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Welpen.ich weiß nicht was ?!

geschrieben von Moni+Dino(YCH) 
Welpen.ich weiß nicht was ?!
03. Juli 2001 09:16

Aufmerksam und belehrter Weise frage ich nun mal (siehe Beitrag "Welpenschutz?!"winking smiley, da viele Aufgeschrien haben:

Welpenschutz gibt´s nicht!

Wenn ich meinen Welpen beobachtet habe im Zusammenspiel mit anderen Welpen, haben die untereinander gerauft und gespielt.

Hat er einen älteren Hund getroffen, hat der ältere nur mal kurz geschnuppert und sich nicht mehr weiter für ihn interessiert.

Wilma schrieb zu diesem Thema: "zunächst mal der sog. Welpenschutz ist eins der vielen Märchen, die in punkto Hunde nicht aus der Welt zu schaffen sind.
Wenn überhaupt, dann hat der Welpe in seinem eigenen Rudel Narrenfreiheit, aber nicht bei solchen, die er unterwegs trifft. Wenn die meisten Hunde besonders Rüden recht tolerant Welpen gegenüber sind, so ist das reines Glück.
Das normale Verhalten eines Wildhundes bzw. einer Wölfin wäre fremde Welpen zu töten. Denn innerhalb eines rudels gibt es nur einen Wurf und zwar den der Alphatiere. [...]".

Wenn also die Wölfin/Wolf fremde Welpen tötet, dürften im Umkehrschluss doch alle Welpen/ältereHunde-Begegnungen im Raufen und schlimmeren enden.

Ist es denn nicht so, dass wir doch eigentlich die Wölfin/Wolf sind und unser Hund entsprechend Rangniedriger und wir dafür verantworlich wären, den "fremden" Welpen zu "töten" (ist ja auch ähnlich bei den Löwen, auch wenn die Katzen sind, dass der neue Löwenchef in der Gruppe die vorhandenen Löwen-babies umbringt, um eigenen Nachwuchs zu zeugen)? Da ich aber doch als Rudelchef meinem Hund zu verstehen gebe: "wir sind dem entgegenkommenden Rudel freundlich gesinnt" müßte mein Hund den Welpen zumindest akzeptieren bzw. ignorieren.

Sollte man dann nicht im Welpenalter anfangen, diesen mit allen Situationen bekannt zu machen, z. B. wir begegnen einem anderen Mini-Rudel und dass man da mit Vorsicht rangehen muß und vielleicht auch mal einen drauf bekommt, wenn man zu forsch ist oder der andere Hund gleich abwehrend knurrt, dass Welpi begreift: "hups, da gehe ich besser nicht hin."

Moni + Dino, der eigentlich manchmal Schutz vor sich selber braucht ;-)

03. Juli 2001 09:49

Hallo!

: Welpenschutz gibt´s nicht!

Gibt es wirklich nicht in der Form, wie wir uns das vorstellen!

: Hat er einen älteren Hund getroffen, hat der ältere nur mal kurz geschnuppert und sich nicht mehr weiter für ihn interessiert.

Das liegt nicht am Welpenschutz, sondern daran, daß der Welpe noch nicht nach Rüde riecht. Er ist keine Konkurrenz! Sollte der Welpe sich jedoch dem fremden Hund gegenüber sehr aufführen, kann er trotzdem verletzt werden.

: Wenn also die Wölfin/Wolf fremde Welpen tötet, dürften im Umkehrschluss doch alle Welpen/ältereHunde-Begegnungen im Raufen und schlimmeren enden.

Nein, denn ein Hund ist kein Wolf. Wölfe würden jeden fremden Wolf bekämpfen, nicht nur fremde Welpen. Bei verwaisten Welpen kann es sogar dazu kommen, daß eine scheinträchtige Wölfin sie adoptiert, sofern nicht Welpen des eigenen Rudels vorhanden sind. Unsere Hunde leben im menschlichen Rudel und lernen schon als Welpen, daß man ständig auf neue Hunde trifft. Dadurch verlieren sie ein wenig das Revierdenken.

: Da ich aber doch als Rudelchef meinem Hund zu verstehen gebe: "wir sind dem entgegenkommenden Rudel freundlich gesinnt" müßte mein Hund den Welpen zumindest akzeptieren bzw. ignorieren.

Das sehe ich auch so. Aber das kann man nicht als Welpenschutz bezeichnen! Ein Welpe unterwirft sich normalerweise auch ganz schnell, wodurch ihm nichts passiert. Aber es gibt auch sehr aufmüpfige Welpen, die dann durchaus mal gebissen werden können. Allerdings sollte man sich da überlegen, ob es nicht besser ist, schon im Welpenalter Grenzen gesetzt zu bekommen (durch andere Hunde). Ist ein Hund isoliert und beschützt groß geworden und darf erst dann (geschlechtsreif!!) zu anderen Hunden, sieht die Zurechtweisung oft viel härter aus. Besonders weil der dann vermutlich größenwahnsinnige Junghund als Konkurrenz gesehen wird.

:
: Sollte man dann nicht im Welpenalter anfangen, diesen mit allen Situationen bekannt zu machen, z. B. wir begegnen einem anderen Mini-Rudel und dass man da mit Vorsicht rangehen muß und vielleicht auch mal einen drauf bekommt, wenn man zu forsch ist oder der andere Hund gleich abwehrend knurrt, dass Welpi begreift: "hups, da gehe ich besser nicht hin."

