Tschau Heidi
Am Anfang machte deine Hündin mit, weil alles neu war und sie froh, dass sich jemand mit ihr abgab. Nun hat sie genug und sie hat heraus gefunden, dass sie nicht wirklich muss, wenn sie nicht will. Bis jetzt spieltest du mit ihr und jetzt wäre es an der Zeit, dass Du deinem Hund beibringst, dass es nicht nur Spiel ist, sondern ernst.
Zum Beispiel Fuss. Fuss heisst nicht dass der Hund mir nachläuft, Fuss heisst Vorsicht, beobachte den Hundeführer jederzeit könnte was unvorhergesehenes passieren. Also der Hund sitzt neben mir, ich sage Fuss, bleibe aber stehen. Der Hund sitzt weiterhin neben mir, hat aber Augenkontakt zu mir. So kann ich 5Min. mit jemand anderem diskutieren, der Hund schaut immer hinauf. Dann gebe ich ihn frei und er kann wieder machen was er will. Deshalb sage ich auch Fuss, bevor ich weggehe und nicht mit den weggehen zusammen.
Wenn Du Hundesport machen willst, dann musst Du lernen, wie man einen Hund dazu bringt, etwas zu machen, wozu er auch gerade keine Lust hat. Weil der Hund ein Meutetier ist, das einen Rudelführer braucht, schlage ich vor, das mit leichtem Zwang zu machen. Wenn Du ein Roti hast, der sich vom Kong so fest beeinflussen lässt, dass er alles macht, dann gut. Aber solltest du wieder mal einen anderen Roti kaufen, dann denke daran, nicht jeder Roti ist so haltbar.
Beim Sitz, oberhalb des Schwanzansatzes den Hund am Fell klemmen. Ich kenne eine feine Frau die macht das so, Sitz, der Hund macht es nicht sofort, ein wenig klemmen und dann tröstet sie den Hund mit den Worten; Bist aber ein armer, aber wieso gehorchst du nicht, bist selber schuld. Das ist die richtige Einstellung.
Abortieren würde ich nie ein Spielzeug und wenn zu viel Begeisterung dabei ist, dann hast Du das Knautschen.
Beim Rufen, wenn der Hund nicht kommt, dann gehst Du zum Hund, schüttelst ihn ein wenig am Nacken, liest ihr die Leviten und gehst wieder an den Platz zurück, wo Du warst, als Du dem Hund gerufen hast, dann rufst Du nochmals und wenn der Hund kommt, dann ist er ein braver.
Wenn Du das Gefühl hast ohne Zwang auszukommen, dann hast Du das Maximale erreicht, was es zu erreichen gibt, von jetzt an geht es abwärts. Wenn Du mehr erreichen willst, dann musst Du umstellen und das was Du bis jetzt gemacht hast, kannst Du nicht mehr gross gebrauchen, im Gegenteil, es wird dir zumindest am Anfang ein Stein im Weg sein.
Ich hoffe Du wirst begreifen, dass es nicht an der Art der Motivation liegt, sondern am nicht müssen. Wieso sollte dein Hund Fuss laufen, wenn es am Boden besser duftet? Wenn Du nicht ein ausgesprochener blöder Hund hast, dann wird er das machen, was er will, wenn er nicht anders muss, ob du nun einen Kong hast, ein Würstchen oder clickerst. Am schlimmsten ist, dass immer an einer Prüfung der Hund anders will. Denn dort hast Du viel Ablenkung und viele Düfte. Deshalb geht das reine Motivationshündeln im Wohnzimmer zwar noch einigermassen gut, aber unter Ablenkung ist dann alles vorbei.
Gruss P.H