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Tyrann und Charmebolzen- lang!

geschrieben von Eva und Rio(YCH) 
Tyrann und Charmebolzen- lang!
27. Oktober 2001 20:21

Hallo,
ein "WG-Bericht" ist in Arbeit, aber weil mein Computerzugang im Moment recht beschränkt ist hier schon mal ein paar Dinge vornweg, zu denen ich gerne mal Eure Meinung hören würde:
Also, ich bin ja vor ein paar Wochen in eine WG gezogen, in der schon eine 2,5 Jahre alter Beauceron vorhanden ist. Das Eingewöhnen von Rio hat sich als absolut unproblematisch erwiesen, die beiden sind ein Herz und eine Seele, spielen stundenlang (wenn ich sie lasse, Rios Gelenke wollen das im MOment nicht so), liegen beim Schlafen fast aufeinander, schlabbern sich gegenseitig ab und nicht mal beim Fressen gibt es irgendeine Art von Aggression. Soweit also Prima yawning smiley))
Allerings stellt der Beauceron mich schon etwas auf die Probe- und zwar nicht nur mich. Der Hund ist ein absoluter Tyrann- und zwar ein Hausgemachter.
Angeschafft hat man sich einen Beauci, weil man ja keine "Schlafmütze" wollte- und beim Beauceron stand "agil" in der Rassebeschreibung. Der Züchter war wohl auch nicht so ideal- allerdings weiß ich das alles nur aus Erzählungen. Sicher ist aber, daß er extrem lebhaft ist, dazu ausgesprochen intelligent- also eigentlich eine Mischung, wie man sie sich wünscht, wenn man Hunde liebt. Trotzdem entstanden wohl von Anfang an Probleme: Der Rüde schnappt- bis heute, und zwar nicht immer sehr sanft. Verboten wird ihm das nicht richtig, schließlich "meint er das bei Frauchen ja nicht böse"- Blaue Flecke hat sie trotzdem. Ebenso gab man ziemlich schnell auf, den Hund in die STadt oder gar ins Restaurant etc mitzunehmen- MOnsieur schnappte nämlich auch nach Kellnern und Passanten. Dazu kam eine extreme Lebhaftigkeit, müde zu kriegen ist der Kerl kaum. Mit einem Jahr versuchte man es in einer Hundeschule- mit dem ERfolg, daß man wegen "Unreife" des Hundes den Kurs verlassen sollte, weil er die anderen störte (was ich mir übrigens recht gut vorstellen kann *g*).
Seitdem macht der Hund so ziemlich, was er möchte: Er zerstört alles, was nicht niet- und Nagelfest ist, seien das Haarspange, Bürsten, Teller, Flaschen, Bücher, Lampen oder Spielzeuge. Im Garten wird nicht gewacht, sondern gekläfft- und zwar stundenlang, wenn sich auch nur irgendwo ein Blättchen bewegt. Gegen Befehle von Frauchen wehrt man sich durch Schnappen, gestohlene Dinge werden teilweise mit Knurren und heftigem Drohen verteidigt- er hat sie also gut im Griff.
Spaziergänge sind purer STreß, weil er Züge jagt, über hunderte von Metern hinweg JOgger stellt und mit seinen 40 Kilo wie verrückt in der Leine hängt. Dementsprechend fallen die Spaziergänge auch aus: 20- 40 MInuten ins Feld, zu 80% der gleiche Weg, spielen gleich Null, er beschäftigt sich alleine.
Abends liegt er dann mit auf der Couch- und wenn er zu viel Platz braucht, dann setzt sich Frauchen eben auf den Boden...
Absolut unmöglich sind Dinge wie "Salbe ins Auge tun" etc- wir haben es zu zweit versucht und nur mit Maulkorb verhindern können, daß er uns beißt.
