Dein Hund verar. Dich!"" :: Hundeerziehung + Soziales

Dein Hund verar. Dich!""

von HeidiB.(YCH) am 14. August 2001 13:21

Hallo Silke! Ich habe Dein Posting gelesen und so ein bißchen in mich reingegrinst, war aber KEIN böses Grinsen. Dein Problem kommt bestimmt vielen Hundebesitzern irgendwie bekannt vor.

Ich würde Dir zunächst mal raten, so Du es noch nicht getan hast, den Züchter der Hündin anzusprechen, vielleicht hat er Tips. Oder die Besitzer der Wurfgeschwister, vielleicht ist ja einer dabei, der ein ähnliches Problem hatte und es bereits lösen konnte.

Was Deine Hundeschule angeht - wenn der Trainer dort ernsthaft der Meinung ist, ein 9 Monate junger Hund ist zu alt für die Arbeit mit Leckerlis, die einzige "Kur" für euer momentanes Problem sei der Leinenruck und Du zudem noch den Eindruck hast, Du störst mit Deiner "Methode" andere Hundeführer bei der Arbeit - dann würde ich mir ja eine andere Hundeschule suchen. Bevorzugt eine mit einem Trainer, der dazu in der Lage ist, sich individuell auf seine "Schützlinge" einzustellen und mit Kursteilnehmern, die mehr Verständnis für euch beide aufbringen. "Schnaub-vor-Wut"!

Aber davon mal ganz ab, ein "bißchen" Disziplin solltest Du selbst auch aufbringen (wurde ja schon angesprochen). Wenn Du Dir im Kopf ein ganz klares Bild davon machst, wie Du dir die Ausführung der Kommandos von Deinem Hund vorstellst, dann wirst Du relativ schnell dazu in der Lage sein, NICHT mehr zu Grinsen/Schmunzeln, wenn Deine Süße etwas anderes tut. Du mußt Dich halt nur entscheiden, was Du haben möchtest (um es mal drastisch zu sagen): Einen zuverlässigen Partner oder einen unberechenbaren Clown (sofern man bei Tieren von "zuverlässig" und "unberechenbar" sprechen kann). Und - wurde auch schon geschrieben, wenn Du selbst schlecht drauf oder unmotiviert bist, dann arbeite nicht mit ihr.

Du schreibst, die Hündin sei sehr triebig und fährt auf Spielzeug, Stimme, Leckerli und schnelle Bewegungen ab. Außerdem kennt sie Kommandos vom Clickern (auf den Rücken rollen, schämen). Du gehst außerdem mit ihr auf den Hundeplatz. Sie kann sich nicht lange konzentrieren und die ganze Welt ist neu für sie (Letzteres bezweifele ich jetzt einfach ganz frech mal).

Aus meiner eigenen Aussie-Erfahrung dazu folgendes: Ich kenne Deinen Hund nicht - aber das alles könnte ganz einfach zu viel für sie sein. Der Hund wird, wenn er einigermaßen gesund ist und bleibt, locker älter als 10-12 Jahre, sie muß nicht das gesamte "Hundeerziehungs-/ausbildungsrepertoire" in ihrem ersten Lebensjahr lernen und beherrschen. Wenn sie sowieso schon viel Power hat, dann machst Du sie durch diesen "Overflow" vielleicht noch wuschiger?

Wenn sie so triebig ist, wie Du schreibst, dann solltest Du das meiner Meinung nach in der Arbeit nicht fördern. Arbeite ruhig mit ihr, vielleicht so 5-10 Minuten am Stück mit EINEM Motivationsgegenstand. Brich die "Lehrstunde" ab BEVOR sie Dir signalisiert, daß es ihr reicht. Dein Hund muß das Konzentrieren erst lernen, ihr außerhalb ihrer Konzentrationsspanne etwas beibringen zu wollen ist vergebliche Liebesmühe. Arbeite daran, daß sie lernt, sich auf Dich zu konzentrieren, das ist erstmal wichtiger als ein zuverlässiges Sitz oder Platz. Ruhige Stimme, ruhige Körpersprache, ruhiges Belohnen. Wenn sie weiß, daß Du diejenige bist, auf die sich "zu konzentrieren" hat - und zwar immer, dann wird sie auch verlässlicher. Im Moment scheint sich die kleine "Terroristin" ja selbst auszusuchen, wann Du ihr Mittelpunkt bist (nämlich wenn Du weggehst "Hilfe - Mama geht weg, ich will mit"winking smiley und wann nicht (wenn sie andere Hunde sieht "Mach mich los, mach mich los, mach mich LOS!!!"winking smiley. Den Trieb und die Bewegungsfreude Deiner Hündin wirst Du noch jahrelang bei den unterschiedlichsten Gelegenheiten nutzen können, beides verliert sie nicht - beides wird euch beiden aber viel mehr nützen, wenn es in vernünftige Bahnen gelenkt und kontrollierbar ist.

