Halti im Dauereinsatz?
25. August 2001 11:47

Hallo miteinander,

ich hab da mal eine Frage...
Meines Wissens ist ein Halti nur ein Hilfsinstrument zur Hundeerziehung und nicht für den Dauereinsatz (also für immer und auf unbestimmte Zeit) geeignet.

Ich habe in meiner Verwandschaft eine ältere Dame, die mit ihrem mittelgroßen Hund nicht zurechtkommt, seit der Ehemann verstorben ist. Der Hund hat niemals eine geregelte Erziehung genossen, aber es gab damit auch nie Probleme (solange der Mann da war), denn sie ist ein sehr liebes Tier, keine Aggressionen, kein Dominanzverhalten, kein unerlaubtes Entfernen von der Truppe (=HF), etc.
Das einzige Problem (aber dafür ein Gewaltiges) ist, dass sie an der Leine stark zieht. Die genannte Frau hat nicht mehr die körperliche Kraft, den Hund in jeder Situation zu halten und ist bereits mehrmals dadurch gestürzt.
Sie liebt ihren Hund natürlich abgöttisch und würde ihn niemals hergeben. Und mit der Erziehung des Hundes ist sie eindeutig überfordert. Dies wäre sowieso sehr schwierig, weil sich dieses Verhalten an der Leine bereits seit 9 Jahren eingeschliffen hat und nie hat irgend jemand versucht etwas dagagen zu unternehmen.

So, und hier kommt das Halti ins Spiel. Mit dem Halti könnte sie gewiß ihren Hund fürs Erste wieder sicher führen. Aber das Halti soll ja keine Dauerlösung sein. Besteht eine Chance, dass der Hund durch das Halti wirklich lernt, nicht mehr zu ziehen (später auch ohne Halti), wenn keine weitergehenden Erziehungsmaßnahmen vom Halter zu erwarten sind?

Wohl eher nicht, das Halti ist schließlich kein Wunderding, oder????

Ich weiß nicht so recht, wie ich mich in dieser Situation verhalten soll. Es gibt auch niemeanden in der Familie, der sich näher mit dem Hund befassen könnte, da ihre Kinder (und ich selbst auch) weit weg wohnen. Meint Ihr, ich sollte ihr das Halti einfach mal erklären und es auf einen Versuch ankommen lassen? Wobei ich dazu sagen muß, dass ich den Umgang mit dem Halti auch nur aus der Theorie kenne und keine eigenen Erfahrungen damit habe.

Viele Grüße,
Helena

25. August 2001 12:13

yawning smileyhnen. Meint Ihr, ich sollte ihr das Halti einfach mal erklären und es auf einen Versuch ankommen lassen? Wobei ich dazu sagen muß, dass ich den Umgang mit dem Halti auch nur aus der Theorie kenne und keine eigenen Erfahrungen damit habe.
:

Hi Helena!

Wenn ihr jemand - möglichst ein Fachmann! - zeigt, wie das Halti angewandt wird, kann es durchaus Wunder bewirken! Fast jeder, der einen Tellington-Touch-Kurs leitet, kann Dich im Umgang damit unterrichten! Viele Grüße v.Gabie

25. August 2001 14:52

Hallo Helena!

Eine weitere Möglichkeit wäre ein Geschirr:

Seitdem wir das Geschirr von Sabro haben, ist Nico in Stresssituationen (andere Hunde zu denen er unbedingt will aber ohne unsere Erlaubnis nicht darf...;-) )viel besser zu bändigen! :-))

Viel Glück!

Nathaly

25. August 2001 15:27

Hi Helena,

die Konsequenz aus der Situation wie sie jetzt ist:
Irgendwann wird die Besitzerin sich von dem Hund trennen MÜSSEN, entweder weil sie es körperlich gar nicht mehr schafft oder weil sie fällt und sich dermassen verletzt, daß sie den Hund über eine Zeit nicht versorgen kann.

Und wenn der Hund durch das Halti sein Zuhause behalten kann, dann sehe ich den "Dauereinsatz" (der wie Du schon sagst eigentlich nicht sein soll)als nicht sooo schlimm an.

Läuft der Hund denn auch ohne Leine ?? Dann kann man das Halti ja abmachen.

Wie wärs wenn Du Dir den Gebrauch des Haltis von einem Fachmann (Hundeschule/Hundeplatz) erklären läßt und dann die ältere Dame informierst.

Wie gesagt, der Hund wird das "überleben" und die ältere Dame kann wieder mit mehr Freude spazierengehen, das überträgt sich auch auf den Hund und es wird schon klappen :-))

Liebe Grüße
Gabi

25. August 2001 16:07

Hi Nathaly

Ist das Geschirr von Sabro ein Brust-Geschirr?

Sofern ja - dann denke ich, dass es basierend auf den Informationen von Helena (siehe unten) problematisch und unter Umständen gefährlich wäre. Wenn der Hund der älteren Frau kräftemäßig überlegen ist, sie schon mehrfach gestürzt ist - also der Hund ein 'gewaltiges' Probleme mit dem Bei-Fuß-Gehen hat, dann wird er mit einem Geschirr wesentlich mehr Spielraum haben und kann sich erst richtig 'ins Zeug legen'. Ich denke, dass das Problem sich verschlimmern würde. Das Halti halte ich für den beseren Ansatz.

Ursprungs-Posting :

"Das einzige Problem (aber dafür ein Gewaltiges) ist, dass sie an der Leine stark zieht. Die genannte Frau hat nicht mehr die körperliche Kraft, den Hund in jeder Situation zu halten und ist bereits mehrmals dadurch gestürzt."

Viele Grüße

Porcha & Dino

25. August 2001 17:18

Hallo Porcha!

Ja, das Geschirr ist ein Brustgeschirr. Mir ist nur aufgefallen, daß Nico damit deutlich weniger zieht und ich habe auch schon von mehreren Seiten gehört, daß Hunde mit Geschirr weniger ziehen als mit Halsband. Und es hat den Vorteil, daß es keine lange Eingewöhnungszeit braucht wie das Halti (an das sich Nico immer noch nicht richtig gewöhnt hat...)

Lieben Gruß und ein schönes WE!

Nathaly und Nico (der grade geduscht wurde, weil er in einem Dreckbach baden war...)