Tja, so stehen die Dinge...
Der Rüde wurde schon mit 6 MOnaten kastriert, und zeigt dementsprechend keinerlei Dominanzverhalten anderen Hunden gegenüber. Fremde werden sehr schnell akzeptiert, überhaupt ist er unglaublich freundlich- was wiederum im krassen Gegensatz dazu steht, daß er durchaus auch fest zuschnappt und auch sein Frauchen beißt.
Für mich stellt sich eigentlich folgende Frage: Kann ich in einer solchen Konstellation überhaupt etwas verändern? Nick benimmt sich zeitweilig völlig umöglich, trotzdem ist er unglaublich liebenswert und ein "besonderer" Hund- ich würde mich gerne mehr mit ihm beschäftigen und ihm zumindest ein Bißchen mehr Auslauf gönnen- aber da er bisher überhaupt nicht akzeptiert, daß Menschen ihm Grenzen setzen (bei mir geht es jetzt halbwegs, allerdings lag er in den letzten Wochen auch schon ca. 10mal auf dem Rücken, wenn er nach mir schnappte, mich vom Sofa zu brummen versuchte und ähnliche Aktionen), dementsprechend stressig sind Ausflüge mit ihm.
Mit dem Clicker lernt er fantastisch und wahnsinnig schnell- leider ersetzt das aber nicht die fehlende/falsche Erziehung und den Respekt Menschen gegenüber.
Ich habe das Gefühl, daß er sich richtig gehend nach einer etwas stabileren Führung sehnt- zumindest gehorcht er bei mir wesentlich besser und auch unseren Ausflug in die Hundeschule (ich hatte beide HUnde dabei) haben wir zum Erstaunen seines Frauchens sehr gut hinter uns gebracht.
Trotzdem fehlt ihm im Grunde das, was Rio von Anfang an gelernt hat: Daß alles, was von Frauchen kommt, interessant oder zumindest wichtig ist, daß sie ein klasse Spielpartner ist (wenn auch zu langsam *gg*), daß sie Respekt fordert- und daß vor allem der Einsatz von ZÄhnen sofort geahndet wird. Aber wie bringe ich das 40 Kilo völlig fehlgeprägter purer Energie bei???
Sicher könnte ich ihn einfach ignorieren, mit Rio weiter immer alleine spazieren gehen und sie ihm ab und an als "Spielparnterin" zur Verfügung stellen, damit er wenigstens etwas Beschäftigung hat. Aber ihr kennt das ja: Wenn man einen Hund so offensichtlich falsch behandelt sieht, wenn ein solches Energiebündel teilweise 9 Stunden alleine ist und Frauchen danach keine Lust mehr zum Laufen hat- dann kann sich ein richtiger Hundefan nicht so richtig zurückhalten ;o) Zumal ich eben auch weiß, daß der Hund sicher der absolute Traum wäre, wenn man ihn halbwegs in den Griff bekäme.
Vielleicht haben ja die unter Euch, die auch schon erwachsene Tiere übernommen haben Tips, wie man mit einem solchen Hund am Besten umgeht, wie man Respekt ohne unnötige Härte durchsetzt und ob es Eurer Meinung nach überhaupt Sinn macht, sich intensiver damit auseinander zu setzen- sein Frauchen wird nämlich sicher nicht mitziehen, weil ihr HUnd sie dermaßen um den Finger wickelt, daß sie ihm sowieso nicht wiederstehen kann- und glaube ich auch nicht will.
So, daß war jetzt ewig lang, vielleicht könnten ja doch ein paar von Euch ihre MEinung dazu schreiben-
Eva & Rio


