Halti
11. Oktober 2001 07:22

Hi
: : ei ei ei... zu welcher schlussfolgerung muss man wohl dadurch
: : kommen?

nach meiner meinung, dass er extrem stark eingeschüchtert ist,
dass er sich total und vollkommen entgegen seinem willen der
brutalen gewalt des stachels fügt.

: Nun, zu der einfachen, daß Hunde nicht nur über positive
: Verstärkungen lernen, sondern auch über Schmerzeinwirkungen

das ist nichs neues und wirklich hinreichend bekannt und erwiesen.

sowohl das hundliche bedürfnis etwas angenehmes herbeizuführen
als auch das bedürfnis etwas unangenehmes zu beenden bzw. zu
verhindern erhöhen die wahrscheinlichkeit auf wiederholung eines
verhaltens.

sad smileyjetzt habe ich aber etwas Böses gesagt, nicht wahr?);

nein, nicht wirklich. uns beide trennt nur unsere ethische grund-
einstellung, unser verständnis vom respekt der subjektiven
interessen auf schmerzfreiheit eines anderen wesens und
unser stark unterschiedlich ausgeprägtes unrechtsbewusstsein.

: ferner, daß Leinenführigkeit in ganz kurzer Zeit antrainiert werden
: kann und dann viel mehr Zeit für anspruchsvollere Ausbildungsinhalte
: bleibt - nicht wahr?

ja, nur ich berücksichtige dabei, dass eine aversive übungssituation
möglicherweise eine negative erwartungshaltung für künftige übungs-
sitzungen nachsichzieht, dass stress das lernen blockiert, dass
erst er wahre lernerfolg, die möglichkeiten wirklich hohe schwierig-
kleitsgrade in der ausbildung zu erreichen, nur durch die wirkreaktion
des hundes erreicht werden kann.
"ich mensch, ich boss, du hund, du sklave, ich sage, du tust,
...ansonsten..." ist ne hoffnungslos überaltete einstellung von
ewiggestrigen betonköppen in der hundearbeit.

die leinenrucker bevorzugen eine arbeit über alleinige antwortreaktionen
des hundes, der hund hat gar keine andere wahl... ich bevorzuge eine
arbeit die auf der wirkreaktion des hundes basiert. der unterschied
ist der, dass ich langfristig eine garantie auf gegenseitige willens-
erklärung zur zusammenarbeit des hundes habe. das signale sogar dann
noch befolgt werden, wenn sie üer monate nicht mehr geübt wurden.

versuch einfach mal folgendes, nur ein kleines experiement. verzichte
mal für 4 wochen auf jeden (!) strafreiz. also: keinen leinenruck,
keine laute stimme, keine strafreize, keine körperliche einwirkung.
alle kommandos, die dein hund dann noch ausführt, hat er dann wirklich
und wahrhaftig gelernt. du hast über dieses experiement dann eine
totale, umfassende und absolut unmissverständliche und aussagekräftige
antwort über deine ausbildungsweise und erfährst, ob dein hund nur
arbeitet um strafen zu vermeiden, oder ob er übungen wirklich gelernt
hat.
trifft das erste zu, tut mir dein hund leid.

:Oder hattest Du an etwas anderes gedacht?

nein, selbstverständlich nicht

: Tja - wieder einmal eine Erleichterung für die Faulen, die sich mit
: ihrem Hund "keine Arbeit machen" wollen - warum haben sie dann einen?

komm mal runter von deinem hohen anspruch, wie man hunde zu halten
hat. genau dieses betrifft imho 90% unserer haushunde, wenn nicht
noch viel mehr.
und ein weiterer grosser teil der leute, die mit ihrem hund arbeiten
tun aus reinem egoismus, weil sie erwarten, dass der hund nach der
schule funktioniert, weil sie ihre probleme leid sind, weil sie
wegen der probleme längst überzeugt sind, dass die hundeanschaffung
ein fehler war.

das halti ist ne absolut prima sache. es schade dem hund nicht im
geringsten und setzt den hunde"halter" in die lage, seien vielleicht
grossen und starken hund ohne hundequal und ohne eigene anstregung
sicher führen zu können.

