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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Hochheben des Hundes bei Gefahr"?"
17. November 2001 07:12

Hallo Tina, hi Flint,

: Interessant wäre es, wenn hier jemand kompetent erklären könnte, was man dem Hund/Welpen vermittelt, wenn man ihn bei Hundekontakt hochhebt. Ich meine, was lernt der hochgehobene Hund dabei, negativ/positiv?

Bei einem normalen Hundkontakt (beide ohne Leine auf dem Fußboden und
beide normal veranlagt) wird durch Gestik sehr schnell geklärt, wer der
Stärkere ist. Der Schwächere verhält sich dementsprechend und dann
passiert ihm auch nichts. Wird jetzt ein kleiner Hund immer auf den Arm
genommen kommt er sich größer und stärker vor als er eigentlich ist,
er kriegt eine große Klappe und fordert andere Hund heraus, was einem
Fehlverhalten entspricht. Wird er erwischt, muss er wohl erstmal
beweisen, ob er seinen Behauptungen standhalten kann.

:
: Warum Besitzer von Kleinsthunden diese Hochheben, ist mir schon klar, sie haben Angst. Ich verstehe das, obwohl ich keinen Kleinsthund habe, denn ich hatte auch schon Angst bei einer Hundebegegnung.
: Mein Hund hat einen Heidenrespekt vor Nachbars altem Kämpfer, Fuchur (wohlverstanden Fuchur ist hervorragend sozialisiert, reagiert einfach je nach Situaton SEHR dominant). Mein Flint sucht dann sofort bei mir Schutz und den bekommt er auch, kein Problem. Da ich ranghöher bin als Fuchur hält jener sofort den von mir geforderten Abstand. Ich frage mich nun aber, was vermittle ich Flint? Ist dieses "Schutz bieten" mit Hochheben zu vergleichen?

Nein, du bist "Rudelchef" und für den Schutz deines Hundes verantwort-
lich. Solange er nur bei dir Schutz sucht ist alles ok, falsch ist es,
wenn er hinter dir steht und den großen Macker spielt.

Was für eine Rolle spielt es, ob ich (innerlich) sicher bin oder eben ängstlich??

Dein Hund spürt das, bist Du ruhig, überträgt sich dies auf den Hund und
er fühlt sich sicher. Bist Du nervös, kriegt er das auch mit. Die
meisten "agressiven" Hunde haben einfach nur Angst.
Gruß Bettina

17. November 2001 09:26

:Ich habe eine Labbi Dame, die an Hunden, die kurz vor ihr hochgenommen werden, auch immer wahnsinniges Interesse zeigt. Glücklicherweise lässt sie sich dann gut abrufen. Ich versteh es auch nicht. Die Besitzer von kleinen hunden haben scheinbar oft angst dass der große Hund, den kleinen etwas tun könnte.


Hi Sandra,

mit dem Hochnehmen provozieren sie, daß sie von den größeren Hunden angesprungen werden - das soll dann natürlich auch wieder nicht sein! Allerdings ist es ja auch so eine Sache mit freilaufenden großen Hunden - wenn die nämlich ihrem Halter hundert Meter vorauseilen, ist für den Führer des Kleinhundes guter Rat teuer: sie kennen nämlich den anderen Hund nicht und wissen nicht, was er will. Einfach die Leine loszulassen, kann folglich böse ausgehen. Dann schon besser zwischen den eigenen und den fremden Hund gehen und den anderen durch Worte und Gesten vertreiben. Viele Kleinhunde sind allerdings durch das ständige "Hochnehmen" so schlecht sozialisiert, daß die Aggression von ihnen ausgeht. Wie soll ein Hund, dem jedes Spiel mit größeren Artgenossen verwehrt wird, lernen, daß es Stärkere gibt, denen er sich zu unterwerfen hat? Und deswegen hängen soviele Westies, Yorkies usw. (durchaus nette Hunde, wenn sie vernünftig erzogen sind) gurgelnd in der Leine, des Schutzes ihrer starken Herrn (oder Damen) gewiß.

Es gibt aber auch Gegenbeispiele. So spielt mein Langhaar-Schäferhund, ein mächtiger Bursche (genau - wenn man den sieht, muß man seinen Kleinen hochnehmen!), ganz possierlich mit der winzigen (Yorkie-Größe) Mischlingshündin einer Nachbarin und einem (allerdings kastrierten) Jack-Russell-Terrier, ebenfalls aus der Nachbarschaft, und er hat ihnen dabei noch nie unkontrolliert die Pranken um die Ohren gehauen.

: Ich habe Rex zu mir gerufen und ... jetzt kommts.. auf den arm genommen, bin auf die äusserste rechte Seite des Fussweges gelaufen und meinte so zu meiner Freundin, die ziemlich blöd dreinschaute ;-): "Der Yorki ist gefährlich, ich will nicht, dass er meinen Hund verletzt!" Meine Freundin brüllte los vor Lachen, während die Yorki Besitzerin wirklich super blöd dreinschaute.