27. Oktober 2001 21:46

Hi Eva,

erstmal toll, daß Rio u. der Rüde sich so gut verstehen. Das ist doch auch für ihn sicher was feines, daß er zuhause ein bißchen Energie austoben kann.
Ich kenne keinen Beauceron näher, hab nur mal auf Ausstellungen oder auf der Straße welche gesehen. Von der Rassebeschreibung ein toller Hund, aber sicher nicht für Leute wie Deine MItbewohnerin.
Das Du Dich um ihn kümmern willst, finde ich gut. Allerdings kann das natürlich auch nach hinten losgehen. Denn grade bei einem Hund wie Du ihn schilderst ist oft eine extreme Fixierung auf die Person da, die mit ihm arbeitet, ihm seine Grenzen zeigt. Und was passiert dann ? Bestenfalls ignoriert er sein Frauchen.
Natürlich könnte es so laufen, daß Du den Anfang machst und sie vielleicht bereit ist weiter zu arbeiten. Das kann ich nicht einschätzen. Es klingt aber ja leider nicht dazu.
Also wirklich eine schwierige Sache. Ich persönlich könnte wahrscheinlich trotzdem nicht widerstehen.
Denn immerhin könntest Du dem Hund wenn Du erfolgreich bist zumindest eine Zeitlang mehr Lebensqualität geben (Freilauf etc.)
ICh würde auf jeden Fall bei einem Hund, der schnappt klare Regeln einführen. Von wg. Sofa u. schon gar nicht allein. Zusätzlich wäre es sicher gut ihn eine Weile aus der Hand zu füttern (falls das machbar ist).
Ich würde bei so einem Hund auf jeden Fall auf das Halti setzen. Nicht nur weil er damit kontrollierbarer ist, es ist ja auch eine Art Dominanz zu zeigen dem Hund gegenüber.
Wichtig ist sicherlich auch des öfteren allein mit ihm zu laufen bzw. falls das irgendwann möglich ist Rad zu fahren (ich denke mal das Bewegungsbedürfnis dürfte dem des Dobis entsprechen ?).
Ich finde es auf jeden Fall wichtig sich jetzt mit dem Hund zu beschäftigen. natürlich kann man auch einen älteren Hund noch umerziehen, aber andererseits ist er jetzt in einem Alter wo er endgültig erwachsen wird und entsprechend schwieriger ist es dann doch, wenn er keine "Vorbildung" hat.
Ich denke aber mit Deiner Hovierfahrung müßtest Du auch bei ihm klarkommen. Denn das Entscheidende ist letzlich, daß man dran glaubt, daß man was erreichen kann und wirklich keine Angst hat (vortäuschen kann jeder, nur kommt man damit grade bei so einem Tier nicht weit).

Übrigens zum Thema Salbe in die Augen fällt mir ein, daß ich gelesen hab (ich glaub in Martins Buch), daß man auch Körperpflege prima clickern kann. Ich denke das ist auf jeden Fall eine sehr gute Methode für einen solchen HUnd, der leider schon weiß, daß er sich mit den Zähnen durchsetzen kann.
Ich wünsche Dir und Nick viel Erfolg und das sein Frauchen ihren Hund mal als Hund sieht.
Gruß
Wilma u. Arno (der auch einiges an Nerven u. Geduld gekostet hat und noch kostet)

28. Oktober 2001 11:30

Hallo Wilma,
ich gestehe, daß ich gehofft hatte, zu dem Thema was von Dir zu hören yawning smiley)
Das Schlimme bei der SAche ist eigentlich, daß der Rüde einen so furchtbar gut um den Finger wickeln kann... Dann legt er seine Stirn in Falten, guckt einen an, hüpft zwei Schritte auf einen zu, schlabbert einem ganz schnell über die Finger und hupft wieder zurück, um dann richtiggehend mit einem "zu reden", in dem er lautlos die Schnute auf und zuklappt... Bei Frauchen wirkt das 100%ig und selbst ich erwische mich manchmal dabei, wie ich dann aufstehe und ihm die Tür aufmache oder den Ball hole- nur um dann festzustellen, daß der Kerl sich schon wieder durchgesetzt hat ;o)

: erstmal toll, daß Rio u. der Rüde sich so gut verstehen. Das ist doch auch für ihn sicher was feines, daß er zuhause ein bißchen Energie austoben kann.
Er ist seit unserem Einzug VIEL ausgeglichener geworden, mittlerweile wird nur noch jeder 5. Zug gejagt und ich hatte ihn ja auch schon mit im Auslaufgebiet, wo ich immer mit Rio hingehe und wo man auf jedem Spaziergang Hundebekanntschaften trifft. Es macht natürlich wahnsinnigen Spaß zu sehen, wie sich ein solches Energiebündel mal richtig austoben kann!

: Ich kenne keinen Beauceron näher, hab nur mal auf Ausstellungen oder auf der Straße welche gesehen. Von der Rassebeschreibung ein toller Hund, aber sicher nicht für Leute wie Deine MItbewohnerin.
Nein, das haben sie mittlerweile denke ich auch erkannt. Ihr Freund ist nur alle 14 Tage am Wochenende da, bei ihm funktioniert es wohl wenigstens etwas besser- von gehorchen kann aber auch da keine Rede sein.

