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Mein Hovi ist ein Kinderhasser - Hilfe!

geschrieben von Sarah(YCH) 
Mein Hovi ist ein Kinderhasser - Hilfe!
16. August 2001 13:50


Mein Hovi-Rüde, gute 2 Jahre alt, kann Kleinkinder nicht ausstehen.
Als Welpe hatte er Angst vor Ihnen (Züchter hatte keine Kinder), ich habe aber von Anfang an immer versucht, ihm möglichst angenehme Begegnungen mit Kleinkindern zu ermöglichen und habe es geschafft, daß er sie zumindest auf Spaziergängen ignoriert. (Früher hat er hoppelnde, quietschende Kleinkinder seinen Jagdinstinkt geweckt).
Berührungen durch Kleinkinder duldet er in meiner Anwesenheit widerwillig, ohne mich gar nicht. Also bin ich ständig am Aufpassen.

Nun war kürzlich bei uns Besuch mit einem dreijährigen Mädchen, daß sich im Garten auf der Schaukel vergnügte, während unser Hund bei uns auf der Terasse lag.
Kurz nicht aufgepaßt, und schon hatte er die Kleine am Wickel (schleifte sie an der Jacke durch den Garten).
Ich bin sofort dazwischen und es ist auch nichts weiter passiert, aber das Kind hat natürlich den Schock ihres Lebens bekommen.

Unser Hovi ist ansonsten ein zu allen Menschen freundlicher, wenn auch wachsamer Hund. Größere Kinder akzeptiert er auch problemlos.

Kann dieser "Kinderhass" an mangelnder Prägung im Welpenalter liegen?
Andere Hunde wachsen doch auch bei kinderlosen Züchtern auf und benehmen sich normal zu Kindern!
Seine Wurfschwester befindet sich übrigens zur Ausbildung zum Therapiehund und läßt sich von Kindern alles gefallen.

Wie kann ich das aus ihm herausbekommen?
Das Kind hat ihm gar nichts getan, sondern ist ganz normal auf der Schaukel gesessen, ohne unseren Hund zu beachten.

Viele Grüße
Sarah

16. August 2001 14:23

hallo Sarah,

viele Hunde, die nicht früh genug oder ausreichend Kontakte mit Kleinkindern hatten reagieren unsicher im extremfall auch agressiv auf diese. Besonders kritisch ist nach meiner Erfahrung das Alter wo die Kinder grade laufen lernen.
Diese unkoordinierten Bewegungen sind für viele Hunde nicht einzuordnen.
Wie stark sich diese mangelnde Prägung auswirkt bzw. ob sie auszugleichen ist, ist tatsächlich Hund zu Hund verschieden.

Ich denke, daß Du schon ein ganz gutes Level erreicht hast, wenn er Kinder ignoriert. Ich würde ihn an Deiner Stelle aber nicht zwingen Berührungen zu erdulden, wenn er das nicht will.
Auch kleine Kinder verstehen es schon, wenn man ihnen erklärt, daß der Hund nicht einfach angefaßt werden will. Du kannst es ja mit Angst begründen (in gewisser Weise ist es das ja auch) und ihnen sagen, daß sie warten sollen, ob der Hund auf sie zugeht.
Falls Dein Hund trotzdem keinen Kontakt aufnehmen möchte, solltest Du das akzeptieren.
Wichtig ist meiner Meinung nach, daß er nicht von sich aus schnappt ohne daß die Kinder ihm zu nahe gekommen sind.
Die Situation bei Euch im Garten ist nicht so einfach zu verstehen, dazu müßte man dabei gewesen sein. Hovis sind ja recht revierbezogene Hunde grade die Rüden, ich denke, daß das viel mit reinspielte.
Als Kinderhasser würde ich Deinen Hund aber nicht einordnen, das wird ein Hund auch nicht einfach so.
Ich würde dir aber raten bei weiterem Kleinkindbesuch den Hund vielleicht an eine lange Leine zu legen, also so, daß Du auf jeden Fall die Kontrolle hast, er sich aber nicht eingeengt fühlt. hattest Du ein klares Kommando gegeben bzw. würde er daraufhin liegen bleiben ? Oder hast Du Dich einfach drauf verlassen, daß er dableibt?
Ich denke Du solltest grade bei Besuch sehr vorsichtig sein, aber nicht in Panik verfallen. Dadurch würdest Du Deinen Hund erst recht anstacheln und er würde wohl erst recht meinen, er muß sein Revier verteidigen und die unerwünschten Kinder vertreiben.
Viele Grüße
Wilma u. Arno

16. August 2001 14:56

Hallo Wilma,

ich denke auch, daß der Vorfall etwas mit Revierbewußtsein zu tun hatte, da mein Hund auch sonst sehr wachsam ist.

