Tschau Heidi
Wenn Du mit leichtem Zwang arbeiten willst, dann mußt Du wissen, daß das loben das wichtigste ist und zwar immer mit dem, was den Zwang anwendete.
Beim Fuß, Du stehst neben dem Hund, er hat die Grundstellung. Wenn er nicht zu Dir hinauf schaut, dann nimmst Du zwischen den Schulterblättern ein wenig Haar mit dem Daumen und Zeigefinger, sagst Fuß, ziehst an den Haaren und macht einen Schritt zur Seite, also einen Schritt nach rechts. Die Hand die gerade die Haare gezupft hat, hälst Du sofort nach dem Zupfen bei dir aufs Herz oder unter den Hals.
Der Hund wird Dir nun folgen und verblüfft der Hand nachschauen. Schaut er wieder weg das gleiche nochmals. Das sehr konsequent machen. Denke daran, nach jeder gewünschten Korrektur, den Hund zu loben und mit der Hand zu streicheln. Wenn der Hund neben Dir sitzen kann, ohne den Augenkontakt zu verlieren, dann läufst Du mal Fuß. Sollte er mal wegsehen, dann das gleiche, Fuß, zupfen, Seitenschritt, weitergehen.
Klappt das alles, dann baust Du Ablenkung ein und zwar so viel wie möglich. Leute die an ihm vorbeigehen und klatschen, andere Hunde, einer der neben ihm mit dem Kong spielt, selbst Du kannst einen Kong oder ein Würstchen dem Hund vor die Füße werfen, er muß immer und zwar wirklich immer hinauf sehen und Fuß laufen. Ich toleriere nicht einmal, daß er nur die Pupillen weg dreht, denn das ist der Anfang eines ungehorsam sein.
Wichtig ist das Loben, wenn er es gut macht, wird gelobt. Am Anfang mehr, später wenn er alles gut macht weniger. Das ganze würde ich an der Leine machen, sollte der Hund es mal probieren, ob er sich durchsetzen kann, dann mußt Du einfach schauen, daß Du als Sieger vom Platz gehst. Zwang funktioniert nur, wenn man ihn durchzieht.
Zum Beispiel auf der Fährte, da heißt es oft, Zwang dürfe nicht angewendet werden. Wenn ein Hund bei mir nicht fährtet, dann mache ich Zwang und zwar so lang, bis er den nächsten Gegenstand oder das Ende gefunden hat. Danach mache ich wieder kurze Fährten und nach einer Weile läuft der Hund wieder super und konzentriert.
Zur Freude, der Hund hat nicht Freude daran, wenn man Jahre lang den Hampelmann spielt und am Schluß enttäuscht ist, weil nichts geht. Der Hund ist eben kein Mensch und er füllt sich wohl, wenn er einen klaren Führer hat. Einwirkungen sind nicht so schlimm, wenn sie nicht Brutal sind und wenn man keine Emotionen zeigt. Die Einstellung während der Einwirkung ist gleichgültig. Nur beim loben zeigt man Freude. Wenn jemand sich über seinen Hund beugt und diesen beschimpft, dann tut dieser seinem Hund mehr an, als ich der Zupft und dann wider lobt.
An einer Prüfung, wird ein Hund der so aufgebaut wurde als freudig und aufmerksam beschrieben und nicht anders. Er wird auch nicht Handscheu, weil immer mit der Hand gelobt wird, mit der bestraft wird.
Solltest Du einen schlechten Tag haben und aggressiv sein, dann gehst Du bei dieser Methode mit dem Hund spazieren und arbeitest nicht mit ihm. Das ganze ist nicht ein Wut ablassen, sondern eine konzentrierte Arbeit vom Hundeführer und vom Hund.
Am Anfang sind die Sequenzen kurz, da es sehr anstrengend ist für den Hund, so lange in einer Konzentration zu sein. Das muß man zuerst auch trainieren.
Am Schluß einer Uebung, aber wirklich erst am Schluß darfst Du auch noch mit dem Kong spielen und den Hund lösen.
Gruß P.H