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Tierheimhund und Schleppleine

geschrieben von Barbara(YCH) 
Tierheimhund und Schleppleine
11. September 2001 12:47

Hallo!

Also, ich bin langsam am Rande des Nervenzusammenbruchs; vielleicht kann mir jemand
weiterhelfen! Erst Mal die Vorgeschichte; die Fragen kommen hinten:

Im Januar habe ich eine ca. 1-jährige Schäfermix-Hündin aus dem TH geholt, die etwa 4
Monate im TH saß und bis dahin nicht in den Genuß einer Erziehung kam (vielleicht erinnert
sich jemand an meinen damaligen thread, weil ich Zweifel hatte).

Mittlerweile hat sie zwar schon wirklich viel gelernt (ohne Ablenkung oder mit leichter
Ablenkung klappt vieles gut), aber das ganz normale Spazierengehen ist der Horror: Also, von
Anfang an war Zora draußen vollkommen aufgeregt (Mäuse, Fährte etc. Ich habe sie in den 8
Monaten, die ich sie habe, noch nie von der Schleppleine gelassen.

Etwa 2 oder 3 Monate (!) lang habe ich den Richtungswechsel an der 5-Meter-Leine nach P.
Führmann (Kosmos-Buch) durchgeführt. Erst mit Halsband, dann mit Geschirr; beides ohne
Erfolg (Zora rennt wie eine Kranke in die Leine). Geschirr mußte ich dann zeitweise mit dem
Halsband befestigen, weil sie da in 0,1 sec herausgeschlüpft ist...

Parallel dazu habe ich natürlich bei den Spaziergängen den Kasper gespielt (Bindungsstärkung):
Spielen, Gutzis verstecken, mich verstecken - das ist alles nicht oder nur kurzzeitig von
Interesse für sie.

Angucken geklickert: interessiert sie draußen nicht, weil sie ja auch keine Gutzis interessieren
oder andere Formen der Belohnung....

Ich habe irgendwann (auch nach diversen Verletzungen - gute Besserung an Glennyboy!)
trotzdem angefangen, die SL zeitweise schleifen zu lassen, weil das Kommen auf Zuruf doch
besser wurde (natürlich so geübt, wie man es sollte: totfreuen, spielen usw.). Nachdem sie nun
aber wieder vermehrt einfach durchstartet und eben nicht mehr auf Ruf gekommen ist, muß ich
die Leine wieder in der Hand halten... und von vorne beginnen.... Wohlgemerkt: Sie startet nicht
bei Wild auf Sicht durch, sondern auch auf Spur, oder einfach nur so! Davon abgesehen springt
sie auch über unseren 1,30 m Gartenzaun und haut ab (also Leine selbst im Garten)

Nachdem ich (auch auf Anraten der Trainerin) nicht mehr in die Hundeschule konnte, weil sich
Zora da fürchterlich aufregt und an Lernen nicht zu denken ist und auch eine zweite
Hundeschule kapituliert hat, bin ich nun bei einer 3. Hundetrainerin...

Die riet mir nun, ich solle die Leine wieder in die Hand nehmen und ein Signal für das
Leinenende geben (z.B. "Stop" , "warten" oder "Langsam"winking smiley, bevor sie reinrennt bzw. sie
ranrufen. Und das nicht mit einer 20er-Leine, sondern mit ca. 6 Metern. Zora soll also lernen,
daß sie sich eben nicht mehr weiter von mir entfernen darf. Gut. Meine Hundetrainerin ist aber
nun einige Wochen im Urlaub - und ich habe das Problem, daß ich kaum mehr zu Atem komme
beim Spazierengehen, weil ich NUR noch "langsam" rufen muß - was auch nach 3 Wochen nur
mäßigen Erfolg hat: Etwa 3 von 4 mal (manchmal seltener) rennt sie trotzdem in die Leine -
oder zieht daran. Mache ich dann einen Richtungswechsel, schießt sie an mir vorbei und rennt
erneut in die Leine.... Bleibe ich stehen und warte, daß sie zu mir kommt und NICHT an mir
vorbeirennt, fängt sie an Löcher zu buddeln oder an Stöcken zu kauen - auf die Idee, zu mir zu
kommen könnte, damit es weiter geht, kommt sie nur äußerst selten (Wie bei Bloch beschrieben
- ich stand schon 10 Minuten auf der Wiese und der Hund kam nicht....)

