Halti
12. Oktober 2001 08:09

: Ein guter Ausbilder lässt es erst garnicht dazu kommen :-)
: Zeugt doch dein Vorgehen davon, was die umwelt von uns HF da denkt,
:denn ein die Jagd beginnender Hund ist schon ein jagender Hund!
: Und das sollte so nicht sein.

ein guter hundeführer verleugnet nicht die neigungen des hundes. ein
guter hundeführer unterdrückt nicht komplett die ureigenstenen
veranlaungen des hundes, sondern versucht sie dort kontrolliert,
weit abseits eines erfolges, eingeschränkt zu erlauben.

wenn ich für meinen hund der boss sein möchte, dann bin ich das
auch bei der jagd. ich initiiere die jagd, und ich beende sie,
und ich biete meinem hund erfolgversprechende alternativen in
der jagd... so in etwa wie "der spatz in der hand ist besser,
als die Taube auf dem dach". wobei der spatz eben ein zu erjagendes
und sich schnell entfernendes wegrollendes frolic sein kann.

indem ich meinem hund eine (nicht erfolgreiche) jagd biete, haben
wir beide gelernt sie auch bei einer (möglicherweise erfolgreichen)
jagd perfekt zu kontrollieren. die kunst der autoritative führung
ist es, nicht generell zu verbieten, sonder auch zu erlauben. mein
hund weiss nicht, dass ich nur dann erlaube, weil ich weiss, dass
es erfolglos bleibt.

ich würde mich gerne dem vergleich stellen, was ein guter hunde-
führer ist bzw. wie er zu sein hat, der seinen hund autoritativ und
absolut zuverlässig führt,und das inbesondere im hinblick auf das
ansehen von hundehaltern durch nichthundehalter.

T.

12. Oktober 2001 08:34

: : Ein guter Ausbilder lässt es erst garnicht dazu kommen :-)
: : Zeugt doch dein Vorgehen davon, was die umwelt von uns HF da denkt,
: :denn ein die Jagd beginnender Hund ist schon ein jagender Hund!
: : Und das sollte so nicht sein.
:
: ein guter hundeführer verleugnet nicht die neigungen des hundes. ein
: guter hundeführer unterdrückt nicht komplett die ureigenstenen
: veranlaungen des hundes, sondern versucht sie dort kontrolliert,
: weit abseits eines erfolges, eingeschränkt zu erlauben.

Zwischen verleugnen und dem Zulassen besteht für mich jedoch ein Unterschied.
Wenn ich denn schon dieses Problem habe, dann versuche ich es zu unterbinden und fördere nicht noch die Jagdleidenschaft dadurch, dass ich sie im Ansatz zulasse.
Ausser für den speziell zur Jagd geführten Hund gehört nun mal das Jagen zu den unerwünschten Veranlagungen eines Hundes und die dann auch noch in der Art zu fördern, wie du es da beschreibst halte ich für Verwerflich.
Es kommt mir da eher vor, als wenn du durch diese "Aktion" vor dem eigentlichen Problem ablenken willst.

Weiteres sprengt hier aber den Rahmen, da das Ursprungsthema das Halti ist!


:
: wenn ich für meinen hund der boss sein möchte, dann bin ich das
: auch bei der jagd. ich initiiere die jagd, und ich beende sie,
: und ich biete meinem hund erfolgversprechende alternativen in
: der jagd... so in etwa wie "der spatz in der hand ist besser,
: als die Taube auf dem dach". wobei der spatz eben ein zu erjagendes
: und sich schnell entfernendes wegrollendes frolic sein kann.

Da die Jagd des Hundes verboten ist, erübrigt sich die Diskussion darüber!

:
: indem ich meinem hund eine (nicht erfolgreiche) jagd biete, haben
: wir beide gelernt sie auch bei einer (möglicherweise erfolgreichen)
: jagd perfekt zu kontrollieren. die kunst der autoritative führung
: ist es, nicht generell zu verbieten, sonder auch zu erlauben. mein
: hund weiss nicht, dass ich nur dann erlaube, weil ich weiss, dass
: es erfolglos bleibt.

Einfache und edffizienter und von mehr Können würde es bedeuten, dass du erst garnicht die Jagd zulässt!
Aber wie gesagt, wir entfernen uns hier immer mehr vom Ursprungsthema.
Eröffne einen neuen Thread, dann können wir gerne weiterdiskutieren.

:
: ich würde mich gerne dem vergleich stellen, was ein guter hunde-
: führer ist bzw. wie er zu sein hat, der seinen hund autoritativ und
: absolut zuverlässig führt,und das inbesondere im hinblick auf das
: ansehen von hundehaltern durch nichthundehalter.

s.o.

