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Welpenschutz? Gibt es ihn heute nicht mehr oder gab es ihn nie?!

geschrieben von Katharina Grütter(YCH) 
Welpenschutz? Gibt es ihn heute nicht mehr oder gab es ihn nie?!
03. Dezember 1997 18:22

Kennt jemand das Grundverhalten von Wölfen gegenüber Welpen innerhalb
des Rudels, die aber nicht von ihnen erzeugt wurden?


03. Dezember 1997 18:57


Hallo Karin

Die Frage
Kennt jemand das Grundverhalten von Wölfen gegenüber Welpen innerhalb
des Rudels, die aber nicht von ihnen erzeugt wurden?

ist etwas unpräzise, aber ich nehme einmal an, es geht um das Verhalten von Hunden gegenüber Welpen.

Mafred Froitzheim (verhaltensbiologische Hundeschule) schreibt:

'Es gibt auch KEINEN generellen Welpenschutz.Wepenschutz gilt immer nur für die Mitglieder des
eigenen Rudels,niemals für Fremde.
Das bedeutet,daß man vorsichtig im Umgang mit erwachsenen Hündinnen ist,wenn man einen Welpen
großzieht.Rüden sind in dieser Beziehung unproblematischer als Hündinnen (siehe auchErklärung
geschlechtsspezifischer Aggression)'.

Als Regelmit einem Welpen in das Haus einer Hündin zu gehen ist höchst Gefahr für den Welpen!
Wenn, dann sollte die Hündin den Welpen in neutralem Gebiet kennengelernt haben.

Die Alpha-Wölfin beißt auch Welpen tot, die von Rudelmitgliedern geboren wurden, was zuweilen vorkommt.
Ist die Ernährungslage gut oder hat sie keine eigenen, kann es sein, daß sie die anderen (mit)aufzieht. Soweit die Beobachtungen an Wölfen.

hilft das weiter?

viele Grüße von Martin & Mirko


04. Dezember 1997 09:50

Hallo,

das gleiche wie Martin sagt auch Günther Bloch, der sehr
viel Wolfsforschung betreibt.
Er meint klipp und klar"Welpenschutz kann man vergessen!"
Das ganze kann ich auch sehr gut bei unseren Hunden beobachten:
Die Hündin ist äußerst ungnädig zu Welpen bis hin zum Knappen, was wir natürlich unterbinden.
Der Rüde ist total lieb mit den Kleinen, legt sich sogar auf den Rücken
und läßt sie auf sich herumturnen.


Gruß

Petra


04. Dezember 1997 17:42

Hallo,

das gleiche wie Martin sagt auch Günther Bloch, der sehr
viel Wolfsforschung betreibt.
Er meint klipp und klar"Welpenschutz kann man vergessen!"
Das ganze kann ich auch sehr gut bei unseren Hunden beobachten:
Die Hündin ist äußerst ungnädig zu Welpen bis hin zum Knappen, was wir natürlich unterbinden.
Der Rüde ist total lieb mit den Kleinen, legt sich sogar auf den Rücken
und läßt sie auf sich herumturnen.

Ups, jetzt aber mal langsam. Die meisten Hündinen, die agressiv auf andere Hündinnen reagieren, greifen keine Hündinnen im Alter von unter 5 Monaten an. Das heißt natürlich nicht, daß erwachsene Hunde sich von Welpen alles gefallen lassen. Es gibt das unterschiedlichste Verhalten von erwachsenen Tieren gegenüber Welpen (gehen wir einmal davon aus, daß die Tiere sich auf neutralem Gebiet treffen).
Zum einen gibt es viele Hunde die eine riesen Geduld mit Welpen haben und versuchen sich zurückzuziehen, wenn der Welpe zu lästig wird. Zum anderen ist es aber absolut normal, daß der erwachsene Hunde den Welpen "abschnappt", wenn er ihn zu sehr bedrängt. Dabei wird der Welpe aber nicht verletzt, sondern nur in seine Schranken verwiesen.

Ein Welpenschutz existiert also durchaus, was aber nicht heißt, daß Welpen gegenüber erwachsenen Hunden völlige Narrenfreiheit haben.

