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Vorstellung und Probleme

geschrieben von Claudia + Dusty(YCH) 
Vorstellung und Probleme
20. Juli 2001 09:30


Hallo,
ich hab hier schon mal öfter mitgelesen und auch eine Frage gestellt. Nun möchte ich mich gerne vorstellen und öfter mitmachen. Außerdem brauch ich eigentlich viel Hilfe und moralische Unterstützung und Ihr scheint mir ein sehr netter und verständnisvoller "Haufen" zu sein. Um meine Situation zu erklären, bedarf es etwas. Ich hoffe, Ihr habt die Geduld für einen längeren Text.

Also ich bin Claudia und "mein" Hund (der eigentlich meinem Mann gehört)ist Dusty, Kuvasz, kastrierter Rüde, von Mai 99, seit März 2000 aus einem Tierheim bei uns. Mein Mann hatte vorher schon einen Hund, Bobo, uralt, aus dem Tierheim, überbleibsel meiner Vorgängerin, völlig unerzogen, hört auf gar nix. Mag auch nicht spazieren gehen oder spielen, liegt nur faul rum und leistet Dusty Gesellschaft, was seine wichtigste "Aufgabe" ist. In einem alten Bauernhaus haben sie die Stallgebäude und einen mehrere hundert Quadratmeter großen Auslauf für sich.

Probleme?
Jede Menge. Für meinen Mann scheinen die Hunde mehr ... nunja ich weiß nicht. Dekoration? Alte Einstellung zur Hundeerziehung, wenn überhaupt. Hunde sollen ja keine Arbeit machen, sondern "Respekt" vor ihrem Herrn haben. Wer die Einstellung zu Hunden auf dem Lande kennt, weiß, was ich meine. Glücklicherweise ist ihm fast jedes Beschäftigen mit den Hunden lästig, so daß er keinen allzu großen Schaden anrichtet. Auch wenn sich das jetzt hart anhört.

Meine Überlegung war, entweder müssen die Hunde in bessere Hände gegeben werden, oder ich muß mich halt drum kümmern. Wie es ausgegangen ist, wißt Ihr, sonst wär ich ja nicht hier ;-)) Nun habe ich ein jetzt 10 Monate altes Baby, Risikoschwangerschaft, Frühgeburt ... Dusty war völlig unerzogen, ungekämmt. Nun habe ich vor einigen Monaten angefangen, ihn mit Kinderwagen (eine Hand am Wagen, eine an der Leine) mitzunehmen. Ging - mit Halti - auch eine Weile gut. Unterwegs habe ich Sitz, Platz, Komm (auf Leinendistanz) geübt. Das Ziehen (anfangs gab es nur wunde Hände!!) hab ich ihm auch abgewöhnt. Nun hab ich einen Buggy, brauch beide Hände .... und wenn ein anderer Rüde ihn angiftet ... geht also nicht mehr. Andere friedliche Hunde sind kein Problem (mehr). Konnte ihn letztens sogar vor einem Zaun ablegen, wo ein anderer hinter kläffte (stolz sei!!). Also kann ich nur abends mit ihm gehen und "arbeiten", wenn mein Mann nach der Kleinen guckt. "Komm" hab ich mit 10 m Pferdelonge im Auslauf mit ihm geübt. In der Wohnung kann ich ja auch mit ihm üben. Mittlerweile hört er in der Wohnung auf's Wort, so daß ich ihn auch tagsüber wenn das Kind wach ist, reinlassen kann. Auf "Nein" hört er mittlerweile auch sehr zuverlässig (außer wenn giftige Rüden ... etc. usw.). Ich weiß zwar nicht, ob er ohne Leine im Freien so gut hören würde, aber für die wenige Zeit, die ich für ihn habe, glaube ich, viel erreicht zu haben.