Genau! Das sehe ich auch so. Die meisten Rüden greifen weder Hündinnen noch kastrierte Rüden an. Sie sind keine Rüden für ihn und damit keine Konkurrenz. Solange sie ihn nicht angreifen, wird ein normaler Rüde ihnen eher freundlich gesinnt sein. So ist es auch mit Welpen. Nur für schlechtes Benehmen gibt es eins auf den Deckel und das muß auch ein Welpe lernen. Man sollte nur nach Möglichkeit darauf achten, den Welpen nicht zu gestörten Hunden hinzulassen.
Z.B. habe ich schon Leute getroffen, die sich tierisch aufregten, weil ein angeleinter Hund ihren süßen Welpen gebissen hat. Sie machen sich gar keine Gedanken darüber, daß der Hund vielleicht genau wegen seiner Aggressivität an der Leine war und man den Welpen besser ferngehalten hätte. Sie beriefen sich einfach auf den angeblichen Welpenschutz!

Viele Grüße,
Nina (die lieber erwachsene Hunde nimmt als Welpen! ;-)))


03. Juli 2001 09:57

Oki. verstanden, alles sehr schlüssig.

Ich glaube, es ist mal wieder dieses "das Kind braucht einen Namen" und schwupps, gibt´s eine Wortkreation die etwas aussagt, was sie nicht ist.

Ich denke, was dann wohl als Welpenschutz zählt, ist die Tatsache, dass das Kerlchen noch nicht geschlechtsreif ist.

Immer vorausgesetzt, man begegnet richtig sozialisierte Hunden. Gestörte gibt´s immer wieder. Da bin ich aber als Halter gefordert.

Moni + Dino

03. Juli 2001 13:34

Hallo Moni,

das große Problem bei Welpenbegegnungen mit erwachsenen Hunden ist, daß oft mind. eine Partei (von den Besitzern) sich falsch verhält. Entweder weil sie eben das beliebte Schlagwort Welpenschutz im Kopf hat oder den eigenen Hund völlig falsch einschätzt.
Ich habe meine Fellow seinerzeit zu jedem anderen Hund hingelassen und es hat nie Probleme gegeben während ihrer Welpenzeit. Heute würde ich das nicht mehr so handhaben. Einfach weil die meisten Leute zumindest hier im Umkreis nicht fähig sind ihre Hunde vernünftig zu sozialisieren bzw. einzuschätzen und einzugreifen wenn es nötig ist.
Habe grade gestern wieder erlebt wie behutsam Arno (Collie-Schäfermix) mit einem Dackelwelpen umging. Das hat er allerdings erst bei mir gelernt. Vor einem halben Jahr war deutlich, daß er sehr unsicher war bei diesen kleinen tapsigen Wesen (da war er schon 6).
Ich habe aber in punkto Umgang mit anderen Hunden absolutes Vertrauen in ihn. Sehe aber auch wie außergewöhnlich das ist. Grade bei Rüden, den deren Besitzern reagieren oft sehr hysterisch wenn andere Hunde auftauchen oder wenn ein bißchen gegrummelt wird.
Oder das Gegenteil, die berühmten "Der tut nix" Hunde, die sich vielleicht auch bei erwachsenen Rüden nix trauen aber dafür die Gelegenheit wahrnehmen Welpen "plattzumachen".
Resultat ? Irgendwann fühlen diese Rüden sich so verunsichert, daß man sie nicht mehr ableinen kann. Und wehe dem Welpen der so einem Hund begegnet.
Ich kenne z. B. eine DSH-Hündin, die als Welpe heftig attackiert wurde. Resultat: Diese Hündin attackiert jetzt ihrerseits wenn es ihr möglich ist Welpen. Eine Schleife ohne Ende.
Insgesamt denke ich jeder Welpenbesitzer täte gut dran seinen Welpen erstmal festzuhalten und Kontakt mit dem Besitzer des anderen Hundes aufzunehmen. Oder zu schauen wie dieser mit seinem Hund umgeht und ob er ihn wirklich unter Kontrolle hat.
Man muß sich klarmachen wie sehr eine wirklich negative Erfahrung den Welpen für immer prägen kann. Und bevor man das wieder therapiert (wenn man es schafft) kann man besser vorher vorsichtig sein. Und ich würde insofern einen Hund bei dem ich nicht sicher bin wie er reagiert im Zweifelsfall nicht zu einem Welpen hinlassen.
Viele Grüße
Wilma u. Arno (der wenn er die Wahl hat lieber zu erwachsenen Hunden läuft u. übrigens keinesfalls als "nichtrüde" angesehen wird von anderen trotz Kastration)




03. Juli 2001 13:45

Hallo Wilma,

......wie recht du hast, nur eine kleine Ergänzung bitte:

: Man muß sich klarmachen wie sehr eine wirklich negative Erfahrung den Welpen für immer prägen kann. Und bevor man das wieder therapiert (wenn man es schafft) kann man besser vorher vorsichtig sein. Und ich würde insofern einen Hund bei dem ich nicht sicher bin wie er reagiert im Zweifelsfall nicht zu einem Welpen hinlassen.

Negative Erfahrung prägt nicht nur den Welpen sondern auch den Jung-
hund, ein sensibler erwachsener Hund steckts auch nicht einfach weg!

Grüße
Margot


03. Juli 2001 15:05

Wie soll ich nur anfangen..?

A) ich habe verstanden, dass dieser "welpenschutz" eigentlich nicht existiert (betonung liegt auf "eigentlich"winking smiley und es einfach nicht schablonenmäßig auf Welpen und ältere Hunde übertragen darf.

cool smiley Wenn man als Halter umsichtig und gut beobachtend mit seinem Welpen durch die Welt marschiert, kann man einen gut sozialisierten Hund erziehen.

C) schön, immer wieder dazuzulernen

Moni + Dino