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Dominanzgehabe

geschrieben von Maria(YCH) 
Dominanzgehabe
11. September 2001 09:11

Hallo, mal eine ganz allgemeine Frage: immer wieder kommt das Schlagwort Dominanz auf, Wann ist ein Hund dominant? Sicher unterscheidet man Dominanz den Artgenossen und den Menschen gegeüber oder?
Kann man von Selbstbewußtsein beim Hund sprechen?
Ab wann sollte man seinen Hund "auf den Teppich holen" im Verhalten gegenüber Artgenossen und wie?
Maria


13. September 2001 08:31

: Hallo, mal eine ganz allgemeine Frage: immer wieder kommt das Schlagwort Dominanz auf, Wann ist ein Hund dominant?

Ich habe mir das auch schon ueberlegt und bin zu folgendem Schluss (aehm, wohl eher "work in progress"...) gekommen.

Dominanz heisst fuer mich Ueberlegenheit. Ein dominanter Hund ist fuer mich ein Hund mit einem hohen Machtanspruch gegenueber Ressourcen, die er ziemlich souveraen sich beschaffen bzw. verteidigen kann. Das ist ein Hund, der genau weiss wie stark er ist und nur immer das noetigste tut um zum Erfolg zu kommen. Will heissen, er hat es nicht noetig herumzurueffeln und andere (insbesondere schwaechere) Hunde runterzudruecken, es genuegt eine gewisse Koerperhaltung, ein Blick, ein Lefzenhochziehen. Ein dominanter Hund ist ein Hund den andere Hunde respektieren. Ein souveraener, dominanter Hund kann es sich durchaus auch leisten grosszuegig zu sein und hat es nicht noetig ausnahmslos jedesmal auf seinem Recht zu bestehen. Dominanz ist fuer mich ein ERGEBNIS, eine FOLGE des Charakters und dem Verhalten eines autoritaeren Hundes und nicht unbedingt eine Charaktereigenschaft. Als Charaktereigenschaft wuerde ich eher Machtbestreben oder so nennen. Aber ein Machtbestreben allein, macht einen Hund noch nicht dominant.

Ich habe zum Beispiel eine Huendin, die zwar eigentlich ganz gerne oben in der Rangreihe der Hunde stehen moechte, aber zu unsicher ist, ihre Position souveraen zu verteidigen. Das hat zur Folge, dass sie haeufig heftiger als noetig reagiert, die anderen Hunde damit zwar kurzfristig einschuechtert oder verschreckt, diese sie aber langfristig nicht wahnsinnig ernst nehmen. Wenn ein souveraenerer Hund (v.a. Ruede) anwesend ist, kann sie schon richtig "schleimig" erscheinen.

confused smileyicher unterscheidet man Dominanz den Artgenossen und den Menschen gegeüber oder?

Im Prinzip wuerde ich sagen: nein. Ganz allgemein, ein Hund hat eine gewisse Sprache und ein gewisses Repertoire an Verhaltensweisen. Diese Verhaltensweisen wendet der Hund auch auf den Menschen an. Er kommuniziert mit dem Menschen gleich wie mit Artgenossen. Ob der Mensch sie richtig versteht ist ein anderes Thema. Natuerlich kann ein Hund Neues dazulernen und auf gewisse Reize anders reagieren als er das "natuerlicherweise" wuerde. Man darf nicht vergessen, ein Hund muss auch die Hundesprache lernen, er wird nicht damit geboren und so kann er auch (im begrenzten Mass) "Fremdsprachen" lernen.

: Kann man von Selbstbewußtsein beim Hund sprechen?

Wenn du damit ein Bewusstsein des Selbst meinst: nein. Das koennen nur Menschen und sehr wenige extrem hochentwickelte Tiere wie gewisse Affenarten und Delphine bis zu einem gewissen Mass.

Wenn du damit eine Art Bewusstsein der eigenen Staerke, Kompetenzen und Moeglichkeiten meinst wuerde ich meinen: ja. Das ist immer das Zwischenergebnis eines dauernden Lernprozesses, den auch ein Hund macht, wuerde ich meinen.

: Ab wann sollte man seinen Hund "auf den Teppich holen" im Verhalten gegenüber Artgenossen und wie?

Finde ich unbeantwortbar. Kommt immer auf den Hund, seine Gegenpartner, das Umfeld, die Situation etc. an. Ich handhabe es z.B. so, dass ich einschreite, wenn ich finde die Huendin reagiert zu heftig (ist eigene Ermessensache und von der Erfahrung abhaengig) oder wenn ich im Vorfeld schon erkennen kann, dass es in dieser Situation zu einem Zwischenfall kommen koennte. Im leichtesten Fall mache ich mich durch ein HM-HM bemerkbar im groebsten Fall rufe ich sie zu mir oder ins Platz. Ist jetzt ganz allgemein gesagt.

so, bin gespannt was andere zu diesem Thema meinen...

Gruss
Jenny


13. September 2001 09:14

: Hallo, mal eine ganz allgemeine Frage: immer wieder kommt das Schlagwort Dominanz auf, Wann ist ein Hund dominant? Sicher unterscheidet man Dominanz den Artgenossen und den Menschen gegeüber oder?
: Kann man von Selbstbewußtsein beim Hund sprechen?

Hallo Maria
ich bin der Meinung, daß jeder Hund Dominanzverhalten zeigt. Ich bezeichne meinen Hund dann dominant, wenn er allein entscheidet, auf welche Weise er seinen Trieb befriedigt. Das kann sich je nach Hund unterschiedlich zeigen. Von ziehen an der Leine, essen klauen, Aggression aus welchen Gründen auch immer.Wenn er das unerwünschte Verhalten nicht einstellt, dominiert er mich in dem Moment.
Trotzdem finde ich, daß der Begriff manchmal etwas überstrapaziert, bzw.dramatisiert wird. Dominanz ist ein ganz normales Verhalten bei Hunden, die Frage ist nur, was duldest Du und was nicht.
Viele Grüße
Babette