Vor dem Vorfall lag der Hund ruhig bei uns auf der Terasse (ohne Kommando) er hat wohl aus dem Augenwinkel das schaukelnde Kind beobachtet und ist vielleicht durch die ihm ungewohnten Bewegungen und Laute angestachelt worden, den "Eindringling" von der Schaukel zu holen.

Besonders unfreundlich ist er zu Kindern auf seinem Terrain, und zwar auch wenn sie ihm nicht zu nahe treten.
Auf Spaziergängen ignoriert er sie mittlerweile.

Mir bleibt wohl nichts anderes übrig, als zu akzeptieren, daß er kleine Kinder zumindest in seinem Bereich nicht duldet und entsprechend aufzupassen.

Es ist eben immer ein wenig blöd, wenn man Besuch mit Kindern vor unserem "bösen" Hund warnen muß, aber es läßt sich nun mal kein Knuddelhund aus ihm machen.

Danke, Wilma.

Viele Grüße
Sarah

16. August 2001 15:27

Hallo Sarah!

: ich denke auch, daß der Vorfall etwas mit Revierbewußtsein zu tun hatte, da mein Hund auch sonst sehr wachsam ist.
Möglich ist das. Aber eigentlich sollte Dein Hovi akzeptieren, daß er Haus und Garten nicht vor denen schützen muß, die Du reinläßt, oder?
:
: Vor dem Vorfall lag der Hund ruhig bei uns auf der Terasse (ohne Kommando) er hat wohl aus dem Augenwinkel das schaukelnde Kind beobachtet und ist vielleicht durch die ihm ungewohnten Bewegungen und Laute angestachelt worden, den "Eindringling" von der Schaukel zu holen.
Ich kenne noch eine anderer Version von unseren Hunden (Hovis und Neufi): Sie haben selbst vor einer ungewohnten Bewegungsform ein bisserl Muffe (Schlittenfahren ist so ein Ding) und möchten uns dann "uneigennützig" vor dieser seltsamen Sache "retten", was gerade beim Schlittenfahren sehr unangenehm ist, wenn man plötzlich am linken Hosenbein gebremst wird ;-)

: Besonders unfreundlich ist er zu Kindern auf seinem Terrain, und zwar auch wenn sie ihm nicht zu nahe treten.
Gib ihm doch, wenn Besuch mit Kindern da ist, eine sichere Rückzugsmöglichkeit. Eine Hütte, vielleicht sogar mit Flachdach (zum Rein- oder Drauflegen) für Ihn. Oder ein Varikennel, da kannst Du auch, wenn Du ihn bei Kinderbesuch mal eine Weile nicht im Auge behalten kannst, die Tür zumachen. Das gibt ihm Sicherheit (meine Höhle, meine Sicherheit, keine störenden Kinder - man muß ihm das Ding natürlich ein bißchen schmackhaft machen, aber die meisten Hunde lieben höhlenartiges), wenn er da ungestört sein kann, gibt Dir Sicherheit und und auch den Eltern und Kindern.

Unser Hovi ist, wie Du oben siehst, mit Kindern aufgewachsen, aber trotzdem im Gegensatz zu der Neufihündin kein Kinderfan. Er läßt sich einiges gefallen, auch draußen hat er nichts gegen Streichler, aber er haßt es, wenn ihm einer dauernd um den Hals fällt. Ich sage es vorher und die meisten Kinder akzeptieren das auch - wenn er genervt ist, grummelt er kurz und zieht sich zurück. Zweimal haben Kinder von der unerzogenen Sorte aber nicht aufgehört, was dann auf ein lauten Klappen von Indys Zähnen, angedeutet in ihre Richtung hinauslief. Das war wohl so eindrücklich, daß keins der beiden es wieder probiert hat. Aber beide lieben ihn seitdem abgöttisch - seltsam aber wahr :-)

Indy ist aber ein großer Fan davon, im Rampenlicht zu stehen - er hat ein großes Trickrepertoir, das er auch gerne vorführt. Auch für Kinder, denn da winkt ihm dann ein Keks. Erstens macht ihn das den Kindern sympathischer und zweitens verbindet er etwas Angenehmes mit den Kindern, nämlich Kekse und Applaus. Wäre das was für Deinen Knaben?

