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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Erziehung dur ignoriern.Könnt Ihr das du
18. Oktober 2001 22:18

: Hallo,
:
Verhalten, das sich selbst bestärkt, wie das von Dir genannte Beispiel, kannst Du nicht mit ignorieren "bestrafen" sprich auslöschen. Außer, der Hund wäre an der Leine, aber dann üb ich persönlich auch wieder anders.

Das Ignorieren empfehle ich persönlich im sozialen Bereich, also wenn ein Hund direkt von seinem Menschen Aufmerksamkeit fordert, zB durch Bellen, anspringen, betteln etc.

LG
Christine

19. Oktober 2001 05:53

Hi Oli,

dadurch dass man evtl. stehenbleibt und den Hund ankuckt, beachtet man ihn schon. In solchen Fällen ist es am wirkungsvollsten (sofern die Bindung stimmt und den Hund das überhaupt interessiert), in die andere Richtung loszurennen.
Ich selbst kombiniere das meist noch mit einem Pfiff und habe so ein "Kommando", mit dem ich die Aufmerksamkeit meines Hundes immer bekomme.
Mein Hund hat als Junghund auch die Macke gehabt, Radfahrer und Jogger anzukläffen. Auf die Art und Weise hab ich ihm das wunderbar abgewöhnen können.

Bis dann

Franziska

19. Oktober 2001 07:41

Hallo Franziska,

genau so hab ich das auch gemacht .
Frage mich aber ,wie haben bei dir die Jogger reagiert ?

Grüße Oli

19. Oktober 2001 08:24

Hallo Oliver,
unerwünschtes Verhalten ignorieren hat nur dann Aussicht, wenn es die Belohnung nicht in sich trägt.
Beispielsweise Bettelei nicht beachten: Hund merkt, betteln bringt nix. Jaulen im Geschäft ("was ist mir langweilig!!!"winking smiley nicht beachten, Hund merkt, jaulen bringt mich nicht ans Ziel (Beachtung zu kriegen). Solches Verhalten wird dann immer unwahrscheinlicher.
Aber Jogger verfolgen trägt in sich die Belohnung für den Hund, den Lustgewinn: Hei, tolle Jagd! Supi! Mach ich nächstes Mal wieder!
Darum bringt ignorieren hier nix, sondern schneller und schlauer sein als Hund, ablenken, anderweitig beschäftigen, heranrufen usw.
Und natürlich: Der Rudelführer sagt, wer angebellt und verfolgt werden darf, also auch in die Richtung denken...

Liebe Grüße,
Sunny und Sam (der seinen Kollegen beim Radler und Joggerjagen zuguckt, sich aber immer mit Blick zu Frauchen rückversichert, was er tun soll)

19. Oktober 2001 08:51


Moin Oliver,

wie und ob ich meine Hündin mit Ignorieren bestrafe (na was heißt bestrafe ihr zeige das ihr Verhalten nicht das erwünschte ist) kommt ganz auf die Situation an.

Es bringt wohl reichlich wenig einen Hund zu ignorieren der gerade begeistert Igel verbellt, anderen Hunden nachrennt oder Spaziergänger anspringt. Zumindest meine Ziege würde das wohl als stummes Einverständniss verstehen.
Bei ihrer "Leinenkeiferei" allerdings haben wir wunderbare Fortschritte mit einer Mischung aus Leinenruck (in Maßen und natürlich nur normalem Halsband), "AUS", ignorieren, Ruhe bewaren, etc erzielt .. immer auf die jeweilige Situation abgestimmt.

Am allerbesten funktioniert meiner Meinung nach aber das Ignorieren im eigenen Zuhause. Als wir unsere Lena bekamen sprang sie einem eigentlich nonstop um die Füße, wenn man nur mal ne Minute weg war (Wäsche in den Keller bringen oder so) mußte sie einen gleich jaulend anspringen und wenn ich am PC saß dauerte es keine 2 Minuten und Lena versuchte entweder auf meinen Schoß zuklettern, haute mit ihren Pfoten nach meinen Armen oder der Tastatur, das selbe beim Telephonieren, das ging im sitzen gar nicht weil ich sofort ne schlabbernde Hundeschnautze im Gesicht hatte.
In solchen Fällen haben mein Freund und ich immer aktives Ignorieren angewand. Also nicht nur einfach so getan als ob nichts wäre sondern bewußtes umdrehen, weggehen, sich demonstrativ mit etwas anderem als dem Hund beschäftigen. (So kamen unsere Blumen auch wieder zu regelmäßigem Wasser *kicher* weil die auf einmal immer erstmal gegossen wurden wenn wir von der Arbeit nach Hause kamen und der Hund wieder jaul-springanfälle hatte)
Sie hat sehr schnell gelernt das ich bestimme wann sie Aufmerksamkeit bekommt und wann eben nicht. Akzeptierte sie dann das der "arme Hund" wohl heute nicht begrüßt würde und legte sie irgendwo hin, dann hab ich sie begrüßt oder es gab das gewünschte Spielen, Schmusen .. was auch immer.