:Und mittelalterlich? Auf die Handhabung kommt's an, nicht auf
:die Entstehungszeit einer Ausbildungshilfe.

es gibt keine rechtfertigung dafür, mit schmerz in der hundeasubildung
zu arbeiten. und es kommt nicht auf die handhabung an, lediglich auf
die wirkung dieses starkzwangmittels.
nicht die dosis, menge, intensität an schmerz ist relevant, sondern
ausschliesslich die wirksamkeit im hinblick subjetives empfinden, der
psychologische effekt im sinne von suche nach vermeidungsstrategien
basierend auf der erlebten angst vor dem schmerz. sorry... das ist
total daneben... absolut und total daneben.

T.

11. Oktober 2001 07:06

hallo Attila,

: Manche Hunde laufen aber so schön mit, daß man eigentlich gar nichts mehr tun muß, als sie lobend zu bestätigen.

Genauso ist es beim richtig angewandten Halti. Die Hunde (wenn daran gwöhnt!) laufen so gut mit, daß man eigentlich gar nichts mehr tun muß, als sie lobend zu bestätigen!

Gruß
Lene



11. Oktober 2001 07:28

: Naja. Hoffentlich ist sie so fit, daß sie die Situation immer gut abschätzt. Was macht sie denn, wenn plötzlich ein Traktor um die Straßenecke kommt?
***Traktoren pflegen nicht plötzlich um Straßenecken zu kommen, sie fahren im Feld, sind relativ langsam und von weitem zu sehen und zu hören.
Wir wohnen recht ländlich, da kann man sich auf die Macken der Hunde einstellen. Wenn man in die Stadt fährt hat sie dann immer noch die Möglichkeit das Halti anzulegen. Sie konzentriert sich im übrigen so auf ihren Hund, dass so mancher Hundeführer sich eine Scheibe abschneiden könnte.

:Ich führe meine Schäferhunde grundsätzlich mit einer Hand auf meiner linken Seite und lasse sie in verfänglichen Situationen absitzen; dabei setze ich dieses Kommando in jedem Fall durch, selbst wenn eine schwarze Katze den Weg kreuzt. Die Hunde haben das gefälligst zu lernen. Mein Rüde jagt Eisenbahnzüge und ist unangeleint auch nicht davon abzubringen; an der Leine setzt er sich und gibt Ruhe.
***Unsere Hunde laufen grundsätzlich unangeleint und gehorchen auch wenn sie Kommandos bekommen, dazu müssen sie nicht an die Leine, deswegen halten wir keine Hunde, wir möchten, dass sie immer in der Lage sind frei zu laufen, dazu gehört ein Gehorsam.
Aha, wenn Du den Hund frei hast jagd er also auch etwas - bist Du jetzt ein schlechter Hundeführer, wenn Du den Trieb des Hundes nicht 100% in den Griff bekommst?!? Normalerweise müsste er absitzen, auch ohne Leine.


grinning smileyeine Freundin ist ihrem Hund nicht gewachsen, so sieht's doch aus, und wird augenblicklich überfordert sein, wenn die Situation sie überrascht.
***Meine Freundin hat ihn aus 2 Jähriger Zwangshaft im TH geholt, hat sich INZTENSIV mit ihm beschäftigt, hat ihm diverse Angstaggressive Macken ausgetrieben und das jagen fast unter Kontrolle und ist, dank Halti, fähig ihn überall hin mitzunehmen und unter Kontrolle zu halten. Nur weil sie ihm Kräftemäßig nicht gewachsen ist es also in Deinen Augen unverantwortlich diesen Hund zu führen? Körper vor Hirn? Sie ist ihm nicht gewachsen? Dass ist Hohn pur, denn dieser Hund in anderen Händen wäre sicherlich eine Waffe geworden. Dass sie immer auf der Hut ist ist selbstverständlich, nur so ist man befähigt, die Hunde frei laufen zu lassen. Überfordert sind nur die, die sich keinen Kopf drum machen.


So, dazu werde ich nichts mehr schreiben, denn es gibt immer zwei Meinungen zu einer Sache und im Forum kann man sich so schön kaputtdiskutieren.

