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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Ach-ist-der-süß-Syndrom" - Hilfe!"
15. August 2001 06:43

Hallo Jutta,

mit konsequemtem NEIN und Geduld bekommst Du dies bei Deinem Welpen schon in den Griff. Leider bekommt man dieses "Sind-die-süß-Syndrom" bei den Menschen nicht in den Griff. Diese zweibeinigen Wesen wollen noch heute meine Hunde tätscheln und streicheln, was ich natürlich nach Möglichkeit unterbinde, man streicht ja auch Kindern nicht ungefragt über den Kopf oder tätschelt Babies im Kinderwagen. Dieses Unterbinden hat mir bei manchen den Ruf der "Zicke" eingebracht, aber was solls? Da habe ich meine Hunde mit Mühe soweit, daß sie den Leuten gelassen entgegengehen und dann kommt ein Kamel und macht alles wieder kaputt. Es gibt sogar Dummdreiste, die mich auf der Straße ansprechen, wieviel ich für die Beiden haben will! Und neulich rief jemand bei und zu Hause an: "Ich will die Hunde...".
Es ist elcihter, die Hunde in den Griff zu bekommen als die Menschen!

Laß Dich nicht unterkriegen und genieße diesen herrlichen Tag,
Tatjana

15. August 2001 08:40

:
: Hallo und danke!!! an alle, die mir geantwortet haben.
Zwei Spaziergänge weiter, und es war schon besser, juchhu! Weit kommen wir zwar zur Zeit nicht, weil wir manchmal mehr stehen als gehen ;-)
aber zwischendurch hat sie schon "lichte Momente" und interessiert sich nicht für Fremde bzw. schaut zu mir. Dann gibt´s ein ganz dickes Lob.
Aber es stimmt: Menschen sind schwerer in den Griff zu bekommen: Dazu eine Geschichte von meinem früheren Hund (Rauhaardackel, und wirklich gut erzogen): Ich ging zur Post und band den Hund draußen an (er darf dort nicht mit rein). Nach einer Minute (kaufte nur Briefmarken) kam ich zurück, Riesenrabatz vor der Tür: Hund sprag wie ein Brummkreisel um zwei ältere Herrschaften herum. Ich: Robin, sitz und bleib. Robin: setzte sich, guckte verwirrt. Leute: Junge Frau, der Hund darf das. Ich: ´Tschuldigung, ist mein Hund, der darf das nicht. Leute: Jetzt hören sie mal, junge Frau, natürlich darf der Hund das!!! Ich, fuchsteufelswild: Das trauen Sie sich nur, weil´s ein Dackel und kein Pitbull ist. Abgang, schimpfend. Ende vom Lied: Robin, dem ich Anspringen mühsam (!!!) abtrainiert hatte, fand das ab jetzt wieder o.K., und ich durfte von vorne anfangen, grrrrr!
Liebe Grüße und einen schönen Tag von Jutta + Isa nach einem schönen Vormittagsspaziergang

17. August 2001 12:13

Hallo Jutta,
ich kann das gut verstehen, das Verhalten ist wirklich nervig.

Wir haben u.a eine Colliehündin, die als Welpe und Junghund sich ganz ähnlich verhalten hat.
Bei ihr war das so schlimm, daß sie bis eineinhalb Jahre jederzeit über die Straße gelaufen wäre, wenn nicht die Leine sie davon abgehalten hätte, und das bloß wegen ein paar völlig unbekannter Passanten, die garnichts von meinem Hund wollten, also nicht mal Augenkontakt aufgenommen hatten.

Ein Grund für dieses Verhalten erschien mir die Rassezugehörigkeit zu sein: sehr freundlich und immer überschwenglich im Wesen und auch die große Bereitschaft zur Unterwürfigkeit. Sie wollte sich mit jedermann gut stellen und ihn ihrer Liebe versichern. Das ist sicher auch ein Zeichen von Unsicherheit (wobei sie dabei nie den Schwanz eingezogen hat).
Außerdem waren Menschen offensichtlich immer ein großer Reiz für sie, mehr als z.B. Wild.
Ich würde es heute so ausdrücken: Collies scheinen "emotional viel erleben zu wollen", d.h. dieser Gefühlsüberschwang wirkt sozusagen selbstverstärkend.

Wir haben sie nicht gestraft, sondern sie eben viel an der Leine gehabt und sie zusätzlich auf den Ball bzw. Quietschi trainiert, damit wir was zum Ablenken hatten. Aber das auch nicht dauernd einsetzen, weil sonst die Situation noch mehr Energie bekommt (Leute = juchu: spielen!!!).

Heute ist das Verhalten fast ganz verschwunden, sie ist immer noch sehr freundlich, aber nicht mehr so unkontrolliert überschwenglich. Sie hat sich jetzt selbst unter Kontrolle, ich muß diese Funktion nicht mehr für sie wahrnehmen.

Also: Bitte nicht schimpfen, das verunsichert deinen Hund nur.
Je ruhiger ich selbst bleiben konnte, umso leichter kamen wir an den Leuten vorbei.

Viel Erfolg!
Birgit