Wie Deine Namensvetterin schon schrieb, es gibt kaum einen Aussie, der nicht die "Was willst Du denn jetzt von mir?"-Phase hat. Ich hatte mal eine Hündin, die diese Phase mit 4 Monaten hatte, meine jetzige Hündin hatte diese Phase im Alter von knapp 2 Jahren. Im Allgemeinen kommt und geht diese Phase, aber besonders in diesen Phasen ist viel Arbeit und Disziplin von DEINER Seite wichtig. Es gibt durchaus Aussies, die das "Freidenkertum" so verinnerlichen, daß sie selten bis nie von der Leine kommen...

Es ist für Aussies übrigens NICHT ungewöhnlich NICHT unterwürfig zu sein. Ich kenne "unterwürfige" Aussies als ein Resultat falscher Erziehung/Behandlung, diese Hunde sind im Allgemeinen ein ziemlich trauriger Anblick (andere unterwürfige Hunde sind das wahrscheinlich auch, aber hier geht es ja um einen Aussie).

Ein Aussie sollte ein intelligenter, bis zu einem gewissen Grad durchaus selbstständig "denkender" Hund sein (bei der Hütearbeit sind selbstständige "Entscheidungen" der Hunde oft gewünscht und häufig an der Tagesordnung), der TROTZDEM gern mit seinem Partner Mensch zusammenarbeitet (außerhalb der "Trotzphasen"winking smiley und gern neue Aufgaben übernimmt (also lernt). Er wurde für die Zusammenarbeit mit dem Menschen gezüchtet, das mögen ja auch die meisten Aussie-Besitzer an ihren Hunden, daß sich die Tiere dem Menschen anbieten und vernünftig dosierte "Gehirnnahrung" wünschen.

Ich wünsche DIR noch viele spannende und ausgefüllte Jahre mit Deinem Mädel und für den Moment innere Ruhe, Ausgeglichenheit und viele viele positive Gedanken!

Liebe Grüße, Heidi


von Silke(YCH) am 14. August 2001 14:07

: Hallo Silke! Ich habe Dein Posting gelesen und so ein bißchen in mich reingegrinst, war aber KEIN böses Grinsen. Dein Problem kommt bestimmt vielen Hundebesitzern irgendwie bekannt vor.

Danke für das Verständnis *g*

: Ich würde Dir zunächst mal raten, so Du es noch nicht getan hast, den Züchter der Hündin anzusprechen, vielleicht hat er Tips. Oder die Besitzer der Wurfgeschwister, vielleicht ist ja einer dabei, der ein ähnliches Problem hatte und es bereits lösen konnte.

Meggies Bruder "wohnt" bei meiner Trainerin (Reiten) zusammen mit 4 anderen Hunden auf einem großen Hof. Daher ergibt sich z.B. das Problem mit der Leinenführigkeit dort nicht. Ich glaube auch, das er sich viel von den anderen Hunden abguckt - deswegen gehe ich mit Meggie ja auch u.a. in die Hundeschule, als Alternative. Ansonsten ist ihr Bruder genauso ungestüm und energiegeladen wie sie, es wird halt nur eben nicht so viel von ihm verlangt. Ich muß aber noch dazu sagen, daß ich ihre Energie und ihren Eifer nicht unbedingt als Problem empfinde - Ich freu mich eigentlich darüber - es ist halt nur schwer, sie in eine Gruppe "einzupassen", in der die anderen Hunde eher passiv durch die Gegend latschen... Deswegen fällt sie da immer so "unangenehm" auf...

