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Rüdenfrühkastration?

geschrieben von Julia(YCH) 
Rüdenfrühkastration?
22. September 2001 15:57

Hallo!
Hat jemand Erfahrung mit der Frühkastration bei Rüden aus Rassen, bei denen die Rüden ihren Geschlechtsgenossen gegenüber als relativ unverträglich oder dominant aggressiv gelten? Denke da z.B. an Akitas, Ausralian Cattle Dogs, Appenzeller und co.

Vielen Dank für hoffentlich folgende Antworten!
Viele Grüße, Julia


22. September 2001 18:54

: Hallo!
: Hat jemand Erfahrung mit der Frühkastration bei Rüden aus Rassen, bei denen die Rüden ihren Geschlechtsgenossen gegenüber als relativ unverträglich oder dominant aggressiv gelten? Denke da z.B. an Akitas, Ausralian Cattle Dogs, Appenzeller und co.
:
: Vielen Dank für hoffentlich folgende Antworten!
: Viele Grüße, Julia



Hallo Julia,

halte ich für ein Gerücht. Unverträglichkeit ist eine Folge mangelnder Sozialisierung und Ausbildung; ein unkastrierter Rüde macht eben mehr Arbeit, aber warum in aller Welt soll ein Rüde irgendeiner Rasse nicht lernen können, abzusitzen und andere Hunde ruhig passieren zu lassen - zum Beispiel. Kastrationen, mit denen angeblich Dominanz gemildert wird, finde ich geradezu abwegig - zumal es keine Erfolgsgarantie gibt, wohl aber die Gefahr besteht, daß man einen Eunuchen aus seinem Hund macht: träge, gefräßig und zu jedermann lieb. Ich würde weder einen Rüden noch eine Hündin jemals kastrieren lassen - es sei denn aus medizinischen Gründen, was bei einem Rüden kaum der Fall sein wird. Gilt es Nachwuchs zu vermeiden, bietet sich eine Vasektomie (Durchtrennung der Samenstränge) an, aber an einem Hund herumschneiden zu lassen, um sein Verhalten zu beeinflussen, kann doch überhaupt kein Thema sein.

Wer vor der Dominanz bestimmter Rassen Angst hat, sollte diese Rassen meiden.

Gruß, Attila


22. September 2001 19:14

Tach Attila,
vorweg, ich lebe in Amerika, wo Rüden aus dem Tierheim nur kastriert (in der Regel) abgegeben werden. Selbst mit acht Wochen schon.
Diese angeblich "fetten, faulen und gefräßigen" Eunuchen findest du kindlich spielend in Massen in den Dogparks. Ich selber halte es für unnötig, einen Rüden so früh zu kastrieren, zumindest vor der Geschlechtsreife. Das Ergebnis sind kindlich gebliebene zu große Rüden. Von fett und faul kann ja nur die Rede sein, wenn man dem Hund zu viel zu fressen gibt. Dass die Verarbeitung des Futters anders ist, man dem kastrierten Hund weniger zu Fressen geben sollte, dürfte sich wohl inzwischen rumgesprochen haben. Falls nicht, man kann auch selber drauf kommen, dem Hund weniger zu füttern, wenn er Fett ansetzt.
Die frühe Kastrations hat sehr wohl einen Einfluss auf das sexual bedingte territoriale Verhalten als auch das ebenfalls sexual bedingte Konkurrenzdenken in Form von Abweisung gleichgeschlechtlicher Hunde. Hierbei gilt nun mal, je früher desto besser. Was einem natürlich nicht von der Erziehungspflicht befreit. Eine Garantie auf eine Verträglichkeit nach der frühen Kastration gibt es natürlich nicht, denn ohne Sozialisation hat man trotzdem Probleme mit dem Hund. Ich persönlich halte es für den falschen Weg, dem Hund die Jugend durch Kastration zu entziehen, nur damit man hoffentlich keine Probleme mit der Sexualität hat.
Eine Vasektomie würde ich niemanden vertragen, denn dann behält der Hund das gesamte Sexualverhalten. Das bedeutet aber auch, dass er sich zumindest ablenken lässt durch läufige Hündinnen. Bei mangelnder Erziehung kann dann auch schon mal der Zaun zu niedrig sein und der Hund hinter der Hündin her sein. Trotz der Unfähigkeit, sich fortzupflanzen.
Mina
Mina

