Welpenschutz?! :: Hundeerziehung + Soziales

Welpenschutz?!

von Margot(YCH) am 03. Juli 2001 13:28

: Warum soll ich einen wichtigen Bestandteil des Sozialen Verhaltens "umerziehen"?
: Jagen kann ich in eine andere Richtung kanalisieren, aber Sozialverhalten?

Es geht nicht um umerziehen oder kanalisieren, es geht um korrektes
und für alle Beteiligten angenehmes zusammenleben, wo jeder seine
Grenzen kennt.

: Natürlich können sich ohne ständiges Zusammenleben keine Rangordnungen ergeben. Aber ich denke, ein Hund, der es glernt hat mit solchen Situationen sich "auseinander" zu setzen, ist eher in der Lage, hundgerecht zu reagieren. So weiß meiner ganz genau, wenn ihm ein Hund gegenübertritt mit Kamm und Knurren, da geht er lieber. Und andersrum macht er es bei anderen auch schon mal. Aber wenn sich sein Gegenüber hinlegt, hört er auf, nach dem Motto:"OK. Fronten geklärt, jetzt spielen."

Das ist grundsätzlich auch in Ordnung so - nur Kamm und Knurren sind
noch lange keine Rauferei!

: du hast ja auch geschrieben, dass deine dominante Hündin von klein auf gelernt hat, Prügeleien irgendwann zu unterbinden. (richtig interpretiert?) Ich mag es auch nicht, wenn Hunde blind aufeinander losgehen, dann wird getrennt, wenn ich aber erkenne, dass es um die Klarstellung der zufälligen Rangordnung(da zufällig getroffen) geht bzw. wer der bessere schönere ist, lass ich die beiden raufen, ist ja dann auch blitzschnell vorbei, sofern beide ordnungsgemäß "Hündisch" handeln. Dabei ist noch nie Blut geflossen. Und wenn die Spitzhündin auf meinen losgeht, weil er mal wieder zu aufdringlich war, lasse ich sie auch. Raufen, toben ist doch das A&O für das Sozialverhalten.
: Ich kann doch nicht ständig immer und überall eingreifen, weil jetzt irgendwo wieder geknurrt wird.

Es muß kein Blut fließen das was passiert das Folgeschäden hat.......
nur für uns Menschen ist es schwierig die Grenze zu erkennen - Hunde
erkennen die Grenze nachweislich leichter, deshalb greife ich als Mensch lieber zu früh als zu spät ein!

: Was den Kontrahenten meines Hundes angeht: er geht auf alles, was nur nach Rüde aussieht, egal wie groß oder klein. Das kann´s doch dann auch nicht sein?

Das kann's sicher nicht sein - warum macht er das bloß?
Asozial? Falsch erzogen? Angstbeißer? oder eine Kombination weil
zuviel "ausraufen lassen" und zuviele Erfolgs- oder Negativerlebnisse?

: Immer noch grübelnde Grüße Moni

Vielleicht läßt das Grübeln nach wenn du zwischen "Toben" und
"Raufen" differenzierst?

Grüße
Margot

von Wilma u. Arno(YCH) am 03. Juli 2001 15:54

Hallo Moni,

noch eine kurze passende Geschichte dazu:
Vor einigen Wochen traf ich an einer Wiese zwei Hundebesitzer. Die beiden Rüden (also Arno u. der andere) kannten sich noch nicht, die Hündin kannte beide von mehreren Begegnungen.
Die beiden Rüden haben dann getobt (spielen würde ich es nicht nennen, es war schon so eine Art Show) und sich teilweise ein ganzes Stück von uns entfernt. Zwei Mal bannte sich dann eine Rauferei an.
So schnell konnte keiner von uns reagieren wie die Hündin es beide Male tat: Sie schoß auf die beiden zu, donnerte sie quasi an und das war es. Zwei irgendwie verlegen ausschauende Rüden waren erstmal abgekühlt.
Die Besitzerin der Hündin war übrigens auch ganz verblüfft, weil sie eigentlich sonst immer drauf achtet, daß die sich nicht einmischt von wg. Eskalation.
Man kann doch immer wieder von den Hunden selbst lernen.
Viele Grüße
Wilma u. Arno

von Anja + Aisha(YCH) am 03. Juli 2001 16:44


: zum einen ist ein Hund von 16 Wochen kein Welpen mehr, sondern ein Junghund.