: Das Du Dich um ihn kümmern willst, finde ich gut. Allerdings kann das natürlich auch nach hinten losgehen. Denn grade bei einem Hund wie Du ihn schilderst ist oft eine extreme Fixierung auf die Person da, die mit ihm arbeitet, ihm seine Grenzen zeigt. Und was passiert dann ? Bestenfalls ignoriert er sein Frauchen.
Hmm, darüber habe ich auch nachgedacht. Bisher ist Nick überhaupt nicht auf eine Person fixiert. Er geht mit jedem mit, freut sich über jede Person, die auch nur kurz mit ihm tobt- für mich als "Ein-Frauchen-Hund"-Halter irgendwie ungewohnt ;o)
Andererseits hat er bisher eben auch keine "verläßliche" Rudelführung kennengelernt, vielleicht liegt es auch daran?

: Natürlich könnte es so laufen, daß Du den Anfang machst und sie vielleicht bereit ist weiter zu arbeiten. Das kann ich nicht einschätzen. Es klingt aber ja leider nicht dazu.
Tja, das ist so eine Sache. Sie haben sich leider auch schon recht viel verbaut- während ich mit dem Hund ziemlich problemlos an den See gehen kann und an der Leine auch ohne Weiteres den Wildpark passiere, geht das bei seinem Frauchen gar nicht mehr.
Mich erinnert das ganze ein Bißchen an die Geschichte des Dackels in "Was tu ich nur mit diesem Hund" von Aldington, kennst Du die? Der DAckel benahm sich bei seinem Frauchen absolut unmöglich, war der absolute Tyrann- während er bei seinem Hundesitter der liebste Hund von allen war (das ist der Rüde allerdings sicher nicht *g*). Mich erinnert das Verhalten von der Besitzerin des Dackels kollossal an das von seiner Besitzerin: Sie lamentiert den ganzen Tag über den Hund, aber im Grunde findet sie es mittlerweile ganz normal. Wäre ja auch nicht schlimm, wenn der Hund nicht so sehr darunter leiden müßte!!!

: ICh würde auf jeden Fall bei einem Hund, der schnappt klare Regeln einführen. Von wg. Sofa u. schon gar nicht allein. Zusätzlich wäre es sicher gut ihn eine Weile aus der Hand zu füttern (falls das machbar ist).
Beides wohl eher nein... yawning smiley( Den armen Hund vom Sofa vertreiben käme für sein Frauchen wohl nicht in Frage- außerdem läßt er es sich von ihr nicht verbieten. Und aus der Hand füttern: Er hat sein Futter den ganzen Tag rumstehen, Küchenabfälle und Leckerchen bekommt er von ihr natürlich ohne auch nur irgendetwas dafür getan zu haben. Es wird einfach ständig das getan, was man genau NICHT tun sollte!

: Ich würde bei so einem Hund auf jeden Fall auf das Halti setzen. Nicht nur weil er damit kontrollierbarer ist, es ist ja auch eine Art Dominanz zu zeigen dem Hund gegenüber.
Ja, das habe ich auch schon überlegt- allerdins könnte wohl erstmal nur ich es benutzen, weil sein Frauchen es wohl kaum an ihren Hund bekäme (unser GEschirr, das sie momentan öfter benutzt, damit sich der Hund wenigstens nicht erwürgt beim zerren muß auch ich ihm anziehen).
Aber dann könnte ich auch mal die Sache mit dem Fahrrad versuchen, bisher würde ich mich nämlcih mit 40 chaotischen und unerzogenen Kilo an der Leine nicht aufs Rad wagen!

