Eigenwillige Ausbildungsmethoden! :: Hundeerziehung + Soziales

Eigenwillige Ausbildungsmethoden!

von falc(YCH) am 05. August 2001 17:45



: Die Frage jeden Verhaltens ist die Motivation die dahintersteckt. Und ob ein Hund bei stark konkurierender Motivation (z.B. weglaufender Hase, spielende Hunde etc). das "Fein gemacht" als einzige Belohnung seines HF vorzieht, weil der so charmant ist?????

Ich darf auch mein senf dazugeben Doris!

Gute hundeführer suchen sich bereits als welpen den hund heraus, der die anzeichen hat, dass der charm des HF ihm genügt. Aus einer spitzenverpaarung ist immer einer dabei, der diese anlagen von der natur mit in die wiege gelegt bekommt.

Darum haben gute HF´s immer gute hunde, deshalb auch keine probleme oder ganz wenige.

Im übrigen bin ich nicht ganz so überzeugt von deiner aussage, dass negativ reizlage , zufügen oder wegnehmen, nicht effektiver ist als postiv reizlage, zufügen oder wegnehmen.

Sicher kommt es auf die umstände an. Wichtig zu wissen für den normalen HF ist, dass je erfahrener ein HF in sachen hund ist, das instrument negativ-reizlage immer weniger für seine ausbildung am hund bemühen muss.

Was wieder den umkehrschluss zulässt, dass ein neuling auf jedenfall sich mit der negativ-reizlage am hund üben muss, sonst wird er mit dem instrument positiv- reizlage auf jedenfall schiffbruch erleiden.

gruss
falc


von Ursula(YCH) am 05. August 2001 18:17

Hi,
: falls du wirklich mit einer solchen Ausbildugsmethode liebäugelst, solltest di dir vorher "Hunde sind anders" von Jean Donaldson durchlesen.

: Verhalten wird immer durch seine Konsequenzen bestimmt. Durch "gute" und "böse". Was dem HUnd guttut wiederholt er, was ihm nicht guttut, oder gar schmerzen einbringt, läßt er. Gelernt wird durch Erfahrungen und nicht weil jemand "Ausstrahlung" hat. Das ist ein Grundsatz an dem niemand vorbeikann.

Unsere Hunde lernen nur wie Regenwürmer? Diese kann man auch vor dem schützenden Dunkel durch leichte Stromschläge abhalten - schlechte Erfahrung.

: Und überlege dir mal ob du wirklich überzeugt bist, dass dein Hund freudig mit dir arbeitet und absolut begeister bei der Sache ist, umweltreize ignoriert, weil du ein so charmanter, kompetenter Mensch bist??

Hunde sind hoch komplexe, soziale Wesen. Sie ahmen ihr Vorbild nach, übernehmen im Spiel oft seine Rolle. Kompetenz wird durchaus anerkannt und steht über körperlicher Überlegenheit. (Trummler)
Sie empfinden Freundschaft, Loyalität (Lorenz) und die vielbesungene "Treue". Sie trauern, freuen sich und zeigen Stolz. (Wer kennt nicht den Beutestolz, wenn der Hund um seinen Menschen läuft, diesen dabei anschaut und sich über die anerkennenden Worte freut?)
Und sie kommunizieren! (Trummler, Lorenz, Hallgren, Feltmann) Diese Kommunikation kann man übrigens lernen um sich unseren Hunden verständlich zu machen.

:Wenn jemand ohne postive Bestärkungen ausbildet, wie Leckerli oder Spielenzeug, dann bildet er über negative einwirkungen aus. Punkt.

So wie die Dingos, Wildhunde, Wölfe und unsere Hunde untereinander?

:Kann man machen, aber die neuesten Verhaltensforschungen zeigen das der andere Weg effektiver ist.

So weit ich verstanden habe, wird keine negative Einwirkung propagiert.

Wie kommt es dann nur, dass mein jagdpassionierter Setter im Feld bei mir bleibt, wo er doch draußen so gar kein Intersse an Leckerli, Spielzeug und dergleichen hat. Ist es nicht so, dass er in mir einen kompetenten Jagdkumpan sieht, mit dem man zusammenarbeitet (wir "jagen" platonisch)? Und das ohne Teletakt und Stachelhalsband - die ich ja nach den Ausführungen oben benützen sollte. Punkt. -

Nach so einem frischen Morgenausflug wird zusammen gefrühstückt und mit gegenseitigen Schmusereien die Freundschaft bestätigt. (Trummler, Hallgren)

viele liebe Grüße
Ursula

von ChristineHd(YCH) am 05. August 2001 18:36

Hallo Ursula,

Dein Setter bleibt bei Dir, obwohl er quasi nicht belohnbar ist draußen, du schreibst, ihr jagt platonisch.
Kannst Du mir bitte berichten, wie Du das geschafft hast? Und was ist platonische Jagd?
Danke,
Liebe Grüße
Christine

von Ursula(YCH) am 05. August 2001 20:28

Hallo Christine,

: Dein Setter bleibt bei Dir, obwohl er quasi nicht belohnbar ist draußen, du schreibst, ihr jagt platonisch.
: Kannst Du mir bitte berichten, wie Du das geschafft hast?