Hallo Antje,

wo zieht man da die Grenze und ist das von Rasse zu Rasse verschieden?

Gruß, Anja

von Wilma u. Arno(YCH) am 03. Juli 2001 19:39

Hallo Anja,
die Grenze ist eben die 16. Woche, also das Ende des vierten Monats. DAs gilt für jede Rasse, wobei der entwicklungsstand nicht unbedingt gleich ist, im allgemeinen sind kleine Rassen eher erwachsen als die großen. Und einige Rassen sind ausgesprochene Spätentwickler z. B. HSH oder Hovawart.
Hier noch ein kleines Schema:
vegetative Phase 0. Woche - 2. Woche
Übergangsphase 2. Woche - 3. Woche
Prägungsphase 4. Woche - 8. Woche
Sozialisierungsphase 9. Woche - 12./13. Woche
Wurfrangordnungsphase 3. - 13. Woche und 13. - 16. Woche
Rudelordnungsphase 5. Monat - 7. Monat
Pubertätssphase 7. Monat - ? (je nach Rasse unterschiedlich)
Adoleszensphase ab ca. 2 Jahren (je nach Rasse unterschiedlich)

Viele Grüße
Wilma u. Arno (der zwar den Jahren nach eindeutig erwachsen ist, aber sich dennoch durchaus kindisch benehmen kann)

von Tania und Numa(YCH) am 03. Juli 2001 19:55

Hallo Daniela!

Wollte nur mal schnell grüßen, unsere Beiden haben vor einigen Tagen am Deich lange bei der Brücke am Wasser getobt (Numa, Rhodesian-Ridgeback-Hündin, hat sich ständig auf den Rücken gelegt um sich von Filou "besiegen" und an den Lefzen kauen zu lassen).
Schön, daß Dir hier so kompetent geholfen wird (wie versprochen ;-)
Alles Gute und bis zum nächsten Zufalls-Treff am Deich,

Tania und Numa

von Antje(YCH) am 04. Juli 2001 04:54

Hallo Anja,

Wilma hat das ja schon sehr schön beschrieben. So ganz genau kann man die Grenzen nicht ziehen, die sind fließend. Aber vergleiche den Begriff "Welpe" einfach mit dem Begriff "Baby"; wir bezeichnen einen 3-Jährigen ja auch nicht mehr als "Baby", sondern als "Kleinkind". Damit könnte man "Junghund" gleichsetzen.

Es gibt tatsächlich Leute, die rennen mit einem 1-jährigen Golden Retriever durch die Gegend, und wenn der sich rüpelig anderen Hunden gegenüber benimmt und von denen den Kopf gewaschen bekommt, sind die ganz entsetzt, weil sie dachten, ihr Hund hätten noch "Welpenschutz". Oder aber denken, der "Welpenschutz" wäre ein Freibrief dafür, ihren ungestümen 3-monatigen Rüpel auf alles stürzen zu lassen, was 4 Beine, eine feuchte Nase und eine Rute zum Wedeln hat, wissen aber nicht, daß schon 5 oder 6 Wochen alte Welpen von ihrer Mutter rüde diszipliniert werden. Auch bei uns Menschen gibt es den "Welpenschutz", jeder normal gestrickte Mensch wird einem Baby keine runterhauen, und wenn einem bei einem Kind mal die Hand ausrutschen sollte, dann fällt diese Ohrfeige ganz anders aus als einem erwachsenen Mann gegenüber. Wobei die Reaktion des Kindes bedeutend heftiger sein wird als die eines Erwachsenen auf eine viel stärkere Ohrfeige. Das ist bei den Hunden ganz genau so, wobei bei denen allerdings noch kein "Erziehungsberechtigter" etwas von antiautoritärer Erziehung gehört hat. Hunde lieben klare Verhältnisse, und werden bei einem Junghund irgendwo Mißstände in dessen Erziehung ersichtlich beheben das viele Hunde gerne sofort, oft zum Schrecken der eigenen und der Junghundbesitzer.

Viele Grüße

Antje

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