: Was Deine Hundeschule angeht - wenn der Trainer dort ernsthaft der Meinung ist, ein 9 Monate junger Hund ist zu alt für die Arbeit mit Leckerlis, die einzige "Kur" für euer momentanes Problem sei der Leinenruck und Du zudem noch den Eindruck hast, Du störst mit Deiner "Methode" andere Hundeführer bei der Arbeit - dann würde ich mir ja eine andere Hundeschule suchen. Bevorzugt eine mit einem Trainer, der dazu in der Lage ist, sich individuell auf seine "Schützlinge" einzustellen und mit Kursteilnehmern, die mehr Verständnis für euch beide aufbringen. "Schnaub-vor-Wut"!

Habe heute vor, mal zu einer Hundeschule zu fahren, die u.a. Clickertraining anbietet - bin schon ganz gespannt, wie´s dort abläuft. Ist halt nur ´ne ganze Ecke weg und dort könnte ich (zeitlich bedingt) bestimmt nicht 4x die Woche mitmachen... Vielleicht erlebe ich dort ja ein AHA-Erlebnis? Bin gespannt, ob mir die Leute Fragen über Meggie stellen, sie beobachten usw. und nicht gleich als "Störenfried" und "Nervensäge" abstempeln. Werde berichten, wenn´s Euch interessiert.

: Du schreibst, die Hündin sei sehr triebig und fährt auf Spielzeug, Stimme, Leckerli und schnelle Bewegungen ab. Außerdem kennt sie Kommandos vom Clickern (auf den Rücken rollen, schämen). Du gehst außerdem mit ihr auf den Hundeplatz. Sie kann sich nicht lange konzentrieren und die ganze Welt ist neu für sie (Letzteres bezweifele ich jetzt einfach ganz frech mal).


Naja, ich meinte das jetzt auch mehr auf "draußen" bezogen (jeder Hund, Mensch, Torpfosten usw. sind noch neu, wenn ich eine "seltene" Strecke gehe). Auf dem Hundeplatz und zu Hause im Garten ist das natürlich was anderes. Aber draußen gibt´s halt noch sooooo viel zu entdecken - was ich ihr ja auch gönne. Ich denke, dieses starke Interesse an der Umwelt wird sich vielleicht auch irgendwann legen, oder? (Manchmal warte ich fast darauf, daß sie ein Büchlein rausholt und sich Notizen macht *g*.)

: Aus meiner eigenen Aussie-Erfahrung dazu folgendes: Ich kenne Deinen Hund nicht - aber das alles könnte ganz einfach zu viel für sie sein. Der Hund wird, wenn er einigermaßen gesund ist und bleibt, locker älter als 10-12 Jahre, sie muß nicht das gesamte "Hundeerziehungs-/ausbildungsrepertoire" in ihrem ersten Lebensjahr lernen und beherrschen. Wenn sie sowieso schon viel Power hat, dann machst Du sie durch diesen "Overflow" vielleicht noch wuschiger?

Ich habe immer das Gefühl, daß sie WILL - die normale Gruppenarbeit ist ihr schon fast zu öde. Wenn ich den Clicker in die Hand nehme, scheint sie zu sagen "Was soll ich jetzt lernen, schnell, sag schon!" Letzt haben wir ihr das "Flyball-Gerät" gezeigt - nach 4 Versuchen hatte sie´s begriffen. Am nächsten Tag ist sie aus 50 m Entfernung darauf zugeschossen und hat sich den Ball geschnappt *stolzsei* - alle waren schwer erstaunt.

: Wenn sie so triebig ist, wie Du schreibst, dann solltest Du das meiner Meinung nach in der Arbeit nicht fördern. Arbeite ruhig mit ihr, vielleicht so 5-10 Minuten am Stück mit EINEM Motivationsgegenstand.

Ja, das ist bei ihr immer so eine Gratwanderung. Entweder sie findet es zum Gähnen langweilig und sie fängt z.B. an, zu schnüffeln, oder (das andere Extrem) sie hüpft neben und vor mir her, wie ein Gummiball. Dann versuche ich immer ganz ruhig auszuloten, wie hoch ich das Spielzeug / Leckerli halten muß, damit sie ruhig neben mir herläuft und mich ansieht. Ich bringe sie dann wieder z.B. in Grundstellung und wir versuchen es neu. Ist nicht ganz einfach...

: Es ist für Aussies übrigens NICHT ungewöhnlich NICHT unterwürfig zu sein. Ich kenne "unterwürfige" Aussies als ein Resultat falscher Erziehung/Behandlung, diese Hunde sind im Allgemeinen ein ziemlich trauriger Anblick (andere unterwürfige Hunde sind das wahrscheinlich auch, aber hier geht es ja um einen Aussie).

