Hallo,
: Klar gibt es immer Hundetypen dazwischen, die vor maßloser Überschätzung sprühen. Ich habe bisher immer gute Erfahrungen mit dem "ausraufen" gemacht. von der Welpenschule angefangen bishin zu den Junghunden in unserer Gruppe.
Die guten Erfahrungen mit "ausraufen" hast du in der Welpenschule und
mit Junghunden gemacht - okay - bei wievielen dieser Hunde konntest du
die weitere Entwicklung während der folgenden 1,2 oder 3 Jahre beobachten? - Das ist nämlich dann die Phase wo es nach meiner Erfahrung
die ersten Probleme gibt, wenn sie schon "ausraufen" - eigentlich
richtiger formuliert "raufen" gelernt haben! Auch wenn kein Blut
geflossen ist!
: Und ab und zu spielen auch alle Altersklassen miteinander: Die alte "Dame", der Jungrüde, die Welpen. Natürlich unter aufsicht und immer Einsatzbereit. Die Junghunde spielen mal mit den Welpen und "maßregeln" diese, wenn´s zu bunt wird, die alte Dame macht das mit den Rüpeln.
Nur zur Erklärung: ich führe, unter anderem, ein gemischtes Rudel aus
insgesamt 5 Hunden - gemischt in jeder Hinsicht: Rüden und Hündinnen,
Dalmatiner und Foxterrier, Alter zwischen 13 Monaten und 7 Jahren.
Meine "alte Dame" ist die 7jährige, sehr dominante, Dana - die auch
eingreift - und zwar relativ früh! Obwohl sie auch noch sehr aktiv
mitspielt! Sie ist bei der Rudelführung meine "rechte Hand" sie weiß,
daß ich prinzipiell nicht bereit bin Kämpfe innerhalb des Rudels
zu tolerieren...... sie hat das von klein auf gelernt und trotz ihrer
Dominanz hatte ich noch nie ein Problem mit ihr beim Zusammentreffen
mit fremden Hunden - sie besteht ausschließlich durch ihre Körpersprache
auf der Unterordnung des fremden Hundes, die bisher bei jedem fremden
Hund auch erfolgt ist - danach genießt sie das Spiel.......
:Bisher gab´s nur eine Rauferei, die wirklich ernst wurde: Zwei Jungrüden haben sich um eine Hündin geprügelt. Und weil der eine totzdem weiter gebissen hat, als meiner schon lange auf dem Rücken lag, mußten wir die zwei trennen. Aber da finde ich, ist der andere irgendwie nicht richtig sozialisiert, denn Unterwerfung ist doch gleich "OK. Ich geb auf." ?
Genau das ist der Punkt - es bei dem anderen Rüden nur auf unzureichende
Sozialisierung zu schieben ist nicht immer korrekt - wenn die Emotionen
einmal entsprechend hoch sind hilft auch die beste Sozialisierung nicht
mehr! Deshalb greifen Rudelführer in Wildhunderudeln zu einem bestimmten
Zeitpunkt ein, deshalb mischt sich eine Mutterhündin bei zu wilden
Welpenspielen ein, und deshalb mischt sich auch meine Dana innerhalb
"ihres" Rudels ein!
: Und natürlich gibt es immer Hund/Hund-Begegnungen, die sich nicht riechen können. Das muß ich aber als Hundehalter schon vorher sehen und die beiden erst gar nicht zusammen lassen.
Das ist völlig richtig - nur gibt es leider viel zu viele Hundehalter
die ihre eigenen Hunde nicht kennen!
: Und je öfter ich meinem Hund doch die Möglichkeit gebe, mit allen Altersklassen zu toben, Rangordnungen neu zu formieren, neue Erfahrungen zu machen, ist doch nichts schlimmes dabei?
Mit allen Altersklassen zu toben - wunderbar, aber war nicht gerade
noch die Rede von "ausraufen lassen"? Ich glaube kaum, daß sich beim
Toben bei gelegentlichen Zusammentreffen echte Rangordnungen formieren,
ich glaube, für eine echte Rangordnung ist ein regelmäßiges Zusammen-
leben notwendig.
: Ich denke mir immer nur, wenn der Hund nicht die Möglichkeit hat, alle Situationen kennenzulernen, wird er unsicher anderen Hunden gegenüber und könnte mal ganz "anders" reagieren.
Der Hund sollte die Möglichkeit haben alle Situationen kennenzulernen -
aber muß er deshalb raufen lernen? Kann man dem Hund nicht lernen mit
bestimmten Situationen anders umzugehen?
Grüße
Margot