Trotzdem machen leider viele Welpen schlechte Erfahrungen mit großen Hunden. In seltenen Fällen kommt es vor, daß ein Welpe von einem "gestörten" erwachsenen Hund angegriffen und gebissen wird, doch ein traumatisches Ereigniss kann auch anders auftreten:
Es gibt zum Beispiel sehr stürmische Hunde, die auf jeden Neuling zupreschen, was einen nervösen Welpen oder Junghund dazu veranlassen kann, in Panik schreiend die Flucht zu ergreifen. Das kann, wenn es dumm läuft dazu führen, daß der erwachsene Hund nicht recht mitbekommt, was da vor ihm davon läuft, so daß er instinktiv hinterherprescht und sich mit Gebrüll auf das flüchtende Etwas stürzt.
Es gibt auch Hunde, die es nicht lassen können, einen kleinen ängstlichen Welpen zu schikanieren und ihn so lange zu zwicken und zu zwacken, bis der Kleine auf dem Rücken liegt, und ihn sofort weiter zu pisaken, wenn er wieder aufstehen will. Dieses Verhalten ist NICHT normal.
Es kann aber auch passieren, daß zwei spielende Hunde versehentlich einen unsicheren, ängstlichen kleinen Welpen über den Haufen rennen, und daß der Kleine allein davon so einen Schock bekommt, daß er sich vor großen Hunden schrecklich fürchtet.

Dies sind aber unglückliche Fälle, die dadurch entstehen, daß z.B. der Welpe in der unbekannten Umgebung unsicher ist, oder sowieso ein eher ängstliches Naturell hat, oder wenn der erwachsene Hund sich sozial anomal verhält.

Deshalb ist es für Welpenbesitzer sehr wichtig, sich gut zu überlegen, wie und wo er seinen Welpen an große erwachsene Hunde gewöhnt. Ideal dazu ist z.B. ein Welpentreff.

Ich möchte aber nochmals darauf hinweisen, daß Welpen normalerweise den einen oder anderen Rüffel von einem Erwachsenen Hund gut wegstecken, denn diese Sprache verstehen sie. Wenn sie gut aufgezogen wurden (d.h. nicht zu früh abgegeben wurden) haben sie diese Art der Verständigung ja schon im Umgang mit Mutter und Geschwistern geübt.

Ich glaube, daß Günther Bloch den Ausspruch "Welpenschutz kann man vergessen" auch nicht so lapidar verstanden haben will, wie er erscheint, doch ich muß zu meiner Schande gestehen, daß ich noch immer nicht dazugekommen bin das Buch zu lesen :-(

Gruß,
Eva


05. Dezember 1997 09:30

Hallo Eva,

Deiner Meinung und Erfahrung kann ich zum größten Teil zustimmen.
Aber es ist doch unheimlich wichtig, daß man sich die Hunde, mit denen ein
Welpe Kontakt haben soll, genau anschaut.
Ich kenn genug Leute, die mit Welpen rumrennen und sich blind auf den
Welpenschutz verlassen.
Wenn ich aber davon ausgehe, daß es den nicht gibt, sondern einfach einige
Hunde gut sozialisiert sind und dementsprechend mit den Babys umgehen, andere
dagegen nicht, ist das für den Welpen positiver.
Natürlich verträgt so ein Kleiner auch mal eine Zurechtweisung, meistens
weiß er dann auch um was es geht.
Prinzipiell rate ich aber zur Vorsicht.


Gruß
Petra


07. Februar 1998 19:54


Hallo,

das gleiche wie Martin sagt auch Günther Bloch, der sehr
viel Wolfsforschung betreibt.
Er meint klipp und klar"Welpenschutz kann man vergessen!"
Das ganze kann ich auch sehr gut bei unseren Hunden beobachten:
Die Hündin ist äußerst ungnädig zu Welpen bis hin zum Knappen, was wir natürlich unterbinden.
Der Rüde ist total lieb mit den Kleinen, legt sich sogar auf den Rücken
und läßt sie auf sich herumturnen.

