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Zu Unterwürfig

geschrieben von Isi Samba & Vic(YCH) 
Zu Unterwürfig
12. Juli 2001 10:49

Habe da schon wieder eine Frage?? :-)
Meine Samba ist der absolute Looser! Sie hat von klein auf ein absolut gutes Sozialverhalten allen Hunden gegenüber. Das Problem ist nur, dass sie sich jedem sofort unterwirft. Eigentlich ist das ja gar nicht so schlimm, aber in der letzten Zeit mache ich mir schon viele Gedanken darüber. Wir gehen sehr oft mit verschiedenen anderen Hunden. Der eine Rüde mit dem wir morgens immer gehen, bespringt sie ständig und lässt sie nicht mehr in Ruhe. Samba wehrt sich so gut wie nie, auch wenn man merkt, dass es für sie nicht angenehm ist. (sie ist nicht heiß!) Sie steht dann ganz ruhig da, die Ohren angelegt, große Pupillen und der Rüde hängt auf ihr drauf. Ganz selten schnappt sie mal halbherzig nach ihm und reisst sich los. Wenn sie von dem Rüden besprungen wird, geht mein Vic natürlich auch gleich auf sie los und will mitspielen, er beißt sie dann heftig in die Seite oder rennt sie um. In der letzten Zeit sieht das dann immer so aus, dass Samba sich die meiste Zeit total abseits von uns im Gebüsch bewegt, damit sie ihre Ruhe hat oder wenn die beiden auf sie zustürzen legt sie sich schon sofort hin oder duckt sich. Das war schon immer so, eine Zeitlang bin ich mit meiner Schwägerin und ihren beiden Hunden gelaufen, da sind auch immer alle auf meine Samba losgegangen. Die Hündin meiner Schwägerin hat ihr dabei schon eine richtige Wunde verpasst. Ich weiß, dass wir oft dazu neigen, alles zu vermenschlichen und dadurch Mitleid haben, aber mittlerweile mache ich mir echt Gedanken um sie. Sie lässt sich bei mir zu Hause sogar von Vic ein leckeres Schweinsohr aus dem Maul ziehen. Ansonsten spielen die beiden immer ganz toll zusammen und auch Samba geht dann auf Vic los, aber wie gesagt, sobald mehrere Hunde im Spiel sind ist meine Samba immer der Verlierer.
Ich habe bisher nie eingegriffen, in der Hoffnung, dass sie sich dann mal selber zur Wehr setzt, aber in der letzten Zeit habe ich immer mehr das Gefühl ich müsste ihr helfen.
Gibt es eine Möglichkeit sie dazu zu bewegen sich mal durchzusetzen? Wenn sie sich wehrt, dann wirklich immer nur so halbherzig, dass dieses bei den anderen Hunden natürlich keinerlei Eindruck hinterlässt. Sie ist einfach viel zu gutmütig.
Oder muss ich mich damit abfinden, dass sie sich immer alles gefallen lässt und wie schlimm ist das für sie???




12. Juli 2001 11:26

Hi!
Ich habe auch so einen unterwürfigen Wauz. Vielleicht nicht ganz so shclimm wie bei Dir, aber auch unterordnungsbereit. Manhcmal gibt es auch Situationen , wo er mir leid tut. Bis zu einem bestimmten Maß mische ich mich nicht ein, weil ich denke, man darf das nicht zu vermenschlicht sehen. Wenn ich aber da Gefühl habe, daß er sehr unsicher wird oder aber dringend mal wieder eine Selbstbewußtsein-Auffrischung braucht, mache ich tolle Zerrspiele mit ihm, wo er (bis auf den Schluß) immer gewinnen darf. Er ist dann überglücklich und ich merke, wie gut es ihm tut, außerdem festigt es das Vertrauen zwischen uns und er ist dann ganz locker. Dadurch ist er bei anderen Hunden auch entspannter und selbstbewußter geworden. Ach ja, wenn ein fremder Hund ZU blöd wird, mische ich mich schon ein. Liebe Grüße, Amelie

12. Juli 2001 11:54

Hallo Isi,

Der eine Rüde mit dem wir morgens immer gehen, bespringt sie ständig und lässt sie nicht mehr in Ruhe.

