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Horrortrip Hundeplatz

geschrieben von Emily(YCH) 
Horrortrip Hundeplatz
15. November 2001 14:50

Mein Hund ist zu Hause der liebste Hund der Welt, hört auf uns alle, soweit er die Kommandos schon kennt (8 Mo.) und ordnet sich unter.

Nur wenn ich mit ihm auf dem Hundeplatz bin, flippt er total aus, rämpelt jüngere Hunde um und kennt keine Grenzen, die ich ihm dann regelmäßig zeigen muss (kommando "aus", schnauzengriff, letztens sollte ich ihn sogar auf den Rücken werfen, als er versucht hat, bei einem anderen in seiner Gruppe aufzureiten). Komischerweise machte dies ein anderer Hund ebenfalls, einmal auch bei meinem Hund, bei dem wurde nichts gesagt.
Als Hundeanfänger ist man eh unsicher und dann wird man durch solche Aktionen noch mehr in Verwirrung gebracht.
Wenn wir Übungen machen, kann er sich nicht so lange konzentrieren wie die anderen, was ich seinem Alter und seiner Vergangenheit zurechne (er war bis vor drei Monaten im Tierheim und hat bis dahin wahrscheinlich nicht viel gesehen).
Kann mir jemand Tipps geben, wie weit kann ich meinen Hund seinen Rang selbst ausmachen lassen in der Gruppe, ab wann muss ich einschreiten?
Bin schon immer völlig unentspannt auf dem Hundeplatz, weil wir dort einfach völlig auffallen, auch dadurch, dass er mit der größte und lautste ist. Macht mir auch eigentlich schon gar keinen Spaß mehr und gehe dort nur noch hin, um meinem Hund nicht den KOntakt zu anderen zu nehmen.
Wenn ich mit ihm alleine übe, staune ich immer, wie gut er die Kommandos eigentlich kann, da bin ich auch viel ruhiger und selbstsicherer und ihm macht es dann richtig spaß zu üben. Auch bei Begegnungen mit anderen Hunden im Feld ist er viel vorsichtiger und ordnet sich meistens dem anderen Hund unter, egal wie klein sein Gegenüber ist. Er ist wirklich ein gute Seele und irgendwie kotzt mich dieser ganze Hundesplatzzwang richtig an. So, das musste jetzt mal raus, vielleicht kann mir jemand Tipps geben, was ich machen kann, weiter auf den Platz gehen und meinen Hund "sozialisieren" oder eher mit ihm allein üben, wo er viel besser lernt und dann es drauf ankommen lassen, dass mein Hund später nicht richtig mit Argenossen umgehen kann? Was habt Ihr so für Erfahrungen mit Hundeplätzen?
Vielen Dank schonmal für Eure Antworten. Grüße, Emi

15. November 2001 16:09

Hallo Emily,
dass Dich das Gehabe von Deinem Hund annervt, kann ich verstehen. Ich habe selbst eine knapp 3 Jahre alte Hovawart-Hündin, die sich auf dem Hundeplatz aufspielt, als ob alle Hunde nach ihrer Nase tanzen müssten.
Doch ich kann Dir sagen: Hab Geduld mit Deinem Hund! Dein Hund ist noch sehr jung und befindet sich gerade im Pflegelalter!
Übe mit ihm täglich Unterordnung! DAs ist ganz wichtig. Denn nur so begreift er irgendwann,dass er sich auf dem Hundeplatz zu benehmen hat, wenn Du es von ihm verlangst!
Wenn Du mit Deinem Hund zuhause oder beim Spaziergang übst, ist er auf Dich konzentriert und kaum durch andere Hunde abgelenkt! Jedoch auf dem Hundeplatz gibt es soviele andere Hunde, die ihn anblenken.
Deshalb ist der Hundeplatz ein passender Ort, damit Dein Hund das Benehmen unter Ablenkung lernt!
Zum Thema "was kann ich durchgehen lassen":
Ich lasse bei meinem Hund alles durchgehen, was mir passt! Und nicht, was andere sagen! Beispiel: Meine kleine Border-Collie-Hündin hat in der Welpenspielgruppe den "Boss" markieren wollen und fing an, so ziemlich jeden anderen Welpen unterzuordnen. Das ging soweit, dass sie sich auf jeden Welpen stürzte, der ihr in die Quere kam. Die Trainerin tolierte das, ich nicht! Habe unsere Kleinen gezeigt, dass ich, als ihr Boss, dieses Verhalten nicht möchte, da sie später höchstwahrscheinlich eine sehr dominante und anstrengende Hündin geworden wäre. Nun geht unsere Kleine viel entspannter mit anderen Hunden um als früher.
Klar, in einem gewissen Maße musst Du das natürliche Verhalten des Hundes tolerieren.