: Ich denke aber mit Deiner Hovierfahrung müßtest Du auch bei ihm klarkommen. Denn das Entscheidende ist letzlich, daß man dran glaubt, daß man was erreichen kann und wirklich keine Angst hat (vortäuschen kann jeder, nur kommt man damit grade bei so einem Tier nicht weit).
Nein, da hast Du sicher recht. Die Besitzerin allein könnte selbst wenn sie wollte das Ruder wohl nicht mehr rumreißen, weil sie schon zu viel Respekt vor ihrem eigenen Hund hat. Insofern habe ich den Vorteil, daß ich schon bei Rio gelernt habe, allein durch bestimmtes Auftreten keinen Zweifel daran aufkommen zu lassen, daß ich es ernst meine ;o) Zumindest hat der Rüde bei mir noch nicht gewagt, seinen Willen durch Schnappen durchsetzen zu wollen und ich denke auch nicht, daß er das tut.
Mal schauen, an Erster Stelle steht natürlich weiterhin Rio, so daß unser Chaot eben auch bei mir nur die Zeit bekommen kann, die "übrig" bleibt. Aber wenn ich ihn auch nur so weit bekomme, daß ich ihn auf einen Teil unserer Spaziergänge mitnehmen kann, wäre das schon ein Erfolg für ihn.

: Übrigens zum Thema Salbe in die Augen fällt mir ein, daß ich gelesen hab (ich glaub in Martins Buch), daß man auch Körperpflege prima clickern kann. Ich denke das ist auf jeden Fall eine sehr gute Methode für einen solchen HUnd, der leider schon weiß, daß er sich mit den Zähnen durchsetzen kann.
Prima, ich werde gleich mal schauen, ob wir so weiterkommen. Das Dumme ist nämlich noch dazu, daß MOnsieur ständig Augenentzüngungen hat und es von mal zu mal schwieriger wird mit der Behandlung...

: Ich wünsche Dir und Nick viel Erfolg und das sein Frauchen ihren Hund mal als Hund sieht.
Hmmm, das ist genau das, was ich mir auch wünschen würde... Als erstes werde ich wohl mal "zufällig" das Buch von Aldington offen rumliegen lassen- schon allein vom Tital her müßte es meiner Mitbewohnerin gefallen, und da sie ja so ziemlich jeden klassischen Fehler im Umgang mit Hunden macht, müßten ihr eigentlich ungefähr 100 Glühbirnen aufgehen *ggg*
Danke auf jeden Fall für die guten Wünsche,
Grüsslis an Arno,
Eva & Rio

: Gruß
: Wilma u. Arno (der auch einiges an Nerven u. Geduld gekostet hat und noch kostet)


28. Oktober 2001 11:26

Hallo Eva,
na da hat doch einer das Privileg, "der Chef im Hause zu sein". Ich habe es wirklich sehr schnell überflogen, maßgeblich viel mir jedoch auf- das "Monsieur" tun und lassen kann, was er möchte.... Couch liegen (womöglich ständiger Schlafplatz auch noch das Bett...), Sachen von Deiner Mitbewohnerin betrachtet er als sein persönliches Eigentum.... usw.
Fakt ist doch, dass sein Frauchen anscheinend schon längst resigniert hat. Ja sicher kostet es nerven, sicher denkt man der kapiert das nie, sicher ist es nicht einfach... Und sicher war nicht allein der Hund daran Schuld, unehrenhaft aus der Hundeschule entlassen zu werden.
Hunde denken nicht- Hunde handeln.
Menschen denken- und handeln falsch.
Wie wäre es mit einem kleinen Einmal eins für Deine Mitbewohnerin?
Angefangen mit kontinuierlichem verneinen. "Nein" im richtigen Moment-belohnt mit einem Leckerlie. Nein- für das Betreten der Couch- und dem typischen "so ist fein".....
Lasst Ihn doch nur mal aus der Hand fressen, wenn Ihr die Zeit dazu habt. Zeigt Ihm, dass nur "Sie" der Chef ist, Sie gibt Ihm Futter, wenn Sie es möchte.. allerdings bitte nur in Verbindung mit erfolgreichen Aufgaben. Am Anfang natürlich mit Dingen welche er eventuell bereits beherscht und seien es die einfachsten wie sitz und platz.
Er sollte auch (mit sicherheit hat er das auch) sein persönliches Spielzeug haben, aber doch bitte nicht 30 oder mehr verschiedene. Zwei tuns auch. Mit diesen Sachen kontinuierlich spielen, immer wieder loben, aber bitte nicht wenn Er spielen möchte, sondern wenn Ihr mit Ihm spielen wollt.
Eva- bei Dir und Rio funktioniert es doch auch. Es gibt kein zu alt um etwas zu lernen, es gibt auch kein zu spät. Lediglich kontinuierliches arbeiten, vielleicht sogar mit Clicker bringt den Erfolg. Und vorallem wenn er es einmal nicht mehr gemacht hat, heisst es noch lange nicht, dass er es nie mehr tut.
Hunde denken nicht- sie handeln. Lasst Ihn handeln nach Euren Regeln.
Gruss Susi+Bon

28. Oktober 2001 11:41

Huhu Eva!

