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Rüdenkastration

geschrieben von Tina(YCH) 
Rüdenkastration
11. Oktober 2001 15:42


Hallo,

meine Bekannte hat mir dieses Forum hier genannt und ich hoffe auf viele Antworten.

Mein Problem ist mein Rüde Linus (Dalmatiner-Labradormix), 4 Jahre alt. Linus ist seit 9 Monaten bei mir und aus dem Tierheim. Er folgt weitestgehend gut, ist jedoch sehr nervös und jetzt kommt der Knackpunkt: Immer wenn sich andere Raufen (auch schon 1x bei Hündinnen erlebt!) ergreift er Partei und mischt sich ein....

Ansonsten ist er lieb und selten agressiv, außer manchmal an der Leine. Aber wenn andere streiten stürzt er sich mitten rein. Da hilft kein schreien, es sei denn, die anderen hören auf, dann ist er wieder ruhig.

Jetzt überlege ich, ihn kastrieren zu lassen aber fast jeder sagt mit 4 Jahren ist es zu spät?!

Kann mir jemand Tips geben? Nützt es noch was?

Danke
Tina

11. Oktober 2001 15:48

Hallo tina,

zum Alter: Arno ist mit 6 Jahren im letzten Herbst kastriert worden. Er ist aktiv, verträglich mit allen Hunden, läßt sich auch von anderen rüden nicht provozieren. Allerdings zieht er gern ne Machoshow ab mit Grummeln und so.
Wir kastrieren bei uns im Tierheim häufiger Rüden im "gestandenen" Alter u. haben damit durchweg positive Erfahrungen.
Ob sich das Verhalten Deines Rüden ändert, kann man schlecht vorhersagen. Die Frage ist, rauft er mit oder will er quasi die Fronten auflösen ? Das zweite Verhalten findet man bei Hunden beiderlei Geschlechts u. darauf hat die Kastration keinen Einfluss.
Gruß
Wilma u. Arno

11. Oktober 2001 16:07

: Hallo Wilma,
:
: zum Alter: Arno ist mit 6 Jahren im letzten Herbst kastriert worden. Er ist aktiv, verträglich mit allen Hunden, läßt sich auch von anderen rüden nicht provozieren. Allerdings zieht er gern ne Machoshow ab mit Grummeln und so.

Hat Arno noch Probleme mit Rüden oder können die sein "Rüden"-gehabe aufgrund der Kastration nicht mehr deuten und geben nach?
Mir ist auch gesagt worden, dass dominante Hündinnen auf kastrierte Rüden losgehen könnten, stimmt das?


: Wir kastrieren bei uns im Tierheim häufiger Rüden im "gestandenen" Alter u. haben damit durchweg positive Erfahrungen.

Was heißt das? Was ändert sich?


: Ob sich das Verhalten Deines Rüden ändert, kann man schlecht vorhersagen. Die Frage ist, rauft er mit oder will er quasi die Fronten auflösen ? Das zweite Verhalten findet man bei Hunden beiderlei Geschlechts u. darauf hat die Kastration keinen Einfluss.

Traurigerweise denke ich eher er rauft mit, vielleicht traut er sich auch nur dann weil er eigentlich feige ist, aber nach purem Schlichten sieht es mir nicht aus.


Gruß
Tina

11. Oktober 2001 16:26

Hallo Tina,

: Hat Arno noch Probleme mit Rüden oder können die sein "Rüden"-gehabe aufgrund der Kastration nicht mehr deuten und geben nach?
nein arno hat überhaupt keine probleme mit rüden. bei solchen, die unbedingt stunk suchen hat er so eine art sie quasi abfahren zu lassen indem er dann besonders stark wedelt oder einfach ignoriert.
brummeln tut er vor allem, wenn die anderen nicht so reagieren wie er gern möchte. wenn er versucht bei anderen rüden oder auch läufigen hündinnen aufzusteigen reicht ein nein von mir.
: Mir ist auch gesagt worden, dass dominante Hündinnen auf kastrierte Rüden losgehen könnten, stimmt das?
nun ja dominante oder auch zickige hündinnen gehen auch auf unkastrierte rüden los. da hab ich noch keinen unterschied feststellen können. eher "passiert" arno weniger weil er ja nicht so aufdringlich ist.
Im Tierheim hat Arno übrigens mit einer recht dominanten Hündin problemlos gelebt. Diese Hündin, ein Dauergast, lebt jetzt auch mit einem kastrierten Rüden zusammen. Die beiden prügeln u. lieben sich winking smiley
Der besagte Rüde gibt aber auch nicht nach, er wurde Anfang des Jahres kastriert, ist ca. 2 - 3 Jahre alt.

Arno ist übrigens nach wie vor Kavalier, wenn eine Hündin ihn anzickt. Auch wenn das mal etwas heftiger ausfälllt.
Bei Rüden, die früh kastriert werden, soll dies nachdem was ich so gehört habe, öfter mal nicht der Fall sein.

