Hallo Michael,
: Vor ca. 6 Monaten war ich für eine Woche auf einen Seminar und in der Zeit hat er das erste Mal die Küche zerlegt. Alles was nicht Niet und Nagelfest war wurde zerfetzt.
Da hat er wahrscheinlich einen heftigen Anfall von Verlustangst bekommen und seine Angst in Zerstörung ausgelebt, sowas gibt's bei Hunden häufiger, so einen Triebübersprung unter zu großer Aufregung. Mein Fundhund war anfangs so, er hat sämtliche Holztürrahmen zerlegt, inzwischen ist es ok., nach vielen Tuben Holzspachtel und einer großen Dose neuem Lack;-)
Geht Ihr, bevor der Hund alleine bleibt, mit ihm spazieren, oder lastet Ihr ihn richtig aus? Nur eine Verständnisfrage, denn Spazieren und Spazieren können zweierlei sein.
: Ca. 4 Wochen später das selbe Bild ( Küche zerlegt ) obwohl ich diesmal nicht vereist war. Danach wurde die Tür zur Küche wenn er alleine war geschlossen, und einige Wochen lief alles gut.Dann mußte ich für zwei Tage zu einer Besprechung mit einer Übernachtung, als ich Abends zu Hause Anrief sagte meine Freundin das der Hund sehr unruhig sei. Am nächsten Tag war ich gegen Mittag zu Hause, meine Freundin war noch auf der Arbeit. Als ich die Tür aufschloss ein Bild des Schreckens ( Essecke, Flour, oberes Badezimmer und Schlafzimmer, alles verwüstet.
: Da wurde mehrfach die Verlustangst reaktiviert, der Hund kann ja nicht wissen, ob Du wirklich nach 1, 2, 4 Stunden wiederkommst, der Hund merkt nur "die sind wieder weg, und Hiiiilfe, vielleicht kommt der Leithund nie wieder?"
In der ertapten Situation habe ich Ihm ein paar geknallt und Ihn nach oben geschickt, denn ich war echt sauer.
Das Du echt sauer warst, kann ich gut nachfühlen, aber laß das mal mit dem Bestrafen, das bringt gar nix. Der Hund verknüpft dann nicht "Randale = Strafe", sondern der Hund verknüpft auf die Dauer "Chef kommt wieder (eigentlich ein Grund zur Freude) = Strafe".
Die wirksamste Methode ist, den Hund erstmal zu ignorieren, dreimal tief durchzuatmen und alles wieder aufzuräumen, ohne schimpfen, ohne böse Blicke auf den Hund. Wenn der Hund mittendrin ankommt, beachtest Du ihn solange nicht, bis Du mit Aufräumen fertig bist. Das hat bei meinem "Wunder" gewirkt, das Chaos hat sich auf ab und zu mal den Mülleimer ausräumen, wenn ich (selbst schuld) vergesse, die Bügel von der Oskartonne hochzuklappen, reduziert.
: als wir wieder kamen war wieder ein Zimmer dran.
Damit der Hund nicht weiterhin Euer ganzes Haus auf den Kopf stellen kann, sucht erstmal EIN Zimmer für ihn aus, wo er alleine bleibt, um Euren Streß zu reduzieren, und das macht Ihr so hundesicher wie möglich, sprich: alles, was Ihr braucht, was also nicht vom Hund zerlegt werden soll, was er aber prinzipiell zerlegen kann, fliegt raus. Dann kommen in das Zimmer Hundespielsachen, die einiges Aushalten, und ich empfehle Euch einen Dog-a-sizer als Spielgerät. Daran kann er dann auch, wenn er alleine ist, seinen Beutetrieb austoben (evtl. ausprobieren, ob er weniger zerlegt, wenn ihr ihm vor dem Alleinebleiben helft, den Beutetrieb gezielt im Spiel abzureagieren).
Zum "Hundesicher machen" gehört auch, die Türklinke falsch herum zu montieren, so daß sie sich nach oben öffnen läßt, sonst kann es passieren, dass der Hund so oft an der Tür hochspringt, bis die Tür zufällig aufgeht, und dann ist das Chaos evtl. doch wieder perfekt. Hunde sind sehr erfinderisch...:-)
Und natürlich sollt Ihr den Hund nicht in die Abstellkammer verdammen, klar, wenn's dann in dem einen Zimmer klappt, erweitert Ihr langsam wieder das Alleinebleiben-Revier.
Hunde rennen, wenn sie alleine in der Wohnung/ im Haus sind, wenn sie vorher ausgelastet wurden, eh nicht 8 Stunden lang dauernd hin und her, sie dösen viel und warten auf Rückkehr der Leithunde, oder aber kommen auf "dumme Ideen".
Erzähl doch gelegntlich mal im Forum, was aus Eurem Chaos geworden ist, das ist oft auch hilfreich für andere Teilnehmer mit ähnlichen Problemen.
Viele Grüße von
Helke und einem inzwischen sehr gut alleine bleiben könnenden 14 Monate jungen Lorbas
Obwohl meine Freundin bis wir zum Gartencontainer gefahren sind, das war so gegen 14.30 Uhr zu Hause war und mit Ihm 2 mal Spazieren gegangen ist. Leider ist der Bericht ein bischen lang geworden, aber nur damit man die Problematik einigermaßen nachvollziehen kann.
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: Für jeden guten Rat Dankbar.
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: Michael
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