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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
mein 1.hund und er beisst
23. Juli 2001 21:54

Hallo Andreas,

: Du mußt dich auf deinen Welpen stürzen wie das heilige Donnerwetter, mit Blitz und Donner. Er muß völlig überrascht werden. Schnell, stark, laut knurrend und dabei mit den Zähnen und Händen zupacken und ihn unten halten bis er sich ergibt. Ideal wäre Schnauzenbiß :-). Danach wird er ignoriert. Wenn du es richtig machst, wird er aufhören damit, 2-3 mal max. reicht dabei. Natürlich ohne Brutalität!

Diese Methode funktioniert bestimmt, aber: man muss das richtig machen, wie Du unten sagst, mit Souveränität. Und mal ehrlich: wer kann das schon, vor allem beim ersten Hund ??? Wir sind nun mal Menschen und keine Wölfe ! Oft sind dann die Hunde cleverer als wir und lernen nur eins: die Menschen sind ja jämmerliche Kämpfer, und wie langsam die sind (wenn's nicht grad jemand mit viel Hundeerfahrung ist). Und bei manchen Hunden kann dieser Schuss gewaltig nach hinten losgehen, sie lernen dadurch nur, wie man sich wehren kann.

: Eine andere Methode könnte sein konsequenter sofortiger Spielabbruch und Ignorieren. Aber auch das wird nicht einfach so gemacht, sondern mit Souveränität.

Diesen Ansatz halte ich für viel besser, gerade für unerfahrene Hundehalter. Damit schürt man wenigstens keine Aggressionen.

Viele Grüsse,
Barbara & Aikan

23. Juli 2001 22:03

: Hallo Attila,
:
: Du hast mit Deinen Hunden öfter solche Kämpfe???
: Das gäbe mir zu denken.
:
: Liebe Grüße
: Christine



Hi Christine,

keineswegs, aber ich hatte zeitweise - bevor ich selbst zwei eigene Hunde hatte - regelmäßig Tierheim-Schäferhunde in Pflege, die nicht vermittelbar gewesen wären, wenn sie nicht eine gewisse Grunderziehung erhalten hätten - und mehr als das, einige waren ausgesprochen bissig und Kandidaten für die Spritze. Wenn mir jetzt jemand sagt, ich hätte es mal mit Clickern versuchen sollen, lache ich ihn aus. Einer dieser Hunde hatte zwei Tierheimmitarbeiter krankenhausreif gebissen, und das Tierheim schreckte trotzdem vor der Einschläferung zurück, da der Hund erst ein Jahr alt war. Der Bursche hat mich ohne Vorwarnung am Unterschenkel gepackt, kaum daß er angeleint (!) aus dem Zwinger geführt wurde. Ich habe ihn dann mehrmals besucht und beruhigend auf ihn eingesprochen, bevor ich mich (mit Tiefschutz, Stiefeln und Handschuhen) in den Zwinger getraut habe, und er hat mich mehrfach versucht anzuspringen und zu packen, ich habe ihn mehrfach von mir weggeschleudert und schließlich an die Leine genommen. Er war aber auch nach mehrwöchiger Arbeit eine Gefahr für jeden Passanten und konnte praktisch nur mit Beißkorb gearbeitet werden. Später wurde er dann kastriert, ist vermittelt worden und heute ein immer noch schwieriger, aber anhänglicher und gehorsamer Hund - und er lebt wenigstens noch.

Mit meinen eigenen Hunden kämpfe ich nur zum Spaß - gelegentlich spreche ich ihren Wehrtrieb an, das lockert auf, und wir bleiben in Form.

Gruß, Attila




23. Juli 2001 21:55

Hallo,

sein Video nur flüchtig, aber seine Bücher besser :-))). Und er beschreibt, was ich sagte, ganz explizit. Und ich sehe es auch bei uns in den Hunderudeln: Welpen werden bei Fehlverhalten von allen diszipliniert, das letzte Wort hat aber immer der Altrüde.
Hauptsächlich ging es mir aber darum, daß eine Hündin mit 5-6 Wochen alten frechen Welpen ganz anders umgeht als der Rudelchef mit einem 10-12 Wochen alten Welpen.

Gruß
Andreas

23. Juli 2001 22:03

Hallo,

ich habs so bei meinem 1. Hund auch gemacht. War aber mehr aus dem Bauch heraus, weil er seine Zähnchen bis zum Anschlag in eine sehr empfindliche Stelle gerammt hat. :-))) War einfach ein Reflex und danach hat er nie wieder seine Zähne gegen mich eingesetzt, sondern war beim wildesten Toben immer noch sehr sanft.
Gruß
Andreas

23. Juli 2001 22:11

: Hallo Attila,
:
: wenn Du mit dem Hund kämpfst (egal in welchem Alter), stellst Du Dich mit dem Hund auf eine Stufe (auch wenn Du zunächst gewinnst). Chefs kämpfen nicht - Chefs regieren.
:
: Grüße
: Petra B.


Hallo Petra,

nichts gegen Deine Bücherweisheiten. Aber wenn der Chef herausgefordert wird, also seine Stellung als Chef ins Wanken gerät, kämpft auch er. Im übrigen ist ein großer Unterschied zwischen Rangordnungskämpfen und der "Einordnung" eines Welpen ins Rudel: mit einem Welpen kämpft man nicht, einen Welpen weist man zurecht. Die Rüden sind nicht gerade zimperlich, und ich bin es folglich auch nicht. Das Verzärteln der Hunde beruht auf einer Vermenschlichung, die nur geeignet ist, den Hund zu irritieren, und sonst gar nichts. Da es in der Natur des Hundes liegt, zum Zwecke der Drohung die Zähne zu zeigen, versteht er eine härtere Gangart sehr gut.

Gruß, Attila




23. Juli 2001 22:27

Hallo Attila,
mit dem Clicker speziell habe ich noch zu wenig Erfahrung, aber mit aggressiven Hunden und positiver Bestärkung. Ich stand oft genug zähnefletschenden Hunden gegenüber, als ich noch Hundepflegerin war.
Kämpfe können leicht eskalieren und Gewalt erzeugt häufig Gegengewalt. Ich hatte mal bei der "Resozialisierung" aggressiver Hunde zugeschaut, denen allen die Spritze drohte. Ich fragte mich nur: Wer eskaliert da mehr, der Mensch oder der Hund?
Mag sein, daß die Hunde aus Angst/Schmerz etc unterdrücken, viele lernen dabei allerdings nicht um und bleiben somit Zeitbomben. Es ist ein sehr schmaler Grad, erlernte Aggression "umzuerziehen".
Bei einem Welpen aber sollte man aber wirklich in der Lage sein, andere Wege zu finden, denn hier wird häufig bereits der Grundstein gesetzt durch falsch angewendete, häufig leicht hysterische "Bestrafungsversuche", daß es irgendwann so eskaliert, wie zB bei deinem PflegeDSH.
Gutenachtgrüße
Christine