Naja, ich kenne selbst nur einige Aussies "persönlich". Diese sind tatsächlich oft zurückhaltend und vorsichtig, in allem was sie tun ("unterwürfig" war vielleicht das falsche Wort). In unserer Hundeschule ist man jedenfalls erstaunt über die freundliche, offene Art meines Aussies - aber vielleicht haben die da auch noch nicht so viele gesehen...

: ...er wurde für die Zusammenarbeit mit dem Menschen gezüchtet, das mögen ja auch die meisten Aussie-Besitzer an ihren Hunden, daß sich die Tiere dem Menschen anbieten und vernünftig dosierte "Gehirnnahrung" wünschen.

Eben drum wollte ich auch unbedingt so einen Hund!

: Ich wünsche DIR noch viele spannende und ausgefüllte Jahre mit Deinem Mädel und für den Moment innere Ruhe, Ausgeglichenheit und viele viele positive Gedanken!
:
: Liebe Grüße, Heidi

Danke! Gruß, Silke

von HeidiB.(YCH) am 14. August 2001 15:15

Nochmal Hallo Silke!

: Danke für das Verständnis *g*
Aber immer gern!
:
Ich muß aber noch dazu sagen, daß ich ihre Energie und ihren Eifer nicht unbedingt als Problem empfinde - Ich freu mich eigentlich darüber - es ist halt nur schwer, sie in eine Gruppe "einzupassen", in der die anderen Hunde eher passiv durch die Gegend latschen... Deswegen fällt sie da immer so "unangenehm" auf...
Energie und Eifer sind - in vernünftige Bahnen gelenkt und kontrollierbar - nie ein Problem. "Unkanalisiert" ist beides auf die Dauer unangenehm bis lästig, zum Teil sogar gefährlich (egal bei welcher Hunderasse).
:

: Habe heute vor, mal zu einer Hundeschule zu fahren, die u.a. Clickertraining anbietet - bin schon ganz gespannt, wie´s dort abläuft. Ist halt nur ´ne ganze Ecke weg und dort könnte ich (zeitlich bedingt) bestimmt nicht 4x die Woche mitmachen... Vielleicht erlebe ich dort ja ein AHA-Erlebnis? Bin gespannt, ob mir die Leute Fragen über Meggie stellen, sie beobachten usw. und nicht gleich als "Störenfried" und "Nervensäge" abstempeln. Werde berichten, wenn´s Euch interessiert.

4 x pro Woche Hundeschule für einen 9monatigen Hund mit einer Konzentrationsspanne von ca. Null (wenn ich Dein erstes Posting richtig verstanden habe) ist ca. 3,5 Mal zuviel. KLEINE SCHRITTE!!! KURZE ZEITRÄUME!!!
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:
: Naja, ich meinte das jetzt auch mehr auf "draußen" bezogen (jeder Hund, Mensch, Torpfosten usw. sind noch neu, wenn ich eine "seltene" Strecke gehe). Auf dem Hundeplatz und zu Hause im Garten ist das natürlich was anderes. Aber draußen gibt´s halt noch sooooo viel zu entdecken - was ich ihr ja auch gönne. Ich denke, dieses starke Interesse an der Umwelt wird sich vielleicht auch irgendwann legen, oder? (Manchmal warte ich fast darauf, daß sie ein Büchlein rausholt und sich Notizen macht *g*.)
Normalerweile werden Hunde mit zunehmendem Alter ruhiger und gelassener was ihre Umgebung angeht. Und da Du einen Aussie hast, nimm doch mal Stift und Zettel mit - vielleicht schreibt sie Dir wirklich was auf?
:

