Hallo Thomas,
da sind wir uns mal wieder so richtig schön uneins.
: : darin liegt das Problem! Wer das Halti einsetzen will, muß die Leine
: : virtuos zu führen verstehen,
:
: Falsch! er muss die leine einfach nur halten, ohne zu rucken.
So so, "einfach" also. Hoffentlich weiß der Hund das auch. Am Anfang des Haltigebrauchs steht die Eingewöhnung des Hundes. Setzen wir diese voraus (bereits eine zeitaufwendige Geschichte), so gibt es trotzdem kluge Hunde, die sich dagegen wehren, am Halti geführt zu werden; der wilde Kangal, von dem Du mir unten erzählen wolltest, wäre vielleicht ein solcher Fall. Dann muß der Anfänger den Ruck, den sonst die Wirbelsäule des Hundes abfedern müßte, mit dem ins Halsband eingehakten Ende der Leine stoppen - das verstehe ich unter "virtuos", und der Anfänger kann es nicht, weil er mehr mit sich selbst beschäftigt ist als mit den Bewegungen des Hundes. Ein Halti gehört nicht in Anfängerhand.
: :Meiner Erfahrung nach beginnen die Probleme von vorn, wenn man das
: :Halti wieder wegläßt;
:
: Falsch! Das Halti ist kein Ausbildungshalsband sondern nur eine
: Führhilfe. Insofern hat er nie gelernt, ohne führhilfe zu laufen und
: kann natürlich auch nix vergessen... weils nix zu vergessen gibt
: Die Ausbildung an sich ist losgelöst vom halti zu sehen.
Selbstverständlich läßt das Halti sich auch wieder abbauen - das habe ich selbst schon praktiziert. Ein Hund kann in der Ausbildung auch kein Halti tragen - was in aller Welt sollte einen Hundehalter veranlassen, ihn draußen am Halti zu führen? Wer seinen Hund nicht ausbildet, ist selber schuld; und wer einen so mächtigen Hund hat, daß er ihn nicht kontrollieren kann, ist ganz offensichtlich nicht Herr der Lage und sollte seine Situation überdenken.
: : der Hund ist ja nicht so blöde, daß er die unangenehme Korrektur
: : seiner Blickrichtung nicht mit dem Ding verknüpfen könnte.
:
: Falsch! der hund wird nicht korrigiert durch andere korrigiert.
: Er verknüpft allenfalls, dass das herumdrehen seines kopfes
: eine kosequenz seines eigenen handelns durch ziehen ist, genauso
: wie ich verknüpfen würde, dass mir der schädel wehtut, wenn ich
: mit dem kopf vor die wand renne. ich habe die wahl das zu tun,
: oder es zu unterlassen. der hund hat die wahl, zu ziehen oder nicht.
: er entscheidet, nicht derjenige, der das halti in der hand hat.
Deine Beschreibung stimmt zwar, aber wo ist der Vorteil gegenüber dem Stachel, den ich benutze, um ihn alsbald wieder abzubauen - der Vorteil in methodischer Hinsicht, nicht in moralischer? Im übrigen ist die Konsequenz des Kopfdrehens zwar im Verhalten des Hundes begründet, aber in der Fixierung des Leinenendes in der Hand des Hundeführers im wahrsten Sinne des Wortes verankert, nicht wahr?
: : Ich "halti" ein Stachelhalsband (vielleicht sogar ein geschärftes, wie Falc es empfiehlt) für weitaus unproblematischer;
:
: Falsch! du kannst nicht ein Führhalsband mit einem Ausbildungs-
: halsband vergleichen.
Siehe oben! Ein ausgebildeter Hund hängt nicht in der Leine, und ein Halti ist nicht für Ausbildungen geeignet. Wie entsteht denn das Problem, daß eine "Führhilfe" benötigt wird? A. Der Hund wurde als Welpe nicht erzogen. B. Der Hund wurde erwachsen mit allerlei Angewohnheiten übernommen und wiederum nicht erzogen. C. Der Hundeführer ist der Kraft des Hundes physisch nicht gewachsen und also der falsche Mann am falschen Ort.
: btw: dein ausbildungshalsband ist einfach nur tierquälerei, das
: halti ist mit das sinnvollste überhaupt, wenn jemand nicht seinen
: hund ausbilden möchte und ihn dennoch dort kontrollieren möchte,
: wo er nicht frei laufen darf.
Tierquälerei, wenn ich zwei Übungseinheiten einen Stachel benutze, anstatt monatelang (und jahrelang, wenn man manche Hundebesitzer anschaut, deren fünfjährige Hunde noch immer nicht vernünftig an der Leine laufen) an der Leine herumzurucken, und es dann nur noch sporadisch einsetze und binnen weniger Wochen ganz abbaue? Ich kann nicht einsehen, wieso ich auf die Leinenführigkeit eine halbe Ewigkeit verwenden soll, wenn diese im Rahmen weniger Übungsstunden erlernbar ist. Das "fuß" des Hundeplatzes und das artige Laufen an lockerer Leine mit Schnüffelerlaubnis sind ohnehin zwei Paar Schuhe.
Gruß, Attila