Und nun nach langer Vorrede meine eigentliche Frage:

1. Kann der Hund eigentlich verstehen, was ich mit dem "Langsam"-Signal meine, nämlich, daß
sie langsamer laufen soll, stehenbleiben oder so? Meine erste SH hat dieses Signal übrigens
verstanden und auch der Briard, den ich ein halbes Jahr in Pflege hatte (aber der hat eh alles
verstanden ;-)) Ich habe schon häufiger den Eindruck, daß sie "bewußt" langsamer geht, wenn
ich es sage, aber meistens ist es ihr egal, ob sie in die Leine rennt oder nicht.

2. Oder soll ich lieber ein eindeutiges Signal geben, auf das hin sie wirklich stehenbleiben muß,
einfüühren? Aber dann mußß sie DAUERND stehenbleiben....

3. Oder soll ich sie lieber "JEDESMAL" zu mir heranrufen? S.O, dann muß ich sie DAUERND
ranrufen?

Was meint Ihr?

Ich bin üüberhaupt DANKBAR füür jeden weiteren Tip, wie ich Zora dazu bringen köönnte,
beim Spaziergang bei mir zu bleiben!

Ich habe das gesamte Internet nach "Bindung stäärken", "Schleppleinentraining" und
äähnlichem durchforstet, kann mich aber immer nur kaputtlachen, wenn ich Dinge lese, wie:
Mein Hund ist ein paarmal in die Leine gerannt, dann hat er es nicht wieder getan...

Wie viele Brandnarben ich an Häänden und Füüßßen habe, sag ich Euch lieber nicht, von
meiner kaputten Schulter erzäähle ich auch nichts.... *schluchz*

Ich habe Aldington gelesen, Bloch, das Kosmos-Erziehungs-Programm, 2 Lind-Büücher (klappt
auch gut so in der Unterordnung, aber eben nicht mehr im "freien" Lauf) und was-weißß-ich-
noch-alles.

Bitte, bitte - wer hat Tipps?!? Was mache ich in Euren Augen falsch?

Ach ja, nochwas: Zora ist mehrmals in der Woche 3 bis 7 Stunden draußen, die restlichen Tage
gehe ich 1 bis 2 Stunden spazieren oder laße sie schwimmen. Zusätzlich machen wir täglich
unsere Übungen und spielen auch noch in der Wohnung (Ich arbeite bislang zu Hause).

Noch was Kurioses: Vor kurzem habe ich angefangen mehrmals die Woche mit ihr Fahrrad zu
fahren. Für heikle Situationen (Hund, Straße) habe ich einen Springer, an dem sie aber nicht
gerne läuft. Daher lasse ich sie beim Fahrradfahren mit nur einer 3 Meter Schleppi freilaufen
(was natürlich nichts bringt, denn ich lasse die schleifen und hätte somit keinen Einfluß). Beim
ersten Mal ist sie mehrmals abgehauen und ich bin immer schnell weitergefahren, so daß sie mir
dann doch schnell hinterhergehetzt ist; seitdem läuft sie wie eine Maschine kurz vor meinem
Fahrrad, ohne sich im Wald auch nur im Geringsten an einer Spur zu interessieren (direkten
Wildkontakt hatten wir noch nicht....)! Wenn Jogger oder Radfahrer kommen, dann kann ich sie
auf Distanz in den Platz schicken und liegen lassen; Hunde haben wir zum Glück auch noch
nicht getroffen, da wüürde es nicht funtionieren. Ich weiß, daß das sehr risikoreich ist, aber ich
habe den Eindruck, sie verhält sich so brav, damit sie "fahrradfahren" darf. Ist natürlich
Quatsch, aber so kommt es mir vor.

Kann mir das jemand erklären, denn da verhält sie sich ja ganz anders als beim
Spazierengehen?!?

Sorry, daß das Posting so lange geworden ist, aber ich finde das Problem auch relativ komplex
und bei Fragen heißt es dann immer: Man müßte mehr üüber den Hund wissen. Und das wißt
Ihr nun ;-)

Vielen Dank für alle Antworten

Barbara


11. September 2001 13:04

Hallöchen,

ich kann dir leider nicht wirklich helfen, weil du ja schon fast alles verscuht ahst.
Du bist wirklich sehr engagiert und ausdauernd, meine Achtung!
Du hast verschiedenen methoden mit grundverschiedenen Ansätzen ausprobiert, was ich sehr gut finde, denn die meisten leut versteifen sich sehr auf eine Methode. Sie denken, dass das eine das Andere immer 100% auschließen muss, meiner Meinung nach sind Mischformen möglich.
nun siehst du immernoch nicht richtige erfolge, ich denke,dass das ganz schön deprimeirend ist. Ich hätte wahrscheinlich längst uafgegeben und mich damit abgefunden, dass mein Hund niemals bei mir bleiben wird, udn hätte ihn an der leine gelassen.
Du hältst durch!

