Hallo Sarah!
: Das war auch mehr als Erklärung und nicht als Rechtfertigung für sein Verhalten gedacht.
Okay :-)
: Ja, ich sagte ja schon in meiner ersten Meldung, daß mein Hund als Welpe vor Kindern Angst hatte und ich denke, daß auch jetzt seinem Verhalten noch eine Portion Unsicherheit gepaart mit Revier- und Beutetrieb zugrundeliegt. Eine gefährliche Mischung eben.
Beutetrieb kling ein bißchen hart, er will sie ja offenbar nicht erlegen - zumindest würde ich das Wort gegenüber Eltern nicht benutzen... Also, er jagt sie, wenn sie laufen, und versucht sich in disziplinarischen Maßnahmen (zumindest klingt es ein bißchen so) ihnen gegenüber, wenn er meint, daß sie sich in seinem Garten nicht adäquat verhalten. Gefährliche Mischung, ja, besonders wegen der Unsicherheit im Umgang mit diesen Kiddis.
: Er hat Rückzugsmöglichkeit, will sie aber nicht nutzen, da er sich von Kleinkindern irgendwie magisch angezogen und grundlos provoziert fühlt.
Wenn er sie hat und nicht nutzen will, kannst Du ihn da natürlich auch, wenn du keine Zeit hast, die ganze Zeit auf ihn und die Kinder zu schauen, mal festmachen. Natürlich mit was Leckerem zum Fressen und unter strengster Instruierung der Kinder, da nicht hinzugehen.
Noch eine Möglichkeit wäre, ihn mit einer Bauchleine an Dir festzumachen, da hast Du ihn immer im Auge und kannst ihm auch die Sicherheit vermitteln, daß sein Eingreifen nicht nötig ist, weil Du schon alles im Griff hast.
: Dieses Problem tritt auch nur bei wirklich kleinen Kindern (etwa bis 4 Jahre) auf, Gößere werden akzeptiert.
Die benehmen sich ja auch noch ganz anders als große Menschen, das ist für viele Hunde schwierig.
: Da ich mir sicher bin, daß bei diesem Verhalten auch eine Portion Unsicherheit oder vielleicht sogar Angst mitspielt, weiß ich nicht genau, ob ich auf dem richtigen Weg bin, wenn ich ihn streng maßregele. Sowas soll die Unsicherheit und das unerwünschte Verhalten ja angeblich verstärken.
: Andererseits kann ich es natürlich nicht hinnehmen, daß er Kinder als Beute an der Jacke durch den Garten schleift.
Strafen finde ich auch unglücklich, eben wegen der von Dir beschriebenen Unsicherheit. Deswegen denke ich, daß es einfacher ist, ihm durch die oben beschriebenen keine Möglichkeit zum Danebenbenehmen zu geben und ihn ansonsten für Wohlverhalten ausgiebig zu loben. Für ruhiges Liegen in Gegenwart von Kindern, besonders wenn er sie nicht fixiert, für das Konzentrieren auf Dich, wenn Kinder da sind usw.
Clickerst Du mit ihm? Dann geht das noch leichter.
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: Ich habe ihn von Welpenbeinen an von Kindern füttern lassen, da ich eben seine Angst bemerkte. Viel hat es nicht gebracht, bei Kleinstkindern eigentlich gar nichts.
Schade.
: Mittlerweile ist es auch schwierig "Probanden" zu finden, mit denen ich meinen Hund therapieren kann. ;-)
Naja, kann man ja auch verstehen...
: Aber was ist, wenn er sich trotz Rückzugsmöglichkeit so durch die pure Anwesenheit von quietschenden Kleinkindern provoziert fühlt, daß er ausflippt.
Dann darf er keine Möglichkeit haben, an sie ranzukommen. Ich denke mal, Du bist inzwischen verständlicherweise auch nicht unbedingt entspannt bei Kleinkindbesuch, was sich natürlich wieder überträgt. Deswegen würde ich die oben beschriebenen "Sicherheitsleinen" vorschlagen, das gibt Dir auch Ruhe. Und dann wie gesagt Entspannung loben, Desinteresse loben, alternative Beschäftigungen loben. Er muß die Kinder mit etwas Positivem verbinden, wenn nicht direkt, dann zumindest indirekt (wenn Kinder da sind, passiert mir etwas Gutes).
: Mir fällt bloß "aufpassen" ein.
: Und wegen des Strafens bin ich mir, wie gesagt, unsicher.
Maßregeln/Strafen ist, wie Du selbst sagst, hier sicher nicht der Schlüssel zum Erfolg, denn er soll ja nicht noch Unangenehmes mit Kinderbesuch verbinden, wenn er den Besuch selbst schon als unangenehm empfindet. Um das Aufpassen wirst Du leider für die nächste Zeit nicht herumkommen, aber das ist im Umgang Kinder/Hunde sowieso immer angebracht.
Liebe Grüße,
Katja