Hallo Katja,
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: : ich denke auch, daß der Vorfall etwas mit Revierbewußtsein zu tun hatte, da mein Hund auch sonst sehr wachsam ist.
: Möglich ist das. Aber eigentlich sollte Dein Hovi akzeptieren, daß er Haus und Garten nicht vor denen schützen muß, die Du reinläßt, oder?
Das war auch mehr als Erklärung und nicht als Rechtfertigung für sein Verhalten gedacht.
: Ich kenne noch eine anderer Version von unseren Hunden (Hovis und Neufi): Sie haben selbst vor einer ungewohnten Bewegungsform ein bisserl Muffe (Schlittenfahren ist so ein Ding) und möchten uns dann "uneigennützig" vor dieser seltsamen Sache "retten", was gerade beim Schlittenfahren sehr unangenehm ist, wenn man plötzlich am linken Hosenbein gebremst wird ;-)
Ja, ich sagte ja schon in meiner ersten Meldung, daß mein Hund als Welpe vor Kindern Angst hatte und ich denke, daß auch jetzt seinem Verhalten noch eine Portion Unsicherheit gepaart mit Revier- und Beutetrieb zugrundeliegt. Eine gefährliche Mischung eben.
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: : Besonders unfreundlich ist er zu Kindern auf seinem Terrain, und zwar auch wenn sie ihm nicht zu nahe treten.
: Gib ihm doch, wenn Besuch mit Kindern da ist, eine sichere Rückzugsmöglichkeit. Eine Hütte, vielleicht sogar mit Flachdach (zum Rein- oder Drauflegen) für Ihn. Oder ein Varikennel, da kannst Du auch, wenn Du ihn bei Kinderbesuch mal eine Weile nicht im Auge behalten kannst, die Tür zumachen. Das gibt ihm Sicherheit (meine Höhle, meine Sicherheit, keine störenden Kinder - man muß ihm das Ding natürlich ein bißchen schmackhaft machen, aber die meisten Hunde lieben höhlenartiges), wenn er da ungestört sein kann, gibt Dir Sicherheit und und auch den Eltern und Kindern.
Er hat Rückzugsmöglichkeit, will sie aber nicht nutzen, da er sich von Kleinkindern irgendwie magisch angezogen und grundlos provoziert fühlt.
Dieses Problem tritt auch nur bei wirklich kleinen Kindern (etwa bis 4 Jahre) auf, Gößere werden akzeptiert.
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: Unser Hovi ist, wie Du oben siehst, mit Kindern aufgewachsen, aber trotzdem im Gegensatz zu der Neufihündin kein Kinderfan. Er läßt sich einiges gefallen, auch draußen hat er nichts gegen Streichler, aber er haßt es, wenn ihm einer dauernd um den Hals fällt. Ich sage es vorher und die meisten Kinder akzeptieren das auch - wenn er genervt ist, grummelt er kurz und zieht sich zurück. Zweimal haben Kinder von der unerzogenen Sorte aber nicht aufgehört, was dann auf ein lauten Klappen von Indys Zähnen, angedeutet in ihre Richtung hinauslief. Das war wohl so eindrücklich, daß keins der beiden es wieder probiert hat. Aber beide lieben ihn seitdem abgöttisch - seltsam aber wahr :-)
Das Problem bei uns ist auch nicht, daß er Knuddeleien nicht duldet (dafür habe ich ja Verständnis und alle Kinder werden von mir entsprechend instruiert) sondern daß er hoppelnde quietschende Kleinkinder liebend gern verfolgt und zurechtweist (vor allem im eigenen Garten) und ich habe eben Angst, daß er dabei mal zuweit in den Beutetrieb abrutschen könnte.
Ich weiß ja nicht was in seinem Kopf so vorgeht.
Da ich mir sicher bin, daß bei diesem Verhalten auch eine Portion Unsicherheit oder vielleicht sogar Angst mitspielt, weiß ich nicht genau, ob ich auf dem richtigen Weg bin, wenn ich ihn streng maßregele. Sowas soll die Unsicherheit und das unerwünschte Verhalten ja angeblich verstärken.
Andererseits kann ich es natürlich nicht hinnehmen, daß er Kinder als Beute an der Jacke durch den Garten schleift.
: Indy ist aber ein großer Fan davon, im Rampenlicht zu stehen - er hat ein großes Trickrepertoir, das er auch gerne vorführt. Auch für Kinder, denn da winkt ihm dann ein Keks. Erstens macht ihn das den Kindern sympathischer und zweitens verbindet er etwas Angenehmes mit den Kindern, nämlich Kekse und Applaus. Wäre das was für Deinen Knaben?
Ich habe ihn von Welpenbeinen an von Kindern füttern lassen, da ich eben seine Angst bemerkte. Viel hat es nicht gebracht, bei Kleinstkindern eigentlich gar nichts.
Mittlerweile ist es auch schwierig "Probanden" zu finden, mit denen ich meinen Hund therapieren kann. ;-)
: : Mir bleibt wohl nichts anderes übrig, als zu akzeptieren, daß er kleine Kinder zumindest in seinem Bereich nicht duldet und entsprechend aufzupassen.
: Naja, wie gesagt, ich bin der Meinung, daß mein Hund alle zu akzeptieren hat, die ich reinlasse. Er muß nur die Möglichkeit haben, denen, die ihm unsympathisch sind, auch aus dem Weg gehen zu können, das gestehe ich ihm schon zu.
Aber was ist, wenn er sich trotz Rückzugsmöglichkeit so durch die pure Anwesenheit von quietschenden Kleinkindern provoziert fühlt, daß er ausflippt.
Ich muß auf jeden Fall einen Beißunfall verhindern und ihm maßregeln, gleichzeitig aber den Hund sicherer machen.
Da weiß ich eben nicht, wie das gehen soll.
Mir fällt bloß "aufpassen" ein.
Und wegen des Strafens bin ich mir, wie gesagt, unsicher.
: Hovigrüße,
Ebensolche, und danke für Deine Tips!
Sarah