Moin Oliver,
wie und ob ich meine Hündin mit Ignorieren bestrafe (na was heißt bestrafe ihr zeige das ihr Verhalten nicht das erwünschte ist) kommt ganz auf die Situation an.
Es bringt wohl reichlich wenig einen Hund zu ignorieren der gerade begeistert Igel verbellt, anderen Hunden nachrennt oder Spaziergänger anspringt. Zumindest meine Ziege würde das wohl als stummes Einverständniss verstehen.
Bei ihrer "Leinenkeiferei" allerdings haben wir wunderbare Fortschritte mit einer Mischung aus Leinenruck (in Maßen und natürlich nur normalem Halsband), "AUS", ignorieren, Ruhe bewaren, etc erzielt .. immer auf die jeweilige Situation abgestimmt.
Am allerbesten funktioniert meiner Meinung nach aber das Ignorieren im eigenen Zuhause. Als wir unsere Lena bekamen sprang sie einem eigentlich nonstop um die Füße, wenn man nur mal ne Minute weg war (Wäsche in den Keller bringen oder so) mußte sie einen gleich jaulend anspringen und wenn ich am PC saß dauerte es keine 2 Minuten und Lena versuchte entweder auf meinen Schoß zuklettern, haute mit ihren Pfoten nach meinen Armen oder der Tastatur, das selbe beim Telephonieren, das ging im sitzen gar nicht weil ich sofort ne schlabbernde Hundeschnautze im Gesicht hatte.
In solchen Fällen haben mein Freund und ich immer aktives Ignorieren angewand. Also nicht nur einfach so getan als ob nichts wäre sondern bewußtes umdrehen, weggehen, sich demonstrativ mit etwas anderem als dem Hund beschäftigen. (So kamen unsere Blumen auch wieder zu regelmäßigem Wasser *kicher* weil die auf einmal immer erstmal gegossen wurden wenn wir von der Arbeit nach Hause kamen und der Hund wieder jaul-springanfälle hatte)
Sie hat sehr schnell gelernt das ich bestimme wann sie Aufmerksamkeit bekommt und wann eben nicht. Akzeptierte sie dann das der "arme Hund" wohl heute nicht begrüßt würde und legte sie irgendwo hin, dann hab ich sie begrüßt oder es gab das gewünschte Spielen, Schmusen .. was auch immer.
Hin und wieder wenn ich mich beim Spazierengehen mal so richtig über sie geärgert habe wird sie auch ignoriert, das fängt dann schon beim Spazierengehen damit an das ich wortlos auf kürzestem weg nach Hause gehe, sie im Vorgarten etwas länger warten lasse bis ich sie reinrufe als sonst und auch im Haus tu ich dann so als hätten wir gar keinen Hund. Das scheint sie wesentlich mehr zu beeindrucken als wenn man mit ihr Schimpf. ich weiß auch das man nicht nachtragend sein soll und ein Hund das nach einer weile auch nicht mehr wirklich mit der eigentlichen Ursache verknüpft aber ich bin dann oft so geladen das ich ignorieren dann doch besser finde als wenn ich sie anschnautzen würde.
Lena zeigt sich in solchen Situationen dann auch immer von ihrer besten Seite, kein Gebelle, Gebettel etc. sie tut dann einfach alles was sie mal als erwünschtes Verhalten gelernt und begriffen hat. (Will sich eben wieder bei der Cheffin einschmeicheln *g*)
Lange halte ich das eh nicht durch .... wenn sie so jeden Schritt von mir mit den Augen verfolgt .... bei jeder Geste in ihre Richtung die Ohren spitzt und darauf wartet zum Schmusen oder Spielen gerufen zuwerden .. da werde ich dann doch schwach :-)
Aber selbst wenn sie dann eh nicht mehr weiß warum ich sauer auf sie war, sie hat zumindest mal wieder mitbekommen wer hier die Regeln aufstellt. Und das wesentlich eindrucksvoller als mit Gemecker.
Ob es bei jedem Hund so wirkt, keine Ahnung aber unsere Lena ist unglaublich anhänglich und will immer bei allem dabei sein und so ist ignorieren bei ihr eben das schlimmste was sie sich vorstellen kann ....wenn man mit ihr schimpft springt sie einem eh gleich fast ins Gesicht und will die Situation auf ihre Art "entspannen" .. *schlabber*
Hmm etwas wirr geworden der Text .. ich hoffe trotzdem verständlich *g*
Liebe Grüße
Sandra & Lena (die jetzt friedlich auf dem Sofa darauf wartet das ich den PC ausschalte denn dann ist wieder "Lena-Zeit" *g*