Positives:
Die Hunde sind niemals allein. Ist ja immer ein Artgenosse da. Sie haben jede Menge Platz zum Toben (zumindest Dusty, Bobo will ja nicht). Abends werden beide von meinem Mann mal Gassi geführt (ja ehrlich, tut er dann doch, so ca. 15 Minuten!). Dusty ist mittlerweile ein gepflegter Hund, der sich auch kämmen läßt. Bei den ersten Versuchen hatte er mehr den Kamm im Maul und ich die Hand um seine Schnauze, als daß ich kämmen konnte, aber jetzt gehts. Ich kann ihn jetzt sogar nach dem Putzen ins Haus lassen, ohne das es "schneit". Trotz wenig Zeit hab ich es geschafft, daß Dustys Ausbildungsstand eigentlich dem eines durchschnittlich erzogenen Familienhundes entspricht. (Platz, Sitz, erst nach Kommando "auf" wieder aufstehen, Nein, Raus, Komm). Er mag Kinder, Katzen, andere Hunde, hat seinen Wesenstest bestanden ...

Mein (Traum-)Ziel?:
Das er so gut hört, daß ich ihn mit Buggy mitnehmen kann. Dazu möchte ich eine Hundeschule bzw. Einzelausbildung (hab schon eine tolle Trainerin gefunden) besuchen. Ich warte nur darauf, daß mein Mann den (endlich) gekauften Hundeanhänger repariert und anmeldet. Aber die Trainerin hat mir auch nicht allzuviel Hoffnung gemacht. Gut sozialisiert ist er ja. Und ihm das abzugewöhnen, sich von anderen Rüden provozieren zu lassen, zumal wenn das Kind (Welpe) dabei ist, wird sehr schwer. Aber ich will es wenigstens versuchen. Ich gehe so gern spazieren und hab mir immer gewünscht, einen Hund zu haben, mit dem ich spazieren gehen kann. Aber die Kombination Kuvazs/Buggy ist zur Zeit echt problematisch *seufz*.

So, vielen, vielen Dank für Eure Geduld. Wenn Ihr Fragen oder Tips habt, bitte, bitte ... ich möchte gerne Eure Fragen klären, falls ich mich hier in dem langen Wust unklar ausgedrückt hab und freu mich über jeden Tip, wie ich in der schwierigen Lage die Situation meines Hundes, bzw. meine, dem Hund geht es ja eigentlich nicht so schlecht, verbessern kann. Ich bin halt stur, ich WILL mit dem Hund UND dem Kind spazieren gehen!

Danke nochmals fürs Zuhören und liebe Grüße
Claudia + Dusty

20. Juli 2001 09:38

Hi Claudia,

ich denke nicht, dass es sehr schwer ist, dem Hund das Theater an der Leine abzugewöhnen.

Es ist schwer bis unmöglich, sein Verhalten so umzustellen, dass er es von sich aus nicht mehr tut. Es aber kontrollieren zu können und so auf den Hund einwirken zu können, dass er es auf Befehl unterlässt, ist durchaus möglich. Klar erfordert es Arbeit, aber nachdem, was du schreibst, wie du dich dahinterkniest, solltest du das auch schaffen können.

Bis dann

Franziska

20. Juli 2001 10:04

Hallo Claudia,

ich denke auch, dass du schon sehr viel erreicht hast. Und wenn du wirklich weiter so arbeitest, wirst du auch dein Ziel erreichen. Vielleicht auch nur in ganz, ganz kleinen Schritten. An manchen Tage wirst du Rückschläge erleiden oder kein Voran-Kommen mehr sehen. Diese Tage sind hart und du wirst an dich und an deinem Hund zweifeln. Wenn du aber durchhältst, wirst du einen treuen Begleiter haben, der dir deine Bemühungen danken wird.

Es wird mit Sicherheit schwer werden, dass er sich von anderen Rüden nicht mehr provozieren lässt. Aber auch das wirst du schaffen, denn du konntest ihn ja schon am Zaun ablegen. Hast du das schon mal versucht, wenn ein Hund ihn angekläfft hat, ohne dass ein Zaun dazwischen war?

