Hi Julia,
: Hat sich denn das Verhalten anderen Rüden gegenüber verändert und glaubst Du, das liegt an der Kastration?
Er wurde definitiv durch die Kastration ruhiger. Bari war der typische Dominanz-Stinker. Bereits mit 9 Monaten war absehbar, daß er unkastriert wohl nicht der pflegeleichteste sein würde. Trotz Welpengruppe und sehr viel positiver Hundekontakte.
: Oder wurde zeitgleich auch mehr der freundliche Umgang geübt?
nein, der freundliche Umgang konnte eigentlich nicht mehr geübt werden als ohnehin. Ich bin zu der Zeit fast 4x die Woche auf dem Hundeplatz gewesen und fast jedes Wochenende auf Breitensportturnieren. Da gab es sehr oft Kontaktmöglichkeiten für die Hunde die ich auch reichlich genutzt habe. Mit 9 Monaten kristalisierte sich dann deutlich heraus, daß Bari gleichgroße Rüden immer weniger mochte. Ist aber typisch für Akita. Mit großen Hunden gleichen Geschlechts kommen sie selten aus da selber sehr dominant. Bei Goldies z.B. hatte ich das Problem nie. Da diese Schlappohrig und meist freundlich wedelnd sind (= unterwürfig) hat Bari diese nie als Feind betrachtet. Ca. 7 Monate nach der Kastration wurde er dann merklich gelassener. Ich schätze da waren auch die letzten Resthormone "verpufft".
: Würdest Du es beim nächsten Hund wieder so handhaben?
ich stand danach wieder vor dem "Problem". Allerdings haben sich die Umstände geändert. Bari habe ich mir für den Hundesport angeschafft und fand es lästig mit so einem Stinker die Turniere unsicher zu machen. Ist echt blöd wenn man immer achtgeben muß, daß kein Rüde zu nahe kommt.
Heute mache ich (zumindest im Moment) keinen Hundesport und gehe auch nur selten auf Hunde-Massenveranstaltungen. Mein junger Rüde (3 1/3) ist auch ein typischer Akita-Rüde. Er ist nicht kastriert und wird es auch nicht da ich mit ihm züchten möchte. Er ist aber zu gängeln und ich gehe halt anderen Rüden aus dem Weg (ist beim Hundesport schwierig). Augf Ausstellungen benimmt er sich komischerweise. Aber das kennt er auch von Welpenbeinen an.
Es kommt halt immer auf die Umstände an. Inzwischen habe ich meine Meinung zum Kastrieren aber auch geändert. Heute sehe ich es doch als einen ziemlichen Einschnitt in die Hundepsyche an und würde, wenn keine medizinischen Gründe vorliegen, nicht kastrieren lassen. Hier wo ich lebe ist es aber auch ohne weiteres möglich mit einem nicht ganz so jeden Hund liebenden Rüden in ruhe spazieren zu gehen. Die Hundedichte ist hier nicht so hoch und man kennt sich (die Hundehalter unter sich). Ich habe hier höchst selten Probleme mit Hundebegegnungen. Von daher sehe ich das Ganze auch nicht so eng.
Grüße
Kathi