Problemhund (Beiser)
08. Mai 1999 11:57

Hi,

ich hoffe mir kann jemand helfen. Seit 1 1/2 Jahren haben wir einen nun
schon 6 jährigen Schnauzer-Mix aus dem Tierheim. Sie wurde Früher
schwer mißhandelt (aufgrund dessen auch auf einem Auge blind) und ist
somit sehr mißtrauisch Fremden gegenüber. Jeden den sie nich kennt,
und der sich ihr näher greift sie sofort an. Nach nun inzwischen 1 1/2
Jahren haben wir sie endlich soweit, daß sie Passanten auf der Straße
ignoriert und man sich auch mit Hundehaltern unterhalten kann (mit anderen
Hunden hat sie keinerlei Probleme). Nun zu meinem Problem:
In der Wohnung oder auf engem Raum ignoriert sie die Leute leider
immernoch nicht. Eine Falsche Bewegung (z.B. austrecken einer Hand oder
ähnliches) und sie beißt zu (meist in den Bauch). Zum Glück
(mehr oder weniger) hat es bisher nur Verwande getroffen.
Ich denke, daß sie nur aus Angst so aggressiv ist und ich weiß nicht mehr
wie ich ihr noch helfen kann. Ich dacht, daß wenn sie mehr Fremde kennenlernt
sie mit der Zeit merkt, daß ihr nichts geschieht, aber das hilft nicht,
denn nach gewisser Zeit vertraut sie den "Neuen", aber jeder Neuling wird
genauso wieder angegangen.
Ich hab' schon mit Leckerlie, ablenken, an der Leine in der Ecke neben
ihr sitzend, jedesmal rausschmeißen wenn sie mit bellen anfängt oder ähnlichem
probiert. Auch ignorieren oder so half nichts.
Wer kann mir noch andere Tips geben ? Meine e-mail ist:
grka@gmx.de

Grit



08. Mai 1999 13:23

Hallo Grit !

Ändere deine Haltungbedingungen, schütze andere Personen (Verwandte etc)
vor deinem Hund. Stelle die Möglichkeit einer Hilfestellung/Therapie
an zweiter Position. Suche nicht hier nach Tips, sondern lerne wie man
bissige Hunde hält, ohne Menschen und andere Tiere in Gefahr zubringen.

Wie ich lesen konnte, hat die Hündin bereits gebissen. Einem erfahrenen,
sowie verantwortungsvollen Hundehalter wäre das nicht passiert bzw.
nur einmalig und in Ausnahmesituation.

Bis du in der Lage einen bissigen Hund zu halten, ohne damit jemanden
in Gefahr zubringen, kannst du nach Lösungsmöglichkeiten des Problemes
suchen.

Wenn du das schaffst, dann kannst du den mißhandelten Hund noch ein paar
schöne Jahre geben. Allerdings muß du in erster Linie deine Haltung
auf die Verhaltensstörung einstellen. Somit bist du nicht ständig eine Gefahr mit deinem Hund.


: .........und sie beißt zu (meist in den Bauch). Zum Glück
: (mehr oder weniger) hat es bisher nur Verwande getroffen.

Wenn ich solche Sätze lese, dann streuben sich bei mir die Nackenhaare !

Bist du nicht in der Lage mit "sowas" zu umgehen, dann haust du die Kerbe der Verhaltenstörung noch erheblich tiefer beim Hund.

Wie hilfst du den "gebissenen Verwandten" mit der evtl. neuen Angst
umzugehen ?

In der Hoffnung auf Änderung der Haltungsbedingungen,

verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

Tom.

08. Mai 1999 17:31

: Na,Na Tom
Einem erfahrenen,sowie verantwortungsvollen Hundehalter wäre das nicht passiert bzw.
: nur einmalig und in Ausnahmesituation.

