Hallo Ihr alle,

früher machten wir einige Male die Erfahrung, dass andere Hunde zu Wolf rannten, nicht mehr vor ihm bremsten, sondern gleich in eins durch sich auf ihn stürzten. Diese Begegnungen machten ihm verständlicherweise Angst und er reagierte mit Fluchtverhalten, was die Sache nur noch mehr eskalieren ließ, da die anderen Hunde hinterher sind usw. Wir übten daraufhin, dass er stehen blieb und ich den Hunden entgegen trat. Mit der Zeit funktionierte dies immer besser und er wurde sicherer und selbstbewußt. Die Vorfälle ereigneten sich sehr häufig mit Schäferhunden, die schon schnell ein rotes Tuch für ihn wurden. In "unserem" Auslaufgebiet suchten wir nach friedlichen Schäferhunden und seine Abneigung besserte sich wieder, skeptisch ist er bei dieser Rasse aber noch heute.
Gestern dann nach längerer Zeit wieder so ein Vorfall: uns unbekannte Leute mit einem Schäferhundpaar waren in dem Auslaufgebiet. Der Rüde bei unserem Anblick gleich durchgestartet, mit lautem Gegrolle auf uns zu. Ich gab Wolf den Befehl, stehenzubleiben, er tat es, stellte sich groß und selbstbewusst hin und war ganz ruhig (zumindest äußerlich *gg*). Der andere Rüde mit seiner Hündin im Nacken raste also auf Wolf zu, stoppte kurz vor ihm und schien sichtlich überrascht, dass Wolf einfach nur ruhig dort stand, ohne die Spur von Fluchtverhalten oder Aggression. Er blaffte Wolf dann kurz an und Wolf lies sich bis auf ein einmaliges Abschnappen nicht provozieren. Der fremde Rüde zog ab und Wolf lief mit stolzgeschwellter Brust weiter und ignorierte ihn völlig.

Kennt Ihr solche Situationen, in denen Ihr so stolz auf Euer Hundi seid ?

Viele Grüße, Melli

Hi, Melli!

Neid... Meine würde gleich ihr Schwänzchen einklemmen u. wech... Wie habt Ihr das geübt und wo? (Hundeplatz?) Großes Kompliment u. viele Grüße
Gabriela2

Hallo Melli,
das ist genau das was ich meinte (Hundebegegnung mit Folgen...). Dein
Hund vertraut dir einfach 100%tig. Wenn alle so mit ihren Hunden
"Angst überwinden" üben würden, gäb's weniger Probleme.
Gruß
Bettina

Hi Melli,

ja solche Situationen kenne ich und Du darfst zu Recht stolz sein.

Denn das war bestimmt ne Menge Arbeit Wolf so weit zu bekommen. Und heute hast Du erstmalig so richtig die Früchte geerntet.

Glückwunsch dazu und noch viele weitere positive Erlebnisse dieser Art in Bezug auf Wolfs Verhalten.

In Bezug auf die Schäferhunde kann ich nur sagen - absolut schlechtes Verhalten der Hundeführer. Bei sowas kriege ich immer die Krise. Das ist jetzt keine Kritik an DSH, Sina ist zu 90% auch DSH.
Viele Grüsse

Ingrid und Sina

Hallo Melli!

Glückwunsch :-) Indy hätte den Schäferhund sicher nach diesem Überfall nicht ignoriert, sondern ihm seine Meinung zum Thema "Ich lasse mich nicht von Schissern anpöbeln" deutlich gemacht... Ich will auch, daß mein Hund mal erwachsen wird *ggg*

Liebe Grüße,
Katja

Hallo Gabriela,

wir haben es "einfach" vor Ort geübt.
Ich war mit Wolf ganz früher nur jeweils 1x bei verschiedenen Welpentreffen, die ich so dermaßen daneben fand, dass ich die Schnauze voll und ehrlich gesagt keine Lust mehr hatte, Hundeplätze zu suchen, die mir zusagen. Somit habe ich alles selbst in die Hand genommen, d.h. Erziehung und genügend Hundebegegnungen aller Art und ich habe es nie bereut, so entschieden zu haben.
Ich habe also nach den diversen Attacken und dem dementsprechend ängstlichen Verhalten von Wolf gezielt nach speziell Schäferhunden gesucht (weil es meistens DSH waren und er bei ihrem Anblick in Panik ausbrach), die friedlich sind. In diesem Auslaufgebiet gab es schon genug davon und ich habe ihn langsam daran geführt. Er "musste" zuerst einmal nur die Nähe dieser Hundetypen ertragen und ich habe ihn als zweiten Schritt dabei durch Spiel abgelenkt....das funktionierte gut, weil diese Schäferhunde auch nicht zu uns kamen, sondern nur in unmittelbarer Nähe waren und ihn in Ruhe ließen.
Wolf ist sehr einfach zu motivieren und ich habe an anderen Orten viel so Dinge mit ihm gemacht wie Fährtenarbeit usw. (machen wir bis heute), was ihn unheimlich aufgebaut hat. Er war nach diesen Übungen immer super stolz und es machte ihn wirklich insgesamt selbstbewußter. Durch diese positiven Erlebnisse der Übungen und immer schön positiv bestärkt, wurde es immer besser. Dieses spezielle Problem der heranrasenden grollenden Hunde bewältigte er teilweise ein Stück selbst, weil er ja insgesamt sicherer geworden war und dann auch dadurch, dass ich den Schritt auf die Hunde machte (bevor sie überhaupt richtig bei uns waren) und mit Wolf sprach so nach dem Motto "komm', die gucken wir uns jetzt mal an, was kommen die hier denn so angeprescht"....hört sich albern an, aber er hat es irgendwie kapiert und es klappte gut. Gleichzeitig gab ich dann den Befehl, schön bei mir zu bleiben und nicht wegzulaufen. Ach ja, und ich versuchte ihm irgendwie zu vermitteln, dass nicht alle heranpreschenden Hunde trotz Grollen gleich über ihn herfallen. Ich habe immer versucht, die Wichtigkeit aus dem Getue der anderen Hunde zu nehmen und eine Mischung aus cool und dennoch neugierig zu vermitteln. Irgendwie hat er nach einer Zeit gerafft, dass diese Hunde eigentlich oft nur Angst hatten und irritiert ihren Angriff abbrachen, wenn von ihm keine Reaktion kam.
Ich kann es Dir auch nicht besser erklären...es ging ja auch nicht von heute auf morgen. Es war immer sehr schön zu erleben, wie er sich nach so einer überstandenen Situation gefreut hat, wenn ich ihn dafür überschwenglich gelobt habe. Das mache ich in extremeren Situationen wie gestern immer noch...dann "lacht" er richtig und bewegt sich ganz stolz :-)!!

Viele Grüße, Melli