Hallo Ihr Alle,
vielen Dank für die vielen Antworten. Tut mir echt gut, denn geteilte Wut ist fast schon halbe Wut.
Der Hund kommt zum Glück nicht in ein Tierheim, sondern in eine Familie, die schon mal 3 Hunde hatte. Unwillkürlich frage ich mich dann aber schon: Und was ist aus den 3 Hunden geworden? Aber ich hoffe auch, dass es sich wirklich um verantwortungsbewusste Leute handelt. Der Harvey von Danni und Gina ist ja offenbar auch ein abgeschobener Hund, der es jetzt gut getroffen hat. Mit Hunden kenne ich mich nicht allzu gut aus, aber im Gegensatz zu kh glaube ich leider, dass er doch erst einmal leiden wird. Er wird ja nicht in dem Sinne gequält, dass er geschlagen wird oder so was, und ich denke, er fühlt sich auch nicht völlig unwohl. Das Weglaufen - wie gesagt, ich habe von Hunden keine große Ahnung - führe ich eher darauf zurück, dass er nie richtig erzogen wurde, und sich vielleicht als Rudelführer ansieht, der schließlich selbst bestimmt, wann er geht - und wohin er geht.
Wie Katharina finde auch ich, dass es sicherlich einige wenige Notsituationen gibt, wie ganz schlimme Allergien z.B., so dass man wirklich keine andere Wahl mehr hat und sich von einem Hund trennen muss. Aber dieser Fall ist ja wirklich anders gelagert.
Und an Kathi: Ich fürchte, wenn das Übungsobjekt "Hund" ausgedient hat, bzw. wenn man möglicherweise festgestellt hat, dass auch kleine Hunde lebhaft sind, Zeit und Auslauf brauchen, dann kommt ein Übungsobjekt aus einer anderen Tiergattung her. Vielleicht eine Katze :-(
Ein weiteres Gespräch ist mit Sicherheit aussichtslos, das sehe ich so wie Thomas und Andrea (und Ihr Anderen wohl auch), aber meine Meinung werde ich mit Sicherheit trotzdem bei nächster Gelegenheit äußern. Das hatte ich allerdings auch schon getan, bevor dieser Hund angeschafft wurde. Ich hatte auch damals - vor einem Jahr also - etliche entsetzte Postings hier im Forum erhalten, und habe erzählt, was kleine Welpen, die man alleine lässt, alles anrichten können und dass es schwierig werden könnte, sie stubenrein zu bekommen, wenn man keine Zeit für sie hat, usw.. Aber dazu wurde einfach nur gesagt: "Och, das sind bestimmt extreme Hunde. Wird schon nicht so schlimm werden". Wurde es ja auch nicht: Der Hund hat nicht stundenlang gejault, wenn er alleine war, er hat - von seinem Hundekörbchen und einigen Schuhen abgesehen - wenig kaputt gemacht, er war in kürzester Zeit stubenrein, und auch die Trainerin von der Hundeschule sagte wohl, dass es sich da um einen sehr pflegeleichten Hund handeln würde.
Chris, du schreibst, ich solle meine Bekannte doch mal fragen, ob sie auch ihre Tochter so einfach aussetzen würde? Nein, das Prinzesschen wird auch weiterhin nur einen Wunsch andenken müssen, und der königliche Hofstab wird springen und eilen, um diesen Wunsch zu erfüllen. Ihren Wünschen haben sich alle anderen Lebewesen halt unterzuordnen. So einfach ist das! Darum waren sowohl das Tierheim als auch eine andere Hundebesitzerin, die vor einem Jahr keinen Hund an meine Bekannten abgeben wollten, einfach nur blöde, haben nichts kapiert, usw.. Aber sowohl die Mutter als auch die Tochter sind tatsächlich davon überzeugt, dass sie einem Hund ein gutes Leben bieten: Immerhin hat er den Vordergarten mit einer großen Hundehütte als Auslaufmöglichkeit, morgens wird er zum Joggen mitgenommen, mittags - wenn er Glück hat - geht die Tochter mit ihm auch mal eine kleine Runde, und zu Fressen bekommt er auch. (Im ersten Urlaub ging’s dann erst zu Bekannten, denen der Hund weglief, dann in eine Art Hundepension, die große Zwinger hatte!).
Auch das hatte mich damals aufgeregt. Damals - klingt, als wäre alles so lange her, es war im Sommer, in den Sommerferien. Immerhin hatte man eingesehen, dass man mit Hund wohl kaum von hier bis Frankreich in einem Rutsch fahren kann. Aber als Konsequenz wurden dann eben nicht mehrere Etappen eingeplant, sondern eben beschlossen, den Hund bei völlig fremden Freunden zu lassen. Außerdem - so wörtlich "ist es nur stressig, weil er ja ständig abhaut".
Das Gedicht von Steffi bringt einiges auf den Punkt, finde ich. Aber meine Tochter hatte auch gesagt: "Versetzt Euch doch mal in die Lage von dem Hund". Die Antwort: "Ach, das ist ja kein Mensch. Der leidet vielleicht eine Woche lang, aber dann ist es vorbei". Meine Tochter erzählte mir, dass sie daraufhin geantwortet hat, dass aber niemand auch nur eine Woche lang leiden will, und bei Menschen sei es immerhin oft so, dass sie was an ihrer Situation verändern können, aber der Hund könne doch da gar nichts für. Die Antwort: Kommentarloses Augenrollen.
Nochmal vielen Dank für Eure vielen Antworten - ich hoffe mal, dass ich nicht bald wieder hier poste, weil der neue Hund ein neues Zu Hause sucht. Aber wenn der neue Welpe nicht innerhalb einer gewissen Zeit sauber wird (der jetzige Hund war innerhalb von einem Monat stubenrein!), dann fürchte ich….. Ihr hört bald wieder mir.
Viele Grüße
Anila