Da du wohl von uns beiden eher ein "Fachmann" bist:
2 Fragen von meiner Seite:

1. Was sind Gutzis?
2. Was meinst du mit "den Kasper gespielt"? (Faxen gemacht um den hund aufmerksam auf sich zu machen??)

Was das Fahrradfahren angeht, muss ich schon sagen, dass das gerade bei einem hund der nicht so gut hört eine riskante Sache ist. Du sagtst ja selber dass du mit der Situation so nicht zufrieden bist.
ich weiß nicht warum sie nicht gerne am Springer läuft.
Hier eine Idee, die von vielen leuten mit Schlittenhunden verwnadt wird:
Es gibt so Bauchgurte für einen selbst, in der man eine Leine einhängen kann, du kannst sie länger lassen wenn nichts los ist, und wenn Hunde oder ähnliches kommen, dann nimmst du die Leine kurz.
Viele Trainieren ihre Hunde mit bauchgurt und FLEXI, dabei haben sie sich einen großen schraubbaren Karabiner aus dem Bergsteigerbedarf geholt, ihn um den Brauchgurt gelegt, Griff der Flexi ebenfalls mit verschraubt, udn los geht es. Wenn ein hund kommt, holst du den hund zurück, stellst duie Flexi fest, und dann kannst du wieder beide Hände an den Lenker nehmen. Hättest du eine 3 Meter Schleppleine, müßtest du die Leine dann kürzer fassen, hättest Leine und lenker in der Hand, finde ich persönlich unpraktisch.

Vielleicht wäre diese methode was für dich??

Liebe Grüße, Tina & Lector

11. September 2001 13:20

Hallo Tina,

danke für Deine Anteilnahme ;-).

Als Fachfrau würde ich mich nicht bezeichnen, ich interessiere mich eben nur sehr für Hundeerziehung. Zu Deinen Fragen: "Gutzis" sind Leckerchen, Guttis, Futterstückchen usw. Jeder hat da seine eigenen Ausdrücke, denke ich. Mit "den Kaspar spielen" meine ich genau das: Sich dem Hund interessant zu machen, mit ihm spielen, gemeinsam Sachen entdecken, Futter verstecken, über die Wiese toben. Ich habe es so genannt, weil einen da so mancher Spaziergänger etwas befremdlich ansieht.... und sich überlegt, ob er die Männer mit den weißen Kitteln holen soll!

Den Tipp mit dem Bauchgurt am Fahrrad habe ich schon probiert - aber dafür ist mir doch meine Gesundheit zu viel wert!Wenn Zora doch mal zwischendurch zum Schnüffeln, Pippimachen oder sonstwas stehenbleibt oder doch einmal ein fremder Hund oder Hase auf dem Weg stände, würde ich einen Riesensatz vom Rad machen!! Je nachdem: nach hinten oder nach vorne....

Trotzdem Danke für die Antwort!

Barbara



11. September 2001 13:31

Hallo Barbara!

Das mit dem Satz vom Fahrrad machen kann ich nicht bestätigen, ich saß trotz das mein Hund mal zog immer fest im Sattel.
Ich habe meinen Hund auf diese Art und Weise sogar mit einer Pulka trainiert.
Naja, ich denke Bauchgurt ist immer noch besser als die hand in der Leine zu halten... Springer ist natürlich am Sichersten.

Was das Weglaufen angeht... Ein Teletakt kommt für dich sicherlich nciht in Frage, oder? Ich bin zwar kein Freund davon, habe es selbst nicht ausprobiert, kenne aber 3 Hunde, bei denen das Ding richtig eingesetzt Wunder bewirkt hat.