Gruß, Carmen

11. Oktober 2001 08:24

: nein, nicht wirklich. uns beide trennt nur unsere ethische grund-
: einstellung, unser verständnis vom respekt der subjektiven
: interessen auf schmerzfreiheit eines anderen wesens und
: unser stark unterschiedlich ausgeprägtes unrechtsbewusstsein.


Hi Thomas,

der recht rauhbeinige Umgang unserer Hunde miteinander läßt gewiß darauf schließen, daß sie sich im "gegenseitigen Respekt der subjektiven Interessen auf Schmerzfreiheit eines anderen Wesens" üben. Genauso habe ich mir das immer vorgestellt. Allerdings kann ich Deine Position durchaus nachvollziehen; nur weil ich in der Ausbildung auf einen gewissen Zwangsanteil setze, bin ich noch lange kein Tierquäler, der ich ja in dem Augenblick werde, wo ich jeglichen Respekts der oben beschriebenen Art entbehre. Die AUSBILDUNG beispielsweise eines Diensthundes, der in Sekundenschnelle zu handeln lernen soll, ist aber etwas anderes; ebenso die Sporthundeausbildung, die die triebliche Vielfalt des Hundes kanalisieren soll. Ich kenne NIEMANDEN - aber wirklich niemanden - der die Ausbildungsziele in diesen Sparten ausschließlich über Futterbröckchen, Clicker und Spielzeug erreicht. Was die Alltagserziehung angeht, so mag man bei UNPROBLEMATISCHEN Hunden ohne Zwangsmittel auskommen, aber ich habe im Umgang mit Hunden andere Ziele: sie soweit auszulasten als möglich, alle ihre Fertigkeiten zu entwickeln, ferner (Du wirst's nicht glauben), ihnen einen Grad an Wildheit zu belassen, den ich in der Ausbildung (genau - auch wenn's gegen den Figuranten geht) für mich nutze. Kurzum, an netten Haushunden, Freunden sämtlicher Kinder und Nachbarn, die mit der Katze spielend in ihrem Korb liegen, bin ich nicht interessiert - daher eben auch nicht an einer Sklavenmentalität des Hundes. Eine verängstigte und geknechtete Kreatur ist in einer anspruchsvollen Ausbildung nicht mehr zu gebrauchen. Ich habe jede Menge Schrammen von den Zähnen meiner eigenen Hunde (nicht nur der Welpen - keineswegs), die sie mir ganz bestimmt nicht aus "gegenseitigem Respekt der subjektiven Interessen auf Schmerzfreiheit eines anderen Wesens" (ich liebe solche Formulierungen) beigebracht haben, aber sie kriegen ebenfalls ihre Knüffe und Püffe ab; wird's zuviel, bremse ich sie mit Zwangsmitteln aus (einfaches "sitz" reicht). So mache ich das. Die Hunde sind mitnichten meine Sklaven, sondern Kumpel und Raufkameraden, die gelegentlich aus Mangel an "gegenseitigem Respekt der..." usw. ein wenig über die Stränge schlagen.

: ja, nur ich berücksichtige dabei, dass eine aversive übungssituation
: möglicherweise eine negative erwartungshaltung für künftige übungs-
: sitzungen nachsichzieht, dass stress das lernen blockiert, dass
: erst er wahre lernerfolg, die möglichkeiten wirklich hohe schwierig-
: kleitsgrade in der ausbildung zu erreichen, nur durch die wirkreaktion
: des hundes erreicht werden kann.

Stimmt im Grundsatz zwar, aber nicht bezogen auf meine Arbeitsweise. Ich erlebe immer wieder, wie "Sportskameraden" bestimmte Kommandos mit Zwang durchsetzen wollen und in der mehrfachen Wiederholung damit scheitern; der Hund fällt dann ins Meiden, die ganze Übungsstunde ist daneben, und sie brauchen Wochen, um das Tier wieder für die Übung bereit zu machen. Wichtig ist für mich zunächst, dáß der Abrichteplatz für den Hund ein Ort des Spiels und der Freude ist; solange diese Verknüpfung stimmt, wird er eine gelegentliche Mißstimmung nicht mit dem Platz verknüpfen. Innerhalb einer Übungseinheit darf nicht mehr als eine Übung mit Zwang korrigiert werden; alle anderen lasse ich laufen, unterstütze Erwünschtes und ignoriere "Fehler", und dies Letztere überwiegt so stark, daß ich niemals negative Erwartungshaltungen erzeugen kann. Der Stachel hat nur in der Übung der Leinenführigkeit seinen Platz und sonst nirgends - ich bitte mich da richtig zu verstehen.