Hin und wieder wenn ich mich beim Spazierengehen mal so richtig über sie geärgert habe wird sie auch ignoriert, das fängt dann schon beim Spazierengehen damit an das ich wortlos auf kürzestem weg nach Hause gehe, sie im Vorgarten etwas länger warten lasse bis ich sie reinrufe als sonst und auch im Haus tu ich dann so als hätten wir gar keinen Hund. Das scheint sie wesentlich mehr zu beeindrucken als wenn man mit ihr Schimpf. ich weiß auch das man nicht nachtragend sein soll und ein Hund das nach einer weile auch nicht mehr wirklich mit der eigentlichen Ursache verknüpft aber ich bin dann oft so geladen das ich ignorieren dann doch besser finde als wenn ich sie anschnautzen würde.

Lena zeigt sich in solchen Situationen dann auch immer von ihrer besten Seite, kein Gebelle, Gebettel etc. sie tut dann einfach alles was sie mal als erwünschtes Verhalten gelernt und begriffen hat. (Will sich eben wieder bei der Cheffin einschmeicheln *g*)
Lange halte ich das eh nicht durch .... wenn sie so jeden Schritt von mir mit den Augen verfolgt .... bei jeder Geste in ihre Richtung die Ohren spitzt und darauf wartet zum Schmusen oder Spielen gerufen zuwerden .. da werde ich dann doch schwach :-)

Aber selbst wenn sie dann eh nicht mehr weiß warum ich sauer auf sie war, sie hat zumindest mal wieder mitbekommen wer hier die Regeln aufstellt. Und das wesentlich eindrucksvoller als mit Gemecker.

Ob es bei jedem Hund so wirkt, keine Ahnung aber unsere Lena ist unglaublich anhänglich und will immer bei allem dabei sein und so ist ignorieren bei ihr eben das schlimmste was sie sich vorstellen kann ....wenn man mit ihr schimpft springt sie einem eh gleich fast ins Gesicht und will die Situation auf ihre Art "entspannen" .. *schlabber*

Hmm etwas wirr geworden der Text .. ich hoffe trotzdem verständlich *g*

Liebe Grüße

Sandra & Lena (die jetzt friedlich auf dem Sofa darauf wartet das ich den PC ausschalte denn dann ist wieder "Lena-Zeit" *g*

19. Oktober 2001 10:15

Hallo,

ignorieren bringt nur etwas, wenn das Verhalten nicht durch andere belohnt wird. Jagen zu ignorieren ist blödsinnig, weil die Belohnung das Jagen an sich ist. Anbellen ist selbstbelohnend, wenn die Angebellten das vom Hund gewünschte Verhalten (ihn beachten oder zurückweichen, je nach Motivation) zeigen.

Also Ignorieren geht hier nicht.

Besser: Umkonditionieren bzw. Gegenkonditionieren

Du siehst von weitem potentielle "Opfer" und fängst an, mit Deinem Hund ein Alternativverhalten (an der Leine) zu üben, z. B. Fußgehen, Setzen, Legen etc. Dafür wird der Hund belohnt (Leckerli, Spielzeuge, Worte etc).

Nach einigem Training wird der Hund bei Auftauchen der früheren potentiellen Opfer automatisch das Alternativverhalten zeigen, wenn richtig trainiert wurde. Es funktioniert bei meinen Hunden schon seit "Generationen". Meine beiden Mädels kommen automatisch "Fuß", wenn in einer "einsamen" Gegend plötzlich Menschen, Hunde usw. auftauchen. Bei meiner alten Hündin geht das soweit, daß sie bei Auftauchen von Wild automatisch Fuß läuft. Einfach Klasse. Das mit dem Wild funktioniert bei der Jungen noch nicht so gut.

Dieses Gegenkonditionieren hab ich auch bei der Vorgängerin der Jungen Hündin gemacht. Ein sehr streßfreie Verhaltenskorrektur für beide Seiten wurde so erreicht. 100%ig sicher ist es noch nicht, also leine ich sie rechtzeitig an (oder sie sind in unübersichtlichem Gelände eh an der langen Leine).

Wichtig: Falsches Verhalten wird so nicht bestätigt, weil es gar nicht erst auftreten kann.

Viele Grüße

K. Keck