Ich drücke dir auf jeden Fall ganz fest die Daumen - und wenn du immer dein Ziel vor Augen behälst, wirst du es auch schaffen!

Liebe Grüße,
Flocke

20. Juli 2001 10:24

Hallo, Claudia!
Die Kombination Kind + Hund unterwegs ist bei vielen Hunden schwierig, auch wenn sie kein dickköpfiger Kuvazs sind :-)). Ich kenne bei uns Hunde, die vor der Geburt des Babys total lieb und nett waren, und jetzt (solange das Baby im Wagen dabei ist), absolut zickig und giftig sind. Ich denke, Du hast schon viel erreicht und bist auf dem richtigen Weg. Auch die Ideee mit der Privattrainerin ist bestimmt sehr hilfreich. Komisch finde ich nur, daß sie das Ganze etwas negativ sieht ? Aber vielleicht will sie Dir auch keine übertriebenen Hoffnungen machen und selber erstmal sehen. Und wenn Du mit dieser Frau nicht klarkommst, gibt es bestimmt noch andere Hundeschulen. Wirklich, so wie Du es beschreibst, hat Dein Hund doch schon viel gelernt. Ein Kuvazs ist ja nicht gerade ein einfacher Charakter (vor 2 Jahren hatten wir im Tierheim auch einen "besichtigt", aber es ging nicht, da nur für Haus + Garten geeignet). Liebe Grüße, Amelie

20. Juli 2001 11:40

Hallo Claudia,

erstmal Lob und Glückwunsch für Dich und Dusty. Da hast Du wirklich schon eine ganze Menge erreicht.
Da Dusty noch jung ist und ja bisher auf Deine Erziehung gut angesprochen hat, würde ich auf jeden Fall mit ihm in die Hundeschule gehen. Das die Trainerin Dir keine allzugroßen Hoffnungen macht, finde ich positiv. Das zeigt, daß sie mit Verstand rangeht. Und nicht nach dem Motto: Ach ich versprech mal alles um Kunden zu fangen.
Daß Du auf das Ziel hinarbeitest, finde ich richtig. Ich hoffe nur, Du bist nicht allzu enttäuscht wenn es nicht klappt. Ein KUvasz ist nun mal kein Schäferhund (und auch bei denen gibt es doch recht häufig Probleme mit anderen Hunden).
Ich habe neulich mal auf der website von kuvasz in not gestöbert und da ist mir richtig übel geworden. Denn die Gründe für die Abgabe waren fast immer, daß die Hunde nachdem sie richtig erwachsen waren, nicht mit Fremden bzw. Besuch klarkamen. Manchmal fragt man sich wirklich welche Infos Menschen einholen, bevor sie sich eine bestimmte Rasse zulegen.
Da tut es gut zu hören, daß es Menschen gibt, die sich mehr Mühe geben u. auch wirklich Erfolg haben. Ich hoffe für Euch, daß es weiter so gut läuft.
Viele Grüße
Wilma u. Arno

20. Juli 2001 11:46

Hallo Claudia,

herzlich willkommen !

Und ein grosses Kompliment, daß Du Dich der Aufgabe "gestellt" hast und nicht den einfacheren Weg = weg mit dem Hund gewählt hast.

Ich denke Du hast riesig viel erreicht. Und wenn Du so weiter machst wird es bestimmt auch noch besser. Du bist scheinbar sturer als Dein Hund *gg*.
Nimmst Du eigentlich das Halti nicht mehr ??
Wäre ja einen Versuch wert um überhaupt spazierengehen zu können - ohne Arnold Schwarzenegger zu sein wenn ein Rüde kommt.

Vielleicht findest Du zusammen mit der Hundetrainerin noch einen neuen Weg.

Viel Erfolg
Gabi