Zum Abschluss möchte ich Dir noch erzählen, dass meine Hovawart-Hündin mittlerweile viel viel ruhiger auf dem Hundeplatz sich verhält. Ich war teilweise auch schon dran, aufzugeben. Doch habe ich sie jedesmal entweder mit dem Schnauzengriff "bestraft", jedoch,was bei ihr letztendlich wirkte, ist ein konsequentes "Platz"! Ist egal, wer oder was auf sie zukommt, sie hat so lange liegenzubleiben, bis ich ihr sage, dass sie wieder aufstehen darf.
Und das wirkt bei ihr! Mittlerweile ist ihr Verhalten schon viel ruhiger gegenüber anderen Hunden geworden.

Deshalb: Gib nicht auf! Dein Hund ist erst 8 Monate alt! Lass ihm Zeit und sei vor allen Dingen konsequent mit ihm!

Und noch was: Kümmere Dich nicht darum, was die anderen auf dem Platz über Deinen Hund sagen! Du gehst mit Deinem Hund dorthin, weil Ihr zusammen lernen wollt! Glaub mir, die haben auch Ihre Problemchen!

Viel Erfolg noch!
Silke






15. November 2001 16:24

Hallo Emily,

kann mich meiner Vorantworterin Silke nur anschließen. Immer schön die Kirche im Dorf lassen. Mein Balou (1 Jahr, Briard) meinte in der Welpenschule schon hoppla jetzt komm ich, was uns ständig ein Augenbrauenzucken seitens der Trainerin einbrachte. Ich bin schon mit einem unguten Gefühl anschließend in die anschließende Hundeschule gegangen und richtig Balou meinte er müsse ständig an der Leine zerren und bei Fuß sei 10 Meter vor mir. Nach und nach hat sich das Verhalten gelegt, der Hund wurde ruhiger und selbstbewußter. Schwierig wird es schon noch mal wenn die Gruppen zusammenkommen und fremde Hunde dabei sind. Hundetrainer sind auch nicht allwissend und ich kann mir genau vorstellen mit welchem Gesichtsausdruck sie Dich ansehen wenn Du ihnen erklärst, zu Hause gehe das alles viel besser. Das ging mir auch nicht anders. Man könnte dann machmal aus der Haut fahren. Ich muss allerdings jedesmal vor SChadenfreude in mich hineingrinsen wenn andere HUndebesitzer ihren Hund anplärren "Plaaaaaaaatz" und ich nur mit dem Zeigefinger auf die Erde zeigen muss. Ja ja alles rächt sich. Also Kopf hoch und mit neuer Energie auf den Hundeplatz, Du tust es für Deinen Hund, nicht für Dich.