Eine tolle Geschichte! Und wie ist es weitergegangen mit Rex und dem Yorkie?

Gruß, Attila


17. November 2001 09:34

Egal was auch immer irgend ein Mensch mit seinem Hund macht - sei es auf den Arm nehmen oder mit ihm nen Tango tanzen: DEIN HUND HAT NICHT DAS RECHT DIESEN MENSCHEN ANZUGREIFEN (und darunter fällt bei mir auch Anspringen und Blästigen!)


Hi Melanie,

schon richtig - aber wer Hunde hält (vielleicht schon jahrelang) und mit ihnen herumläuft, sollte auch ein wenig über hundliches Verhalten (auch das Verhalten der anderen Hunde, nicht nur des eigenen...) wissen und also auch kalkulieren, daß das "Hochnehmen" größere Hunde zum Anspringen provoziert. Wenn nun ein freilaufender Hund angerannt kommt, dessen Halter augenscheinlich nicht in der Nähe ist, um einzugreifen - was dann? Den kleinen Fifi wieder hochnehmen und losschreien, wenn der fremde Hund springt?

Die ganze Hundewelt wäre in Ordnung, wenn die Halter sich ein wenig mehr damit beschäftigten, wie Hunde eigentlich sind; stattdessen werden Hunde wie Menschen gehalten, menschlich angesprochen, menschlich verhätschelt, und dann kommt es zu diesen Mißverständnissen.

Gruß, Attila

17. November 2001 11:37

: Die ganze Hundewelt wäre in Ordnung, wenn die Halter sich ein wenig mehr damit beschäftigten, wie Hunde eigentlich sind; stattdessen werden Hunde wie Menschen gehalten, menschlich angesprochen, menschlich verhätschelt, und dann kommt es zu diesen Mißverständnissen.

Komisch, mich ärgern eigentlich weder die Leute die ihre Hunde immer auf den Arm reissen noch die die verhätscheln und verwöhnen. Soll doch jeder machen wie er will, ist doch nicht mein Problem und auch nicht das Problem meiner "normalen" Hunde.

Gruss
Yvonne


17. November 2001 12:05

Hi Attila,

ich habe Deine Geschichte an anderer Stelle hier im Forum mitverfolgt und muß ehrlich sagen, dass ich den Aufschrei vieler anderer NICHT verstand, denn so wie es aussieht war es ne absolute Ausnahme, dass Dein Rüde so reagiert hat und dass Du in der Situation einfach nicht den kompletten Überblick hattest...
Entsprechend KANN es natürlich bei der Hundehaltung auch zu solchen Situationen kommen, die man eben NICHT voraussehen kann. Mehr als sein Möglichstes tun kann man einfach nicht... außer man leint seinen Hund NIE ab und ermöglicht ihm nur noch auf eigenem Areal Freilauf - und das kanns natürlich auch nicht sein...

Weshalb ich mich über das Posting von Jery ziemlich geärgert habe ist, dass hier scheinbar mit geschlossenen Augen durch die Welt gelaufen wird! WENN ich weiss, dass mein Hund gerade seine "Pubertätsphase" durchmacht und ständig irgendwelche Pasanten belästigt, dann kann ich ihn eben NICHT uneingeschränkt frei laufen lassen, wenn ich ihn nicht unter Kontrolle habe und das kam für mich aus Jerys Posting einfach so heraus!

Natürlich setze ich auch voraus das andere Hundehalter eine gewisse Grundbildung im Bezug auf Hunde haben, was allerdings oft genug nicht so ist (das beweist das Leben jeden Tag wieder *ggg*) und man muß einfach damit rechnen, dass ältere Menschen eben dieses Hundeverständnis NICHT an den Tag legen sondern in sehr vielen Fällen einfach nur vermenschlichen (es gibt natürlich auch Ausnahmen!!).

Und letztlich rechtfertigt das falsche Verhalten von anderen Hundehaltern nicht die mangelhafte Erziehung meines Hundes...
Ich denke da sind wir uns einig ;-))

Liebe Grüße,
Me & Bär

17. November 2001 12:31

: Komisch, mich ärgern eigentlich weder die Leute die ihre Hunde immer auf den Arm reissen noch die die verhätscheln und verwöhnen. Soll doch jeder machen wie er will, ist doch nicht mein Problem und auch nicht das Problem meiner "normalen" Hunde.



Hi Yvonne,

es könnte einem ja wirklich alles wurschtegal sein, wenn nicht aus Miß- und Unverständnis all die Hundebegegnungen resultierten, die so unerfreulich verlaufen. Und da kann mir keiner erzählen, daß er nicht schon deren mehrere erlebt hat...

Gruß, Attila