: des hundes, der hund hat gar keine andere wahl... ich bevorzuge eine
: arbeit die auf der wirkreaktion des hundes basiert. der unterschied
: ist der, dass ich langfristig eine garantie auf gegenseitige willens-
: erklärung zur zusammenarbeit des hundes habe. das signale sogar dann
: noch befolgt werden, wenn sie üer monate nicht mehr geübt wurden.

Dann darfst Du aber keinen Schutzdienst machen. Wenn der Hund einerseits "voll im Trieb" steht und gar "gestaut" wurde, sollte er anderseits eine Unterordnung leisten, die auf "gegenseitiger Willenserklärung zur Zusammenarbeit" beruht? Ich habe so etwas, wie gesagt, noch nie gesehen - aber vom Schutzdienst wirst Du vermutlich ohnehin nichts halten, ihn als "mittelalterlich" brandmarken, weil da (scheinbar) der Partner Hund auf einen Menschen gehetzt wird, anstatt daß diese beiden Wesen sich in "gegenseitigem Respekt..." usw. üben.

: versuch einfach mal folgendes, nur ein kleines experiement. verzichte
: mal für 4 wochen auf jeden (!) strafreiz. also: keinen leinenruck,
: keine laute stimme, keine strafreize, keine körperliche einwirkung.
: alle kommandos, die dein hund dann noch ausführt, hat er dann wirklich
: und wahrhaftig gelernt. du hast über dieses experiement dann eine
: totale, umfassende und absolut unmissverständliche und aussagekräftige
: antwort über deine ausbildungsweise und erfährst, ob dein hund nur
: arbeitet um strafen zu vermeiden, oder ob er übungen wirklich gelernt
: hat.

Genau das mache ich! Ich gebe überhaupt keine lauten Kommandos, setze überhaupt keine Strafreize, mache fast alles über Stimme, Locken, Körperhilfen, ein wenig Futter. Selbst das bekannte "Strafkommando" (so ein Blödsinn) hörst Du bei mir kaum. Ich sichere lediglich gewisse Übungsteile über Zwang ab bzw. bestehe darauf, daß bekannte und bereits eingeübte Kommandos ausgeführt werden. Bei einem ausgebildeten Hund ist von Zwangseinwirkungen nichts mehr zu sehen - eben der Unterschied zu den vielen, die nach Jahren immer noch herumrucken.

: komm mal runter von deinem hohen anspruch, wie man hunde zu halten
: hat. genau dieses betrifft imho 90% unserer haushunde, wenn nicht
: noch viel mehr.

Das mag ein hoher Anspruch sein, aber den erhalte ich aufrecht, eben weil unsere Hunde keine angemessenen Aufgaben mehr haben. Ich schrieb schon in unserer letzten Diskussion, daß jede Rasse für eine bestimmte Aufgabe gezüchtet wurde. Kann man ihr diese Aufgabe nicht verschaffen, muß Ersatz durch Ausbildung und Sport her. Ich kenne einige erschreckende Beispiele beschäftigungsloser Hunde, die fett und frühalt in der Stube herumliegen; ich kann ihr Schicksal nicht ändern, denn mit Leuten, die ihre Hunde so behandeln, verkehre ich nicht, kann aber zumindest meinen eigenen Hunden ein anderes Leben verschaffen. Von der Haltung eines Hundes als "Familienhund" oder Ersatz für Kind und Kegel bei gleichzeitiger Unlust, dem Tier gerecht zu werden, halte ich GAR NICHTS.

: und ein weiterer grosser teil der leute, die mit ihrem hund arbeiten
: tun aus reinem egoismus, weil sie erwarten, dass der hund nach der
: schule funktioniert, weil sie ihre probleme leid sind, weil sie
: wegen der probleme längst überzeugt sind, dass die hundeanschaffung
: ein fehler war.

