Hund bellt am falschen Ort / Zeit :: Hundeerziehung + Soziales

Hund bellt am falschen Ort / Zeit

von Stefan(YCH) am 13. Juni 1998 15:46

Wo fange ich da an...
Seit etwa 2 Wochen habe ich einen Herdenschutzhund (1 Jahr alt), mit dem ich sehr viel Zeit verbringe.
Ist er an der Leine oder hat er keine Ablenkung ist er sehr folgsam und lernt schnell neue ihm unbekannte Sachen...
Nur, wenn er andere Hunde oder Katzen sieht, jagt er diese wie wild... das ist ja weiters auch kein Problem, nur nach einer gewissen Zeit sollte er dann schon wieder kommen, wenn ich ihn rufe.
Das weitaus grössere Problem ist, dass er vor allem Angler (und fast nur die) anbellt, und zwar nicht gerade freudig.
Wie kann ich nun einem Hund auf mehr oder weniger plauslble Art klarmachen, dass er nur zuhause fremde Leute anbellen darf und auch nur bis ich sage "Stop, Aus, Ruhe.. (oder eben sowas)".
Kurz: Wie gewöhne ich ihm das Aufhören des Gebells auf Kommando ab und wie bringe ich meinen Hund dazu, nach ein paar Minuten spielen zu mir zu kommen, und nicht mit dem anderen Hündchen (und eben auch den da mitgezogenen Besitzer) davonzutrotten.
Den einfachsten Weg (immer an der Leine) ist ja wohl nicht des Kolumbusses Ei...

von mecki(YCH) am 15. Juni 1998 12:15

Hallo Stefan, Du schreibst u.a...

:Nur, wenn er andere Hunde oder Katzen sieht, jagt er diese wie wild... das ist ja weiters auch kein Problem,

ups, Rücksichtnahme ist wohl nicht gerade Deine Stärke oder wieso ist es für Dich kein Problem, wenn Dein Hund andere Hunde bzw. Katzen jagt. ?

: nur nach einer gewissen Zeit sollte er dann schon wieder kommen, wenn ich ihn rufe.

Nein, er sollte erst garnicht loslaufen bzw. sich direkt von Dir wieder stoppen lassen. Das sollte Dein Erziehungsziel sein.

:Wie kann ich nun einem Hund auf mehr oder weniger plauslble Art klarmachen, dass er nur zuhause fremde Leute anbellen darf und auch nur bis ich sage "Stop, Aus, Ruhe.. (oder eben sowas)".

Indem er jedesmal, wenn er auf Dein Kommando aufhört draussen Leute zu verbellen, ein dickes Lob erhält bzw. sofort gestört wird, wenn er damit anfängt. Sei es auch, daß Du ihm mal kurz die Schnauze leicht zuhälst falls er nicht versteht was Du von ihm möchtest.
Bellt er auch, wenn Du ihn mit einem anderen Kommando z.B. Sitz oder Platz ablenkst ?

Wir haben einen Hütehundemischling, der sehr wachsam ist und anfänglich auch alle fremden Leute, die mir beim Spaziergang entgegenkamen, am liebsten gefressen hätte.
Ich nahm ihn anfänglich bei solchen Begegnungen an die Leine und gab das Komando "Sitz", bellte er dennoch kam das Komando "Nein" und wenn er trotzdem weiterbellen wollte, habe ich ihm kurz die Schnauze zugehalten und es mit dem Komando "Schluß jetzt" besiegelt.
Nach mehreren Übungen, hörte er spätestens beim Komando "Schluß jetzt" auf und mittlerweile reicht das Komando "Sitz" aus, damit er weis, das Gegenüber will uns nichts tun und er kann ruhig sitzen bleiben.

:.. und wie bringe ich meinen Hund dazu, nach ein paar Minuten spielen zu mir zu kommen

wie ich oben schon schrieb, solltest Du erstmal umdenken, den nicht jeder andere Hund + Besitzer ist vielleicht wild darauf, mit einem fremden freilaufenden Hund zu spielen.
Wir haben ein Hundepaar, käme ein fremder Rüde auf uns zugelaufen um mit der Hündin zu spielen, würde der Rüde sofort gegen ihn losgehen.

grinning smileyen einfachsten Weg (immer an der Leine) ist ja wohl nicht des Kolumbusses Ei...

Da kann ich Dir nur Recht geben. Da mein Rüde anfänglich auch alles angehen wollte, was uns entgegen kam, kenne ich die Situation nur allzugut.
Die Frage ist also, wie reagiert Dein Hund auf die Komando´s "Sitz bzw. Platz" ohne Ablenkung wenn er ohne Leine läuft ?
Wie wär´s mal mit in die andere Richtung laufen oder sogar verstecken, wenn der Hund nicht sofort auf Ruf zurückommt ? Natürlich sollte man diese Übung nicht gerade am Objekt ausprobieren. Sondern so, dem Hund erst mal beibringen, daß Herrchen abhanden kommt, wenn der Hund einfach weiterläuft.
Vielleicht reagiert er auch auf eine Ablenkung wie z.B. Ball oder Lieblingsspielzeug, damit man ihn damit sofort zurücklocken kann ?
Ich habe gute Erfahrungen bei der Hütearbeit mit langer Leine + Geschirr (Leine am Halsband finde ich hierbei zu schmerzhaft)gemacht, wenn mein Rüde zu voreilig loslief und die Komando´s irgnorierte.

gruß mecki


gruß mecki

von Dagmar & Lena(YCH) am 15. Juni 1998 13:33

Grüß Dich Mecki !