Liebe Grüße, TIna

12. September 2001 07:17

Hallo Babara
Als Hundefachfrau würde ich mich zwar nicht bezeichen. Aber dein Problem hört sich so an als ob deine Maus versucht alles nach zuholen was sie bisher verpaßt hat. (Andere Hunde,Rennen,Fährten.....) du könntest ja mal die Gewöhnung an diese Sachen versuchen ;-) Besonders Arbeiten im Bei sein anderer Hunde. Wir haben bei uns eien Schäferhund der in der Gruppe überhaupt nicht mehr ansprechbar ist. Nur Noch andere Hunde im Kopf hat. Der muß raus aus der Gruppe :-) Dann wird drausen was von ihm verlangt (Anfangs was ganz leichtes bis er das System der Belohnung begriffen hat ;-) ) Wenn er das ausführt dann darf er ins Gehege zum Spielen für ca 5 Min und dann wieder eine Übung. Mittlerweilen (nach 1 h Unterricht mit vielen Spiele Pausen) Arbeitet er richtig gut mit auch wenn andere Hunde da sind. Versuche regelmäßig mit anderen "Guthörenden" am besten auch Ranghöheren Hunden gassie zu gehen. Da von wird sie sich schon einiges Abschaun.
Zur Schleppleine : Kauf dir mal Lederhandschuhe damit die Hände nicht immer so aufreisen. Dann Arbeite ruhig mit einer langen Leine 20 m oder so . Aber bei 6 m machst Du dir eine Makierung und Stopst den Hund. Bei Erfolg darf sie etwas weiter weg (drumm die lange Leine ) dann rufst Du sie zurück zu dir und läßt sie weiter laufen. Vielleicht wäre ien Komando " Bei mir " nicht schlecht so daß Sie weiss sie darf nur 2 m weit weg oder so. Wegen dem in die Leine Reinlaufen es gibt halt Hunde die Härter im Nehmen sind und Weicheier. Kannst ja mal ein Kettenhalsband versuchen (keinen Stachel!!!!!!!!) Wo bei höchst warscheinlich ein Stachel davür verantwortlich ist das Sie so "Hart " am Hals ist. Vielelicht bringt auch ein Dressy Geschirr (von Sabro) was. Da dies über den Brustkorb Spannt und dies für vile Hunde ungewohnt ist und sie somit Anfangs ohne zu ziehen an der Leine Laufen und das dann Verfestigt werden kann. für sauberes Laufen an der Leine (normale länge) solltest Du vielleicht mal mit nem Halti arbeiten. Aber bitte immer gut gemachtes belohnen. Lies mal im Buch CLicker training für Hunde von M.Pietrella nach da könnte auch was verwertbares drinnen sein. (Belohnung ohne Leckerchen sondern mit der so gewünschten Aktion).
Eine Freundin von mir hat einen Border der sehr gut Platz kann. (Hund fällt förmlichin sich zusammen) Sie Stoppt ihren Hund in dem sie ihn ins Platz legt. würde das bei euch auch gehen?
Zum Langsam :
ichhabe Langsam so gelernt das wir an der Leine gejoggt sind und dann kam Langsam und ich bin faßt nur noch geschlichen und nach 3 mal ist meine Maus auch langsam geworden und dann gabs Click ... Wie immer erst ohne Ablenkung und dann steigern. Stop Hab ich so beigebracht das ich ganz laut und wie Explodiert Stop gerufen habe. Sie ganz verdutzt stehen gblieben was tut frauchen da? und ich geclickt .....
Hoffe es war was verwertbares für dich drinnen.
Ich möchte dir Noch meine Bewunderung aussprechen das Du solange schon durchhältst . Nur Mut irgendwann machts Klick und Sie hats. ;-)
TSchüß Heike


12. September 2001 07:23

: Hallo Barbara!
:
: : Noch was Kurioses: Vor kurzem habe ich angefangen mehrmals die Woche mit ihr Fahrrad zu
: fahren. Beim
: ersten Mal ist sie mehrmals abgehauen und ich bin immer schnell weitergefahren, so daß sie mir
: dann doch schnell hinterhergehetzt ist; seitdem läuft sie wie eine Maschine kurz vor meinem
: Fahrrad, ohne sich im Wald auch nur im Geringsten an einer Spur zu interessieren (direkten
: Wildkontakt hatten wir noch nicht....)! Wenn Jogger oder Radfahrer kommen, dann kann ich sie
: auf Distanz in den Platz schicken und liegen lassen; Hunde haben wir zum Glück auch noch
: nicht getroffen, da wüürde es nicht funtionieren.

Kann es sein, daß Deine Hündin beim Radfahren so gut reagiert, weil Du da ein völlig anderes Verhalten zeigst als beim Spazierengehen? Du gehst da rein technisch bedingt nicht auf ihr weglaufen ein, sondern entfernst Dich, sogar relativ schnell, von ihr (ich würde das fast schon als typisches Verhalten eines Alphatieres bezeichnen - Du kommst nicht, dann schau zu wo Du bleibst, ich geh jetzt), was sie offenbar veranlasst, nachzukommen und anschließend näher bei Dir zu bleiben. Hast Du beim Spazierengehen eigentlich schon einmal versucht, Dich, wenn sie wegläuft einfach außer Sicht zu begeben? Wie reagiert sie darauf? Ignoriert sie das, oder sucht sie Dich und bleibt dann deutlich näher bei Dir - darauf könnte man aufbauen.
Was den Zaun betrifft: Hast Du schon versucht ein Weidezaunband (Elektrozaun) ca. 15-20 cm über dem Zaun zu spannen? Ist immer noch billiger als den Zaun durch einen höheren zu ersetzen.

Grüße

Elke

P.S.: Hut ab vor Deinem Durchhaltevermögen.