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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Hunde von Pennern
08. Oktober 2001 12:29

: Hi yorkies,
: Weshalb brauchen Hunde von Pennern keine Leine?

Ouzo ist kein Pennerhund (wobei er auch gerne pennt) und braucht fast keine Leine.
Ich habe auch ehrlich gesagt nicht viel an ihm "herumerzogen". Als er vom Tierheim kam, war er eh nur ein Angsthase und ich habe außer Sitz und bleib überhaupt ncihts von ihm verlangt. Das Gehorchen kam irgendwie ganz von alleine, nur das "Fuß gehen" mußten wir gemeinsam üben.
Ich denk, wie hier von jemand geschrieben, dass er einfach weiß, dass er es gut bei mir hat und deshalb bleibt er an meiner Seite und läuft nicht weg. Er aktzeptiert mich als Rudelführer und wenn ich sage "bleib" dann bleibt er liegen, egal was auf der anderen Straßenseite los ist.
Ich selbst mußte schon mit anderen Leuten die Erfahrung machen, dass diese Hunde am wenigsten gehorcht haben, mit denen der größte Erziehungsaufwand betrieben wurde. Vielleicht liegt es da aber auch an der Rasse.

Viele Grüße von
Jutta + Ouzo, der gerade pennt und trotdem kein Pennerhund ist. (Wobei das Frauchen bei diesem trüben Wetter jetzt auch gleich einpennt )

08. Oktober 2001 14:25

Hallo Namensvetterin,

jetzt denken wir schon das gleiche - jetzt wird's mir unheimlich ;-))))

Wollte nur noch was ergänzen an dieser Stelle: das mit dem Überleben ist die eine Seite, eine andere Gruppe Pennerhunde ist nicht so nett, aber die kriegen halt mal einen ordentlichen Tritt in den Bauch, daß er über den halben Alexanderplatz fliegt und jaulend zurückkriecht - wenn sie raufen geht halt mal einer drauf (nicht gleich, aber weil die Verletzungen nicht ausheilen - ach so der mit dem Tritt geht vielleicht auch später an einem Riß in einem Organ drauf... aber das merkt keiner), wenn er wo nicht durchwill - Tritt hintenrein, wenn er zur Seite wegzieht an der Leine (die laufen dann nicht unbedingt frei) - Tritt in die Rippen.... Sorry, daß ich das so sarkastisch (ich könnte heulen, wenn ich drandenke) und so schonungslos offen darstelle, aber ich könnte noch ein wenig weitermachen, wenn die Drogen zunehmen - die Reaktionsfähigkeit auf ein Feuerzeug testen.... Es gibt da so schrecklich mißhandelte Hunde und so viele, die im stillen sterben. Ich kannte auch mal eine Tierärztin, die gelegentlich welche umsonst behandelt, die meinte, daß von 10 Welpen mindestens 9 an der Staupe eingehen etc.... Schaut euch mal um, wieviele alte Hunde es in diesen Pennergruppen gibt... Das sollte zu denken geben.

Also nix ist mit heiler Welt. Wir alle wissen, daß es immer Hunde gibt, die sich "von selbst" erziehen. Dominante Hunde passen sich in diesen Kreisen nicht an, sondern gehen streunen, werden aufgegriffen und landen im Tierheim, wenn sie nicht überfahren werden. Das ist auch eine Form "natürlicher" Auslese - der Penner holt seinen Hund ja nicht wieder ab, weil er die Kosten weder zahlen kann noch will und ein Hund der ihm wegläuft, den will er auch nciht, also kommt ein anderer her.

Soviel zu diesem gar nicht romatischen Thema...
Heidrun

08. Oktober 2001 14:32

Hallo Marianne,

meine Beobachtungen u. Erlebnisse decken sich im Großen u. Ganzen mit dem was Kathi sagte.
Wirklich gut gehaltene u. sozialisierte Pennerhunde hab ich bisher nur sehr selten gesehen.
Eher geht es nach dem Motto: Na ja, wenn der eine weg ist (überfahren oder was auch immer) gibt es halt einen neuen. Und viele tauschen eh regelmäßig aus, weil Welpen eben leichter in der Nähe bleiben u. dafür sorgen, daß mehr Geld v. Passanten fließt.
Wir haben übrigens bei uns im Tierheim so ein Paradebeispiel von "glücklicher Pennerhund". Herrchen ist einfach weitergezogen u. hat ihn im Zwinger des Obdachlosenasyls zurückgelassen. Der Hund sollte wg. Agressivität (vor allem gegen Männer) schon eingeschläfert werden, direkt vor Ort.
Jetzt ist er schon fast ein Jahr bei uns im Heim. Nachdem er uns vertraut u. inzwischen auch kastriert wurde, ist er soweit ganz umgänglich. Allerdings ist er absolut futteragressiv, verteidigt z. T. auch sein Spielzeug u. an Freilauf ist nicht zu denken (sehr starker Jagdtrieb).
Auf einige Besucher (Männer) reagiert er immer noch sehr agressiv. Ich denke er könnte so einiges zum Mythos u. der Wahrheit beisteuern.
Ich denke ein gut gehaltener Bauernhund (also einer, immer mit dabei sein darf) hat es da sehr viel besser.
Mit tut der durchschnittliche Pennerhund (wobei ich das sowohl auf "echte" Obdachlose wie auch auf die beziehe, die nur tagsüber in der Stadt abhängen) sehr leid.
Gruß
Wilma u. Arno

08. Oktober 2001 16:19

Hallo Heidrun!