Ja, ja das altbekannte Problem des alleine spazieren gehens.
Zu dem bellen kann ich sagen, daß da all' die gut gemeinten Tips bei meiner Lena nicht geholfen haben. Die Kommandos Sitz und Platz hat sie zwar ausgeführt, aber weitergebellt. Selbst beim Schnauze zuhalten hat sie gebellt (jedenfalls so gut wie möglich mit zugehaltener Schnauze). Ich war schon ganz verzweifelt, denn wenn es bei mir Zuhause z.B. an der Tür geklingelt hat, dann hat sie einen Heidenaufstand veranstaltet und sich gar nicht wieder beruhigt. Eines Tages bin ich dann auf den trichter gekommen und ich habe sie für's anzeigen gelobt. Siehe da, es hat funktioniert. Wenn uns jetzt jemand entgegenkommt, der ihr nicht geheuer ist oder es an der Tür schellt, zeigt sie an und ich lobe. "Feiner Hund, ich habe es gehört usw.". Schon ist Ruhe. Scheint so als wenn ich die ganze Zeit zu blöd war und nicht kapiert habe, daß mein Hund mir was anzeigen wollte. Ich weiß es klingt komisch, aber es war ganz einfach. Je mehr ich das bellen unterdrücken wollte, desto doller hat sie gebellt. Heute knurrt sie nur noch manchmal wenn uns fremde Männer entgegen kommen und ich sage "Fein, hat sie aufgepaßt" und schon ist sie stolz wie Oskar und hört auf damit.

Es hatte sogar den Vorteil, daß ich ihr jetzt Sachen geben kann mit der Aufforderung "Aufpassen" und sie knurrt obwohl keiner da ist. Seitdem mache ich mir keine Gedanken mehr wenn meine Geldbörse im Auto liegt und Lena dabei sitzt.

Viele liebe Grüße von Dagmar & der gefährlichen Lena (von der ja eigentlich keiner weiß, daß sie ein Schaf ist .....)

von mecki(YCH) am 15. Juni 1998 14:01

Hallo Dagmar,

Janosch für´s Anschlagen toben, tue ich in der Wohnung sowie im eingezäunten Garten.

Würde ich Janosch aber draussen für´s Anschlagen bzw. verbellen loben, würde er es als Aufforderung zum Angriff auffassen.

:Es hatte sogar den Vorteil, daß ich ihr jetzt Sachen geben kann mit der Aufforderung "Aufpassen" und sie knurrt obwohl keiner da ist. Seitdem mache ich mir keine Gedanken mehr wenn meine Geldbörse im Auto liegt und Lena dabei sitzt.

Leider verteidigt Janosch alles woran er angebunden ist (liegt er ohne Leine nebendrann kommt es immer auf die Situation an). Deswegen kann ich ihn auch draussen nie aus den Augen bzw. aus meinem direkten Einwirkungsbereich lassen. Würde er auf dem Hof nur einmal einen Menschen schnappen (Schuld hin oder her), hätte er sofort Hofverbot. Deswegen riskiere ich nicht´s.
Mit Laika habe ich das genaue Gegenteil, sie könnte ein Einbrecher wohl schlafend mitnehmen.

Es ist sehr interessant so völlig verschiedene Hunde zu haben.

gruß mecki

von Stefan(YCH) am 16. Juni 1998 14:26

Hallo Dagmar, Hallo Mecki

Zusammenfassend:
Der eine Rat: den Hund fürs "Anzeigen" loben...
Der andere Rat: den Hund ablenken, mit Kommandis wie Sitz oder Platz.

Meine Hündin ist auch recht folgsam, wenn sie an der Leine spaziert, weil sie weiss, dass sie an der Leine ist und ich auch intervenieren kann, wenn sie nicht aufhört zu bellen.
Aber wenn sie nicht an der Leine ist, dann ist sie nur solange sehr folgsam, bis sie von irgendwas abgelenkt wird. Und wenn das halt eben ein Fischer ist mit einer Angelrute, dann wird nicht "angezeigt", sondern "angebellt"... und alles Rufen ist vergebens, ich muss den Hund fast "abholen" und im mit "Aus" oder "Ruhe" wieder beruhigen.
Naja, als Herdenschutzhund ist das warscheinlich das schwerste, einem Hund etwas gegen seinen Instinkt beizubringen.

Wenn ich an einem Ort sitze (eben quasi Revier bezogen habe), dann bellt sie ankommende Leute an, die sie aber dann Schwanzwedelnd begrüsst, wenn die Leute mit Hunden umgehen können (ich bin da echt froh, dass das doch die meisten sind)... aber den anderen Fremden, die Angst vor Hunden haben, kann man es auch nicht übel nehmen, wenn sie fast sauer sind, weil sie ein Hund abbellt - aber desswegen möchte ich ja den Hund nicht gleich an die "ewige Leine" nehmen, sondern ihn vielmehr erziehen...
Da scheine ich ja noch ein kleines Stück Arbeit zu haben, aber wenn man von Anfang an falsch liegt, ist es eben schwer, das dann zu korrieren.
Jedenfalls besten Dank für eure Antworten...

Stefan

von mecki(YCH) am 17. Juni 1998 05:53

Guten Morgen Stefan, Du schreibst u.a..

:Und wenn das halt eben ein Fischer ist mit einer Angelrute, dann wird nicht "angezeigt", sondern "angebellt"...

Wie reagiert Deine Hündin, wenn Du mit ihr an der Leine zum Angler hingehst ?

:Naja, als Herdenschutzhund ist das warscheinlich das schwerste, einem Hund etwas gegen seinen Instinkt beizubringen.

Ja, denke ich auch. So hab ich mal gelesen, daß man eben nicht mit jeder Hunderasse alles machen kann. So "probiere" ich ja schon seit ca. 2 Jahren meiner Husky-Hündin das Jagen zu verleiden, bis heute leider vergeblich.
Was für eine Sorte Hund ist den Deine Hündin ?

gruß mecki


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