: Auf Spaziergängen ignoriert er sie mittlerweile.
Das ist schonmal gut.

: Mir bleibt wohl nichts anderes übrig, als zu akzeptieren, daß er kleine Kinder zumindest in seinem Bereich nicht duldet und entsprechend aufzupassen.
Naja, wie gesagt, ich bin der Meinung, daß mein Hund alle zu akzeptieren hat, die ich reinlasse. Er muß nur die Möglichkeit haben, denen, die ihm unsympathisch sind, auch aus dem Weg gehen zu können, das gestehe ich ihm schon zu.

: Es ist eben immer ein wenig blöd, wenn man Besuch mit Kindern vor unserem "bösen" Hund warnen muß, aber es läßt sich nun mal kein Knuddelhund aus ihm machen.
Nein, ein Knuddelhund sicher nicht, aber vielleicht ein sicherer Hund, um den Du Dir nicht dauernd Gedanken machen mußt. Knuddelhunde sind viele Hovis bei Fremden nicht, liegt vielleicht auch an der Kuvasc-Verwandschaft?

Hovigrüße,

Katja


16. August 2001 17:04

Hallo Katja,
:
: : ich denke auch, daß der Vorfall etwas mit Revierbewußtsein zu tun hatte, da mein Hund auch sonst sehr wachsam ist.
: Möglich ist das. Aber eigentlich sollte Dein Hovi akzeptieren, daß er Haus und Garten nicht vor denen schützen muß, die Du reinläßt, oder?

Das war auch mehr als Erklärung und nicht als Rechtfertigung für sein Verhalten gedacht.

: Ich kenne noch eine anderer Version von unseren Hunden (Hovis und Neufi): Sie haben selbst vor einer ungewohnten Bewegungsform ein bisserl Muffe (Schlittenfahren ist so ein Ding) und möchten uns dann "uneigennützig" vor dieser seltsamen Sache "retten", was gerade beim Schlittenfahren sehr unangenehm ist, wenn man plötzlich am linken Hosenbein gebremst wird ;-)

Ja, ich sagte ja schon in meiner ersten Meldung, daß mein Hund als Welpe vor Kindern Angst hatte und ich denke, daß auch jetzt seinem Verhalten noch eine Portion Unsicherheit gepaart mit Revier- und Beutetrieb zugrundeliegt. Eine gefährliche Mischung eben.
:
: : Besonders unfreundlich ist er zu Kindern auf seinem Terrain, und zwar auch wenn sie ihm nicht zu nahe treten.
: Gib ihm doch, wenn Besuch mit Kindern da ist, eine sichere Rückzugsmöglichkeit. Eine Hütte, vielleicht sogar mit Flachdach (zum Rein- oder Drauflegen) für Ihn. Oder ein Varikennel, da kannst Du auch, wenn Du ihn bei Kinderbesuch mal eine Weile nicht im Auge behalten kannst, die Tür zumachen. Das gibt ihm Sicherheit (meine Höhle, meine Sicherheit, keine störenden Kinder - man muß ihm das Ding natürlich ein bißchen schmackhaft machen, aber die meisten Hunde lieben höhlenartiges), wenn er da ungestört sein kann, gibt Dir Sicherheit und und auch den Eltern und Kindern.

