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Trennungsangst

geschrieben von Regine(YCH) 
Trennungsangst
09. August 2001 15:41


Hallo, an alle,

habe vor einiger Zeit schon mal gefragt, wie ich meinem Hund das Aleinsein beibringen kann. Erst mal bedanke ich mich für die Ratschläge, gebracht haben sie nichts!!!

Nochmal kurz zu uns.
Struppi ist jetzt ca. 8 Monate alt, Mischling aus JackRussell und Foxterrier. Er wurde als Welpe ausgesetzt, meiner Meinung nach auch schlecht behandelt (tippe auf Schläge mit Schlüssel und Stock) und dann kam auch noch ich und habe ihn aus seinem neuen Rudel mit 17 Hunden rausgerissen. Mir hat er es nicht übel genommen. Im Gegenteil, er geht keinen Schritt ohne mich. Leider bleibt er auch bei keinem anderen, auch nicht bei meinem Mann. Es war zwar mal 10 Tage lang gut, ich konnte aus dem Haus gehen und ihn bei meinem Mann lassen, aber seit 2 Tagen ist auch das wieder vorbei. Vorhin hat er 1 Stunde gejault, war dann aber ruhig bis ich wieder kam. Mein Mann kümmert sich genauso um ihn wie ich, geht mit ihm Gassi, spielt mit ihm und was weiß ich noch. Er freut sich auch, wenn mein Mann nach Hause kommt, fängt schon an zu jaulen, wenn er das Auto bremsen hört. Nur er kann einfach nicht ohne mich. Auch wenn ich ihn 2 Minuten allein lasse und in der Nähe bin, kommt kein Ton von ihm, aber wehe ich gehe weiter weg. Dann geht das Gejaule los. Jetzt habe ich ernsthaft einen 2. Hund in Erwägung gezogen. Meint ihr, das wäre sinnvoll oder soll ich weiterüben? Aber langsam habe ich keine Geduld mehr. Seit 2 Monaten kein Schritt ohne Hund. Heute habe ich ihn sogar verbotenerweise mit auf den Spielplatz genommen, wo er jeden Krümel aufgeleckt hat und nachher sicher wieder bricht. Oder soll ich zum Psychiater gehen oder weiß jemand eine Bachblüte, die helfen könnte. Aspen und Oak habe ich schon ausprobiert. Brachte nur was für seine Angstbellerei. Also, helft mir!!!

Liebe Grüße
Regine und Struppi

09. August 2001 16:33

Liebe Regine,

Ich hatte bzw. habe noch immer dasselbe Problem, nur bin ich schon etwas weiter. Ich habe immer vor dem Weggehen gesagt, daß ich Wursti holen gehe und er hat dann bei meinem Mann auch gejault, das wurde aber jedesmal besser. Wenn ich gekommen bin habe ich ein Wursti gegeben. Das hat er mittlerweise so akzeptiert, daß er nun gar nichts mehr macht. Er sitzt hinter der Wohnungstüre und wartet. Die Zeit in der ich weg bin habe ich immer verlängert, das macht ihm nichts aus, da er ja die Zeit nicht einschätzen kann. Der Zweithund hat mir hier nichts gebracht. Mein Mann hat auch zu ihm dann immer gesagt, Frauele kommt gleich und bringt ein Wursti.

Ich weiß, dies ist kein großartiger Rat, aber wie gesagt, bei mir hat es geholfen.

Grüße Lore

09. August 2001 16:37

Hallo Regine,

wenn Dein Hund sogar dann jault wenn Dein Mann zuhause ist, kann ich mir nicht vorstellen, daß ein zweiter Hund Abhilfe schafft. Denn es geht ja wohl weniger um Verlassensangst als um eine übermäßige Fixierung auf Dich.
Und da müßtest Du eigentlich ansetzen ihn quasi abnabeln.
Nun weiß ich nicht, was Du schon versucht hast ?
Viele Grüße
Wilma u. Arno (der Gottseidank völlig problemlos allein bleibt)


09. August 2001 18:16

Von dem Gedanken "ein zweiter Hund" könne das Problem lösen rate ich ab. Einer meiner Hunde entwickelte ohne ersichtlichen Grund diese Trennungsangst. Er bleibt auch nicht allein, obwohl Mann Kind und Hund bei ihm sind. Dazu kommt noch, wenn ich dann nach Hause komme, egal ob ich 2 Min. oder 2 Std. weg war, regt er sich so auf, dass er keine Luft mehr bekommt. Hoffe Du findest eine Lösung für das Problem
:


10. August 2001 10:09

Hallo Regine,

Jetzt habe ich ernsthaft einen 2. Hund in Erwägung gezogen. Meint ihr, das wäre sinnvoll oder soll ich weiterüben?

Ich kann Dir aus Erfahrung sagen, dass ein zweiter Hund dein Problem nicht löst!! Meine Samba hat ja auch unter Trennungsangst gelitten und weil sie so fixiert auf Hunde ist habe ich mir auch einen Zweit-Hund angeschafft, aber das Problem bleibt. Die beiden verstehen sich zwar toll und ich möchte beide nicht missen, aber dem Problem an sich hilft es überhaupt nicht weiter.

Oder soll ich zum Psychiater gehen

Das kann ich Dir nur empfehlen!!! Wir hatten damals auch Rat und Hilfe bei einer Hundetrainerin (Hundepsychologin) gesucht und das hat wirklich was gebracht! Sie hat uns damals ziemlich die Augen geöffnet und uns das alles aus Sicht des Hundes erklärt und natürlich uns auch unsere eigenen Fehler vor Augen gehalten. Wenn man sich darüber dann mal Gedanken macht und auch das eigene Verhalten ändert macht man auf einmal Fortschritte. Das ist jetzt kein Patentrezept, aber wie gesagt, manchmal kann ein Profi der das alles etwas objektiver sieht wirklich weiterhelfen. Bei uns war damals einfach der Fehler, dass ich Samba viel zu sehr verwöhnt und verhätschelt habe und dementsprechend immer viel zu emotional reagiert habe, das hat sie immer mehr verunsichert, da ich ja kein "richtiger Rudelführer" war.

Ich drücke Dir jedenfalls ganz fest die Daumen dass ihr das hinbekommt...

Grüsse Isi, Samba(die auch nicht gerne allein bleibt) und Vic (der auch nicht gerne allein ist, aber trotzdem lieb ist)


10. August 2001 11:45

Hi,
das ist ein gewaltiges Problem, das man mit Internet-Ratschlägen so einfach sicher nicht in den Griff bekommt. Wenn ein Hund eine so massive Phobie entwickelt hat, die sicher auch damit begründet ist, dass er übermäßig auf dich fixiert ist, solltest du wirklich einen Verhaltenstherapeuten zu Rate ziehen. Da muss man mit Desensibilisierung, Gegenkonditionierung etc. arbeiten und das nach einem festgelegten Plan.
Um dir einen Überblick über die Problematik zu verschaffen, empfehle ich dir das Buch von Celina del Amo "Probleme mit dem HUND". Es ist in deinem Fall sicher nicht geeignet, als Alleinhilfsmittel zur Problembeseitigung beschäftigt sich aber unter anderem ausführlich mit Trennungsangst.
Du solltest auf professionelle Hilfe nicht verzichten.

Viel Glück
Grüße Doris und Nico