Hallo,
ich hab hier schon mal öfter mitgelesen und auch eine Frage gestellt. Nun möchte ich mich gerne vorstellen und öfter mitmachen. Außerdem brauch ich eigentlich viel Hilfe und moralische Unterstützung und Ihr scheint mir ein sehr netter und verständnisvoller "Haufen" zu sein. Um meine Situation zu erklären, bedarf es etwas. Ich hoffe, Ihr habt die Geduld für einen längeren Text.
Also ich bin Claudia und "mein" Hund (der eigentlich meinem Mann gehört)ist Dusty, Kuvasz, kastrierter Rüde, von Mai 99, seit März 2000 aus einem Tierheim bei uns. Mein Mann hatte vorher schon einen Hund, Bobo, uralt, aus dem Tierheim, überbleibsel meiner Vorgängerin, völlig unerzogen, hört auf gar nix. Mag auch nicht spazieren gehen oder spielen, liegt nur faul rum und leistet Dusty Gesellschaft, was seine wichtigste "Aufgabe" ist. In einem alten Bauernhaus haben sie die Stallgebäude und einen mehrere hundert Quadratmeter großen Auslauf für sich.
Probleme?
Jede Menge. Für meinen Mann scheinen die Hunde mehr ... nunja ich weiß nicht. Dekoration? Alte Einstellung zur Hundeerziehung, wenn überhaupt. Hunde sollen ja keine Arbeit machen, sondern "Respekt" vor ihrem Herrn haben. Wer die Einstellung zu Hunden auf dem Lande kennt, weiß, was ich meine. Glücklicherweise ist ihm fast jedes Beschäftigen mit den Hunden lästig, so daß er keinen allzu großen Schaden anrichtet. Auch wenn sich das jetzt hart anhört.
Meine Überlegung war, entweder müssen die Hunde in bessere Hände gegeben werden, oder ich muß mich halt drum kümmern. Wie es ausgegangen ist, wißt Ihr, sonst wär ich ja nicht hier ;-)) Nun habe ich ein jetzt 10 Monate altes Baby, Risikoschwangerschaft, Frühgeburt ... Dusty war völlig unerzogen, ungekämmt. Nun habe ich vor einigen Monaten angefangen, ihn mit Kinderwagen (eine Hand am Wagen, eine an der Leine) mitzunehmen. Ging - mit Halti - auch eine Weile gut. Unterwegs habe ich Sitz, Platz, Komm (auf Leinendistanz) geübt. Das Ziehen (anfangs gab es nur wunde Hände!!) hab ich ihm auch abgewöhnt. Nun hab ich einen Buggy, brauch beide Hände .... und wenn ein anderer Rüde ihn angiftet ... geht also nicht mehr. Andere friedliche Hunde sind kein Problem (mehr). Konnte ihn letztens sogar vor einem Zaun ablegen, wo ein anderer hinter kläffte (stolz sei!!). Also kann ich nur abends mit ihm gehen und "arbeiten", wenn mein Mann nach der Kleinen guckt. "Komm" hab ich mit 10 m Pferdelonge im Auslauf mit ihm geübt. In der Wohnung kann ich ja auch mit ihm üben. Mittlerweile hört er in der Wohnung auf's Wort, so daß ich ihn auch tagsüber wenn das Kind wach ist, reinlassen kann. Auf "Nein" hört er mittlerweile auch sehr zuverlässig (außer wenn giftige Rüden ... etc. usw.). Ich weiß zwar nicht, ob er ohne Leine im Freien so gut hören würde, aber für die wenige Zeit, die ich für ihn habe, glaube ich, viel erreicht zu haben.
Positives:
Die Hunde sind niemals allein. Ist ja immer ein Artgenosse da. Sie haben jede Menge Platz zum Toben (zumindest Dusty, Bobo will ja nicht). Abends werden beide von meinem Mann mal Gassi geführt (ja ehrlich, tut er dann doch, so ca. 15 Minuten!). Dusty ist mittlerweile ein gepflegter Hund, der sich auch kämmen läßt. Bei den ersten Versuchen hatte er mehr den Kamm im Maul und ich die Hand um seine Schnauze, als daß ich kämmen konnte, aber jetzt gehts. Ich kann ihn jetzt sogar nach dem Putzen ins Haus lassen, ohne das es "schneit". Trotz wenig Zeit hab ich es geschafft, daß Dustys Ausbildungsstand eigentlich dem eines durchschnittlich erzogenen Familienhundes entspricht. (Platz, Sitz, erst nach Kommando "auf" wieder aufstehen, Nein, Raus, Komm). Er mag Kinder, Katzen, andere Hunde, hat seinen Wesenstest bestanden ...
Mein (Traum-)Ziel?:
Das er so gut hört, daß ich ihn mit Buggy mitnehmen kann. Dazu möchte ich eine Hundeschule bzw. Einzelausbildung (hab schon eine tolle Trainerin gefunden) besuchen. Ich warte nur darauf, daß mein Mann den (endlich) gekauften Hundeanhänger repariert und anmeldet. Aber die Trainerin hat mir auch nicht allzuviel Hoffnung gemacht. Gut sozialisiert ist er ja. Und ihm das abzugewöhnen, sich von anderen Rüden provozieren zu lassen, zumal wenn das Kind (Welpe) dabei ist, wird sehr schwer. Aber ich will es wenigstens versuchen. Ich gehe so gern spazieren und hab mir immer gewünscht, einen Hund zu haben, mit dem ich spazieren gehen kann. Aber die Kombination Kuvazs/Buggy ist zur Zeit echt problematisch *seufz*.
So, vielen, vielen Dank für Eure Geduld. Wenn Ihr Fragen oder Tips habt, bitte, bitte ... ich möchte gerne Eure Fragen klären, falls ich mich hier in dem langen Wust unklar ausgedrückt hab und freu mich über jeden Tip, wie ich in der schwierigen Lage die Situation meines Hundes, bzw. meine, dem Hund geht es ja eigentlich nicht so schlecht, verbessern kann. Ich bin halt stur, ich WILL mit dem Hund UND dem Kind spazieren gehen!
Danke nochmals fürs Zuhören und liebe Grüße
Claudia + Dusty