Hi Suse,
vielen Dank für Deine lange Antwort, die hat mir echt geholfen. Klar hast Du recht, daß MEIN Hund bestens erzogen sein muß, damit die anderen Leute mit Welpen/kleinen Hunden gar nicht erst auf den Gedanken kommen, ihren hochzuheben, daran arbeiten wir auch jeden Tag. Für meinen Geschmack läuft's ganz gut, gestern hat sie sich ganz gelassen hingesetzt, als einer ihrer sonstigen Spielfreunde auf sie zugerast kam, und ging ohne Gezeter weiter, weil spielen ist fürs erste nicht mehr. Zu letztem Monat ein gewaltiger Fortschritt.
: Er muss doch z.B. auch lernen, sich bei tatsächlicher oder vermeintlicher Gefahr, selbst zu schützen, z.B. sich defensiv zu Verhalten, eindeutige Beschwichtigungssignale an einen Aggressor auszusenden. Das kann ihm das Leben retten! Denn wenn tatsächlich mal ein aggressiver Hund kommt, gegen den er sich nicht wehren könnte, dann werden wir ihm auch nicht helfen können.
Deshalb meinte ich ja, daß hochheben sich auf die soziale Verträglichkeit negativ auswirken könnte. Beim dem Labi-Welpen weiß ich auch von anderen, daß der immer auf den Arm genommen wird, wenn ein anderer Hund kommt, egal ob angeleint, freilaufend, Welpen ignorierend oder begrüßend, und das irritiert mich.
: Du wirst solche Streit-Situationen nie ganz vermeiden können, aber erst wenn du einen gut erzogenen Hund hast, der jederzeit auf dich hört, und andere (Menschen oder Hunde) nicht bedrängt, erst dann kannst du auf wirklich unsinnige Verhaltensweisen anderer auch ruhig mal entschieden reagieren.
Auf den Tag freue ich mich schon :-) Ich meine das mit dem gut erzogenen Hund und weniger das mit dem Reagieren. Ich will mich auch gar nicht einmischen und anderen Ratschläge erteilen, dazu weiß ich selbst noch viel zu wenig. Außerdem: Nicht mal meine Schwiegereltern hören auf mich bzw. ihren Sohn, da werden es Wildfremde wohl auch nicht tun.
: Denk bitte dran, es geht nicht darum, ob andere Hunde AUCH schlecht erzogen sind, ob andere Menschen sich AUCH falsch verhalten, es geht nur dich und um DEINEN Hund. Der soll ein glückliches Leben führen können, und du willst schließlich auch nicht jedes mal Schweißausbrüche bekommen, wenn er ohne Leine geht, und sich ein anderer Hund nähert.
Wie wahr :-)
: Ich fange jetzt gerade mit Clicker-Training an, um meiner Hündin besser zu erklären, was genau ich von ihr erwarte. Vielleicht wäre das auch für euch eine Idee?
Ich habe es mir fest vorgenommen, nachdem ich mich genau darüber informiert habe und die Methode einfach super finde. Einziges Problem: Ich kriege hier keinen Clicker :-(
Ich gehe jetzt meinen Hund "traktieren" und mit ihr auf die Spielwiese, wo sie Hühnerstückchen davon überzeugen werden (so hoffe ich), daß Hund durchaus neben Frauchen warten kann, während andere Hunde vorbeisausen. Ich bin ja echt froh, daß sich Keely zu einem normalen Hund entwickelt hat und ihre Tierheimvergangenheit langsam vergißt, aber ihr ihre alten Macken auszutreiben (sprich, Ersatzverhalten eintrainieren), wird noch verdammt harte Arbeit sein.
Nochmals vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort,
ciao,
Jery & Keely (die beide jeden Tag was Neues lernen)