Wenn Du noch lange so aus dem Netz raus bist, mußt Du mir mal Deine Postadresse geben ;-)
Ich will's ja nicht beschreien, aber mir kommt das so verflixt bekannt vor... nur daß Indy nicht kastriert war (und sich demzufolge auch auf diesem Gebiet wie die Axt im Walde aufführte), nicht geschnappt hat und nicht auf's Sofa ging. In anderen Worten: Wenn Du Dich seiner (Nicks) Probleme annimmst, ist er in einem halben Jahr Dein Hund. Spätestens. Und dann gibt's wahrscheinlich WG-Krach, denn ich habe den Eindruck, daß seine Besitzerin schwerer zu erziehen ist als Nick.
Was den vorsichtigeren Einsatz der Zähne angeht, hilft wohl nur das altbewährte Spielabbrechen (zumindest reagierte Indy, der da etwas unsensibel ist *grummel*, auf Repressalien nach unvorsichtigem Zahngebrauch mit vermehrtem Aufdrehen und "Weiterspielen", was schmerzhaft werden kann), evtl. mit Wasserpistolenunterstützung. Und für ernsten Zahngebrauch mach's wie Rio :-)
Vielleicht hilft das gezielte Auslegen von Hundebüchern für Frauchen (was mit Bildern, damit das Reingucken auch Spaß macht)? Evtl. Vorführen von kleinen Tricks, die Nick per CLicker ("Das ist ganz einfach, Du mußt nur..."winking smiley gelernt hat? Ich habe damit zugegebenrmaßen keinen Erfolg gehabt, weil sich der Hund ja frei entfalten dürfen muß... Der hat sich dann bekanntermaßen bei mir weiterentfaltet, wo er auch mal gefaltet wird :-)

Trotzdem viel Erfolg und grüß' Dein Hinkebein,
Katja und Wauz

28. Oktober 2001 12:17

Hallo Eva,

es ist gar nicht so selten, daß ein Hund bei einem außenstehenden besser gehorcht als beim Besitzer. Wir hatten sogar bei uns im TH mal einen Schnauzerrüden, den unser Pfleger nachher fast zum Auto tragen mußte (war auch so ein Haustyrann, aber das lag auch daran, daß er Herrchens Hund gewesen war und der war gestorben).
Grade weil Du auch erwähnst, daß Nick dauernd Futter stehen hat, fällt mir dazu das neue Buch v. Bloch ein. Hast Du das evtl. schon gelesen ??
Kann ich Dir und Deiner MItbewohnerin nur ans Herz legen. Vor allem finde ich es auch sehr lesbar, ich denke auch für absolute Laien.

Einmal mehr zeigt sich ja auch hier, daß der Mensch das Problem ist. Und eigentlich müßte man mit Deiner Mitbewohnerin erstmal gründlich trainieren *g*.
Übrigens was das Radtraining mit untrainierten Hunden angeht schwöre ich ja auf den Baggen, aber da es nicht Dein eigener Hund ist, lohnt sich die Anschaffung wohl kaum. Das Halti kann man nicht am Rad einsetzen.
Übrigens würde ich auch beim anziehen v. Geschirr etc. auf den Clicker setzen. Ich denke aber, nach dem was Du so erzählst, dürfte bei einiger Mühe wirklich bald ein ganz anderer Hund durch die Wohnung laufen. Klingt als hungere er danach wirklich einen festen Platz zu haben.
Nochmal viel Glück, Geduld u. Nerven
u. gute Besserung für Rio
Wilma u. Arno (der auch den Beinamen Charmanter Halunke trägt)