Hallo liebe Leute,
nachdem der unten stehende Thread teilweise etwas entgleist ist, was ich schade finde, weil das Thema zu interessant ist, um es für verbale Dominanzgesten zu missbrauchen *ggg*, möchte ich noch einen ergänzenden Neuversuch starten.
Mir ist beim nochmaligem Durchlesen folgendes aufgefallen:
Die Diskussion über "Zwang" landet fast ("zwangsläufig"
sehr oft bei dem Argument: "alles was uns in unserer Befindlichkeit beeinflußt ist mehr oder weniger Zwang............",
was je nach Definition ja stimmen mag, ABER wenn der Satz dann folgendermaßen weitergeht:
"........und deswegen ist Zwang grundsätzlich nichts Schlimmes und darum will und kann ich auf dessen Einsatz IN JEGLICHER FORM nicht verzichten!!!"
dann wird es für mich problematisch.
Wenn im weitesten Sinne die "Zwänge" des Lebens missbraucht werden, um letztendlich sinnlose Gewaltanwendung gegenüber Mensch und/oder Tier zu rechtfertigen, dann ist obiges ein gefährliches Argument.
Ich meine nicht, dass ähnlich klingende Beiträge wirklich so gemeint waren, aber ich glaube, dass sie so missverstanden werden könnten.
Man sollte doch unterscheiden zwischen dem "Anpassungszwang" der aus meiner Sicht ein evolutionäres Prinzip darstellt und deswegen nichts unnatürliches darstellt und der "Zwangsdressur" die in der althergebrachten Hundeausbildung (leider) noch immer viel zu oft eingesetzt wird.
Meine persönliche Meinung deckt sich im wesentlichen mit folgendem Auszug aus der Satzung unseres Agility-Vereins:
".......Unsere Ziele sind in erster Linie eine artgerechte Ausbildung von Hunden zu angenehmen Familienbegleithunden sowie die Schulung von Agility-Teams.
Wie erreichen wir diese?
Unsere Ethik und Moral, sowie der Respekt vor unseren Tieren verbieten es von selbst, einem Hund zum Zwecke der Ausbildung Schmerzen und Leiden zuzufügen (s. hierzu unsere Satzung). Daher gibt es auf unserem Platz weder Ketten- noch sog. Stachelhalsbänder! Gearbeitet wird ausschließlich an einer weichen Leder- oder Nylonhalsung. (Das Agilitytraining findet selbstverständlich ohne Halsband statt - ausgenommen die Anfängerstunden).
Die praktische Ausbildung basiert ausschließlich auf der positiven Verstärkung von erwünschtem Verhalten (durch Futter und/oder Spiel, sowie ausreichend stimmlichem Lob), der unbedingt nötigen Konsequenz und dem Ausnützen des natürlichen Spiel- und Beutetriebes von Hunden. Wir bestätigen den Hund in dem Augenblick, in dem er uns erwünschtes Verhalten zeigt und ignorieren Fehlverhalten weitestgehend. Sollte, in seltenen Fällen, Druck einmal notwendig sein beschränken wir uns auf ein Minimum und bemühen uns um eine Form, die der Hund auch verstehen kann."
......persönlich fehlt mir nur noch ein ergänzender Hinweis auf den "Clicker" (als Möglichkeit), aber vielleicht kann ich mich da ja noch missionarisch einbringen.
Viele Grüsse
Alex & Aris