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Unglücklicher Hund?

geschrieben von Biggi(YCH) 
Unglücklicher Hund?
30. September 2001 08:16

Wir haben einen hyperaktiven Sohn und zwei Hunde. Der einen Hündin macht dies nichts aus, sie stört sich nicht an ihm. Die andere Hündin reagiert recht ängstlich. Sie läuft oft vor ihm weg und knurrt und bellt wenn er in ihre Nähe kommt. Dies reizt unseren Sohn vermehrt sie zu ärgern, wo wir natürlich eingreifen, sobald wir es mitbekommen. Seit einiger Zeit frißt die Hündin auch sehr schlecht. Ich glaube sie ist trotz unserer Liebe zu ihr recht unglücklich. Wenn ich diese Problematik jemanden erzähle, wird mir ständig geraten die Hündin trotz allem zu behalten. Aber wäre es nicht besser sie in eine Familie zu geben, wo sie auch geliebt wird und Ruhe findet?


30. September 2001 08:42

Moin Biggi

Wie alt ist Dein Sohn?

Mein Bruder war als Kind ebenfalls hyperaktiv. Die Lösung war ein Ventil für seine überschäumende Energie zu finden damit er ausgeglichener und entspannter ist, d.h. Beschäftigung/Auslastung. Daher bekam er Judo-Unterricht und war sowohl in einem Turn- als auch in einem Schwimm-Verein. Später dann auch im Schützen-Verein. Parallel dazu war er in Therapie (Spielen, Reden etc.). Ich weiß nicht inwieweit die Hyperaktivität bei Deinem Sohn ausgeprägt ist - bei meinem Bruder ist eine Änderung erst langsam mit der Zeit eingetreten. Wir haben auch Haustiere gehabt aber es gab in dieser Hinsicht keinerlei Probleme.

Worauf reagiert die Hündin genau? Ist es sein Verhalten im Allgemeinen oder wenn er mit ihr spielen will, etc. Es ist sehr schwierig aus der Ferne überhaupt etwas dazu zu sagen. In jedem Fall ist es angebracht, dass Dein Sohn begreift, dass ein Tier ein Lebewesen ist und kein Spielzeug. Wenn der Hund sich zurückzieht sollte es respektiert worden und beide sollten nicht alleine sein. Eventuell kann Dir ein Verhaltens-/Hundetrainer vor Ort weiter helfen. Allerdings würde ich ihre Qualifikation bzw. Referenzen sehr genau prüfen.

Ich würde Dir auch empfehlen, die Hündin trotzdem von einem Tierarzt untersuchen zu lassen, wenn auch nur um lediglich klarzustellen, dass sie keine gesundheitlichen Probleme hat (verminderte Futteraufnahme).

Viele Grüße

P + D


30. September 2001 10:00

Hallo Biggi

POS Kinder machen mitunter im Umgang mit Tieren wirklich grosse Probleme. Das Verhalten dieser Kinder zeigt sich recht verschieden, wie das Porcha schon sagte. Deshalb ist es nicht einfach einen Rat aus der Ferne zu geben.

Ich erlebe ein POS Mädchen in allernächster Umgebung, bei einem Nachbarn auf einem Bauernhof. Die Kleintiere, der Hund, Katzen, Hasen und Hühner werden drangsaliert und sogar auch gequält. Aber nicht nur die Tiere werden gequält, auch die kleinen Geschwister haben zu leiden. Auf dem Hof ist dauerndes Geschrei und Gezeter und die Mutter nahe am Rand der Verzweiflung. Sie leidet sehr darunter, dass sie dauernd am Schimpfen mit dem Kind ist. Es ist ein einziger Teufelskreis.

Anderseit kenne ich einen POS Buben, dieser kann es bestens mit seinem Kromi. Der Hund läuft ihm freiwillig Schritt und Tritt nach. Aber ich meine, dass du selber am besten beurteilen kannst, ob es für diese eine Hündin noch zu ertragen ist. Du kannst nicht immer alles wissen, was dein Sohn in unbeaufsichtigten Momenten mit dem Hund tut und das ist nicht ungefährlich. Vielleicht wäre dir doch zu raten, diese eine Hündin in eine ruhigere Umgebung zu geben. Aber das musst du ganz allein entscheiden. Ich wünsche dir viel Kraft, du hast es nicht einfach.

Gruss
Yvonne



30. September 2001 10:10

Hi Biggi,

ich kann mich Porcha zu ihrer Ausführung betreffend Eures Kindes nur anschließen, häufig ist es zum Teil auch so, dass gerade hyperaktive Kinder zusätzlich hyper-intelligent sind und irgendwo nur unterfordert (kenne ein Geschwisterpaar aus dem weiteren Bekanntenkreis).

Andererseits weiß ich nicht, ob der Hund jemals damit klar kommen wird, es gibt auch Hunde, die Gewusel nicht ab können: Meiner würde sicher nicht damit klar kommen - er ist ein ziemlich zurückhaltender Hund, dem Gekreische zu viel ist...

Ich würde das ganze mal genau durchdenken und wenn du zu dem Schluß kommst, dass die Hündin nur im Dauerstreß lebt, dann ist es vielleicht besser sie an eine Familie zu geben, in der evtl. keine kleinen Kinder leben, damit sie auch mal entspannen kann - auch bei Menschen ist Dauerstreß ein Indikator dafür, dass gesundheitliche Probleme folgen und ich denke das muß nicht sein - zumal das ganze evtl. einmal eskalieren könnte, wenn die Hündin von Deinem Sohn in die Ecke gedrängt wird und sich dann evtl. aus ihrer Sicht verteidigen muß!

Liebe Grüße,
Me & Bär

30. September 2001 10:21

Hallo Biggi,

wenn Du das Gefühl hast, das Deine Hündin mehr oder weniger durchgehend unglücklich bzw. gestresst ist, ist eine Abgabe vielleicht wirklich die bessere Lösung.
Wie die anderen schon schrieben, es ist ganz sicher keine einfache Situation für den Hund u. auch für Dich/Euch.
Und es gibt eben Tiere, die mit Kindern bzw. bestimmten Kindern (die müssen gar nicht besonders auffällig sein) einfach nicht klarkommen. Und wenn für Dich auch deutlich ist, daß Dein Sohn dazu tendiert die Hündin dann extra zu ärgern wäre eine neue Familie wohl wirklich die bessere Lösung im Sinne aller.
Ich wünsche Dir Kraft bei Deiner Entscheidung u. ggfs. ein wirklich gutes Zuhause für Deine Hündin.
Gruß
Wilma u. Arno

30. September 2001 13:14

Liebe Biggi,

das hat zwar nur indirekt mit deiner Frage zu tun, aber ich möchte dir ein Buch ans Herz legen: "Hilfe, mein Kind ist unerziehbar" von Vera Biber (Leben mit einem hyperaktiven Kind - Erfahrungen und Ratschläge). Es geht hier um den Zusammenhang von Hyperaktivität und Nahrungsmitteln.

Ganz liebe Grüße

Jana mit Liza & Plastic