von P.H(YCH) am 03. August 2001 15:46
Tschau Dorothee
Ich qualifizierte keiner dieser Triebe. Natürlich ist das Meiden auch wichtig, Meiden kann das eigene Leben retten. So ist es z.B. gesund, wenn der Hund keinen Bären angreift, auf jedenfalls keiner der Krallen und Reisszähne hat.
Das ganze Problem das ich sehe ist einfach das, das Schlegel anscheinend groß gefragt wird, wie man das Kampfhundeproblem lösen könnte. Dann zeigt man im Fernseher seine Wölfe, ein wenig wie mit Kong gespielt wird und mit Würstchen gefährdet und wie gut Schlegel seine Hunde im Griff haben soll. Alles wird verharmlost und eine heile Welt wird gezeigt. Dann springt man noch dem Motivationstrennt hinterher und zeigt einfach das, was die Leute gerne sehen.
Gleichzeitig hat hier in der Schweiz eine Frau drei sogenannte Kampfhunde an der Leine und die zerren so lange an der Leine, als sie ein menschliches Wesen sahen, bis einer sich losreißen kann. Dann wird diese junge Frau sinnlos zusammengebissen und hat noch Glück, das sie erstens überlebt und zweitens dass die anderen beiden sich nicht losreißen können.
Nun Schlegel selber kann sicher nichts dafür, aber wir alle zusammen, die zum Teil über Zwang abrichten und das nicht zugeben, die können alle was dafür. Wenn mich jemand fragt, dann sage ich ganz klar, ich muß über dem Hund stehen der Hund muß wissen wer der Boß ist. Das gebe ich ihm nicht die ganze Zeit zu verstehen, aber wenn er es sucht, dann muß man bereit sein, dem Hund ganz klar die Rangordnung klar zu machen. Mir ist klar, das Herr Schlegel dieses Problem nicht hat, dafür ist er zu erfahren und er läßt es nicht so weit kommen. Aber andere, die diese Erfahrung nicht haben, die müssen immer erst dann eingreifen, wenn schon massiveres Vorgehen gefragt ist. Wenn man den Hund gut kennt, dann macht man schon bei den kleinsten Versuchen das richtige und oftmals merkt man schon gar nicht mehr, das man eingegriffen hat, weil alles automatisch von sich geht.
Hätte man dieser Hundebesitzerin z.B. ganz ehrlich gesagt, daß das ziehen an der Leine ein ungehorsam ist, den man nicht durchgehen darf, der korrigiert werden muß, dann wäre das ganze vielleicht nicht passiert. Hätte man ihr gesagt, daß wenn der Hund an der Leine zieht, daß er dann Gummi bekommt und zwar so, daß er nicht mehr an der Leine zieht und daß immer und immer wieder, dann hätte sie in einer Stunde Hunde gehabt, die anständig geführt werden könnten. Eine absolut unspektakuläre und verrufene Korrektur, aber so einfach sie ist, so wirksam ist sie auch.
Natürlich ist es fraglich, was eine Frau mit drei solchen Hunden will, wenn sie nicht mal einen davon erziehen kann. Ich mache nicht nur Schlegel den Vorwurf der Verharmlosung, auch fast alle guten, oder besser gesagt sehr guten Hundesportler und Diensthundeführer lügen und sagen sie arbeiten über Motivation. Nur verstehen diese Leute unter Motivation was anderes als die meisten Leute. Da wird Zwang angewendet und zwar so lange bis der Hund den Zwang bedingungslos nimmt. Ob das gut oder schlecht ist bleibt dahingestellt. Es ist einfach so, daß wenn alle die mit Zwang arbeiten und das auch zugeben würden, dann könnte endlich mal eine vernünftige Diskussion statt finden, die dann fruchtet und ein paar Leuten klar werden würde, wie sich das ganze verhält. Dann würde eine Frau vielleicht nicht mehr drei solche Hunde kaufen und das Gefühl haben, wenn man ihnen zu fressen gibt und ganz lieb ist zu den Tieren, dann wird alles gut kommen. Das ganze Problem liegt nicht bei den Frauen, das will ich ausdrücklich sagen, Frauen haben zu 90 Prozent viel das bessere Dosierungsgefühl, wenn sie über Zwang arbeiten als Männer.
Uebrigens trainier ich oft mit solchen Leuten zusammen, die dann solche Kurse anbieten. Der eigene Hund arbeiten sie auch nicht so, wie es am Kurs gezeigt wird. Wenn jemand kritisch zuschaut, dann wird er genau sehen, wo Zwang auf den Hund ausgeführt worde. Dort müsst ihr dann einhacken und dem Kursanbieterein Loch in den Bauch fragen. Er wird euch nicht erklären können oder wollen wie er den Hund aufgebaut hat. Wenn einer sehr sauber gearbeitet hat und den Hund gelöst hat, dann ist selbst für das kritische Auge fast nichts mehr zu sehen. So werden doch an Prüfungen gerade die gelobt, sie hätten einen offenen freudigen Hund, der über Zwang abgerichtet wurde.
Schlegel hätte es im griff, die Leute aufzuklären. Er hat auch positives das ist ganz klar, er kann z.B. Massen ansprechen. Nun ist es einfach die Frage was er daraus macht, er könnte ganz ehrlich sein und zeigen, wie man sich verhält bei einem Problemhund, oder er kann ein Wässerchen entwerfen und sagen das Wässerchen schützt euch wenn ein Kampfhund kommt.
So wie Herr Schlegel gesagt hat, er muß 4 Mäuler stopfen und lebt von den Hunden und deshalb nehme ich an, daß er weiterhin den großen Guru spielen wird und das zeigen, was den Massen am besten paßt. Ganze Fernsehsender werden an der Nase herumgeführt, obwohl sie sich vielleicht sogar viel Mühe geben, etwas positives für den Hund zu unternehmen.
Gruß P.H