: Ich habe immer das Gefühl, daß sie WILL - die normale Gruppenarbeit ist ihr schon fast zu öde. Wenn ich den Clicker in die Hand nehme, scheint sie zu sagen "Was soll ich jetzt lernen, schnell, sag schon!" Letzt haben wir ihr das "Flyball-Gerät" gezeigt - nach 4 Versuchen hatte sie´s begriffen. Am nächsten Tag ist sie aus 50 m Entfernung darauf zugeschossen und hat sich den Ball geschnappt *stolzsei* - alle waren schwer erstaunt.
Natürlich will sie! Aber die Masse macht es nicht. Laß sie doch erstmal in Ruhe EINE Sache lernen, laß diese Sache sich festigen und fange dann die nächste an. Wie ich schon sagte, meiner Meinung nach machst Du zuviel mit ihr.
:
: Ja, das ist bei ihr immer so eine Gratwanderung. Entweder sie findet es zum Gähnen langweilig und sie fängt z.B. an, zu schnüffeln, oder (das andere Extrem) sie hüpft neben und vor mir her, wie ein Gummiball. Dann versuche ich immer ganz ruhig auszuloten, wie hoch ich das Spielzeug / Leckerli halten muß, damit sie ruhig neben mir herläuft und mich ansieht. Ich bringe sie dann wieder z.B. in Grundstellung und wir versuchen es neu. Ist nicht ganz einfach...
Der Hund konzentriert sich nicht auf Dich, sowohl das "Abschweifen" als auch das "Durchdrehen" zeigen das. Nach welcher Zeit (ungefähr) wird ihr "langweilig" bzw. legt ihre Balletteinlagen ein? Wenn Du diese Zeit abschätzen kannst, dann brich die Übungen 30 Sekunden vorher ab.

: Naja, ich kenne selbst nur einige Aussies "persönlich". Diese sind tatsächlich oft zurückhaltend und vorsichtig, in allem was sie tun ("unterwürfig" war vielleicht das falsche Wort). In unserer Hundeschule ist man jedenfalls erstaunt über die freundliche, offene Art meines Aussies - aber vielleicht haben die da auch noch nicht so viele gesehen...
Also - EIGENTLICH - sind Aussies "von Natur aus" reservierte, zurückhaltende Hunde, jedenfalls unbekannten Personen gegenüber. Die Mentalität, die Du beschreibst, setzt sich seit einigen Jahren in der Zucht durch. Ist ja auch einleuchtend, so, wie die meisten von uns heutzutage leben, ist ein offener, freundlicher Hund für einen selbst und die (menschliche) Umwelt einfach angenehmer.
:

: Eben drum wollte ich auch unbedingt so einen Hund!
Siehste - und das hast Du nun davon - GRINS!!!
:
: Danke! Gruß, Silke
Bitte! Heidi

von Cindy(YCH) am 14. August 2001 16:13

Hi Silke,

: es ist halt nur schwer, sie in eine Gruppe "einzupassen", in der die anderen Hunde eher passiv durch die Gegend latschen... Deswegen fällt sie da immer so "unangenehm" auf...
:

Es stellt sich mir die Frage, warum die anderen Hunde passiv durch die Gegend latschen. Schlicht und einfach keine Motivation in den Hunden.

: Ist halt nur ´ne ganze Ecke weg und dort könnte ich (zeitlich bedingt) bestimmt nicht 4x die Woche mitmachen... Vielleicht erlebe ich dort ja ein AHA-Erlebnis?

Hoffentlich, zumindest das AHA-Erlebnis, dass 4x pro Woche Training, womöglich noch 60 min am Stück, nichts bringt.
Wenn Du für dich zuhause kurze Sequenzen trainierst, okay. Das kannst Du täglich. Auf dem Spaziergang, im Garten, im Flur, Wohnzimmer, wo Du willst. Eine Bekannte hat ihren Hunden das Vorsitzen beim Abrufen in der Küche beigebracht. Aber, das alles sind kleine Übungen mal zwischendurch. So, aus Spiel und Spass heraus. Und nur zwei drei mal. Dann wieder Schluss. Aber 4x die Woche Training auf dem Übungsplatz, da machst Du deinen Hund kaputt. Das ist zuviel.

:
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: : Wenn sie sowieso schon viel Power hat, dann machst Du sie durch diesen "Overflow" vielleicht noch wuschiger?
:

Da gebe ich Heike recht. Vor allem, wenn Du zu viel von ihr willst, dann verliert sie irgendwann die Lust mitzuarbeiten.

: Ich habe immer das Gefühl, daß sie WILL - die normale Gruppenarbeit ist ihr schon fast zu öde.

