Hundeerziehung + Soziales

Hallo Antje,

: Ganz einfach. Weil das die meisten Leute nicht können! Neutral sein
: meine ich. Die bringen auf diese Art den Hund ins Meiden, schlimmer
: als andere mit "Starkzwang". Und das schlimmst ist, der Hund kommt aus
: diesem "Loch" oft nicht raus, wird nicht wieder "frei".

ist das nicht wieder mal ein Vergleich zwischen Äpfel und Birnen? Normalerweise würde ich jetzt auf den Unterschied zwischen einem eindeutigen aversiven (zugefügtem) Reiz und einer ausbleibenden Bestärkung hinweisen. Darauf, daß im ersteren Falle dem Hund leicht ziemlich übel mitgespielt wird, er den Mensch und dessen Tun nicht unbedingt als vertrauenserweckend empfindet. Er bei ausbleibender Bestärkung lediglich, wie Thomas schon schrieb, auf neutralen Zustand gebracht wird, der Mensch aber weiterhin als angenehmer Sozialpartner, mit dem es sich lohnt, zusammen zu arbeiten, gesehen wird.
Ich würde jetzt darauf verweisen, daß im ersteren Fall ein Lernerfolg zwar theoretisch sehr schnell möglich ist, das jedoch meistens an der Umsetzung in die Praxis scheitert, darauf, daß präzisestes Timing erforderlich ist, daß IMMER eine Kontolle erfolgen muß, daß Gegenkontrolle unbedingt verhindert werden muß. Alles übrigens sehr schön nachzulesen in dem neuen Buch von Sabine Winkler "So lernt mein Hund"...

Aber bei Dir brauch ich das ja alles nicht zu schreiben. Du weisst das ja alles.

viele Grüsse
Klaus



:
: Viele Grüße
:
: Antje

: Ganz einfach. Weil das die meisten Leute nicht können!
:Neutral sein meine ich.

sie schaffen es nicht, einfach nichts zu tun????

aber sie müssen es schaffen, evtl. leine zurucken, oder mit
dem ball in der hand "fuss" zu laufen??? oder mit dem hund
ausgelassen zu spielen? ??

aber sie schafffen es nicht, mal nen moment gar nichts zu tun???

naja...ich habe ne andere meinung, von den leuten, die ich unterrichtet
habe.

ie bringen auf diese Art den Hund ins Meiden, schlimmer als andere mit
:"Starkzwang". Und das schlimmst ist, der Hund kommt aus diesem "Loch"
ft nicht raus, wird nicht wieder "frei".

*lol*

T

Hallo Thomas,

: sie schaffen es nicht, einfach nichts zu tun????

Nein, das ist nämlich verdammt schwer. Mit "nichts tun" meine ich, daß sie wirklich "nichts tun", also auch nicht mental eine "Käseglocke über den Hund stülpen".


: aber sie müssen es schaffen, evtl. leine zurucken, oder mit
: dem ball in der hand "fuss" zu laufen??? oder mit dem hund
: ausgelassen zu spielen? ??

Letzeres ist sehr schwierig, kenne keinen, der bei uns in die Erziehungskurse gekommen ist und das richtig beherrscht hat.


: ie bringen auf diese Art den Hund ins Meiden, schlimmer als andere
: :mit
: :"Starkzwang". Und das schlimmst ist, der Hund kommt aus diesem "Loch"
: ft nicht raus, wird nicht wieder "frei".
:
: *lol*

Meine Erfahrungen. Ich kenne Leute, deren Hunde trotz "Starkzwang" freier arbeiten und unbeschwerter sind als die Hunde von Leuten, die "gar nix tun" (eben weil sie das "gar nix tun", auch "im Kopf", nicht richtig können).

Viele Grüße

Antje

: Meine Erfahrungen. Ich kenne Leute, deren Hunde trotz "Starkzwang"
: freier arbeiten und unbeschwerter sind ....

ja, ich weiss, das ist normal,. weil das eine kontrollierbare
situation ist. der hund hat eine gewisse kontrolle über das
geschehen und auch über die anwendung des starkzwanges... das ist
imho ne ganz einfach erklärliche sache....genauso wie das folgende.

: als die Hunde von Leuten, die "gar nix tun" (eben weil sie das "gar
: nix tun", auch "im Kopf", nicht richtig können).

es gibt nie "nicht"-verhalten... auch "nichts" zu tun ist Verhalten.

wenn ein hund damit nicht klar kommt in einer solchen situation,
bedeutet das für mich, dass er in einer hochgradig negativen
erwartungshaltung ist... angesichts einer für ihn nicht greifbaren
und vor allen dingen nicht kontrollierbaren situation...

für mich könnte das eine vorstufe zur "erlernten hilfslosigkeit"
aufgrund einer dauerhaft aversiven übungssituation sein und ggf.
sogar hohem sozialen druckes sein... ich interpretiere dieses
psychische versagen in einer neutralen situation mal gewagterweise als
gravierende verhaltensstörung.... bestätigt wird das dann für mich,
wenn der hund in der starkzwang und gewaltbetonten übung wieder
klar im kopp wird.... das wäre ein mein wahres armutszeugnis für
einen hundeplatz, der nach "motivation" arbeitet... ich unterschlage
mal das "positive"... denn daran ist imho nichts mehr positiv....

T.

Hallo Klaus,

: Alles übrigens sehr schön nachzulesen in dem neuen Buch von Sabine Winkler "So lernt mein Hund"...
:
: Aber bei Dir brauch ich das ja alles nicht zu schreiben. Du weisst das ja alles.

Alles schön und gut, was in Büchern steht. Leider sieht es in der Realität oft anders aus, entweder lesen die Leute die Bücher nicht oder die Hunde. Da kommen Leute mit ihrem Hund auf den Platz, die gemäß ihren Äußerungen nie mit "Zwang" arbeiten und den Hund höchstens mit "Nichtachtung" strafen; gerade letze Woche hatten wir wieder so ein Paradebeispiel. Seltsamerweise hat sich aber gerade dieser Hund, obwohl von der Veranlagung her kein besonders ängstlicher oder sensibeler Hund, eher wie ein "geprügelter Hund" benommen als unsere angeblich so armen und geknechteten Sporthunde, und das nicht nur mal kurz, nein ca. 1/2 Stunde hat er sich so benommen, bis sich keiner mehr die Sache angucken konnte. Wie gesagt, "nix tun" ist manchmal schwerer als man glaubt, die meisten setzen dabei mentalen Zwang drauf, spätestens wenn sie enttäuscht oder sauer werden.

Viele Grüße

Antje

:Wie gesagt, "nix tun" ist manchmal schwerer als man glaubt, die meisten
:setzen dabei mentalen Zwang drauf, spätestens wenn sie enttäuscht oder
:sauer werden.

falsch! im fehlerfreien (!) lernen gibts keinen zwang. allerdings
kann man auch das falsch betreiben bzw. dabei fehler machen.

T.