem aus, sorry.

Aber ich denke, dass Hunde lange nicht so sensibel sind, wie immer vermutet. Jeder erstreitet sich seinen Platz. Und wenn jemand sich anpinkeln lässt, was für mich bedeutet: er ist das aller Letze, das muß ich markieren, das gehört mir - finde ich das sozialtechnisch nicht mehr lustig.

Und wenn seit einigen Wochen Annäherung geübt wurde und Nummer 3 im rudel immer noch meint, er sei nummer 2, muß ich mir doch wohl überlegen, ob man da nicht was anderes macht (sicheres Auftreten, Gehorsam üben etc.).

Ich denke, man muß die einfache Denkweise mal übernehemen: Ich Boss, dann Boss Nr.2, dann Hund.

Da will ich niemanden zu nahe treten, aber wenn unser rüde meint, er müsse ausloten, wer Nummer 2 ist (ICH, immer noch und das bleibt so), wird er niedergerangelt (was meinerseits einige Bissnarben am Unterarm zur Folge hat, aber ich habe gewonnen, und so nimmt Dino es dann auch). Basta.

Ich schlage meinen Hund nicht, ich treten ihn auch nicht, ich spiele ihn mit seinen eigenen Mitteln aus: rangeln, aufsteigen, ins Ohr zwicken und ICH bin der Futterverteiler.

Nehmt doch den Hund so wie er entstanden ist, nicht mehr und NICHT WENIGER.

Moni + Dino

29. Juni 2001 23:04

Hallo MOni,
davon, daß Ginas Freund Janosch ins Platz drücken soll, halte ich ehrlich gesagt gar nichts, und das hätte sich mein Hund in den ersten Wochen auch garantiert nicht von meinem Freund gefallen lassen!!!
Er ist ein "Fremder" und wird es vorerst auch bleiben. Im Gegenteil, solche Aktionen wie "Hund ins Platz drücken" können ziemlich schnell nach hinten losgehen, wenn Janosch sich wehrt (wenn ich mich recht erinnere, ist er ein Terrier und wird das garantiert auch tun!), und der Freund dann verständlicherweise einen Rückzieher macht, bevor er die Zähne zu spüren bekommt. Das wäre ein erneuter Sieg für Janosch, und erreicht hätte man überhaupt nichts...
Durchsetzten muß sich Gina, und das Konsequent- dann reicht eben auch ein "Nein" von ihr, so daß alles andere gar nicht mehr nötig wäre. Futter geben kann ihr Freund natürlcih trotzdem und fände ich auch durchaus sinnvoll. Aber auf jede "gewaltsame" Situation würde ich absolut verzichten.

Übrigens fände ich "was tu ich nur mit diesem Hund" von Aldington auch die ideale Lektüre!!!
Liebe Grüße,
Eva & Rio

29. Juni 2001 23:25

Hallo Eva!

Natürlich ist es ein Sieg für den Kleinen, wenn ihr Freund, egal welche Situation, nach Schwierigkeiten aufgiebt.

War als Beispiel, da meiner zu der extrem dickschädligen und rauhbeinigen Art gehört. Jeder Hund ist zum Glück anders.

Nur sollte die Konsequenz nicht fehlen. Ich würde mich nicht anpinkeln lassen, hätte zur Folge, dass der Hund lange im Platz verbringen könnte, ich ihn aber auch dann aus dieser Situation spielerisch befreie = positives Erlebnis.

auch wenn ich noch so viele gut gemeinte Büchertipps bekomme, sei mir nicht böse, ich lese lieber in meinem Hund und diskutiere mit Euch und ziehe daraus meine Schlüsse, als einem Autor, der meinen Hund nicht kennt und allgemeínweisheiten (sorry, aber solche bücher verallgemeinern immer sehr), das Geld zuzuwerfen und ich an meinem Hund herumbastle, auf das er völlig verkorkst ist (habe monatelang clicker-training gemacht mit dem umkehrschluss, dass meiner alles für leckerlie getan hat, aber nicht gemerkt hat, dass ich schlussendlich die respektsperson bin=vogelzeig).

Mit unserer Mittelwegserziehung mit Vertrauen, Leckerlies (auch die - verfressenes Aas) und Strenge fahre ich bei unsrem Gut. Sensibelchen würden es bei mir nicht aushalten, aber dann würde es bei mir auch wieder anders aussehen.

Dickschädlige Grüße von Dino + Moni (oder umgekehrt?)

29. Juni 2001 23:29

Grüß dich Gina,
ganz ehrlich, du hast bisher mit deinem Hund in einem Team gelebt. Zumindest siehst du das so. Dein Hund würde vermutlich sagen, er hat sich seinen Lebenspartner gut erzogen und das Zepter wohlwollend in der Hand. Wohlwollend darum, damit du weiterhin an das glückliche Team glaubst. Und dein Hund duldet ganz einfach din Eindringling an deiner Seite nicht in seinem Revier.
Die Situation, die sich hier *meiner Meinung nach* stellt, hat nichts damit zu tun, auf die Gefühle von Janosch Rücksicht zu nehmen, sondern im klar und deutlich zu sagen, dass "Laufi gehen" und "Fresschen bekommen" eine Geste der über ihm gestellten Personen sind. Und dass von ihm Unterordnung verlangt wird. Es ist deine Aufgabe als Hundebesitzer, Janosch zu vermitteln, dass du bestimmst, wer in deiner Wohnung Gast ist und wer nicht. Es ist aber genauso Aufgabe deines Freundes, dem Kampf zu begegnen und sich durchzusetzen.
Das bedeutet nicht Gewalt, sondern Konsequenz. In allem kommt ihr zuerste, dann der Hund. Eigenmächtige Handlungen werden unterbunden, das Bett ist tabu. Egal, ob dein Freund nun anwesend ist oder nicht. Ganz wichtig ist, dass du da keine Unterschiede machst. Erreichen musst du das mit Erziehung, nicht dadurch, dass du den Hund aussperrst. Denn auch das Jaulen vor der Tür musst du unterbinden. Binde deinen Freund mehr in das Hundeleben ein, vergiss auch nicht das Lob, wenn Janosch Anweisungen befolgt. Lass Janosch von dir und deinem Freund so viele Anweisungen und Kommandos befolgen, wie möglich. Sei es auch nur Sitz oder Platz, komm oder bleib. Wichtig ist, dass Janosch tut, was ihr ihm befehlt.
Viel Glück
Mina