So ist das also! Nicht die Hundefreunde verfehlen das Ziel, die ihren Hund nur herumliegen lassen, sondern die Hundesportler, die nur aus Egoismus ausbilden! Lieber Thomas, jetzt hast Du aber danebengegriffen (lach). Selbstverständlich gibt es die perverse Entwicklung, daß der Hund zum Sportgerät wird. Aber wer zwanzig Jahre Hundesport betreibt, tut das doch nicht, weil er "wegen der Probleme längst überzeugt ist, daß die Hundeanschaffung ein Fehler war", sondern weil's ihm Spaß macht. Wenn Du dabei an "Schnauzbart und Säbel, Stank und Flitter" denkst, hast Du ein Feindbild errichtet, das natürlich den durchschnittlichen Hunde"besitzer" mit seinem Desinteresse ungemein aufwertet.

Gruß, Attila



11. Oktober 2001 08:07

Hi

: da sind wir uns mal wieder so richtig schön uneins.

*grinst* gibs was besseres, als seinen frust mal so richtig schön
abzuladen und danach gutgelaunt zu seiner familie zu fahren...
*lacht laut los

:: Falsch! er muss die leine einfach nur halten, ohne zu rucken.

: So so, "einfach" also

ja! einfach so

: Hoffentlich weiß der Hund das auch.

Ja! wenn der hund das erste mal am halti geführt wird, dann
weiss er das. die eingewöhnung würde ich ganz sicher nicht an der
leine bzw. angeleint stattfinden lassen.

die eingewöhnung findet in der wohnung statt, ohne ablenkung,
schrittweise positiv verstärk, der hund nimmt von sich aus nähe
auf, trägt es im fang, lässt es sich auf den kopf legen, locker
auf dem fang legen, offen anlegen, alles mit CT verstärk. glaube
mir, nach 3 tagen rastet er vor freude aus, wenn er das teil sieht.

die eingewöhnung geht dann weiter, in dem ich das teil draussen
anlege.... aber erst dann, wenn ich ihn abgeleint laufen lasse kann,
und zwar nur für diese zeit. ich würde ihm die gleiche zeit der
eingewöhnung gönnen, wie ich sie gebraucht habe, um mich vor einem
jahr an meine vermaledeite brille zu gewöhnen... ich denke, der
eingriff in mein subjetives wohlbefinden ist durchaus vergleichbar.

wie gesagt, die leine kommt erst dann dran, wenn er das teil gar nicht
mehr als belästigung registriert.

:Am Anfang des Haltigebrauchs steht die Eingewöhnung des Hundes.
confused smileyetzen :wir diese voraus (bereits eine zeitaufwendige Geschichte),

ja, richtig gemacht dauert es einige zeit.... s.o.

:so gibt es trotzdem kluge Hunde, die sich dagegen wehren, am Halti
:geführt zu werden;

nein, nur dumme herrchen, die nicht wissen ihren hund daran zu
gewöhnen... allerdings, ich gebe zu, die eingewöhnung ist umsichtiger
durchzuführen, als ich zunächst für einen anfänger gedacht habe.
was für einen selber selbstverständlich ist, ist durchaus nicht
für andere selbstverständlich.

:der wilde Kangal, von dem Du mir unten erzählen wolltest,

nein, er ist nicht wild, überhaupt nicht. er hätte sich nur nicht
von dir leinenrucken lassen. dann hätte er dir gezeigt, dass du beim
nächsten leinenruck besser ne ritterrüstung anhaben müsstest.

grinning smileyann muß der Anfänger den Ruck, den sonst die Wirbelsäule des Hundes
:abfedern müßte, mit dem ins Halsband eingehakten Ende der Leine

ich verstehe nicht, wieso du immer von ruck redest. es gibt keinen
ruck beim halti, allenfalls ein rumziehen des hundes. weil die
geschwindigkeit des hundes an ner kurzen leinen gar nicht so
hoch sein kann, dass es ruckt.

: und der Anfänger kann es nicht, weil er mehr mit sich selbst
: beschäftigt ist als mit den Bewegungen des Hundes.

das ist auch gar nicht notwendig. er brauch es nur zu halten...mehr
nicht.