: : Wir kastrieren bei uns im Tierheim häufiger Rüden im "gestandenen" Alter u. haben damit durchweg positive Erfahrungen.
:
: Was heißt das? Was ändert sich?
unsere rüden sind nach der kastration insgesamt verträglicher mit anderen rüden geworden. die meisten wurden insgesamt umgänglicher auch im umgang mit menschen. Sie waren nicht mehr so fixiert auf Streitereien, Spurensuchen u. markieren, das macht natürlich viel aus, um an den Hund "ranzukommen".
wirklich hibbelige rüden sind nach der kastration aber nicht deutlich ruhiger geworden. Auch Arno hat immer noch einen wahnsinnigen Bewegungsdrang.

:
: Traurigerweise denke ich eher er rauft mit, vielleicht traut er sich auch nur dann weil er eigentlich feige ist, aber nach purem Schlichten sieht es mir nicht aus.

Das kann man eigentlich recht gut unterscheiden. Wenn ein Hund nur schlichten will, fegt er normalerweise nur kurz dazwischen. Und die anderen verstehen das auch recht gut und stehen mit "betretenen" Mienen da.
Gruß
Wilma u. Arno

11. Oktober 2001 16:27

Hallo Tina

Rauft Dein Hund auch "selbständig", ich meine, ohne dass zwei andere Hunde zuerst raufen? Wenn nicht, "hilft" er bei einer Rauferei, dem Stärkeren der beiden Raufer? Dieses Einmischen und dem Stärkeren helfen, habe ich nämlich oft beobachtet und es scheint eine ganz normale Reaktion bei Hunden zu sein. Sogar mein "Pazifist" würde sich in so einem Fall gerne einmischen, lässt sich aber sofort abrufen und stoppen. Nur aus diesem einen Grund gleich an eine Kastration zu denken finde ich etwas übertrieben, so oft wird er doch sicher nicht mit zwei raufenden Hunden konfrontiert. Kannst Du ihn auch nicht abrufen, bevor die Situation escaliert, d.h. bevor die anderen Zwei sich am Wickel haben? Dann müsstest Du ja nur die anderen Hunde gut beobachten und Deinen abrufen, wenn sich eine kritische Situation anbahnt.

Liebe Grüsse
Tina + Flint


11. Oktober 2001 17:03

: Hallo Tina:-)
:
: Rauft Dein Hund auch "selbständig", ich meine, ohne dass zwei andere Hunde zuerst raufen?

Ja, aber nur sehr selten bzw. mit angeleinten die sich groß gebärden, es scheint eine Art "AnReiz" zu sein wenn einer ordnetlich loslegt, dann geht er drauf:-(

Wenn nicht, "hilft" er bei einer Rauferei, dem Stärkeren der beiden Raufer?

Er hilft immer dem schwächeren, außer er kennt den anderen Raufer (wir gehen regelmäßig mit einem anderen Rüden Spazieren)

Dieses Einmischen und dem Stärkeren helfen, habe ich nämlich oft beobachtet und es scheint eine ganz normale Reaktion bei Hunden zu sein. Sogar mein "Pazifist" würde sich in so einem Fall gerne einmischen, lässt sich aber sofort abrufen und stoppen. Nur aus diesem einen Grund gleich an eine Kastration zu denken finde ich etwas übertrieben, so oft wird er doch sicher nicht mit zwei raufenden Hunden konfrontiert. Kannst Du ihn auch nicht abrufen, bevor die Situation escaliert, d.h. bevor die anderen Zwei sich am Wickel haben? Dann müsstest Du ja nur die anderen Hunde gut beobachten und Deinen abrufen, wenn sich eine kritische Situation anbahnt.

Natürlich kann ich ihn vorab abrufen, aber das ging eben 2-3 Mal schief, weil die Situation (anderer Hund) uns an einer schlecht einsehbaren Stelle entgegenkam. Mittlerweile rufe ich ihn immer Fuß oder halte ihn fest solange wir nicht ums "Eck" sind, weil das "Fuß" nicht so gut sitzt.....

Du schreibst "nur aus diesem Grund an eine Kastration zu denken halte ich für etwas übertrieben.....", meine Frage ist was hab ich negatives an einem kastrierten Hund...? Klingt jetzt doof, aber wenn er dadurch nicht mehr mitrauft?? Ruhiger würde, weniger Stress hat (denn er regt sich ja genauso auf wenn ich ihn in solch einer Situation anleine).

Ich hatte vorher eine (ehrer ängstliche) kleine Mischlingshündin, die ich von meinen Eltern mitgenommen habe. Mit solchen Konfrontationen und den zu Recht wütenden Reaktionen der anderen Hundebesitzer hatte ich naiverweise nicht gerechnet.

Wir wohnen ländlich, jedoch arbeite ich in einer Kleinstadt und bin gewohnt, dass mein Hund frei läuft. Mit Linus hab ich da jedoch so meine Probleme.

Gruß
Tina
: Liebe Grüsse
: Tina + Flint
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