Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Rüdenfrühkastration?
29. September 2001 16:41

Hallo Kathi,
mit 14 Monaten kann von Frühkastration wohl wirklich nicht die Rede sein...
Ich hatte anfangs so getitelt, um das Ganze kurzzuhalten. Mittlerweile habe ich ja nun schon mehrfach geschrieben, daß ich Frühkastration im eigentlichen Sinne nicht meinte, da habe ich mich halt ungeschickt ausgedrückt, aber man ist ja lernfähig.
Eigentlich meinte ich genau Eure Situation, unabhängig vom Alter. Man bemerkt, daß der Rüde zu stinkig wird und versucht, das zu beeinflussen.
Hat sich denn das Verhalten anderen Rüden gegenüber verändert und glaubst Du, das liegt an der Kastration? Oder wurde zeitgleich auch mehr der freundliche Umgang geübt? Würdest Du es beim nächsten Hund wieder so handhaben? Mir würden wohl noch viele Fragen einfallen, aber das reicht wohl erstmal..
Viele Grüße, Julia

29. September 2001 17:03

Hallo Andreas,
ich habe mittlerweile x-mal wiederholt, daß ich Frühkastration im medizinischen Sinne nicht meinte, sondern eine Kastration, um übermäßige Dominanzaggression zu beeinflussen, unabhängig davon, ob der Hund gerade acht Monate oder 15 Monate alt ist, eben dann, wenn man als Besitzer merkt, daß die Sache aus dem Ruder zu laufen droht. Daß jemand schon Welpen kastrieren läßt oder Junghunde, die noch lange nicht ausgewachsen sind, auf die Idee bin ich gar nicht gekommen, ich kenne auch keinen Tierarzt, der das machen würde, ein solcher Hund ist mir auch noch nie begegnet. Trotzdem empfinde ich eine Kastration bei Rüden als früh, wenn der Eingriff mit Ende der Pubertät vorgenommen wird und der Hund sich ab sofort erwachsen fühlt und das auch zeigt. Das also hatte ich mit Frühkastration gemeint, ich versuchte einfach nur, mich kurz zu halten. Daß ich mit dem Begriff als solchen daneben gegriffen habe, habe ich mittlerweile gemerkt und mich mehrfach erklärt. OK, war blöde von mir, aber ich kann nichts mehr dran ändern. Ich werde mich also weiterhin immer wieder erklären...obwohl ich langsam keine Lust mehr habe...ach,was solls.
Viele Grüße, Julia

29. September 2001 18:10

Hi Julia,

: Hat sich denn das Verhalten anderen Rüden gegenüber verändert und glaubst Du, das liegt an der Kastration?

Er wurde definitiv durch die Kastration ruhiger. Bari war der typische Dominanz-Stinker. Bereits mit 9 Monaten war absehbar, daß er unkastriert wohl nicht der pflegeleichteste sein würde. Trotz Welpengruppe und sehr viel positiver Hundekontakte.

: Oder wurde zeitgleich auch mehr der freundliche Umgang geübt?

nein, der freundliche Umgang konnte eigentlich nicht mehr geübt werden als ohnehin. Ich bin zu der Zeit fast 4x die Woche auf dem Hundeplatz gewesen und fast jedes Wochenende auf Breitensportturnieren. Da gab es sehr oft Kontaktmöglichkeiten für die Hunde die ich auch reichlich genutzt habe. Mit 9 Monaten kristalisierte sich dann deutlich heraus, daß Bari gleichgroße Rüden immer weniger mochte. Ist aber typisch für Akita. Mit großen Hunden gleichen Geschlechts kommen sie selten aus da selber sehr dominant. Bei Goldies z.B. hatte ich das Problem nie. Da diese Schlappohrig und meist freundlich wedelnd sind (= unterwürfig) hat Bari diese nie als Feind betrachtet. Ca. 7 Monate nach der Kastration wurde er dann merklich gelassener. Ich schätze da waren auch die letzten Resthormone "verpufft".

: Würdest Du es beim nächsten Hund wieder so handhaben?

ich stand danach wieder vor dem "Problem". Allerdings haben sich die Umstände geändert. Bari habe ich mir für den Hundesport angeschafft und fand es lästig mit so einem Stinker die Turniere unsicher zu machen. Ist echt blöd wenn man immer achtgeben muß, daß kein Rüde zu nahe kommt.
Heute mache ich (zumindest im Moment) keinen Hundesport und gehe auch nur selten auf Hunde-Massenveranstaltungen. Mein junger Rüde (3 1/3) ist auch ein typischer Akita-Rüde. Er ist nicht kastriert und wird es auch nicht da ich mit ihm züchten möchte. Er ist aber zu gängeln und ich gehe halt anderen Rüden aus dem Weg (ist beim Hundesport schwierig). Augf Ausstellungen benimmt er sich komischerweise. Aber das kennt er auch von Welpenbeinen an.

Es kommt halt immer auf die Umstände an. Inzwischen habe ich meine Meinung zum Kastrieren aber auch geändert. Heute sehe ich es doch als einen ziemlichen Einschnitt in die Hundepsyche an und würde, wenn keine medizinischen Gründe vorliegen, nicht kastrieren lassen. Hier wo ich lebe ist es aber auch ohne weiteres möglich mit einem nicht ganz so jeden Hund liebenden Rüden in ruhe spazieren zu gehen. Die Hundedichte ist hier nicht so hoch und man kennt sich (die Hundehalter unter sich). Ich habe hier höchst selten Probleme mit Hundebegegnungen. Von daher sehe ich das Ganze auch nicht so eng.

Grüße
Kathi