Hilfe- lieber Hund plötzlich agressiv :: Hundeerziehung + Soziales

Hilfe- lieber Hund plötzlich agressiv

von Gerlind(YCH) am 31. August 2001 09:17

Max mein kleiner Mischling aus Kreta (wir haben ihn seit er 12 Wochen ist) wurde von Anfang an gut sozialisiert, an alles mögliche vor allem Kinder gewöhnt. Er hat die Begleithundeprüfung und spielt viel mit anderen Hunden. Er war bisher eine Seele von Hund, gestern hat ein Junge, den Max schon lange kennt, ihn gekrault. Der Junge saß vor ihm und Max war nicht angeleint, hätte sich also der Situation entziehen können, wenn es ihm nicht gepaßt hätte. Plötzlich völlig unmotiviert und ohne vorher zu warnen , springt Max dem Jungen ins Gesicht und beißt zu. Ich stand daneben und habe nicht bemerkt, dass der Junge irgendwie grob war. Jetzt erzählt mir eine Bekannte Max ist, als er vor der Schule warten mußte zähnefletschend auf die Kinder losgegangen, bis er in der Leine hing . Ich bin verzweifelt und ratlos, da ich auch zwei Kinder habe und ich den Kontakt mit Kindern nicht umgehen kann.
Hat jemand eine Idee, was los sein könnte? Gerlind

von Wilma u. Arno(YCH) am 31. August 2001 10:08

Hallo Gerlind,

eine Verständnisfrage: Du läßt den Hund öfter/regelmäßig irgendwo allein angebunden ??
Falls ja, kann auch, wenn es nur wenige Minuten dauert, durchaus etwas passiert sein. Quälereien durch Kinder sind leider nicht grade selten.
Dabei müssen sie ihn gar nicht angefaßt haben.
Auf jeden Fall würde ich solche Situationen erstmal vermeiden.
Ein Gespräch/check up beim Tierarzt ist bei sowas auch immer angebracht, denn natürlich können auch bisher nicht entdeckte Schmerzen durch eine Krankheit der Grund sein.
Viele Grüße
Wilma u. Arno

von Heidrun(YCH) am 31. August 2001 10:25

Liebe Gerlind,

bitte überprüfe mal selbst eingehend, ob Dein Hund eine versteckte Verletzung hat etc., die Schmerzen bereiten können. Denn wenn er nicht vorwarnt, spricht sehr viel für diese Ursache. Kraulen an der Wange etc. kann auch Ohrenschmerzen aktivieren, da diese darunter liegenden Bereiche angesprochen werden, wenn z.B. schon eine Entzündung im Gange ist. Wenn Du nichts findest, setze Dich eine Stunde später oder so nochmal auf den Boden, binde den Hund an und kraule ihn und streichle ihn sanft am ganzen Körper - vielleicht erregst Du zumindest irgendeine Reaktion, die Rückschlüsse auf versteckte Schmerzen zuläßt. Wenn das nicht der Fall ist und auch die Ohren nicht riechen (Entzündung), dann erzähle dem TA von der Sache und lasse ihn nochmal gründlich prüfen. Dabei den Hund nicht übermäßig festhalten, sondern sich darauf gefaßt machen, daß er reagiert. Wenn man ihn zu sehr festhält, zeigt er Schmerzen vielleicht nicht. Insbesondere auf Grannen in den Ohren u.ä.

Wenn dies zu nichts führt, müßte man mal ein paar Verhaltenstests mit Kindern machen (bitte Sicherheitsvorkehrungen treffen!, ggfls. fachkundige Hilfe in Anspruch nehmen) - evtl. ist er doch geärgert worden und hat sich dabei geängstigt. Und wenn ein Kind jetzt einen Handgriff macht, der ähnlich aussieht, dann geht der Hund los.

Du kannst vorläufig nur auf Sicherheit arbeiten - Hund nicht unbeobachtet lassen, Kinder erstmal nicht ranlassen bis zur Klärung. Mit den eigenen Kindern sehr gut beobachten - sollen sie nicht in den Arm nehmen etc., sich freundlich, aber vorläufig distanziert verhalten. Wenn man erklärt, daß der Hund eine noch nicht gefundene Verletzung hat und deshalb Schmerzen, dann verstehen das Kinder selbst sehr jung oft erstaunlich gut und sind eher mitleidig als ungeduldig.

Bitte versuche auf keinen Fall, das Verhalten mit Schimpfen etc. zu unterdrücken - dann tritt es evtl. in anderem Zusammenhang wieder auf. Beobachte vielmehr ganz genau, wann der Hund Aggression oder Vorstufen davon zeigt (Zeit, Ort, beteiligte Personen und Tiere, Lichtverhältnisse etc.), und notiere es am besten - auch was Dir belanglos scheint. Wenn es sich wiederholt und bestimmte Umstände immer wechseln, andere aber ähnlich bleiben, findet man Hinweise auf die Ursache und wenn es bestimmte Ängste sind, kann man diese gezielt abbauen, was immer besser und sicherer ist, als das Verhalten nur zu unterdrücken. Wenn es Schmerzen sind, können diese beseitigt werden.

Alles Gute
Heidrun

von Gerlind(YCH) am 31. August 2001 10:47

Hallo Wilma, da meine Hunde mich überall hin begleiten, müssen sie vor Geschäften und Schulen auch mal kurz warten, dass war eigentlich nie ein Problem und da ich durch die Hunde viel zu Fuß und mit dem Fahrrad erledige, dachte ich jeder Fußmarsch täte ihnen gut, besse mal 10 Minuten warten als immerzu allein zu hause. Im Nachhinein sind mir noch ein paar Zwischenfälle mit Kindern eingefallen, die ich jetzt in einem ganz anderen Licht sehe, da es wie gesagt eine Seele von Hund war.
Gerlind

von Gerlind(YCH) am 31. August 2001 10:51

Hallo Heidrun, wie stellst du dir denn so einen Verhaltenstest mit Kindern vor?
Gerlind

von Wilma u. Arno(YCH) am 31. August 2001 10:51

Hallo Gerlind,

ja diese Einstellung hatte ich früher auch, heute sehe ich das ganze sehr kritisch.
Zum einen eben weil schnell was passiert ist und sich beim Hund eine Erfahrung festsetzt grade in dieser für ihn recht hilflosen Situation.

Zum anderen hab ich ja jetzt einen großen Hund und ich möchte nicht, daß nachher irgendwas behauptet wird, was ich nicht widerlegen kann.
Viele Grüße
Wilma u. Arno

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