Wann ableinen?

Hallo!!
Wir haben unseren Timmy vor gut 2 Monaten aus dem Tierheim geholt. Er ist 2 Jahre alt. Er hat sich auch super eingelebt und hört auch schon prima. Sitz und Platz beherrscht er schon und auch draußen klappt es schon ganz gut. Er läuft einigermaßen an der Leine und hört auch wenn ich ihn rufe.Nur wenn er andere Hunde sieht,dreht er total durch . Er dreht sich,springt,hüpft und tut sonstwas um schnell zu dem anderen Hund zu kommen. Außerdem jagt er auch ganz gerne mal,was nie gelingt weil er ja angeleint ist. Genau das ist auch mein Problem,ich würde ihn so gerne mal ableinen,damit er sich mal so richtig austoben und spielen kann aber ich traue mich das nicht, weil ich Angst habe , daß er beim erstbesten Hund wegrennt. Wie habt ihr das gemacht?
Vielen Dank im Voraus

Ilka und Timmy

Hallo Ilka,
also ich muss gestehen- ich war damals super leichtsinnig. Wir haben Max mit 5 Monaten aus dem Tierheim geholt und haben ihn schon nach einem Tag weitesgehend ohne Leine laufen lassen. Er ist charakterlich der Beschreibung Deines Hundes sehr ähnlich und so bin ich halt seeehr vorausschauend spazierengegangen. V.a. im Hundeauslaufgebiet (wo keine Straßen und eigentlich fast nur nette Hunde unterwegs sind) war es nach einiger Zeit entspannter, aber ansonsten: Augen auf und vor dem Hund reagieren.
Sinnvoller ist es natürlich erstmal mit Schleppleine das Kommen -auch wenn er eigentlich zu anderen Hunden will- zu üben...
Bei unsrem Dicken muss(te) man halt sehr mit der Stimme arbeiten, dann ging´s (mit tiefer, fester Stimme ununterbrochen: "Dicker weeeeehe, Du bleibst hiiier..." *g*)
Nach der Kastration wurde dann aber alles sowieso viel entspannter:
er spielt immernoch für sein Leben gern, ist aber ein ganz klein wenig ruhiger geworden und hört komischerweise seitdem einfach besser auf mich!

Viel Glück und liebe Grüße, Jess

Hallo Ilka,

wenn Dein Timmy schon an der Leine deutlichen Jagdtrieb zeigt, solltest Du ihn auf keinen Fall einfach so ableinen.
Besser ist langsam den Gehorsam aufbauen mit Hilfe einer Schleppleine. Zusätzlich empfiehlt sich der einsatz v. Futterbelohnung (v. der Tagesration abziehen, evtl. anfangs halb bis ganz auf dem Spaziergang füttern) o. Spielzeug, je nachdem was bei ihm besonders gut ankommt.
An der Schleppleine kannst du dann auch tranieren, daß er erst nach einem Kommando zu einem anderen Hund hin darf u. auch mal eben keinen Kontakt haben darf.
Zusätzlich (und sowieso empfehlenswert) ist das laufen am Rad zu empfehlen, damit er wenigstens einen Teil seiner Energie abbauen kann.
Mach Dich drauf gefaßt, daß es ne ganze Weile dauern kann, bis er zuverlässig abgerufen werden kann beim Anblick v. anderen Hunden.
In bezug auf Wild wirst Du immer vorausschauend laufen müssen u. wahrscheinlich auf ein ableinen z. B. in Waldgebieten verzichten.

Ach ja, welche Rasse/Mix ist Dein Timmy ?
Gruß
Wilma u. Arno

Hallo Ilka,

das mit dem jagen ist natürlich doof. Wie wäre es denn wenn Du ihn erst mal "kontrolliert" d.h. auf einem Hundeplatz laufen lässt, mit anderen toben u. spielen und dabei den schönen Begriff "Hier" etablierst.

Dann hast Du erst mal mehr Sicherheit. Dann würde ich eine Schleppleine von 10 m dranmachen und wie bereits gesagt sehr vorausschauend spazierengehen. Aber Du hast ja gesagt, es sei nur ein Problem wenn er andere Hunde sieht.

Mit Colin , den ich mit 7 Mo aus Spanien bekommen habe und der nix konnte und vor allem und jedem Angst hatte (nicht vor Hunden) habe ich das auch gemacht, allerdings nur 2 Wochen, weil die Schleppleine mich dann genervt hat. Ist Gott sei dank gut gegangen.

Leider schreibst Du so wenig über die Herkunft und kasriert ja/ nein.

Auch Colin wollte am Anfang IMMER SCHNELL zu anderen Hunden, und ich meine schnell. Das hat sich jetzt dank gezieltem Einsatz der Wurfkette (bei unerlaubtem vorpreschen) und anschließender bestätigung sowie dem gemeinsamem Gang zum anderen Hund gelegt. Bei "jagbarem" habe ich es genauso gemacht. Ich muß allerdings immer noch aufpassen und sehr weit vorausschauen. Aber er zeigt mit mit seiner Körperhaltung an wann er "abgeht" wenn ich da schnell genug interveniere mit Stimme, mehr Stimme und wenn es unvermeidlich ist mit einem Kettenrasseln geht es ganz gut.

Viel Glück und Spaß bei der Leinenfreiheit.

Mareike mit Colin

Hallo Ilka,
bei mir gibt es eine einfache Regel: wenn der Hund mein rufen/locken an der Leine befolgt, zu mir kommt und sich dicht vor mich setzt, darf er je nach Situation los. Sollte er mich aber nicht hören, nicht bemerken, das ich rückwärts von ihm weglaufe oder sich mit dem Rücken zu mir setzen, nicht. Er ist auch schon mal rückwärts zu mir geschlichen (ja, ich höre dich, muß aber dringend sehen, was da hinten passiert)
Das ist überhaupt keine Garantie, hilft dir aber schon mal etwas weiter. Vielleicht hat er ja in seinem vorigen Leben gelernt, gehorchen brauch ich nur, wenn ich keinen anderen Hund sehe. Es gibt viele Leute, die bei Ablenkung durch andere Hunde keinen Gehorsam mehr erwarten.Ich würde ihn nur an einer ziemlich langweiligen Stelle laufen lassen, z.B. mitten auf einem Fußballfeld. Sonst eben die Schleppleine benutzen. Ich glaube übrigens nicht, dass er sich wirklich verabschieden würde. So, wie du schreibst, hat er schon eine gute Bindung zu dir aufgebaut und die Tricks für Welpen gelten auch für erwachsene Hunde.
Viel Erfolg mit Timmy
Krestin mit Rakker

Hallo mareike

Timmy kommt auch aus Spanien(Alicante) und ist ein Mischling aus allem Möglichem(Spitz,Collie etc.nehme ich an )Danke für Deine Tips,ich werd es auf jeden Fall mal ausprobieren!! Wünsch mir Glück, daß er nicht gleich beim ersten mal abhaut
Bis Bald

Ilka und Timmy