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Sicherheit vermitteln?

geschrieben von Claudia(YCH) 
Sicherheit vermitteln?
05. November 2001 07:09

Guten Morgen

Ich habe bereits weiterunten mein Problem mit meinem 1 1/2 jährigen Labbie geschrieben "Hinlegen lassen".

Nun noch eine Frage dazu: Ich soll ja dem Hund Sicherheit vermittlen, aber was machen wenn er sich hinlegt, also ich meine, ich lasse ihn und bleibe auf sicheren Abstand, damit ich noch eingreifen könnte, falls etwas passieren könnte. Ich versuche einfach immer, mich zu entfernen sobald er sich hinlegt und der andere Hund kommt, denn er ist sehr eifersüchtig, was andere Rüden betrifft, wenn die mir zu nahe kommen.

Aber vermittle ich ihm da die nötige Sicherheit, wenn ich ihn einfach sich überlasse oder sollte ich bei ihm bleiben? Der Hund soll sich doch bei mir sicher fühlen, oder???

Gruss Claudia und Chivas



05. November 2001 08:09

Hallo,

das Problem bei dir ist, dass du deinem Hund die Verantwortung überlässt, und damit ist er offensichtlich überfordert.
Er hat für sich eine Verhaltensritual aufgebaut, und du stehst nur daneben und wartest ab, was passiert (um ev. einzugreifen).

Wie willst du da Sicherheit vermitteln.

Du mußt zuerst einmal grundsätzlich trennen zwischen a) Verhalten an der Leine und b) ohne Leine (quasi Hunde unter sich)
zu b) solltest du (zunächst) nur Hundekontakte zulassen, die günstig sind für deinen Hund, die ihn praktisch in souveränen verhalten schulen. Was ist Souverän ? Das hat nichts mit Dominanz oder so zu tun. Das günstigste wäre es, bestimmte bekannte Hunde auszusuchen, wo er dieses von dir geschilderte Verhalten nicht zeigt, wo er ein Verhalten zeigt, dass in deinen Augen normal ist, also wo die Verhältnisse klar sind. da werden dann vor der Kontaktaufnahme auch bestimmte Rituale eingeführt, an die sich dein Hund dann halten kann (Sicherheit finden kann) wie zb . sitzen - Blickkontakt zu dir - Erlaubnis von dir zum spielen.

zu a) Mußt du regelnd eingreifen, bevor dein Hund wieder in alte (unsicherheits ) rituale verfällt.

Dazu muß dein Hund an der Leine sein (wenn er nicht abrufbar ist), ev. lange Leine + geschirr.
Ziel ist : dein Hund soll lernen, normal an anderen Hunden vorbei zu gehen, zunächst an der Leine, ohne dass er sich hinlegen muß, du bestimmst, mit wem Kontaktaufnahme und mir wem nicht. Darin findet er seine Sicherheit.
Dazu mußt du das Auftauchen eines Hundes UMKONDITIONIEREN.
DH : wenn bisher dein Hund einen anderen Hund sah und es ging dann ab : ach du meine Güte wer weiß, was jetzt passiert ... sollte dein Hund nun wissen, was passiert (SICHERHEIT) - nämlich was tolles und du bist der Auslöser.
Nimmt dein Hund Blickkontakt auf auf Signal von dir ? Das solltest du unbedingt üben.

Möglichkeit 1 ist, dein hund, sobald ein andere auftaucht, zu füttern, dabei ist wichtig, dass du dich ganz auf deinen Hund konzentrierst, den anderen siehst du nicht. Du solltest den anderen Hundebesitzer darum bitten, seinen hund wenn nötig, anzuleinen / zu rufen. Laufe Bögen, lass deinen Hund Futter auf der Erde suchen, lass es ihn aus der Faust kramen. Es ist günstig, wenn man dabei darauf achtet, dass man sich langsam an andere Hunde heran arbeitet, den Anstand systematisch verringern. Sobald der andere Hund weg ist, hört der Futtersegen auf.
Dein Hund soll im Endeffekt das ungute Gefühl gegen ein gutes eintauschen.
Möglickeit 2 ist, Ersatzhandlungen zu belohnen (Blickkontakt, Fußgehen usw.) mit HOHER Bestärkungsrate, dein Hund soll garnicht dazu kommen, den anderen zu fixieren o.ä..
Das schliesst sich dann auch und sowieso an Mögklichkeit 1 an (wenn er dazu in der Lage ist, Signale zu befolgen).
Ziel : orientiere dich an mir.

Da mußt du erst mal hinkommen, um den nächsten Schritt gehen zu können, ihn mit allen Hunden die des Weges kommen, Kontakt aufnehmen zu können. Du wirst sonst immer nur Zuschauer sein.

Sabine