Das kann schon sein. Und genau darum ist die permanente Gruppenarbeit Gift in der Ausbildung. Du kannst nicht gezielt individuell auf einen Hund eingehen. Ihn seinem Leistungsstand und -vermögen entsprechend ausbilden. Und absolut überhaupt nicht entsprechend seiner Tagesform.
Schau dich mal in deiner Gruppe um. Wie viele "alte Hasen" sind da dabei, und wieviele Ersthundehalter bzw Leute, die zum ersten Mal einen Hund "richtig" ausbilden? Die wenigsten "Wiederholungstäter" die ich so kenne, bilden ihren zweiten, dritten, etc. Hund nochmal vollständig in der Gruppe aus. Vielleicht mal kurzes Mitlaufen, damit der Hund sich auch daran gewöhnt, in Gegenwart anderer Hunde zu arbeiten, aber das war's dann auch schon.

: : Wenn sie so triebig ist, wie Du schreibst, dann solltest Du das meiner Meinung nach in der Arbeit nicht fördern. Arbeite ruhig mit ihr, vielleicht so 5-10 Minuten am Stück mit EINEM Motivationsgegenstand.
:
: Ist nicht ganz einfach...
:

Hundeausbildung ist nie einfach. Sonst wäre es ja irgendwann langweilig. :-) Und man lernt immer wieder was neues. Auch und gerade als Hundeführer.




von Silke(YCH) am 14. August 2001 18:58

: Es stellt sich mir die Frage, warum die anderen Hunde passiv durch die Gegend latschen. Schlicht und einfach keine Motivation in den Hunden.

Nicht die Bohne, stimmt.

: Hoffentlich, zumindest das AHA-Erlebnis, dass 4x pro Woche Training, womöglich noch 60 min am Stück, nichts bringt.

Ja, ich fürchte, Ihr habt recht. Ich habe immer gedacht, ich tu´ ihr damit einen Gefallen, weil sie halt ein "Einzelhund" ist und außerdem soll sie sich ja nicht zu Hause im Garten langweilen, denn wenn ich so nachrechne: 3x am Tag 15 Min. - da bleibt noch viel Zeit zum Langweilen...

: ...aber 4x die Woche Training auf dem Übungsplatz, da machst Du deinen Hund kaputt. Das ist zuviel.

Tja, sieht so aus. Und ich hab´s doch nur gut gemeint... Wir haben auf unserem Hundeplatz einen Trainer, der auch bedauert, daß keiner bereit ist, mal alleine zu arbeiten, so daß er von einem zum anderen wandern kann, um Tips zu geben und auf jeden Hund eingehen zu können - ich glaube, er hat (zumindest in dieser Hinsicht - er ist ansonsten auch ein "Leinenruck-Verteiler) wirklich recht. Die anderen (incl. Hundeführer) halten Gruppenarbeit für das "non-plus-ultra", scheint mir. Und da ich in dieser Hinsicht keine Erfahrung habe (Meggie ist mein erster Hund), hab ich´s halt so übernommen...

: Da gebe ich Heike recht. Vor allem, wenn Du zu viel von ihr willst, dann verliert sie irgendwann die Lust mitzuarbeiten.

Verstehe.

: Und genau darum ist die permanente Gruppenarbeit Gift in der Ausbildung. Du kannst nicht gezielt individuell auf einen Hund eingehen. Ihn seinem Leistungsstand und -vermögen entsprechend ausbilden. Und absolut überhaupt nicht entsprechend seiner Tagesform.

Nee, das fand ich ja auch immer so schade - ich habs halt so hingenommen, da immer so argumentiert wird: "Der Hund muß in jeder Situation - auch, wenn Du nicht gut drauf bist, oder er - hören. Basta!"

: Schau dich mal in deiner Gruppe um. Wie viele "alte Hasen" sind da dabei, und wieviele Ersthundehalter bzw Leute, die zum ersten Mal einen Hund "richtig" ausbilden? Die wenigsten "Wiederholungstäter" die ich so kenne, bilden ihren zweiten, dritten, etc. Hund nochmal vollständig in der Gruppe aus. Vielleicht mal kurzes Mitlaufen, damit der Hund sich auch daran gewöhnt, in Gegenwart anderer Hunde zu arbeiten, aber das war's dann auch schon.