Wir wohnen in einer sehr wildreichen Gegend - Niederbayern. Wildbegegungen gibt es bei uns täglich, Reh, Hase und sogar Fuchs.
Darum habe ich schon sehr früh begonnen meinen Kleinen an Wild zu gewöhnen: man darf z.b. mit Hund an der Leine in den Wildpark von Ortenburg. Ganz wichtig dabei war mein "Desinteresse" an den Tieren. Wir spazierten einfach durch, als ob nichts wäre.
Auch der Park der Fachhochschule in Deggendorf mit seinem starkbevölkerten Entenweiher war eine große Hilfe. Und die viele Tauben in Passau, die mein Setter allerdings vorstehen darf.
Zusammengefasst kann man vielleicht sagen: Nachahmung und Gewöhnung.
Ab und zu werden wir auch in ein "richtiges" Revier vom Jäger eingeladen, wo ich ihn dann auch revieren lassen darf (würde ich nie ohne Erlaubnis und "Aufsicht" des Jägers machen). Bei unserem ersten richtigen Jagdausflug hat sich unsere Bindung draußen entscheidend vertieft - ich glaube, dass war ausschlaggebend für den Sprung über die schwierige Pupertät, in der ein Hund, wie alle anderen höheren Säugetiere die Kompetenz des Älteren in Frage stellt.

Übrigens scheint diese Vorgehenweise auch bei schon älteren Hunden zu wirken, da eine Setterbekannte dies nach meinen Erzählungen ebenso gemacht hat. Auch regt sie sich selber nicht mehr so auf, wenn eine Wildbegegung stattfindet. Das wirkt sich bestimmt auch auf ihren Hund aus.

Was wir sonst noch so erlebt haben, würde den Rahmen des Forums sprengen, aber wenn du möchtest, kann ich es dir gerne privat schreiben.

: Und was ist platonische Jagd?

Wir schießen nicht!

viele liebe Grüße

Ursula

von Doris(YCH) am 05. August 2001 20:23

Hi Ursula,
zu deinen Anmerkungen möchte ich nur sagen, dass ich mit keinem satz Teletakt oder Stachelhalsband befürwortet habe.
Aber zu meinen Ausführungen hinsichtlich des lernverhaltens habe ich nichts hinzuzufügen. Dem steht nicht entgegen, dass Hunde hoch soziale , kommunizierende Lebewesen sind.
Bemerken will ich nochmal, dass sich positive Bestärkung natürlich nicht nur auf Leckerli oder Spielzeug erstreckt. Auch ein Verhalten, eine Handlung kann eine positive Bestärkung sein.
ich finde es nur schade, dass in hundliches Verhalten immer so viel menschliche "Moral" hineingebracht wird und man HUnde nicht einfach als HUnde sieht.
Aber wer sich besser fühlt, wenn er glaubt sein Hund macht alles ganz uneigennützig nur aus Liebe zu ihm. Bitte.

Viele Grüße Doris

von Doris(YCH) am 05. August 2001 20:28

:
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: : Die Frage jeden Verhaltens ist die Motivation die dahintersteckt. Und ob ein Hund bei stark konkurierender Motivation (z.B. weglaufender Hase, spielende Hunde etc). das "Fein gemacht" als einzige Belohnung seines HF vorzieht, weil der so charmant ist?????
:
: Ich darf auch mein senf dazugeben Doris!
:
: Gute hundeführer suchen sich bereits als welpen den hund heraus, der die anzeichen hat, dass der charm des HF ihm genügt. Aus einer spitzenverpaarung ist immer einer dabei, der diese anlagen von der natur mit in die wiege gelegt bekommt.
:
: Darum haben gute HF´s immer gute hunde, deshalb auch keine probleme oder ganz wenige.

Und trotzdem stelle ich die Behauptung auf, dass auch diese super HF mit ihren naturbegabten Super-Hunden nicht ohne entsprechende positive/negative Motivation -Bestärkung auskommen.

:
: Im übrigen bin ich nicht ganz so überzeugt von deiner aussage, dass negativ reizlage , zufügen oder wegnehmen, nicht effektiver ist als postiv reizlage, zufügen oder wegnehmen.
:
: Sicher kommt es auf die umstände an. Wichtig zu wissen für den normalen HF ist, dass je erfahrener ein HF in sachen hund ist, das instrument negativ-reizlage immer weniger für seine ausbildung am hund bemühen muss.
:
: Was wieder den umkehrschluss zulässt, dass ein neuling auf jedenfall sich mit der negativ-reizlage am hund üben muss, sonst wird er mit dem instrument positiv- reizlage auf jedenfall schiffbruch erleiden.
:
Naja gerade dass halte ich für gefährlich.
: gruss
: falc
:
: Grüße Doris

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