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Rempeln und niederrennen-bloß Spiel?

geschrieben von sunny2(YCH) 
Rempeln und niederrennen-bloß Spiel?
07. Oktober 2001 14:14

Hallo,
unser Sam wird von zwei, drei Hunden, die wir ab und zu beim Laufen treffen regelmäßig heftig angerempelt (bodycheck) bzw. "über den Haufen gerannt"- letzteres verhindern wir, indem wir den betreffenden Berner"welpen" (11Mo.)- Kontakt meiden (anleinen). Dessen Herrchen fehlt leider das Verständnis für unser Verhalten : Die spielen doch nur!
Und gestern wieder eine ähnliche Szene mit einem jungen Boxerweibchen, etwa anderthalb, zwei Jahre alt: Herrle ruft (zwecklos, ebenso wie bei Berners Herrchen), Hündin umkreist uns-es sah schon nach Spiel aus- aber zwei, dreimal rannte sie eben volle Kanne in unsren Sam rein, der mit 9 kg da wenig gegensetzen kann und solange "auf der Flucht" war (um uns rum) bis die Boxerdame eingefangen war.
Und dann auch wieder die Bemerkung "Die spielt bloß." Hmm.
Soweit ich mich erinnre, hat das Verhalten, dem anderen (brutal) den Weg abzuschneiden, etwas mit Unterordnung zu tun, wenn es hier auch spielerisch auf uns wirkt.
Und eigentlich sollten doch die Herrchen der Rempler bei so einem Verhalten einschreiten? Als Rudelchef und "Erzieher"? Vor allem bei so krassen Größenunterschieden.
Irgendwie finde ich die Sache nicht in Ordnung. Unsrer sucht sofort unsre Nähe, der unangeleinte "Spielt-bloß" ist außerhalb des Einflusses seines Herrn und darf unsren malträtieren...
Was würdet Ihr da machen?

Liebe Grüße,

Sunny



07. Oktober 2001 14:42

Hi Sunny

diskutieren mit den Besitzern ist meist zwecklos. Ich würde es aber nicht dulden, da dies ein "Mobbing" unter Hunden ist. Günther Bloch schreibt darüber in seinem Buch (nicht dem neuesten, das vorher, jetzt ist mir glatt der Titel entfallen). Außerdem sollten pupertierende Junghunde nicht mit Welpen spielen. Im Wolfsrudel (nur 1 Wurf pro Jahr) kommt das nicht vor und die Welpen spielen unter sich (gleiche Kräfte) bzw. mit Erwachsenen. Selbst die Jungen aus dem letzten Jahr werden von der Mutterwölfin überwacht und wenn sie die kleinen sinnlos "plattmachen", schreitet sie ein. Manchen Besitzern kann man das erklären, manchen nicht.
Für Dich sieht das so aus, daß Du die Mutterhündin Deines Welpen ersetzen mußt. Ganz gut geht das, indem man hingeht, dem Welpen die Chance gibt, sich zwischen den Beinen zu verstecken und dann den "Jungrüpel" selbst auf Abstand hält (die beißen ja normalerweise nicht - notfalls ruhig am Halsband halten oder einfach durch Körpergestik auf gewissem Abstand). Herumbrüllen oder Gewalt ist nicht erforderlich und nicht angebracht. Der Welpe soll lernen, daß er bei Dir Vertrauen haben kann und Ruhe findet, aber auch, daß Du souverän und in Ruhe die Situation löst (also nicht selber "herumkläffst", "schnappst" = Treten, mit der Leine schlagen u.ä.). Der Welpe wird sich dieses Verhalten von Dir nämlich später abgucken.... Er lernt entweder, daß Auseinandersetzungen mit viel Getöse ablaufen oder aber daß das in Ruhe (und von Frauchen!!!!) übernommen wird.

Alles Gute
Heidrun

07. Oktober 2001 15:53


Hallo Heidrun,
danke für die Antwort!
Von Bloch hab ich noch nix im Regal, werde mich mal drum kümmern...
Es ist so nervig, unser Sheltie Sam ist ein solches "Lamm" und dann diese heranschießenden Halbstarken...da hab ich natürlich Bedenken, daß er mir "versaut" wird durch solche Aktionen. Die Rempler sind so heftig, daß man hört, wie dem kleinen die Luft aus den Lungen geschlagen wird, UFFF...keine schöne Sache, und wenn dann der andere Hundebesitzer wohlwollend lächelnd heranschlendert, naja...
Ich werde es so halten, daß ich versuche die Kontakte zu betreffenden "Spezies" zu verhindern (es gibt genug sanftere - auch große!-Hunde hier).

