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Fragen zur Unterwerfung Teil 2

geschrieben von Heike+Gina(YCH) 
Fragen zur Unterwerfung Teil 2
13. August 2001 12:31

Hallo,
danke an Alle die mir geantwortet haben.
Ich glaube ich muß doch mal die Situation beschreiben.Ich möchte aber niemanden bloßstellen deshalb nenne ich keinen Ort u. keine Hunderasse.
Also die Situation ist folgende:
ein Ehepaar hat einen großen Hund u. geht regelmäßig auf den Hundeplatz.
Aber es übt nur immer der Mann mit dem Hund.Auch im Altag ist es der Mann, der immer alles mit dem Hund macht(spielen,füttern,lernen usw.).
Die Frau macht halt nur mal sporadisch etwas mit dem Hund u. beschäftigt sich auch sonst nicht mit der Ausbildung (z,b. Literatur zur Haltung+Erziehung lesen usw.)sie läßt auch dem Hund viel durchgehen, was er beim Mann nicht darf.Der Hund wurde bisher immer mit pos, Verstärkung erzogen (Welpengruppe) u. war auch immer lieb.Plötzlich kam er in die Junghundegruppe u.da wurde aufeinmal überwiegend mit brüllen,kräftiger Leinenruck (da fliegt ein Jack-Russel schon mal fast durch die Luft)u.ä. erzogen.Dazu kommt,daß der Mann verhindert ist u. nun die Frau mit dem Hund üben soll. Es klappt auch alles ganz gut,außer beim Sitz hat der Hund keine Lust.Sie versucht ihn runter zu drücken (ist selber auch mächtig gestreßt da sie Angst hat sich zu blamieren)u. Hund will nicht.Sie wird hecktischer u, will es mit Gewalt versuchen - Hund schnappt, aber macht dann doch sitz.Es wird weiter geübt.Später in einer ganz anderen Situation soll die Frau den Hund unterwerfen da sie zeigen soll,wer der Boss ist.Sie unterwürft den Hund mit umwerfen u. runterdrücken u. der Hund bleibt liegen.Aber nicht 30 sek. lang!Er will wieder hochkommen.Trainer sagt er darf erst nach 30 sek. hochkommen u. erst wenn es erlaubt wird.Da der Hund immer eher wieder hochkommen will,wird er immer wieder neu unterworfen.Die Frau u. der Hund sind schon föllig fertig.Aber es sollte so lange gemacht werden bis es klappt. Es hat dann auch geklappt, nach 10,20 o. 30 min.(Habe nicht auf die Uhr gesehen,kam mir aber sehr lange vor).Nun soll sie in Zukunft immer mal zwischendurch ihren Hund unterwerfen,damit sich die Rangordnung klärt.
Ich hatte kein gutes Gefühl dabei u, denke daß eher im Alltag alle Sachen in Zukunft von der Frau mit konsequenz durchgeführt werden müssen u. sie nichts mehr durchgehen lassen darf ,damit der Hund weiß wo es lang geht.Aber ich hatte vor Schreck keine Argumente gegen diese Form der Unterwerfung da ich ja selber noch Anfänger in sachen Hundeerziehung bin.Alle anderen HF meinten nur,der Trainer wird schon wissen was richtig ist u. es wird dem Hund bestimmt nicht schaden.
Aber stimmt es? Schadet es wirklich nicht? Oder liege ich jetzt falsch?
Viele Grüße
Heike + Gina

13. August 2001 13:14

Liebe Heike!

Das was du da beschreibst ist ja ein Horrorszenario!
Leider gilt immer noch in vielen Hundeschulen: Idioten an die Macht!
Trainer werden ist offensichtlich nicht sonderlich schwer: einige Kurse belegen, wo alteingesessene und ebenso kompetenzlose Trainer ihr Nichtwissen von Generation zu Generation weitergeben. Ein zwei Hunde ausbilden nach fraglichen Methoden, fraglichen Erfolg damit haben und schon kann es fröhlich weitergehen.

Sich mit solchen Leuten anzulegen ist leider fast immer von Misserfolg und Frustration gekrönt!

Ich lebe und arbeite nach folgendem Prinzip:

Erstens und vorallem viel lesen (und zwar weniger mittelmäßige Hundeerziehungsliteratur, sondern Schwerpunkt Verhaltensforschung von Wölfen und Hunden) und "hundisch" denken lernen, damit man der Gefahr der Vermenschlichung oder den gutgemeinten, nicht ausrottbaren Ammenmärchen der Mitbürger so weit wie möglich entkommen kann!

Zweitens: lieber gar keine Hundeschule als solche, die du eben beschrieben hast. Ich wohne in Wien und habe Gott sei Dank die große Auswahl.

Und drittens: die erlernte Theorie mit Praxis anreichern. Jeder Hund ist anders und braucht seine eigene "Privatbehandlung". Was für den einen gut und richtig, schlägt beim nächsten wieder völlig fehl.

Und zu der Geschichte mit dem Trainer: fremden Leuten für ihre Hunde solche Anweisungen zu geben, obwohl man keinen Einblick in die "familiären" Verhältnisse und Gebräuche hat und auch den Hund kaum näher kennt, ist fahrlässig. Nochdazu wo man erlebt hat, dass die "Unterwerfung" nicht einmal wirklich funktioniert hat und in der Rangordnung zwischen Hund und Herrin sowieso ein Missverhältnis besteht. Aus solchen guten Ratschlägen entstehen dann die Geschichten, dass der böse Hund plötzlich das eigene Frauchen angefallen hat. Und es wäre ihm nichtmal zu verübeln.

