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Stachelhalsband

geschrieben von Klaus(YCH) 
Stachelhalsband
05. Oktober 2001 11:52

Meinem neunmonatigen Schäferhundmischling versuche ich gerade "Fuß" beizubringen. Doch er läuft oft noch vor oder hinterher. Also korrigiere ich ihn, indem ich an der Leine ziehe und ihn dann lobe. Jetzt hat mir ein Bekannter geraten, es mal mit einem Stachel zu versuchen, weil es besser ist dreimal kräftig zu ziehen und es ihm dann weh tut, als hundert mal und er merkt nichts. Was meint ihr?


05. Oktober 2001 12:06

Hallo Klaus!

Nico kennt das Stachelhalsband von seiner Vorbesitzerin zum Radfahren, weil er da sehr temperamentvoll ist. Ich habe es ausprobiert: nach 5 min zieht er so wie an jedem anderen Halsband auch, die Gewöhnung ist schnell da.
Jetzt fahre ich mit Geschirr, klappt toll!
Zum Fuß gehen: Hast Du es schon mal mit Clicker oder einem Motivationsobjekt (Ball, Lecker in der Hand)probiert?

Liebe Grüße!
Nathaly

05. Oktober 2001 13:08

Frage 1: Warum so spät erst?

Vorschlag: Ohne Leine üben (im Garten oder große Wiese), mach Dich interessant für ihn, zeig ihm das Leckerchen in der rechten Hand (die du so in Brusthöhe immer hinundher schwingst) und dann gehst Du los mit dem Kommando "Fuss". Ein paar Schritte gehen und sofort Leckerchen werfen, dick loben und spielen, sofern er´s richtig macht.

Ich würde so einem jungen Hund noch nicht so einen Zwang aufsetzen. Mit Motivation und Geduld wird´s auch. Es ist zwar der längere Weg, aber er entschädigt mit einem freudig laufenden Hund.

Moni


05. Oktober 2001 13:41

Hi

: Meinem neunmonatigen Schäferhundmischling versuche ich gerade "Fuß"
: beizubringen. Doch er läuft oft noch vor oder hinterher. Also
: korrigiere ich ihn, indem ich an der Leine ziehe und ihn dann lobe.

je nachdem wie du ihn mit leinenruck korrigierst, kannst du ihm
darüber geradezu beibringen, nicht bei fuss zu laufen, weil er
eben genau darüber zur belohnung kommt.

Jetzt hat mir ein Bekannter geraten, es mal mit einem Stachel zu
versuchen, weil es besser ist dreimal kräftig zu ziehen und es ihm
dann weh tut, als hundert mal und er merkt nichts.

nun, ja, er hat nicht recht. es ist überhaupt nicht notwendig,
dass der hund etwas unangenehmes merkt, wenn es darum geht,
ein erwünschtes verhalten zu lehren.

:Was meint ihr?

das das stachelhalsband übelste tierquälerei ist.

du musst zusätzlich an folgendes denken: jeder schmerz
reduziert verhalten, beziehungsweise verringert die wahr-
scheinlichkeit auf wiederholung des verhalten, wenn der
schmerz die konseuqnz des verhaltens war.

also, mit anderen worten: mit schmerz verbietet man was, mit
belohnung verstärkt man ein verhalten.

stell dir also mal die frage, was du willst: Entweder du
möchtest ein verhalten (z.b. bei Fussgehen) herbeiführen (das muss Hund lernen, aber nicht über schmerz), oder du willst über schmerz ein
verhalten verhindern.
du kannst aber nicht ein verhalten herbeifürhen, sozusagen im
ausschlussverfahren, dass du deinem hund solange etwas verbietest
und ihm mit leinenruck wehtust, bis nichts anderes mehr als die
fussposition übrig ist.

Denk mal drüber nach, wenn du deinem hund das nicht-bei-fuss-gehen
mit leinenruck verbietest, welche information im leinenruck für
den hund darüber enthalten ist, was er wikrlich machen soll....

denk mal drüber nach, wenn ich dir walzer tanzen beibringen sollte
und ich trete dir für nen falschen schritt vors schienenbein, welche
information darin für dich enthalten ist, wie es ebe richtig geht.

T.

05. Oktober 2001 13:51

Hi,

kann nur meiner Vorrednerin beipflichten :-)))
Leine ab und dann MOTIVIEREN !! und wenn er richtig in Position ist LOBEN !!!!
Wenn Du das bei "Fuß" hinkriegst, dann hast Du als Hundeführer was gelernt - nämlich wie positive Verstärkung klappt und damit eine Erziehung ohne Zwang !

Viel Spaß + Erfolg
Gabi + Sheila, die mit dem System SEHR gut fahren

05. Oktober 2001 14:02

: Meinem neunmonatigen Schäferhundmischling versuche ich gerade "Fuß" beizubringen. Doch er läuft oft noch vor oder hinterher. Also korrigiere ich ihn, indem ich an der Leine ziehe und ihn dann lobe. Jetzt hat mir ein Bekannter geraten, es mal mit einem Stachel zu versuchen, weil es besser ist dreimal kräftig zu ziehen und es ihm dann weh tut, als hundert mal und er merkt nichts. Was meint ihr?
:

Hallo Klaus,

mal eine Frage, warum muss man immer beim "Bei Fuss" lernen an der Leine zerren? Lernt der Hund dadurch, was man will? Bestimmt nicht.
Ich gestehe, ich habe es früher auch nich viel besser gemacht. Aber meine jetzige "Grosse" ist über Spiel/Beute-Motivation ausgebildet worden. Bei Fuss fast nur ohne Leine. Und wenn Leine dran, dann kein Ruck. Stattdessen ein Ball o.ä. vor die Nase und los geht's. Etwas vereinfacht ausgedrückt. Besorg' Dir mal die Bücher und Videos von Ekhardt Lind. So in etwa meine ich das.
Meine "Kleine" ist gerade 6 Monate alt. Ich habe sie seit etwa 5 Wochen. Bis dato kannte sie Leine zwar etwas, aber war alles andere als leinenführig. Sprang an der Leine rum, biss rein, zog, etc. Macht sie heute auch noch manchmal. Bei ihr habe ich "Bei Fuss" gänzlich ohne Leine und mit Clicker geübt. Und es klappt toll. Ein paar Schritte im Garten gelaufen, sobald sie ruhig neben mir lief "Click und Belohnung". Das hat sie ziemlich schnell drin gehabt. Dann kam das Ansehen, sobald sie mich beim Gehen ansah "C&B". Das ganze rein freiwillig, ohne Kommando. Natürlich ist das ganze noch längst nicht prüfungsreif, wir sind gerade mal bei ein paar Schritten. Perfektes "BEiFuss-Gehen" ist es natürlich auch noch nicht. Aber sie lernt es weit schneller und vor allem freiwilliger als mit Leinenruck.
Für diese Art Ausbildung schau' mal ins Clickerforum hier, oder besorge Dir das Buch "Clickertraining für Hunde" von Martin Pietralla.

Ein Stachelhalsband an einem 9monatigen Schäferhund zeugt eigentlich nur von einem. Nämlich der Unfähigkeit des Hundehalters, seinen Hund auszubilden. Sorry wenn es etwas hart klingt, aber das ist meine Ansicht. Ausserdem bringt ein Stachelhalsband nichts. Der Hund gewöhnt sich dran und dann ist die Wirkung auch verloren. Und die Sache mit der Gewöhnung geht sehr schnell.

Gruss Cindy