Hallo,
meine Gedanken:
Problem Nr. 1: Dominanz wird fast immer irgendwie negativ betrachtet, oder aber eben verherrlicht (der dominante souveräne Hund)
Dominanz ist für mich: Jemand hat eine Momentane Situation unter seiner Kontrolle, ob im Positiven wie im Negativen.
Dominant ist für mich nicht automatisch souverän. Ein Angstbeißer, der hysterisch seinen Knochen verteidigt, ist in dieser Situation dominant (weil keiner sich mehr hintraut), aber weder autoritär noch souverän.
jedes Lebewesen ist immer irgendwann auch einmal dominant in best. Situationen.
Deswegen ist aber diese situative Dominanz noch lange nicht rudelgefährdend und auf das will ich hinaus.
klar, ein hund denkt über seine Dominanz oder Autorität nicht nach. Er ist es oder ist es nicht.
Wir Menschen wollen aber im Umgang mit dem Hund schlauer sein als der Hund selbst.
Siehe Alphawurf, ich will da keine Diskussion anzetteln, aber: Ein Welpe nähert sich respektlos Jabberwocky und springt ihn an. JW drückt ihn kurz und schmerzlos runter. Und was passiert dann? Dem Welpen gehen die Äuglein auf und schon hat JW einen neuen "Fan". Damit will ich jetzt bitte nicht sagen, man braucht nur drücken, dann klappts. Es gehört immer noch mehr dazu. Aber den "Alphawurf" (welch blödes Wort) gibt es in der Hundewelt und es ist nicht automatisch Vertrauensbruch. Der Mensch macht das Schlechte daraus, weil er wie so vieles, halt einfach nicht umsetzen kann und nur mechanisch ausübt.
:Wenn ein Hund bei Hundebegegnungen absolut souverän auftritt und ohne großes Gehabe sofort als Chef anerkannt wird- dann ist das für mich Dominanz.
.Das bezeichne ich als Autorität.
Was ist "Chef". Berry war souverän-ignorant. Einmal hing ihm ein Foxl im Schenkel:-( Berry hat es komplett ignoriert, schnüffelte weiter und hob dann sein Bein. Der Foxl ließ los, wirkte verwirrt und griff dann JW an, JW kann da nicht mehr souverän sein und der Foxl hatte anschließend ein Loch im Ohr und für den Rest seines Lebens einen Riesenrespekt vor Jabberwocky.
War Berry aber massiv bedroht, wußte auch er, daß er Zähne hatte.
Der Mensch stellt Regeln auf, was nun dominantes Verhalten sein soll und was nicht - und ich denke eben, genau deswegen gibt es tw. solche Probleme. Weil der Mensch verbietend seinem Hund hinterherhechtet, ohne zu begreifen, daß er dadurch dem hund erst "begehrenswerte" Objekte zuweist.
Wenn Bambuli auf dem Tisch herumturnt - ja und? Dominant? Weswegen, weil erhöht? Wenn sie da den Rest Kuchen findet und frißt - dominant? Nein, mich stört es nicht und Jabberwocky auch nicht.
Dominant wäre es doch erst, wenn ich sage - mein Tisch, mein Kuchen, Bambuli ginge dann hin und ich muß meine Ansprüche verteidigen. Denn dann erst hat sie die Situation bzw. mich unter Kontrolle (meine Aufmerksamkeit widmet sich ihrem Geschehen). Dann erst könnte sie ein "Verbot" übertreten. Solange es keins gibt - weswegen soll sie dominant sein, nur weil sich ein paar Schlaue Regeln ausgedacht haben, an denen man sowas festmachen kann?
Ist verstehbar, was ich meine?
Rudel, das heißt für mich "Zusammen", ich lebe nicht über meinen Hunden, sondern mit meinen Hunden. Und da jeder Hund ein individuelles Verhalten aufweist, werde ich mich auch in Zukunft nicht an äußeren Regeln festhängen, sondern die Grenzen des Tuns meiner Hunde individuell bestimmen. Und deshalb darf Bambuli mehr als JW und durfte JW mehr als Berry.
Liebe grüße
Christine + JW + Bambuli