Und zwischendurch nur so mal "unterwerfen" ist so und so eine haarsträubende Blödheit, wofür dieser Trainer einfach exkommuniziert (bzw. angezeigt) gehört!

Echauffierte Grüße
Christina

13. August 2001 12:42

Später in einer ganz anderen Situation soll die Frau den Hund unterwerfen da sie zeigen soll,wer der Boss ist.Sie unterwürft den Hund mit umwerfen u. runterdrücken u. der Hund bleibt liegen.Aber nicht 30 sek. lang!Er will wieder hochkommen.Trainer sagt er darf erst nach 30 sek. hochkommen u. erst wenn es erlaubt wird.Da der Hund immer eher wieder hochkommen will,wird er immer wieder neu unterworfen.Die Frau u. der Hund sind schon föllig fertig.Aber es sollte so lange gemacht werden bis es klappt. Es hat dann auch geklappt, nach 10,20 o. 30 min.(Habe nicht auf die Uhr gesehen,kam mir aber sehr lange vor).

1. Furchtbar!!!
2. Was für eine Situation?
3. So zerstöre ich doch die anscheinend noch nicht so gute Beziehung zwischen Frauchen und Hund. Das Vertrauen vom Hund zu Frauchen wird mit jedem Mal immer mehr zerstört!!


Nun soll sie in Zukunft immer mal zwischendurch ihren Hund unterwerfen,damit sich die Rangordnung klärt.

Na toll! Ich möchte auch in einer Beziehung leben oder einen Job haben, wo man mich vorbeugend zusammensch***st!
Vielleicht sollte man Kinder auch so erziehen. Damit sie ja nicht auf die Idee kommen Nachbars Äpfel zu klauen, kriegen sie zum Frühstück schon einmal vorbeugend den A**** versohlt.

kopfschüttelnd,
Helmuth


13. August 2001 12:49

Hallo,
das ist ja grauslich, was Du beschreibst. Und gefährlich. Über den Alphawurf läßt sich die Rangordnung nicht klären.
Mal Dir ´mal aus, was passiert, wenn die Frau, die dem Hund scheinbar nicht übergeornet ist, diese Spielchen im Alltag versucht - irgendwann wehrt sich der Hund und läßt sich das nicht mehr bieten.
Ich selbst habe den Alphawurf 2x in einer Notsituation durchgeführt. Meine Hündin habe ich mit 2,2 Jahren übernommen. Sie hat leider schon einiges mitgemacht, von Sozialistion oder Erziehung war wenig erkennbar. Bei einigen Problemen hat es etwas gedauert, bis wir da in den Griff bekommen habe. Z.B. ihre stete Suche nach Freßbarem. Einmal nicht aufgepaßt und mein Freßgenie hatte eine komplette Fleischwurst, samt Plastikdarm und Metallring im Maul. Sie wollte sie nicht ausgeben, sondern begann sie hektisch herunterzuwürgen. Zack lag sie auf dem Rücken und ließ die Wurst los.
Sicher liegt es nicht an den beiden Alphawürfen, sondern am Beziehungsaufbau und konsequenter Erziehung, daß meine Hündin lernte, zuverlässig zu gehorchen.
In dem Fall finde ich den Alphawurf legitim. Er ersetzt keineswegs Erziehung, Konsequenz oder Unterordnungsübungen. Im Alltag hat er nichts zu suchen sondern provoziert "Beißunfälle".
Grüße
Sylle

13. August 2001 12:56

Hallo Helmuth,
Das ging ja schnell mit der Antwort ;o)).


: 2. Was für eine Situation?
Eine neue Übung in der der Hund zu dem Zeitpunkt gerade nichts(!) falsch gemacht hat.


: 3. So zerstöre ich doch die anscheinend noch nicht so gute Beziehung zwischen Frauchen und Hund. Das Vertrauen vom Hund zu Frauchen wird mit jedem Mal immer mehr zerstört!!
:
:
: Nun soll sie in Zukunft immer mal zwischendurch ihren Hund unterwerfen,damit sich die Rangordnung klärt.
:
: Na toll! Ich möchte auch in einer Beziehung leben oder einen Job haben, wo man mich vorbeugend zusammensch***st!
: Vielleicht sollte man Kinder auch so erziehen. Damit sie ja nicht auf die Idee kommen Nachbars Äpfel zu klauen, kriegen sie zum Frühstück schon einmal vorbeugend den A**** versohlt.


Angeblich soll er auf diese Art schon vielen Leuten geholfen haben die ein "Unterordnungsproblem" mit ihren Hund hatten.

Viele Grüße
Heike+Gina


: kopfschüttelnd,
: Helmuth
:


13. August 2001 13:09

Hallo Sylle,

: Mal Dir ´mal aus, was passiert, wenn die Frau, die dem Hund scheinbar nicht übergeornet ist, diese Spielchen im Alltag versucht - irgendwann wehrt sich der Hund und läßt sich das nicht mehr bieten.

Deshalb soll sie es ja jetzt machen,solange der Hund noch "klein" ist.

nach Freßbarem. Einmal nicht aufgepaßt und mein Freßgenie hatte eine komplette Fleischwurst, samt Plastikdarm und Metallring im Maul.

Das kann ich mir gut vorstellen,aber Du fandest es bestimmt nicht so lustig.

Er ersetzt keineswegs Erziehung, Konsequenz oder Unterordnungsübungen.

Ja, so dachte ich auch.
Aber mir sind keine stichhaltigen Argumente eingefallen, außer das ich es so irgendwo gelesen o. gehört habe.Seufz.


Viele Grüße
Heike+Gina