Keine Ahnung, wieviele von den HF dort schon mehrere Hunde ausgebildet haben... aber wenn ich es mir so recht überlege, "schlucken" sie die Gruppenarbeit wohl meist entweder, weil sie die BH-Prüfung fürs Agility brauchen o.ä. oder weil sie eben ihre Hunde beschäftigen wollen. Es sind auch viele dabei, die sich wahrscheinlich wie ich - eine Hundeausbildung in "Eigenregie" nicht zutrauen. Man hört ja auch immer von allen Seiten: "Geh mit Deinem Hund zur Hundeschule, und das so früh, wie möglich!" Und Hundeschule = Gruppenarbeit, gelle (bin ich wohl falsch konditioniert ;-))?

: Hundeausbildung ist nie einfach. Sonst wäre es ja irgendwann langweilig. :-) Und man lernt immer wieder was neues. Auch und gerade als Hundeführer.

Eben, drum. Deswegen dachte ich, es ist immer besser, sich in "erfahrene Hände" zu begeben... Wie soll ich dem Hund was beibringen, wenn ich´s selber nicht kann? Aber so, wie ich Euch jetzt verstehe, sollte ich doch lieber meinen eigenen Weg gehen und meinen Hund selbst ausbilden, bevor ich meinen Wauwi mit Gruppenarbeit überfordere? Wie habt Ihr das bei Eurem ersten Hund gemacht???

neugierige Grüße,
Silke

von Silke(YCH) am 14. August 2001 19:15

: 4 x pro Woche Hundeschule für einen 9monatigen Hund mit einer Konzentrationsspanne von ca. Null (wenn ich Dein erstes Posting richtig verstanden habe) ist ca. 3,5 Mal zuviel. KLEINE SCHRITTE!!! KURZE ZEITRÄUME!!!

: Normalerweile werden Hunde mit zunehmendem Alter ruhiger und gelassener was ihre Umgebung angeht. Und da Du einen Aussie hast, nimm doch mal Stift und Zettel mit - vielleicht schreibt sie Dir wirklich was auf?

Jo, das wär´s noch!

: Natürlich will sie! Aber die Masse macht es nicht. Laß sie doch erstmal in Ruhe EINE Sache lernen, laß diese Sache sich festigen und fange dann die nächste an. Wie ich schon sagte, meiner Meinung nach machst Du zuviel mit ihr.

Ja, ich glaub´, ich habs erfaßt (siehe Posting an Cindy, die der gleichen Meinung ist, wie Du...)

: Der Hund konzentriert sich nicht auf Dich, sowohl das "Abschweifen" als auch das "Durchdrehen" zeigen das. Nach welcher Zeit (ungefähr) wird ihr "langweilig" bzw. legt ihre Balletteinlagen ein? Wenn Du diese Zeit abschätzen kannst, dann brich die Übungen 30 Sekunden vorher ab.

Das ist unterschiedlich - je nach Ablenkung von außen und durch die Arbeit selbst. D.h., wenn ich selber richtig "Action" mache (viele Wendungen, Stops usw.) ist sie voll dabei (auch ohne Leine, zwischen den anderen Hunden), aber wenn eine Strecke "bei-Fuß-laufen" angesagt ist, sucht sie sich schnell eine "Ersatzbefriedigung".

: : Eben drum wollte ich auch unbedingt so einen Hund!
: Siehste - und das hast Du nun davon - GRINS!!!

Jo *klopfmirselbstaufdieschulter*

Ach ja, kurzer Bericht i.S. Clickertraining in der anderen Hundeschule: Als ich dort ankam, durften die Hunde erstmal ohne Leine ein bißchen Spielen, um sich kennenzulernen. Anschließend war Meggie total platt, hat sich auf die Seite geschmissen und wollte noch nicht mal für ein Leckerli aufstehen. Na, gut, dann lassen wir sie halt zusehen. Als die anderen Hunde dann so richtig in Wallung kamen, mußte ich sie dann wieder anleinen, weil sie wieder mal verrücktspielte und nicht zu beruhigen war (ichwillauchichwillauch!!!) - da war weder ein lustiges Spiel mit dem ´Knoten, Ball oder ein Leckerli in irgendeiner Form interessant... *seufz*

Ich werd´s aber nochmal probieren, und wenn ich es nur darauf beschränke, daß ich Blickkontakt clicke - was meint Ihr?

Ach ja, und auch an Dich die Frage: Hast Du Deinen ersten Hund in Eigenregie ausgebildet? Oder hast Du es auch zuerst mit Gruppenarbeit versucht? Oder wie? ;-)

Auch hier neugierige Grüße, Silke

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