Also hier würde ich auf jeden Fall eingreifen. Zuerst einmal wäre das aber Aufgabe des Rüdenbesitzers ! Das würde ich ihm auch sagen. Und wenn er das nicht einsieht, selber eingreifen oder nicht mehr mit diesem Hund laufen.
Denn grade solche Sachen, wenn sie regelmäßig passieren müssen ja ihr Selbstbewußtsein noch mehr kaputt macht. Schade, daß Dein Rüde ihr da nicht hilft.
Ich hab jetzt nicht mehr im Kopf wie alt Deine beiden sind. Noch nicht ganz erwachsen oder ??
Auf jeden Fall darfst Du nicht dulden, daß Samba zum Spielball für andere wird.
Such Dir lieber sanftere Hunde für ihren Umgang, nix wird ihr Selbstbewußtsein mehr stärken. Vielleicht auch grade jüngere. Meine Freundin hat auch so ein "Weichei" und bei ihm hat der regelmäßige KOntakt mit einem jüngeren rüden, bei dem er eben auch mal die Oberhand hat, sehr viel gebracht.
Wenn Dein Rüde sich bei sowas negativ beteiligt also Samba auch bedrängt, solltest Du das auch bei ihm unterbinden. Sinnvoll wäre es sicher auch mit jeweils nur einem Hund zu laufen. Klar es ist mehr Arbeit, aber dadurch kannst Du auch besser Übungen machen und die Bindung stärken.

Was das Verhalten zuhause betrifft, es ist okay, wenn bei Euch tatsächlich Vic das Kommando hat (was sich mit zunehmendem Alter durchaus noch ändern kann). Du solltest aber nicht zulassen, daß er ihr fressen klaut.
Es gilt einfach eine gewisse Balance zu finden. Ein Hund leidet nicht drunter, wenn er nicht der Chef ist, aber ganz sicher, wenn er immer nur bedrängt wird. Und da bist Du gefragt einzugreifen, wenn es zu heftig wird, vor allem wenn es immer der gleiche bzw. die gleichen Hunde sind.
Viele Grüße
Wilma u. Arno


12. Juli 2001 12:06

Hi,
das ist jetzt ein bißchen verwirrend für mich!
Ich höre doch immer wieder, dass man bei ängstlichen Hunden die Angst nicht bestärken soll indem man sie tröstet. Ist es nicht so, dass wenn ich eingreife, sie immer auf meine Hilfe wartet?? Sich also gar nicht mehr selbst zur Wehr setzt??
Den Kontakt zu einem Rüden-Welpen hatte sie bereits, mit dem Erfolg, dass die beiden zwar total goldig und süß miteinander gespielt haben (Samba ist ein richtiges Mama-Ungeheuer:-)) aber der kleine war eben auch so lebhaft, dass er nicht mehr aufgehört hat zu spielen. Auch da konnte man schon sehen, dass Samba echt fertig war und keine Lust mehr hatte, aber auch da hat sie sich immer nur so halbherzig gewehrt, dass dieses bei dem kleinen Welpen keinerlei Eindruck geschindet hat.
Was das Bespringen von dem Rüden angeht, hat die Besitzerin schon so oft den Rüden wieder runtergezogen, aber der ist immer so dermassen fasziniert von meiner Samba, dass der sich nicht einmal mit einem Leckerli ablenken lässt, die einzige Möglichkeit wäre ihn anzuleinen oder eben getrennte Wege zu gehen, was ich aber eigentlich schade fände, da Samba diesen Rüden schon gerne hat und auch mit ihm spielt.
Was das Futter klauen angeht, das lasse ich nicht zu, ich habe es Vic wieder abgenommen mit einem lauten "AUS", aber wie gesagt sie lässt sich von jedem alles abnehmen. Vic ist eigentlich noch der netteste zu ihr.
Nochmal zur Info: Samba ist 2 Jahre alt und Vic auch 2 -3 Jahre.