:Ein Halti gehört nicht in Anfängerhand.

doch, absolut. lediglich die eingewöhnung sollte sachkundig sein.

: Selbstverständlich läßt das Halti sich auch wieder abbauen -

was soll da abgebaut werden? es liegt doch gar keine von mir
initiierte lernaufgabe vor...

:Ein Hund kann in der Ausbildung uch kein Halti tragen - was in aller
:Welt sollte einen Hundehalter veranlassen, ihn draußen am Halti zu
:führen?

was bedeutet das? in der ausbildung kann er nicht, draussen soll
er nicht????? was meinst du???

nochmal: das halti ist eine führhilfe, keine ausbildungshilfe.
als ausbildungshilfe hat es nur dann auf dem übungsplatz zu suchen,
wenn vielleicht der hundehalter eingewiesen wir.

für mich ist das halti eine lockere-spaziergeh-hilfe für die leute,
die keinen zerrenden hund haben wollen, aber nicht die zeit aufwenden
möchten, ihn auszubilden. das akzeptiere ich.

:Wer seinen Hund nicht ausbildet, ist selber schuld;

schuld? verantwortungslos? weiss nicht... obwohls dem hund vielleicht
super gutgeht???

:und wer einen so mächtigen Hund hat, daß er ihn nicht kontrollieren
:kann, ist ganz offensichtlich nicht Herr der Lage und sollte seine
confused smileyituation überdenken.

tja... das ist ne andere sache... weil möglicherweise diese hundehaltung
andere interessen berührt, sowas wie sicherheitsinteresssen.
vielleicht sollte da der gesetzgeber einschreiten...keine ahnung.

: Deine Beschreibung stimmt zwar, aber wo ist der Vorteil gegenüber dem
confused smileytachel, den ich benutze,

du (!) ruckst... das ist der unterschied. und es gibt keine abstufung
im ruck, die der hund beeinflussen kann.... er kann nur "aufgeben"

: der Vorteil in methodischer Hinsicht, nicht in moralischer?

der nachteil beim leinenruck ist darin begründet, dass du beim
rucken keinerlei kenntnis über die augenblickliche intention des
hundes hast.

angenommen der hund zieht im halti, die leine wird langsam straff,
strafft sich noch ein bisschen mehr, aber schon während des straffens
hat der hund vor, sich einmal nach seinem menschen umzudrehen und
dabei stehenzubleiben.

das gleiche szenario mit stachel und aufmerksamen hundeführer, der
fest enstschlossen ist, seinen hund zu erziehen. die leine wird
straff, wird noch etwas straffer, der hund hat vor sich umzudrehen,
aber herrchen sieht nur die straffer werdende leine und unterstellt,
dass sie gleich noch straffer wird... also: heftiger leinenruck.
was bleibt???? eine unlösbare konfliktsituation bneim hund.

das ist natürlich jetzt nur ein hypothetischer vergleich, aber
dennoch nachvollziehbar. übrigens: das ist nicht nur meine meinung,
sondern dieser mechanismus "aktuelle handlung und intention für
die darauffolgende handlung" ist effektiv nachprüfbar.denn die
intention muss nicht im zusammenhang mit dem stehen, was das individuum
gerade tut.

: Siehe oben! Ein ausgebildeter Hund hängt nicht in der Leine, und ein
:Halti ist nicht für Ausbildungen geeignet.

ja, sicher....das sag ich doch die ganze zeit. ein halti ist kein
ausbildungshilfe, sondern eine führhilfe für den nicht-ausgebildeten
hund.

:Wie entsteht denn das Problem, daß eine "Führhilfe" benötigt wird?

du stellst fragen... weil der hund nicht erzogen ist... ja und...ist
doch ok.

: Tierquälerei, wenn ich zwei Übungseinheiten einen Stachel benutze,

ja!

:Ich kann nicht einsehen, wieso ich auf die Leinenführigkeit eine halbe
:Ewigkeit verwenden soll, wenn diese im Rahmen weniger Übungsstunden
:erlernbar ist.