Er hat Rückzugsmöglichkeit, will sie aber nicht nutzen, da er sich von Kleinkindern irgendwie magisch angezogen und grundlos provoziert fühlt.
Dieses Problem tritt auch nur bei wirklich kleinen Kindern (etwa bis 4 Jahre) auf, Gößere werden akzeptiert.
:
: Unser Hovi ist, wie Du oben siehst, mit Kindern aufgewachsen, aber trotzdem im Gegensatz zu der Neufihündin kein Kinderfan. Er läßt sich einiges gefallen, auch draußen hat er nichts gegen Streichler, aber er haßt es, wenn ihm einer dauernd um den Hals fällt. Ich sage es vorher und die meisten Kinder akzeptieren das auch - wenn er genervt ist, grummelt er kurz und zieht sich zurück. Zweimal haben Kinder von der unerzogenen Sorte aber nicht aufgehört, was dann auf ein lauten Klappen von Indys Zähnen, angedeutet in ihre Richtung hinauslief. Das war wohl so eindrücklich, daß keins der beiden es wieder probiert hat. Aber beide lieben ihn seitdem abgöttisch - seltsam aber wahr :-)

Das Problem bei uns ist auch nicht, daß er Knuddeleien nicht duldet (dafür habe ich ja Verständnis und alle Kinder werden von mir entsprechend instruiert) sondern daß er hoppelnde quietschende Kleinkinder liebend gern verfolgt und zurechtweist (vor allem im eigenen Garten) und ich habe eben Angst, daß er dabei mal zuweit in den Beutetrieb abrutschen könnte.
Ich weiß ja nicht was in seinem Kopf so vorgeht.
Da ich mir sicher bin, daß bei diesem Verhalten auch eine Portion Unsicherheit oder vielleicht sogar Angst mitspielt, weiß ich nicht genau, ob ich auf dem richtigen Weg bin, wenn ich ihn streng maßregele. Sowas soll die Unsicherheit und das unerwünschte Verhalten ja angeblich verstärken.
Andererseits kann ich es natürlich nicht hinnehmen, daß er Kinder als Beute an der Jacke durch den Garten schleift.

: Indy ist aber ein großer Fan davon, im Rampenlicht zu stehen - er hat ein großes Trickrepertoir, das er auch gerne vorführt. Auch für Kinder, denn da winkt ihm dann ein Keks. Erstens macht ihn das den Kindern sympathischer und zweitens verbindet er etwas Angenehmes mit den Kindern, nämlich Kekse und Applaus. Wäre das was für Deinen Knaben?

Ich habe ihn von Welpenbeinen an von Kindern füttern lassen, da ich eben seine Angst bemerkte. Viel hat es nicht gebracht, bei Kleinstkindern eigentlich gar nichts.
Mittlerweile ist es auch schwierig "Probanden" zu finden, mit denen ich meinen Hund therapieren kann. ;-)

: : Mir bleibt wohl nichts anderes übrig, als zu akzeptieren, daß er kleine Kinder zumindest in seinem Bereich nicht duldet und entsprechend aufzupassen.
: Naja, wie gesagt, ich bin der Meinung, daß mein Hund alle zu akzeptieren hat, die ich reinlasse. Er muß nur die Möglichkeit haben, denen, die ihm unsympathisch sind, auch aus dem Weg gehen zu können, das gestehe ich ihm schon zu.

Aber was ist, wenn er sich trotz Rückzugsmöglichkeit so durch die pure Anwesenheit von quietschenden Kleinkindern provoziert fühlt, daß er ausflippt.
Ich muß auf jeden Fall einen Beißunfall verhindern und ihm maßregeln, gleichzeitig aber den Hund sicherer machen.
Da weiß ich eben nicht, wie das gehen soll.
Mir fällt bloß "aufpassen" ein.
Und wegen des Strafens bin ich mir, wie gesagt, unsicher.

: Hovigrüße,

Ebensolche, und danke für Deine Tips!
Sarah

16. August 2001 19:49

Hi,
genau. Nicht jeder Hund hat den Knopf im Ohr und läßt sich von jedem angrapschen. Manchmal muss man halt akzeptieren, dass man keinen Lassie-Verschnitt hat. Zu deiner Beruhigung bei Besuch daheim wäre vielleicht auch die Gewöhnung an einen leichten Kunststoff-Maulkorb ratsam. So könntest du ihn"gefahrlos" dabeilassen und ihn trotzdem für ruhiges, neutrales Verhalten mit z.B. Leckerli loben. Und man selber muss nicht immer mit "Argus"-Augen wachen. Eine angespannte Stimmung, die den HUnd in seiner Auffassung, dass an den Kindern ja schon irgendwas nicht ganz koscher ist, nur bestätigt. Ansonsten kann ich mich Wilma nur anschließen.
Grüße Doris