Morgen Claudia!
: Ich habe schon viel versucht, mein Labi ist in der WOhnung ein Engel macht alles, und draussen ein Bengel. Ich gehe mit ihm auf eine grosse Wiese mit dem Kong versuche mit ihm zu spielen und ihm spiel Kommandos zu geben, die er dann macht und mit dem Spiel belohnt wird. Zuhause klappt das, aber draussen, interessiert er sich nur für die Gerüche der anderen HUnde.
Woher kenne ich das nur :-) Für den Anfang ein paar Tips und Tricks:
+ Bremse Dich, Deinen Hund mit Aufmerksamkeit zu überschütten. Du kannst natürlich mit ihm reden und spielen und so weiter, aber nicht den ganzen Tag! Kraß gesagt: Du langweilst ihn. Du bist viiiiel spannender und interessanter, wenn Du ihm zweimal am Tag Deine volle Aufmerksamkeit widmst als wenn DU ihn den ganzen Tag zutextest. In der Wohnung gibt es ja nichts Spannenderes als DIch, aber draußen bewegen sich halt noch andere Lebewesen.
+ Futterspiele klappen mit Labbis sehr gut! Kauf Dir ein "Schlampermäppchen" (diese Lederrollen für Stifte) oder sowas und befülle es mit Leckereien. Nimm es mit auf den Spaziergang und wirf es, verstck es usw. Wenn Hundi mitmacht, "Beute" macht, bekommt er was Feines aus dem Beutel. Begeistert fast jeden Hund.
: Es interessiert sich für nichts anderes, und wenn er ca. 10 meter von mir entfernt ist ohne Leine und er einen Hund sieht, dann stellt er die Haare auf und rasst auf den Hund los. Ist wirkich sehr sehr mühsam.
... und für den anderen Hund u.U. unerfreulich (von meinem würde er wahrscheinlich Prügel kriegen, um ehrlich zu sein).
Etabliere ein Kommando, auf das hin er lernt, Dich anzugucken. Erst zu Hause üben, dann draußen ohne Ablenkung, dann draußen mit Ablenkung. Ob Du das herkömmlich oder mit Clicker machst, ist mir eins, wenngleich ich persönlich hier sehr gute Erfahrung mit clickern gemacht habe. Wenn das an der LEine klappt, übe es auch ohne Leine. Hast Du erreicht, daß Dein pubertärer Jüngling vom potentiellen Ziel wegschaut, hast Du schon mehr als die halbe Miete.
Ansonsten: An unübersichtlichen Stellen nicht ohne Leine lassen! Jedes Mal, wenn er gegen Dein Kommando abhauen kann, hat er ein Erfolgserlebnis und lernt, daß es nichts schadet, Deine Wünsche zu ignorieren!
: Ich möchte einfach nicht, dass mein HUnd dann eingeschüchtert ist von mir, wenn ich schroffer mit ihm umgehe.
Du brauchst ihn nicht einschüchtern, aber Du mußt ihm ein verläßlicher Chef sein. Spannend, konsequent, ausgeglichen. Nicht brutal.
: Ich weiss, das ich Fehler mache, aber ich bin bereit, es zu lernen wie mans richtig macht.
Das ist der richtige Weg :-)
Übrigens: Was hast Du gegen die Prüfung? Du kannst sie doch ruhig machen, ist ja kein Beinbruch, wenn man durchfällt (und wenn Du mit der Einstellung ran gehst, daß es wurscht ist, ob Du sie machst oder nicht, dann bist Du auch nicht so nervös :-)).
Nochwas:
: Auch bei den Wölfen ist das so,
: wenn der BOSS kommt, haben die andern ihm Platz zu machen.
Jein. Ein Oberwolf ist auch nicht blöd und sucht Streit. Die anderen haben ihm aus dem Weg zu gehen, wenn er will - aber er ist durchaus auch fähig, sich einen Weg zu suchen, bei dem niemand beseitespringen muß. Wölfe haben mit dem Überleben zu viel zu tun, als daß sie sich jeden Tag um die Rangordnung prügeln könnten.
Solange wie mein Hund aus dem Weg geht, wenn ich es sage, kann er wegen mir auch liegen bleiben, wenn ich komme. Ähnliches gilt für HUnd im Bett oder auf dem Sofa: Solange sie selbiges ohne Aufstand räumen oder nur auf Aufforderung draufhüpfen, sehe ich da keine Probleme (obwohl meiner weder auf's SOfa noch ins Bett darf, aber ich brauche halt auch Platz :-)).
Das Runterdrücken ins Platz (man mag dazu stehen wie man will) erfordert nach dem ersten Mal, wo für den Hund der Überraschungseffekt dazukommt, echtes Können. 30 Kilo Labbi, die sich dagegen stemmen, können eine echte Aufgabe sein - und wenn Du es nicht schaffst, verlierst Du Dein GEsicht ihm gegenüber. Und provozierst im schlimmsten Fall einen echten Aufstand mit Knurren etc. Abgesehen davon hätte ich bei einem ED-Hund da auch rein medizinisch Bedenken, noch was kaputt zu machen.
Viele Erfolg,
Katja