Liebe Grüße von Christina und Balou

15. November 2001 22:46

Hallo Emi,

meine Erfahrung mit Hundeplätzen war leider alles andere als positiv. Daher würde ich Dir raten, Deinem Gefühl zu folgen.
Dein Hund ist aus dem Tierheim und Du kennst seine Vorgeschichte nicht. Höchstwahrscheinlich ist er auf dem Hundeplatz, wo vielleicht nur Halbstarke aufeinander treffen, völlig überfordert. Das kann ihm Fortschritte bringen, es kann aber auch völlig nach hinten losgehen. Wenn Du Dich dabei nicht gut fühlst, dann würde ich es lassen. Denn DU bist seine Bezugsperson, und wie kannst Du ihm Sicherheit geben, wenn Du selbst total unsicher bist ?
Du schreibst ja, dass er normalerweise mit allen Hunden klarkommt. Begegnet Ihr vielen Hunden auf Eurem Spaziergang, bzw. kannst Du private Hundetreffen organisieren, bei denen er Hunde verschiedener Grösse und Altersklassen kennenlernen kann ? Falls ja, sehe ich in punkto Sozialisierung eigentliche kein Problem. Und auch den Gehorsam kannst Du prima auf den Spaziergängen üben, wenn alles gut klappt, wozu brauchst Du dann den Hundeplatz ? Leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Trainer mit sog. "Problemhunden" entweder selber überfordert sind, oder sie haben einfach keine Zeit dafür, denn man will ja "Sporthunde".
Also: Entweder Du findest einen Hundeplatz, auf dem Ihr Euch beide wohlfühlt, oder (und !) Du liest ein paar gute Hundebücher und vertraust auf Dich und Deinen Hund !

Viele Grüsse,
Barbara & Aikan


16. November 2001 08:14

Hallo Barbara & Aikan,

: Dein Hund ist aus dem Tierheim und Du kennst seine Vorgeschichte nicht. Höchstwahrscheinlich ist er auf dem Hundeplatz, wo vielleicht nur Halbstarke aufeinander treffen, völlig überfordert.

Manchmal habe ich auch das Gefühl, dass er überfordert ist, als ich ihn aus dem Tierheim geholt habe, das eigentlich sehr gut war, da die Hunde draußen im Rudel zusammenwaren und sie auch ständig Kontakt mit Besuchern hatten, die in das Gehege kamen um sich die Hunde anzusehen, war er anfangs völlig fertig und war eher genervt von anderen Hunden.

: Denn DU bist seine Bezugsperson, und wie kannst Du ihm Sicherheit geben, wenn Du selbst total unsicher bist ?

Genau das ist das Problem, eigentlich wollte ich auf den Hundeplatz, um die Sicherheit zu haben, ihn korrekt zu erziehen, allerdings ist genau das Gegenteil der Fall, mit guten Büchern habe ich bisher bessere Erfahrungen gemacht.

:Leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Trainer mit sog. "Problemhunden" entweder selber überfordert sind, oder sie haben einfach keine Zeit dafür, denn man will ja "Sporthunde".

Genau, meiner wird als Problem abgestempelt, ich sehe in ihm überhaupt kein Problem, er wird in eine Ecke gedrängt, das geht in die völlig falsche Richtung, er ist einfach nur total sensibel und manchmal etwas unsicher aber man sollte mal überlegen, in welcher Geschwindigkeit er die Kommandos gelernt hat, die die anderen schon seit dem jüngsten Welpenalter von ihren Herrchen "eingetrichtert" bekommen haben. Ich würde eigentlich sagen, dass meiner superschlau ist, da er jetzt vom Niveau her genauso ist wie die anderen gleichaltrigen, nur eben zappeliger und kann eben nicht zehn Minuten auf der Stelle sitzen, ohne zu jammern und mit den anderen spielen zu wollen (wobei zehn Minuten ruhig sitzen auch meiner Meinung nach zu lang ist).

: Also: Entweder Du findest einen Hundeplatz, auf dem Ihr Euch beide wohlfühlt, oder (und !) Du liest ein paar gute Hundebücher und vertraust auf Dich und Deinen Hund !

Ich werd es noch mal versuchen, mal sehen, wie es wird, wenn wir uns wieder völlig fehl am Platz vorkommen, werde ich die Konsequenz ziehen. Das bringt uns dann nichts.

Vielen Dank nochmal und Grüße:-) EMI





16. November 2001 08:22

: Mein Hund ist zu Hause der liebste Hund der Welt, hört auf uns alle, soweit er die Kommandos schon kennt (8 Mo.) und ordnet sich unter.
:

Das ist doch schon mal gut, ein Hund der Zuhause nicht hört, hört
wahrscheinlich draußen noch viel weniger. Dies ist im übrigen garnicht
so selten.