: jetzt denken wir schon das gleiche - jetzt wird's mir unheimlich ;-))))

...das geht mir öfter mal so, wenn ich Deine postings hier lese ;-)


: ... aber die kriegen halt mal einen ordentlichen Tritt in den Bauch,
: ...

Ich habe diese Pnkte eigentlich nur deshalb aussen vor gelassen, weil sich mir dadurch nicht erklärt, weshalb die Hunde "freiwillig" (?) bei ihren Menschen bleiben. Und das war die Frage von Marianne.

Aber Du hast Recht, mit dem was Du hier schreibst:

: Es gibt da so schrecklich mißhandelte Hunde und so viele, die im stillen sterben.
: ...
: Also nix ist mit heiler Welt. Wir alle wissen, daß es immer Hunde gibt, die sich "von selbst" erziehen. Dominante Hunde passen sich in diesen Kreisen nicht an, sondern gehen streunen, werden aufgegriffen und landen im Tierheim, wenn sie nicht überfahren werden. Das ist auch eine Form "natürlicher" Auslese - der Penner holt seinen Hund ja nicht wieder ab, weil er die Kosten weder zahlen kann noch will und ein Hund der ihm wegläuft, den will er auch nciht, also kommt ein anderer her.

... und das sollte bei den Betrachtungen nicht aussen vor gelassen werden. Kein romantisches Thema, stimmt. Eher sehr traurig. Aber gut, dass Du's auch noch einmal deutlich angesprochen hast.

Liebe Grüsse
heidrun+C

08. Oktober 2001 16:43

: Hallo Heidrun!
:
: : jetzt denken wir schon das gleiche - jetzt wird's mir unheimlich ;-))))
: ...das geht mir öfter mal so, wenn ich Deine postings hier lese ;-)

*freu*

: : ... aber die kriegen halt mal einen ordentlichen Tritt in den Bauch, :
: Ich habe diese Pnkte eigentlich nur deshalb aussen vor gelassen, weil sich mir dadurch nicht erklärt, weshalb die Hunde "freiwillig" (?) bei ihren Menschen bleiben. Und das war die Frage von Marianne.

Weil für den Hund als Rudeltier das Alleinsein existenzbedrohender ist, als der absolute underdog zu sein.

: Aber Du hast Recht, mit dem was Du hier schreibst:
:
: : Es gibt da so schrecklich mißhandelte Hunde und so viele, die im stillen sterben.
: : ...
: : Also nix ist mit heiler Welt. Wir alle wissen, daß es immer Hunde gibt, die sich "von selbst" erziehen. Dominante Hunde passen sich in diesen Kreisen nicht an, sondern gehen streunen, werden aufgegriffen und landen im Tierheim, wenn sie nicht überfahren werden. Das ist auch eine Form "natürlicher" Auslese - der Penner holt seinen Hund ja nicht wieder ab, weil er die Kosten weder zahlen kann noch will und ein Hund der ihm wegläuft, den will er auch nciht, also kommt ein anderer her.
:
: ... und das sollte bei den Betrachtungen nicht aussen vor gelassen werden. Kein romantisches Thema, stimmt. Eher sehr traurig. Aber gut, dass Du's auch noch einmal deutlich angesprochen hast.
:

Ja, ich bekam ein wenig die Wut bei einigen romantisch angehauchten früheren Zeitschriftenartikeln, an die ich mich erinnerte. Ich Berlin und Freiburg (Studienorte von mir) gibt es zig Pennerhunde, die es gut haben - aber auf jeden wohl eine Anzahl toter, mißhandelter, totkranker... Trotzdem kenne ich auch einen alten Penner, der mit seinem Hund verwachsen ist... die beiden sind ein gutes Päärchen, aber er (der Mann!) wird irgendwann im Winter erfrieren - ob das so romantisch ist ;-(

Nachdenkliche Grüße
Heidrun


09. Oktober 2001 15:49

Hallo,
ich will jetzt auch nochmal meinen Senf dazugeben. Ich habe gerade mit einem ,,Penner" geredet den ich auf den Spaziergang getroffen habe. Er hatte zwei Rottidamen und einen 6 Wochen alten Rotti-Labbi-Mix-Welpen dabei. Von den Welpen hat er noch 6 Stück ,also wer in Bremen wohnt und einen Welpen will, mail mich bitte an!
Der Mann ist, soweit ich das in der kurzen Zeit beurteilen kann, sehr gut zu seinen Hunden.Die Hunde hörten gut, waren verträglich und sahen gesund aus.
Natürlich gibt es auch Hunde von Pennern die geschlagen werden, krank oder aggressiv sind aber das gibt es in jeder Gesellschaftsgruppe. Ich denke mann kann nicht sagen den Hunden von Pennern geht es gut oder den Hunden von Ärzten, Lehrein oder Bauern geht es gut. Es kommt immer auf den einzelnen Menschen an.
Ich habe selber einen Pennerhund der gut hört, verträglich ist usw.
Andererseits ist er auch durch seine frühere Lebensart sehr selbstständig und am Anfang mußte ich immer gucken ob er sich alleine auf den Nachhauseweg macht inzwischen ist die Bindung zwischen uns so stark das er immer bei mir bleibt.
Ich glaube man kann Pennerhunde und die Penner selbst nicht über einen Kamm scheren kann.
Liebe Grüße
Simone
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