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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Rüdenfrühkastration?
23. September 2001 08:39

Guten Morgen Attila!

: wer sich an Themen dieser Art heranmacht, muß auch mit MEINUNGEN leben können, die in gewisser Weise verhindern, daß ERFAHRUNGEN gemacht werden müssen.
Meine Meinung dazu ist, daß Erfahrungen durchaus auch entgegen aller Erwartungen positiv ausfallen können.

: : Aber daß Männer gegen Rüdenkastration sind, ist ja nichts Neues, wo Mann doch immer können können muß.
:
: Darum geht es mir sicherlich weniger, da ich ein alleinlebender Mann mit wenig Interesse an grobsexuellen Aktivitäten bin; da unterstellst Du eine Primitivität, an der vielleicht nicht jeder Mann Anteil hat - typisch moderne Frau mit sehr ausschnitthafter Sichtweise, bin ich da geneigt zu sagen. In bezug auf unsere Hunde sehe ich nicht ein, wieso jeder Hundehalter nach seinem Gutdünken sollte entscheiden können, ob sein Rüde nun die Hoden behält oder nicht, um das Verhalten zu beeinflussen; häufig genug geht es den Hundebesitzern nämlich darum, die Äußerungen der Geschlechtlichkeit ganz zu unterdrücken, da ihnen diese auf irgendeine rätselhafte Weise "peinlich" sind.

Deine Aussage vonwegen ausschnitthafter Sichtweise ist vielmehr eine Unterstellung! Immerhin habe ich Dich nicht persönlich gemeint. Aber vielleicht ist es für Dich ja typisch, fehlende Argumente wettzumachen indem Du "modernen Frauen" unterstellst, eine eingeschränkte Sicht zu haben.
Mir geht auch überhaupt nicht um peinlich oder nicht peinlich wenn Rüden öffentlich ihre Abgebetete berammeln.

: : Ich übrigens würde zur Verhinderung von Nachwuchs niemals den Rüden kastrieren od. eine Vasektomie durchführen lassen, schließlich bekommt der Rüde ja nicht die Welpen und die Kastration der Hündin bringt ja nun in der Tat auch Vorteile mit sich- aber darum geht es hier ja gar nicht.
:
: Ich wüßte nicht welche - sofern die Hündin nicht erkrankt ist.
Was ja oft genug vorkommt. Die Rate an Hündinnen mit Tumoren in der Milchleiste und Pyometren ist reichlich hoch.

Dein Engagement in Ehren, aber ich habe nicht vor, mir einen Welpen anzuschaffen und ihm umgehend seiner Hoden zu berauben, es gilt also nicht, kurz bevor es zu spät ist noch Überzeugungsarbeit zu leisten.
Mich interessiert einfach nur die o.g. Frage an sich, aber immer noch nicht Deine Meinung dazu, anscheinend hast Du ja keine Erfahrung damit.
Nimm es mir nicht übel, aber an dieser Art Diskussion ist mir nicht gelegen.

Tschüß, Julia


:


23. September 2001 08:58

Tach Attila,

: Wie gesagt, wer sich vor der Aggressivität oder Dominanz bestimmter Rassen fürchtet, sollte diese eben meiden bzw. sich einen Stoffhund kaufen.

Nun, bei Mischlingen, die ja sehr verbreitet sind, kauft man nun mal ein Überraschungspaket. Und auch unter normal veräglichen Rassen ist oft ein "Lausbub" vertreten, der den Rüden das Fürchten lernt.

: Ich möchte meinen Rüden mit all den Problemen behalten, die er nun einmal bereitet, auch in seinen Sexualäußerungen, auch in seiner sexuell bedingten Dominanz. Diese Aktivitäten durch Ausbildung zu beeinflussen und zu kanalisieren (zumindest in meiner Anwesenheit) und den Hund verträglich zu machen, ist ja gerade der Reiz der Hundeerziehung. Ein Lämmchen oder einen ewigen Welpen will ich nicht haben - meine Haltung zu Hunden ist eine etwas andere, als nur "ach wie süß" zu sagen.

Ja du, einige andere auch, viele sogar. Doch im Vergleich zu den Fiffisbesitzern, wo der Fiffi sein Menschenrudel fest im Griff hat, ist das nichts. Aus diesen Nachbarn wirst du nie Hundeprofis machen. Warum sollte man ihnen denn dann nicht einen unkomplizierteren Weg lassen? Die Kastration eines Rüden ist nun wirklich nicht so ein menschlich verwerflicher Eingriff, auch wenn Männer im Allgemeinen darüber ganz anders denken smiling smiley. Jedenfalls haben Männer bei Hündinnen eher ein Verständis für diesen Eingriff.