Nochmal danke,

schönen Sonntag noch,
wünscht Sunny samt Sam

07. Oktober 2001 16:06

Hallo Sunny,

ja, laß Dir den kleinen nicht versauen - könnte nämlich wirklich zu Angstkläffen führen oder so, wenn er das zu oft mitmacht. Shelties gelten auch nicht als die allerrobustesten (so im Vergleich zu Labbie, Boxer, Rotti....). Wenn er selbst frech wird, muß er sich schon mal von einem erwachsenen unterordnen lassen, aber das ist was anderes und tut auch gar nicht weh...

Noch ein Tipp vor Blochs Büchern: 2 Videos von Trummler - Welpenerziehung im Wildhundrudel. Da ist auch alles drin - z.B. wie die Mami einschreitet etc. Ist seeeeehr lehrreich! Und liefert gute Begründungen.

Liebe Grüße
und auch noch schönen Sonntag
Heidrun

08. Oktober 2001 07:53

Hy Sunny,

zu der Boxerhündin möchte ich mal etwas sagen. Da Boxer generell etwas "anderst" spielen als andere, konnte ich dieses Verhalten immer wieder beobachten. Da einige Rassen damit nicht klarkommen, spielen die meisten Boxer am liebsten untereinander. Da können sie nämlich auch "boxen", klammern, umwerfen. Eben dass tun, wozu sie ursprünglich einmal gezüchtet wurden. Meiner kennt auch ´nicht die Variante "drumherum laufen" - er will auch immer zuerst durch die Mitte. Ob da gerade jemand steht - egal. Ich pflege meinen "Rüpel" in solchen Situationen abzulegen, wenn sich der kleine Hund nähert, darf er mit dem Befehl "langsam" auch wieder spielen. Dann legt er sich i.d.Regel auf den Rücken und lässt den kleineren auf sich rumtoben. Später ist es meisten so, dass die kleineren dann auch keine Angst mehr vor ihm und seinem Spiel haben.
Schade, dass die Hundeführer keinen Einfluss auf das Verhalten nehmen, denn gerade das anleinen, also das Kontakt zu anderen Hunden vermeiden ist in meinen Augen total falsch.
Jeder verdirbt es sich mit seiner Umwelt so gut er es kann....

Liebe Grüße, Carmen mit Kleinhundeliebhaber-Kopf-durch-die-Wand-Rüpel-Khan

08. Oktober 2001 09:26

Hallo Carmen,
danke für die Info über Boxer, das wußte ich nicht.
Leider scheinen die Boxer Besitzer wenig Ahnung von Hundeerziehung zu haben, lassen die Hündin auch mit ihrer ca. 9 jährigen Tochter laufen- mit Stachelhalsband und Flexi (dolle Kombination, gell?)...die Hündin ist sehr temperamentvoll, lt. Herrchen kotzt sie öfters nach dem Toben, weil sie einfach total hochdreht (sagt er so), also die Leute sind etwas überfordert meiner Meinung nach. Frauchen wollte nen Boxer, weil sie mit einem aufgewachsen ist, wird aber wohl nicht recht mit dem Hund fertig, man sieht immer nur den Mann (wenn überhaupt, eher selten...) mit der Hündin. Meist ist sie im Garten.
Unsrer darf mit jedem Hund spielen, dem sein Frauchen / Herrchen das erlaubt, aber wenn ich seine Gesundheit beeinträchtigt sehe bzw. er solchen groben Spielern ausgesetzt ist, unterbinde ich es lieber.
Wobei mir am liebsten wäre, wenn die Besitzer der "Rüpel" selbst eingreifen würden...seufz.
Die Berner Besitzer sind übrigens mittlerweile schon bekannt für ihren stürmischen Hund, etliche andere Hunde meiden ihn bereits "Oh Gott, da kommt der..." .
Das nervt die Besitzer natürlich, sie gehen mittlerweile auf den örtlichen Hundeplatz. Mensch, da dachte man, das sind so gemütliche Tiere, und dann DAS! Ist direkt mit Arbeit verbunden...*ggg*

Liebe Grüße,
Sunny und Sam (der heute schon seine erste Spielerunde mit Pon und nem Terrier hatte)