12. Juli 2001 12:36

Hallo Isi,

okay noch mal. Es ist ein Unterschied, ob Du einen ängstlichen Hund in seiner angst bestärkt oder ob Du Situationen vermeidest bzw. entschärfst.
Du beschreibst in Deinem ersten Posting, daß Samba wenn Du mit dem Rüden läufst, sich ins Gebüsch drückt und duckt. So darf es einfach nicht laufen.
Der Besitzer des Rüden müßte sich eigentlich die Gedanken machen, denn wenn er seinem Hund deutlich macht, daß es nicht erwünscht ist sich so zu verhalten, dann dürfte der es auch nicht ständig weiter versuchen.
Wenn er das mit Worten nicht schafft, dann muß er halt mal konsequent anleinen bei jedem Versuch.
Natürlich ist es schade, wenn man Kontakte unterbinden muß. Aber wenn sich diese Situation nicht ändert, ist es für Samba mit Sicherheit belastend seelisch. Und kann durchaus auch zu Verletzungen führen, vor einiger Zeit wurde hier mal so Fall geschildert, wo die Hündin nach so einem Theater tierärtzlich behandelt werden mußte (ich glaube es war die Sehne).
Was Spielverhalten angeht, also wenn ein Welpe einfach kein Ende findet, dann würde ich nicht eingreifen. Da sollte Samba wirklich selber mal deutlich machen, daß sie nicht mehr will.
Es ist wirklich manchmal nicht so ganz einfach das abzuwägen, da hilft nur wirklich gutes beobachten.
Du kannst mich im übrigen auch gern noch privat anmailen.
Viele Grüße
Wilma u. Arno

12. Juli 2001 16:43

Tach auch,

: Ich höre doch immer wieder, dass man bei ängstlichen Hunden die Angst nicht bestärken soll indem man sie tröstet.

Du sollst sie ja nicht trösten, sondern vor etwas schützen, das ihr das Leben schwer macht. Wenn du deinen Hund darin bestärkst, dass sie die Situation nicht tragen muss (ja, durch dein Eingreifen), erkennt sie vielleicht, dass sie sich ruhig mal wehren kann. Wie gesagt, vielleicht. Das ist nicht das Ziel der Aktion. Ziel ist, dass dein Hund Spaß am Spaziergang hat. Nach deinem Eingreifen solltest du deinen Hund NICHT trösten, sondern durch Spiel aufbauen.

: Ist es nicht so, dass wenn ich eingreife, sie immer auf meine Hilfe wartet?? Sich also gar nicht mehr selbst zur Wehr setzt??

Selbst wenn das diesen Weg gehen würde, ist das immer noch besser, als von allen möglichen Hunden unterdrückt zu werden, bis sie keine Freude mehr am Spaziergang hat und nur mehr im großen Abstand geduckt am Ausflug teilnimmt, oder? So wie du es schilderst, hat das eine Form angenommen, bei der du nicht mehr darauf zu hoffen brauchst, dass sie sich wehrt. Sie nimmt es hin und zieht ihre Konsequenzen, nämlich abseits lustlos zu laufen.

: Den Kontakt zu einem Rüden-Welpen hatte sie bereits, mit dem Erfolg, dass die beiden zwar total goldig und süß miteinander gespielt haben (Samba ist ein richtiges Mama-Ungeheuer:-)) aber der kleine war eben auch so lebhaft, dass er nicht mehr aufgehört hat zu spielen. Auch da konnte man schon sehen, dass Samba echt fertig war und keine Lust mehr hatte, aber auch da hat sie sich immer nur so halbherzig gewehrt, dass dieses bei dem kleinen Welpen keinerlei Eindruck geschindet hat.

Das ist aber nun auch wieder klar. Der Welpe hat Spaß, das soll gefälligst nicht enden. Natürlich wäre es auch hier besser, Samba würde sich wehren, besser für sie und den Welpen. Doch sie tut es nicht, also würde ich versuchen, den Welpen abzulenken, mit einem anderen Spiel zu bannen und so die Situation aufzulösen.

: Was das Bespringen von dem Rüden angeht, hat die Besitzerin schon so oft den Rüden wieder runtergezogen, aber der ist immer so dermassen fasziniert von meiner Samba, dass der sich nicht einmal mit einem Leckerli ablenken lässt, die einzige Möglichkeit wäre ihn anzuleinen oder eben getrennte Wege zu gehen, was ich aber eigentlich schade fände, da Samba diesen Rüden schon gerne hat und auch mit ihm spielt.

Ich habe einen kastrierten Rüden, der offenbar wunderbar duftet. Andere Rüden sind total begeistert, wollen ihn besteigen und belagern ihn dauernd. Ich bin damals zum Tierarzt und habe ihm männliche Hormone spritzen lassen smiling smiley, das wurde zweimal gemacht, seither hat sich das Problem normalisiert. Ist deine Hündin kastriert, läuft es bei den Bedrängungen immer auf ein Besteigen heraus, benehmen sich die Hunde so, als wäre deine Hündin in der Hitze? Ja? Dann geh doch mal zum Tierarzt und lass den Hormonspiegel ermitteln.

Viele Grüße
Mina