Für erfahrene Hundehalter sollte es aber keine Ausnahmesituationen geben.
Nicht jeder, der sich solch einen Hund anschafft, wie z.B.Grit, ist sich über die Möglichkeiten, die auf Ihn zukommen im Klaren.
Sie sucht aber die Hilfe erfahrener Hundehalter, um alles zu versuchen den Hund zu einem normalen Verhalten zu helfen.
Deine Antwort bringt sie nicht weiter, den ich lese nur Kritik und keinen Hinweis auf einen praktikabelen Vorschlag.
Und dabei sträuben sich meine Nackenhaare.

:
: Wenn du das schaffst, dann kannst du den mißhandelten Hund noch ein paar
: schöne Jahre geben. Allerdings muß du in erster Linie deine Haltung
: auf die Verhaltensstörung einstellen. Somit bist du nicht ständig eine Gefahr mit deinem Hund.

Wie soll sie das tun, wie soll sie sich verhalten????????
:
Wenn du ein erfahrener und verantwortungsvoller Hundehalter bist, dann lass mal was hören,bezw. sehen.

Ich ärgere mich immer, wenn jemand Hilfe sucht und dann mit solchen Sprüchen abgefertigt wird.

Viele Grüße
Elke und Anhang
PS: Keiner ist als perfekter Hundehalter auf die Welt gekommen. Alle haben Erfahrungen sammeln müssen und das meiste über Hundeverhalten lern man am schwierigen Hund.
:

08. Mai 1999 20:35

Hallo Elke!

Kann Dir (leider?) nur vollkommen zustimmen.

Eins ist von meiner Seite aber noch hinzuzufügen :-))

Es gehört sicherlich viel Mut, Geduld und Liebe dazu, einen solchen Hund NICHT aufzugeben!

Viele Grüsse

Kine

P.S.: Tom, Du hast doch bestimmt ein paar konstuktive Tips auf Lager, oder nicht? :-)



08. Mai 1999 22:10

Hallo Elke und Anhang !

Was mich persönlich sehr bewegt hat, war der Plural: "Verwandte"!
Grit hat dem Hund die Möglichkeit gegeben, ein zweites oder gar ein
drittes mal zu beissen.

Meine Einstellung ist, dass man nach dem ersten Vorfall erkennen muß:

Hier muß ich Personen schützen !

Gebe ich dem Hund danach nochmal die Möglichkeit, so ein Verhalten
durchzuführen, dann zeige ich doch deutlich meine Unfähigkeit im Umgang
mit verhaltensgestörten Hunden.

Wenn du in meinen Schreiben nur Kritik erlesen konntest, dann sollte es
auch so sein. Für mich ist eine freundliche situationsbezogene Kritik
immer wertvoll und informativ.
Vielleicht öffnet es auch im nachhinein Grit die Augen und sie stellt
für sich selbst fest: Man.... sowas darf mir wirklich nicht mehrfach passieren.

Kritik hält wachsam !



: Viele Grüße
: Elke und Anhang
: PS: Keiner ist als perfekter Hundehalter auf die Welt gekommen. Alle haben Erfahrungen sammeln müssen und das meiste über Hundeverhalten lern man am schwierigen Hund.
: :

Wer zahlt den Preis für diese Form des Lernens ?

Antwort: Der Hund und jene Personen (Erwachsene/Kinder)
die gebissen werden.

Grit war natürlich sehr froh, dass der Hund nur Verwandte gebissen hat,
weil er sonst evtl. eingeschläfert worden wäre. Das alles nur, weil
ich solches Beissverhalten mehrfach zulasse als Hundehalter.

Freundliche Grüße

Tom

08. Mai 1999 22:32


: P.S.: Tom, Du hast doch bestimmt ein paar konstuktive Tips auf Lager, oder nicht? :-)
:

Liebe Kine !

Mein Tip habe ich abgegeben. Grit soll erstmal mit dem Hund und seinen
Verhaltenstörungen zurecht kommen ! D.h. sie muß lernen diesen Hund
zu halten, ohne das sie andere Personen in Gefahr bringt, oder der Hund
getötet wird, weil durch ihre Haltungsbedingungen der Hund erneut
beissen konnte. An zweiter Stelle sollte dann die Verhaltensänderung stehen.

Freundliche Grüße

Tom