Hallo Andrea,
den Tipps, die dir Gabrielle gegeben hat möchte ich ganz energisch
widersprechen! Auch in der freien Wildbahn mischt sich der Rudel-
führer ein, wenn Kämpfe heftig werden, und zwar aus dem einfachen
Grund, daß die Verletzung eines Rudelmitgliedes das ganze Rudel
schwächt, weil ja ein Jäger weniger vorhanden ist. Weiters muß man
unbedingt zwischen Rüden- und Hündinnenraufereien differenzieren. Bei Rüden geht es meist "nur" um die Rangordnung - was auch heftig werden
kann, bei Hündinnen geht es meist um Leben und Tod! Aus dem einfachen
Grund, daß im Wildhunderudel jeweils nur eine Hündin, meist die Rang-
höchste gedeckt wird, deshalb versucht eine Hündin "Nebenbuhlerinnen"
auszuschalten - und zwar dauerhaft! Ich selbst führe ein 5er-Rudel -
4 Hündinnen und ein Rüde - Spannungen gibt es - aber eines ist ganz
klar - der Boß bin ich und zwar unmißverständlich, sie wissen alle,
daß ICH keine Raufereien innerhalb des Rudels dulde, obwohl ich sonst
sehr "gesprächsbereit" bin. Deshalb finde ich den Rat bei Kämpfen
wegzugehen sehr gefährlich. Mein "Rudel" funktioniert aber nicht nur
durch mich so gut - an meiner Seite habe ich eine dominante Hündin -
sie erkennt Spannungen oft wesentlich früher als ich und schreitet ein.
Sie stellt sich einfach zwischen die Beiden Kontrahenten wirft jedem
einen Blick zu und damit ist die Sache auch schon wieder erledigt.
Was die Situation bei dir noch schwieriger macht, ist, daß du zwei
erwachsene Hündinnen hast, es wird einige Zeit dauern bis eine Rang-
ordnung zwischen den Hündinnen klar ist, wenn sich überhaupt jemals
eine klare Rangordnung zwischen den Hündinnen herstellen läßt - umso
wichtiger ist es, daß Beide ganz schnell akzeptieren, daß DU der
Ranghöchste bist, der Raufereien nicht duldet - wenn es wieder eine
Rauferei gibt - greife ein und mache beiden klar, daß DU so etwas unter
keinen Umständen tolerierst!
Viel Erfolg, liebe Grüße
Margot