Ups, jetzt aber mal langsam. Die meisten Hündinen, die agressiv auf andere Hündinnen reagieren, greifen keine Hündinnen im Alter von unter 5 Monaten an. Das heißt natürlich nicht, daß erwachsene Hunde sich von Welpen alles gefallen lassen. Es gibt das unterschiedlichste Verhalten von erwachsenen Tieren gegenüber Welpen (gehen wir einmal davon aus, daß die Tiere sich auf neutralem Gebiet treffen).
Zum einen gibt es viele Hunde die eine riesen Geduld mit Welpen haben und versuchen sich zurückzuziehen, wenn der Welpe zu lästig wird. Zum anderen ist es aber absolut normal, daß der erwachsene Hunde den Welpen "abschnappt", wenn er ihn zu sehr bedrängt. Dabei wird der Welpe aber nicht verletzt, sondern nur in seine Schranken verwiesen.

Ein Welpenschutz existiert also durchaus, was aber nicht heißt, daß Welpen gegenüber erwachsenen Hunden völlige Narrenfreiheit haben.

Trotzdem machen leider viele Welpen schlechte Erfahrungen mit großen Hunden. In seltenen Fällen kommt es vor, daß ein Welpe von einem "gestörten" erwachsenen Hund angegriffen und gebissen wird, doch ein traumatisches Ereigniss kann auch anders auftreten:
Es gibt zum Beispiel sehr stürmische Hunde, die auf jeden Neuling zupreschen, was einen nervösen Welpen oder Junghund dazu veranlassen kann, in Panik schreiend die Flucht zu ergreifen. Das kann, wenn es dumm läuft dazu führen, daß der erwachsene Hund nicht recht mitbekommt, was da vor ihm davon läuft, so daß er instinktiv hinterherprescht und sich mit Gebrüll auf das flüchtende Etwas stürzt.
Es gibt auch Hunde, die es nicht lassen können, einen kleinen ängstlichen Welpen zu schikanieren und ihn so lange zu zwicken und zu zwacken, bis der Kleine auf dem Rücken liegt, und ihn sofort weiter zu pisaken, wenn er wieder aufstehen will. Dieses Verhalten ist NICHT normal.
Es kann aber auch passieren, daß zwei spielende Hunde versehentlich einen unsicheren, ängstlichen kleinen Welpen über den Haufen rennen, und daß der Kleine allein davon so einen Schock bekommt, daß er sich vor großen Hunden schrecklich fürchtet.

Dies sind aber unglückliche Fälle, die dadurch entstehen, daß z.B. der Welpe in der unbekannten Umgebung unsicher ist, oder sowieso ein eher ängstliches Naturell hat, oder wenn der erwachsene Hund sich sozial anomal verhält.

Deshalb ist es für Welpenbesitzer sehr wichtig, sich gut zu überlegen, wie und wo er seinen Welpen an große erwachsene Hunde gewöhnt. Ideal dazu ist z.B. ein Welpentreff.

Ich möchte aber nochmals darauf hinweisen, daß Welpen normalerweise den einen oder anderen Rüffel von einem Erwachsenen Hund gut wegstecken, denn diese Sprache verstehen sie. Wenn sie gut aufgezogen wurden (d.h. nicht zu früh abgegeben wurden) haben sie diese Art der Verständigung ja schon im Umgang mit Mutter und Geschwistern geübt.

Ich glaube, daß Günther Bloch den Ausspruch "Welpenschutz kann man vergessen" auch nicht so lapidar verstanden haben will, wie er erscheint, doch ich muß zu meiner Schande gestehen, daß ich noch immer nicht dazugekommen bin das Buch zu lesen :-(

Gruß,
Eva

hallo eva !
ich finde, das ein aspekt bei diesem thema, immer wieder
zu kurz kommt:
die welpen, müssen sich auch wie welpen verhalten!
meine sozial sehr tolerante hündin, hat nicht nur einmal erlebt
das sie schon bei der geruchskontrolle heftigst angefaucht
und geknappt wurde. zum glück "geht" sie dann wie eine
diva, aber es kann durchaus passieren, das ein
ganz normaler hund, dann auch mal rabiater wird!
und dann ist es der grosse böse hund gewesen,
hast du das nicht auch schon erlebt?
auffallend oft sind es hunde, die auch mit ihrem menschen
schnell eine rangordnung aufgebaut haben, die nicht
dem endspricht, was sich der stolze welpenbesitzer
so vorgestellt hat !
bei einer bekannten, in der welpengruppe,
war es vor kurzem ein tibet-terrier, der nicht nur
gegenüber hunden sondern auch gegenüber menschen
mit 12 wochen schon sehr genau wusste,
wohin er in der rangordnung wollte !

gruss an mensch und hund! biela