Und nochn Gruß
Mina, vier Hunde, drei kastriert, ein Rüde wegen Hormonstörungen smiling smiley, eine Hündin wegen intakten Rüden im Haus, ein Rüde wegen Harmonie im Rudel, da intakter Rüde im Haus (ich gebe zu, letzterer Fall war eine Vorsichtsmaßnahme, die vielleicht unnötig gewesen ist) ... ein intakter Rüde ist noch im Haus

23. September 2001 10:14

Hallo Julia,
ich habe einen Rüden, 21 Monate, der zwar gut sozialisiert wurde, seit eintreten der Geschlechtsreife fremden Rüden genüber aber unverträglich ist. Ich muss sagen, dass er allen Hunde, ausser unkastrierte Rüden, die er nicht kennt, sehr friedlich und "sozial" begegnet. Er lässt sich von diesen sogar so gut wie alles gefallen. Kastraten, Hündinnen, Welpen, Junghunde sind alle kein Problem, auch die unkastr. Rüden, die er kennt liebt er (im Moment wenigstens noch..)
Ich hatte die Illusion, dass mit guter Sozialisierung und Erziehung das Dominanzproblem in den Griff zu bekommen ist. Heute bin ich der festen Überzeugung, dass man Einfluss darauf nehmen kann, jedoch ein Teil, genetisch bedingt, so bleibt, wie er ist und nicht "wegsozialisiert " werden kann. Bis heute habe ich es nicht geschafft, entsprechende Rüden zu passieren, ohne dass mein Bubeli die Haare stellt und massiv knurrt und droht. Ich kann ihn in dieser Situation auch nicht "abstellen", er ist dann nicht sehr ansprechbar. Von der Leine lassen und zügig vorbeigehen ist schon lange nichts mehr, das wäre mir für die anderen Hunde zu gefährlich. So sind wir halt mit HALTI und Leine ausgerüstet, und er darf erst einige Meter weiter wieder frei laufen.
Mein Ziel ist es, an Rüden vorbeigehen zu können, ohne dass er jeden herausfordern will. Ich weiss von Besitzern der selben Rasse, dass die Kastration viel bringen würde. Doch bin ich nicht dafür, einen Rüden aus bequemlichkeit zu kastrieren und werde weiter daran arbeiten. Das Ganze ist einfach ziemlich anstrengend und erfordert eine gute Abrufbarkeit. So kann ich ihn trotzdem frei laufen lassen und ihn bei Begegnungen zu mir rufen, und zuerst abklären, ob die Situation eine Zusammentreffen erlaubt. Das wichtigste ist, dass solche Rüden die anderen, friedlicheren Zeitgenossen nicht gefährten.
Viele Grüsse Barbara F.


23. September 2001 11:45

Hallo Barbara!
Vielen Dank für Deine Antwort- was für einen Hund hast Du denn?
Ich selber habe einen wohl Riesenschnauzermix aus dem Tierheim, er war bei Übernahme ca 18 Monate alt und bestieg alles, was vier Pfoten hat. Bei Welpen fanden die Besitzer es nicht toll, wenn ihren Kleinen im Schraubstockklammergriff die Augen schon fast hervorquollen, alle erwachsenen Hunde haben sich entsprechend zur Wehr gesetzt. Ich habe viel Geld beim Tierarzt gelassen, mein Hund wurde immer ungnädiger.
Ich habe mich lange gegen die Kastration gesträubt, aber es hat sich gelohnt, meinem Hund kann ich einfach mehr Kontakt zu anderen haben lassen. Nur in Situationen, in denen mein Hund sehr aufgeregt ist, versucht er noch mal andere zu besteigen, aber die leiseste Wiederwehr reicht aus, daß er damit wieder aufhört. Eingreifen muß ich da nicht mehr.
Bei meinem Hund ist das alles aber keine Dominanzaggression, eigentlich ist er ewig die max. zweite Geige. Vermutlich hat mein Hund Sozialisierungsschäden, dazu war er unerfahren und unerzogen sowie sexuell hyperaktiv...
Na ja, der Nächste wird ein Welpe vom Züchter, dann wird (hoffentlich) alles anders...
Viele Grüße,Julia

23. September 2001 11:47

Hallo Julia,

Erfahrungen hab ich damit glücklicherweise nicht.
Wie meinst Du das ’wenn sie fertig sind, aber vom Wesen her noch nicht ausgereift’? Gibts sowas? Ich denke, daß die wenigsten Hunde wirklich von Geburt an dominant aggressiv sind. Meinen Erfahrungen nach spielen da mehrere Faktoren eine Rolle (schlechte/keine Erfahrungen in der Kindheit/Jugend, unfähige Besitzer, Veranlagung...).

Viele Grüße

Susi


23. September 2001 14:15

Hallo Julia,
so wie Du das beschreibst, haben wir nicht das gleiche Problem, denn bei meinem Hund ist es sicher zum grössten Teil Dominanzaggression. Was Dein Hund macht, ist sicher lästig, doch er ist kaum darauf aus, seinen Gegner ernsthaft zu bezwingen.
Mein Hund ist sehr stark, nicht nur körperlich, und er fordert die anderen Rüden heraus. Das Besteigen von Rüden war mit etwa 7-10 Monaten aktuell. Jetzt versucht er es nur noch bei Hündinnen oder Kastraten, lässt sich aber von diesen auch zurechtweisen.
Wenn sich ein Rüde unterwirft, so funktioniert das Sozialverhalten einwandfrei. Doch welcher erwachsene, unkastrierte Rüde legt sich schon einfach so auf den Rücken und uterwirft sich einem jungen Macho? Darum lassen wir es gar nicht so weit kommen.
Ich habe übrigens einen Dogo Argentino und habe gewusst, was auf mich zu kommt. Ich habe auch noch keinen unkastrierten Rüden dieser Rasse erlebt, der sich viel anders verhält. Doch das ist wirklich der einzige "Nachteil" von Dogo Rüden.
Viele Grüsse Barbara F.