22. September 2001 20:29

Hi Attila!
Danke für Deine Erfrischende Antwort- aber ich habe nach ERFAHRUNGEN damit gefragt, nicht nach Meinung. Mit Frühkastration meine ich nicht im med. Sinne die Kastration vor Eintritt der Geschlechtsreife, da habe ich wohl unklar ausgedrückt. Ich meine eine frühe Kastration, wenn der Rüde "fertig" ist, aber in seinem Verhalten noch nicht ausgereift. Von "den Hund zum Eunuchen" machen ist also keineswegs die Rede. Auch oder gerade im Bereich Sexualität gibt es erlernte Verhaltensweisen, also auch erlernte Aggressionen. Ob sich dieses erlernte Machogehabe oder Rambotum beeinflussen laßt, bevor sich dies Art erlerntes Verhalten durch Erfolgserlebnisse Gefestigt hat, nach solcherart Erfahrung habe ich gefragt.
Aber daß Männer gegen Rüdenkastration sind, ist ja nichts Neues, wo Mann doch immer können können muß.
Ich übrigens würde zur Verhinderung von Nachwuchs niemals den Rüden kastrieren od. eine Vasektomie durchführen lassen, schließlich bekommt der Rüde ja nicht die Welpen und die Kastration der Hündin bringt ja nun in der Tat auch Vorteile mit sich- aber darum geht es hier ja gar nicht.

Viele Grüße, Julia






23. September 2001 06:35

Hi Julia,

wer sich an Themen dieser Art heranmacht, muß auch mit MEINUNGEN leben können, die in gewisser Weise verhindern, daß ERFAHRUNGEN gemacht werden müssen.

: Aber daß Männer gegen Rüdenkastration sind, ist ja nichts Neues, wo Mann doch immer können können muß.

Darum geht es mir sicherlich weniger, da ich ein alleinlebender Mann mit wenig Interesse an grobsexuellen Aktivitäten bin; da unterstellst Du eine Primitivität, an der vielleicht nicht jeder Mann Anteil hat - typisch moderne Frau mit sehr ausschnitthafter Sichtweise, bin ich da geneigt zu sagen. In bezug auf unsere Hunde sehe ich nicht ein, wieso jeder Hundehalter nach seinem Gutdünken sollte entscheiden können, ob sein Rüde nun die Hoden behält oder nicht, um das Verhalten zu beeinflussen; häufig genug geht es den Hundebesitzern nämlich darum, die Äußerungen der Geschlechtlichkeit ganz zu unterdrücken, da ihnen diese auf irgendeine rätselhafte Weise "peinlich" sind.

: Ich übrigens würde zur Verhinderung von Nachwuchs niemals den Rüden kastrieren od. eine Vasektomie durchführen lassen, schließlich bekommt der Rüde ja nicht die Welpen und die Kastration der Hündin bringt ja nun in der Tat auch Vorteile mit sich- aber darum geht es hier ja gar nicht.

Ich wüßte nicht welche - sofern die Hündin nicht erkrankt ist.

Gruß, Attila


23. September 2001 06:45

Hallo Mina,

: vorweg, ich lebe in Amerika, wo Rüden aus dem Tierheim nur kastriert (in der Regel) abgegeben werden. Selbst mit acht Wochen schon.

Das ist doch hier mittlerweile auch die Regel.

: Die frühe Kastrations hat sehr wohl einen Einfluss auf das sexual bedingte territoriale Verhalten als auch das ebenfalls sexual bedingte Konkurrenzdenken in Form von Abweisung gleichgeschlechtlicher Hunde.

Gewiß, das bestreite ich ja auch nicht. Aber was ist daran so erstrebenswert? Wie gesagt, wer sich vor der Aggressivität oder Dominanz bestimmter Rassen fürchtet, sollte diese eben meiden bzw. sich einen Stoffhund kaufen. Ich möchte meinen Rüden mit all den Problemen behalten, die er nun einmal bereitet, auch in seinen Sexualäußerungen, auch in seiner sexuell bedingten Dominanz. Diese Aktivitäten durch Ausbildung zu beeinflussen und zu kanalisieren (zumindest in meiner Anwesenheit) und den Hund verträglich zu machen, ist ja gerade der Reiz der Hundeerziehung. Ein Lämmchen oder einen ewigen Welpen will ich nicht haben - meine Haltung zu Hunden ist eine etwas andere, als nur "ach wie süß" zu sagen.

: Ich persönlich halte es für den falschen Weg, dem Hund die Jugend durch Kastration zu entziehen, nur damit man hoffentlich keine Probleme mit der Sexualität hat.

Eben! Da sagst Du es ja selbst. Es ist nichts als Willkür, die den Menschen von bestimmten Haltungsproblemen befreit.

: Eine Vasektomie würde ich niemanden vertragen, denn dann behält der Hund das gesamte Sexualverhalten. Das bedeutet aber auch, dass er sich zumindest ablenken lässt durch läufige Hündinnen. Bei mangelnder Erziehung kann dann auch schon mal der Zaun zu niedrig sein und der Hund hinter der Hündin her sein. Trotz der Unfähigkeit, sich fortzupflanzen.

Na und? Hohe Zäune bauen hilft.

Gruß, Attila