Das ist sie genausogut innerhalb realtiv kurzer zeit ohne leinenruck.

ich würde sogar sagen, in kürzerer zeit.... einfach deshalb, weil
ich nicht etliche gründe mit leinenruck verbieten muss, warum
der hund zieht, sondern ihm von vorherein präzise informationen
darüber gebe, was ich will... eben ordentliches bei fuss gehen.

der leinenruck enthält keinerlei informationen darüber, was der
hund tun soll, nur darüber was er nicht tun soll... eben zerren.

dabei wird aber ausser acht gelassen, dass es 1000de gründe gibt,
warum der hund zieht.... bis es zu generalisierung kommt, bedarf
es also etlicher verbote ... zudem erschwert durch die verwaschungen
bei fehlerhafter verknüfpung wegen nichtbeachtens der aktuellen
intention des hundes.

:"fuß" des Hundeplatzes und das artige Laufen an lockerer Leine mit
confused smileychnüffelerlaubnis sind ohnehin zwei Paar Schuhe.

sicher

g, T.

11. Oktober 2001 08:41

Hi Thomas,

da bin ich wieder. Langsam artet das in Arbeit aus.

: die eingewöhnung findet in der wohnung statt, ohne ablenkung,
: schrittweise positiv verstärk, der hund nimmt von sich aus nähe
: auf, trägt es im fang, lässt es sich auf den kopf legen, locker
: auf dem fang legen, offen anlegen, alles mit CT verstärk. glaube
: mir, nach 3 tagen rastet er vor freude aus, wenn er das teil sieht.

Okay, so hatte ich mir das vorgestellt - bei einem ausgeglichenen Hund, aber nicht bei einem ängstlichen, mißtrauischen und vernachlässigten Hund. Der wird alle Deine Bewegungen mit Argwohn verfolgen.

: ich verstehe nicht, wieso du immer von ruck redest. es gibt keinen
: ruck beim halti, allenfalls ein rumziehen des hundes. weil die
: geschwindigkeit des hundes an ner kurzen leinen gar nicht so
: hoch sein kann, dass es ruckt.

Da kennst Du aber meine Hündin nicht. Wenn die eine Katze sieht oder einen Kleinhund, ist sie trotz Führleine von nur 1,50 m so schnell vorn, daß Du kaum mehr reagieren kannst, und ich lasse sie ja auch (nein, ich ziehe dann nicht den Stachel aus der Tasche), weil's mir draußen recht egal ist. Trüge sie ein Halti, dann müßte ich den entstehenden Ruck, der nun einmal da ist, geschickt über das Halsband abfangen - es kommt auf den Hund an, der Anfänger könnte das nicht.

: du (!) ruckst... das ist der unterschied. und es gibt keine abstufung
: im ruck, die der hund beeinflussen kann.... er kann nur "aufgeben"

Zum Stachel: Ich rucke nicht, sondern zupfe. Das kann man sehr gefühlvoll machen. Der Hund wird von mir nicht zurückgerissen, wie man es so oft sieht. Das ist bei einem Stachel auch überhaupt nicht notwendig. Der "Halti-Effekt", daß also der Hund sein eigenes Vorwärtsstreben als Auslöser für ein unangenehmes Feeling erkennt, stellt sich nebenher ein.

: der nachteil beim leinenruck ist darin begründet, dass du beim
: rucken keinerlei kenntnis über die augenblickliche intention des
: hundes hast.
:
: angenommen der hund zieht im halti, die leine wird langsam straff,
: strafft sich noch ein bisschen mehr, aber schon während des straffens
: hat der hund vor, sich einmal nach seinem menschen umzudrehen und
: dabei stehenzubleiben.

So mache ich das ja auch nicht. Der Hund schaut sich sowieso immer nach mir um, das ist ja eines der Ziele der Leinenführigkeit, und ich werde das immer zuerst erzeugen, auch wenn er noch nicht bei Fuß läuft. Dann laufe ich soviele Kurven und Wendungen - Korrektur durch den Stachel vorausgesetzt - daß er gar nicht dazu kommt, die Leine langzuziehen; er soll eng bei mir bleiben, das ist es doch. Zu einer Konstellation der Art "Hund vorprellen lassen und dann brüllend zurückreißen" lasse ich es gar nicht kommen.

Gruß, Attila