: Nur wenn ich mit ihm auf dem Hundeplatz bin, flippt er total aus, rämpelt jüngere Hunde um und kennt keine Grenzen, die ich ihm dann regelmäßig zeigen muss (kommando "aus", schnauzengriff, letztens sollte ich ihn sogar auf den Rücken werfen, als er versucht hat, bei einem anderen in seiner Gruppe aufzureiten). Komischerweise machte dies ein anderer Hund ebenfalls, einmal auch bei meinem Hund, bei dem wurde nichts gesagt.

Das ist nicht in Ordnung, die Gruppe sollte so zusammengestellt
sein, dass die Hunde in etwas gleichstark (mental und körperlich) sind,
aufreiten ist ein Dominanzverhalten, dass nie geduldet werden soll, denn
damit wird ein schwächerer Hund von Anfang an kleingemacht, das ist
nicht das Ziel einer Junghundgruppe, hier soll das Selbstbewußtsein
gefördert werden. Wird der dominante Hund nicht von seinem Halter
entfernt, würde ich es selbst tun.

: Als Hundeanfänger ist man eh unsicher und dann wird man durch solche Aktionen noch mehr in Verwirrung gebracht.
: Wenn wir Übungen machen, kann er sich nicht so lange konzentrieren wie die anderen, was ich seinem Alter und seiner Vergangenheit zurechne (er war bis vor drei Monaten im Tierheim und hat bis dahin wahrscheinlich nicht viel gesehen).
: Kann mir jemand Tipps geben, wie weit kann ich meinen Hund seinen Rang selbst ausmachen lassen in der Gruppe, ab wann muss ich einschreiten?

Das sollte die der Hundetrainer situationsbedingt zeigen!

: Bin schon immer völlig unentspannt auf dem Hundeplatz, weil wir dort einfach völlig auffallen, auch dadurch, dass er mit der größte und lautste ist. Macht mir auch eigentlich schon gar keinen Spaß mehr und gehe dort nur noch hin, um meinem Hund nicht den KOntakt zu anderen zu nehmen.

Das merkt dein Hund, wie soll er sich da entspannen ?

: Wenn ich mit ihm alleine übe, staune ich immer, wie gut er die Kommandos eigentlich kann, da bin ich auch viel ruhiger und selbstsicherer und ihm macht es dann richtig spaß zu üben. Auch bei Begegnungen mit anderen Hunden im Feld ist er viel vorsichtiger und ordnet sich meistens dem anderen Hund unter, egal wie klein sein Gegenüber ist. Er ist wirklich ein gute Seele und irgendwie kotzt mich dieser ganze Hundesplatzzwang richtig an. So, das musste jetzt mal raus, vielleicht kann mir jemand Tipps geben, was ich machen kann, weiter auf den Platz gehen und meinen Hund "sozialisieren" oder eher mit ihm allein üben, wo er viel besser lernt und dann es drauf ankommen lassen, dass mein Hund später nicht richtig mit Argenossen umgehen kann? Was habt Ihr so für Erfahrungen mit Hundeplätzen?

Ich sehe mir von Zeit zu Zeit immer wieder andere Hundplätze und
Hundeschulen an, leider gibt es hier viele schwarze Schafe. Problem-
hunde stören natürlich die Gruppe und tragen manchmal auch dazu bei,
dass "zahlende" Kunden abspringen. Man kann sie aber auch als
Bereicherung sehen, denn die anderen sollen sich ja trotz des Störenden
benehmen. Wie wärs wenn du dich auch mal ein bißchen umschaust.
Außerdem könntest du noch einige Einzelstunden auf dem Hundeplatz
nehmen, vielleicht verliert dann erstmal der Platz seinen Schrecken
und du gehst etwas entspannter an die Sache ran.
Nicht aufgeben, viele Grüße
Bettina

: Vielen Dank schonmal für Eure Antworten. Grüße, Emi