Dogman


12. Oktober 2001 09:17

Hallo Dogman,

sehr oft wird unter Hundesportlern der Standpunkt vertreten, man solle außerhalb des Übungsplatzes keine Unterordnung, keinen Apport, kein Revieren usw. üben. Ich mache das aber, ohne je festgestellt zu haben, daß der Hund sich nun auf dem Platz sich nicht mehr konzentrieren kann. Insofern müßte mein Hund auch vor dem bewußten Bäckerladen liegenbleiben, auch wenn ich nie auf den Gedanken käme, ihn dort hinzulegen.
:
: Für mich muss ein Hund in jeder Situation Gehorsam bzw. Erziehung zeigen, sei es auf dem Übungsplatz, in der freien Natur, oder eben in der Stadt.

Eben! Aber ich reize das natürlich auch nicht bis zum ersten Unglück aus, denn an den lückenlosen Gehorsam kann ich nicht glauben; dafür sind es Tiere.

: Zum Halti:
:
: Ich persönlich halte von diesem Hilfsmittel nicht viel, da mich bis jetzt noch keiner bei wirklichen Problemhunden von dessen Wirksamkeit hat überzeugen können. Ich habe da bis jetzt eher Nachteile als Vorteile bei der Benutzung gesehen. Eher eben, dass der Hund dadurch noch mehr versaut wurde.
:
: Das Halti ist für mich eben ein Hilfsmittel, wie viele andere auch, die den Benützer eher Unfähigkeit in der Hundeerziehung anlastet, als umgekehrt.
:
: Es ist halt heutzutage modern fehlende Fähigkeit zum Kommunizieren mit dem Hund mit solchen Hilfsmittel zu überbrücken, wozu hauptsächlich unsre Damenwelt dazu neigt, da ihnen zum grössten Teil die nötige Härte dazu fehlt. Dazu übersetze ich Härte mit Durchsetzungsvermögen und Konsequenz.

So habe ich das gemeint. Daher auch die Überbetonung des Schlagworts "positiv", obwohl die scheinbar so modernen Methoden, die den finsteren mittelalterlichen Drill ablösen sollen, bei echten Problemhunden zu ernsten Schwierigkeiten führen.

Gruß, Attila

12. Oktober 2001 09:21

Hi Thomas,

ich meinte es umgekehrt: der Hundeführer entfernt sich außer Sichtweite. Daß Hunde in dieser Weise davonrennen, das habe ich zwar schon oft gesehen, aber bei meinen eigenen auch noch nicht erlebt.

Gruß, Attila

12. Oktober 2001 09:28

Hallo Attila,

: : Es ist halt heutzutage modern fehlende Fähigkeit zum Kommunizieren mit dem Hund mit solchen Hilfsmittel zu überbrücken, wozu hauptsächlich unsre Damenwelt dazu neigt, da ihnen zum grössten Teil die nötige Härte dazu fehlt. Dazu übersetze ich Härte mit Durchsetzungsvermögen und Konsequenz.

: So habe ich das gemeint. Daher auch die Überbetonung des Schlagworts "positiv", obwohl die scheinbar so modernen Methoden, die den finsteren mittelalterlichen Drill ablösen sollen, bei echten Problemhunden zu ernsten Schwierigkeiten führen.

Kannst du das mal bitte näher erläutern? Wieso meinst Du (oder Ihr) das wohl überwiegend die "Damenwelt" kein Durchsetzungsvermögen und Konsequenz hat? Ist das nicht ein wenig pauschal? Ich kenne es auch sehr gut umgekehrt. Wobei ich persönlich weder mit Halti, Clicker, etc. jemals gearbeitet habe an meinen Hunden. Und obwohl meine Hunde mir kräftemäßig absolut überlegen sind, zeigen sie es dennoch nicht. Aufgrund Konsequenter und Strenger Erziehung.

Ich fand das eben nur ein wenig zu sehr pauschalisiert ;-)

viele Grüße

Heike, K+A




12. Oktober 2001 09:29

: ein guter hundeführer verleugnet nicht die neigungen des hundes. ein
: guter hundeführer unterdrückt nicht komplett die ureigenstenen
: veranlaungen des hundes, sondern versucht sie dort kontrolliert,
: weit abseits eines erfolges, eingeschränkt zu erlauben.


Hi Thomas,

in diesem Fall gehen wir konform. Ich muß als Hundeführer mit allen Neigungen und Veranlagungen des Hundes leben und diese entweder, wo sie erwünscht sind (= das Zusammenleben zwischen mir und den Tieren begünstigen), fördern und entwickeln, oder, wo sie unerwünscht sind (= das Zusammenleben zwischen mir bzw. meiner Umgebung und den Hunden stören), kanalisieren. Folglich muß ich mir auf Schritt und Tritt bewußt machen, was der Hund tun "will" (= tun muß) und inwieweit ich das Verständnis (Ausdrücke wie "soziale Interaktion" schätze ich nicht besonders) zwischen ihm und mir störe, wenn ich bestimmte Handlungen unterbinde. So muß es auch möglich sein, Jagdverhalten einerseits zuzulassen und anderseits zu unterbinden, je nachdem, was nötig und möglich ist.

Gruß, Attila